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Atomare Elektronik

Weltweit erster atomarer


Transistor entwickelt
Karlsruher Wissenschaftler setzen Meilenstein auf dem Weg
zur atomaren Elektronik
Thomas Schimmel, Fangqing Xie, Christian Obermair, CFN,
Universität und Forschungszentrum Karlsruhe

Thomas Schim-
 
mel ist auf Ver-
anstaltungen des
DCTB ein gern
gesehener Referent.
In seinen Vorträ-
gen verbindet er
überzeugend natur-
wissenschaftliches
Forschen mit einem
Glauben an den
Schöpfer. Mit die-
sem Artikel aus der
Zeitschrift „Elektro-
nik - Fachzeitschrift
für industrielle
Entwickler und Anwender, Ausgabe September 2006“ bieten wir unseren Lesern
einen Einblick in die revolutionäre Welt der Nanotechnologie.

Bauteile elektronischer Geräte wer- zen der Miniaturisierung abzeich-


den immer kleiner. Während sich nen, wird in der Forschung längst
im Bereich der konventionellen an neuartigen Konzepten gearbei-
Mikroelektronik zunehmend Gren- tet. Dabei wird auch über kleinste

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elektronische Bauteile auf der Basis bau beliebig komplizierter logischer


einzelner Atome und Moleküle Schaltungen in der heute üblichen
nachgedacht. Wissenschaftler der Digitalelektronik bis hin zu den
Universität Karlsruhe (www.uni. Prozessoren in Computern.
karlsruhe.de/agschimmel) haben Während sich im Bereich der
nun den weltweit ersten atomaren konventionellen Silizium-Techno-
Transistor entwickelt - ein Meilen- logie zunehmend Grenzen der Mi-
stein auf dem Weg zur atomaren niaturisierung abzeichnen, wird in
Elektronik. Damit sind die Karlsru- der Forschung an den Hochschulen
her Wissenschaftler in der Lage, und in der Industrie weltweit längst
einen Stromkreis mit Hilfe eines an gänzlich neuartigen Konzepten
einzigen Atoms zu öffnen und zu gearbeitet. Dabei wird über kleinste
schließen. „Der Einzelatom-Tran- Bauelemente, die sich die Gesetze
sistor funktioniert durch die kon- der Quantenmechanik zunutze ma-
trollierte Umlagerung eines ein- chen könnten, ebenso nachgedacht
zigen Silberatoms“, erklärt Professor wie über elektronische Bauelemente
Dr. Thomas Schimmel, der mit auf der Basis von einzelnen Mole-
seiner Arbeitsgruppe am DFG- külen oder gar Atomen. Während
Centrum für Funktionelle Nano- jedoch Moleküle und sogar einzelne
strukturen (CFN) der Universität Atome bereits erfolgreich als Leiter
und am Forschungszentrum Karls- für elektrischen Strom und damit
ruhe beteiligt ist. Schimmel: „Bei als Widerstände eingesetzt werden
der Entwicklung haben wir einen konnten, fehlte bislang jeglicher
weltweit neuen Ansatz realisiert.“ Ansatz für aktiv Bauelemente, das
Unsere gesamte Computer- und heißt Transistoren auf  atomarer
Informationstechnologie beruht Skala.
letztlich auf der einfachen Fähig- Mit einem neuartigen Verfahren
keit, einen Strom von A nach B ist es in der Arbeitsgruppe von Prof.
durch eine Spannung an einer un- Thomas Schimmel in Karlsruhe
abhängigen dritten Elektrode C, erstmals gelungen, solche elektro-
der Gate-Elektrode, schalten zu nischen Schaltelemente auf atoma-
können. Die Verfügbarkeit eines rer Skala zu entwickeln. Durch das
entsprechenden Bauteils, etwa in gezielte Umlagern einzelner Atome
Form eines Transistors, ist die hin- in einem winzigen metallischen
reichende Voraussetzung zum Auf- Kontakt lässt sich ein elektrischer

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Stromkreis kontrolliert öffnen und Das Funktionsprinzip


schließen. Die atomaren Schalter
werden dabei gesteuert durch ein
des atomaren Transistors
elektrisches Kontroll-Potential, das Das Funktionsprinzip des atomaren
an eine unabhängige dritte Elek- Schalters ist in Bild 1 gezeigt. Auf
trode, die Gate-Elektrode angelegt einem isolierenden Träger beispiels-
wird. Im Fall des Einzelatom-Tran- weise aus Glas werden zwei winzige
sistors genügt dabei die Umlagerung Goldelektroden aufgebracht, zwi-
eines einzigen Silber-Atoms (!), um schen denen sich eine ca. 50 – 100
einen elektrischen Stromkreis zu Nanometer breite Lücke befindet.
öffnen und zu schließen. Die Bau- Eine solche Struktur lässt sich noch
elemente, die reproduzierbar bei mühelos mit konventionellen Me-
Raumtemperatur funktionieren, thoden herstellen. Nun wird – wie
stellen die Realisierung atomarer schematisch in Bild 1 illustriert
Relais beziehungsweise Transisto- – an den sich gegenüberstehenden
ren dar und eröffnen faszinierende Enden der beiden Goldelektroden
Perspektiven für die Gebiete der aus einem Elektrolyten galvanisch
Quantenelektronik und der Logik- Silber abgeschieden, bis sich die
Schaltungen auf  atomarer Skala. beiden Silberkontakte an einem
Atom berühren. Gelingt es nun,

Bild 1: Funktionsprinzip des atomaren Schalters: Durch das Umklappen der Posi-
tion eines einzelnen Metall-Atoms(!) wird ein elektrischer Stromkreis geöffnet und
geschlossen. Beim Einzelatom-Transistor [1] wird die Position dieses Atoms über die
Spannung an einer unabhängigen dritten Elektrode, der Gate-Elektrode, kontrolliert.

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dieses eine kontaktierende Atom Stromkreis zwischen den beiden


gezielt zwischen zwei definierten Po- Kontakten „Source“ und „Drain“
sitionen hin- und herzuschalten, so gezielt öffnen und schließen. Damit
lässt sich der elektrische Stromkreis ist erstmals die Funktion eines Tran-
mithilfe dieses atomaren Relais ge- sistors auf  atomarer Skala realisiert.
zielt öffnen und schließen. Die Ab-
bildung in Bild 1 rechts zeigt dabei
schematisch den geschlossenen, die
linke Abbildung in Bild 1 hingegen Quantenelektronik mit
den geöffneten Stromkreis.
Für die zuverlässige Funktion
atomaren Transistoren
eines solchen atomaren Relais ist Ein wesentlicher Aspekt dieser
zunächst die Herstellung einer atomaren Transistoren ist, dass der
Bistabilität auf atomarer Skala Leitwert zwischen Source und Drain
notwendig. Das bedeutet, dass die im eingeschalteten Zustand keine
kontaktierenden Atome zwei stabile beliebigen Werte annimmt, sondern
Positionen kennen müssen, zwischen durch die Gesetze der Quanten-
denen sie hin- und hergeklappt wer- mechanik präzise festgelegt ist. Er
den können: eine, bei der der Strom- beträgt G0 = 2e2/h, wobei e die Ele-
kreis geöffnet ist, und eine, bei der mentarladung und h das Planck´sche
der Stromkreis geschlossen ist. Zur Wirkungsquantum ist. Es handelt
gezielten Herstellung einer solchen sich bei dem atomaren Transistor
Bistabilität entwickelten die Karls- also um die Realisierung eines quan-
ruher Forscher ein spezielles elektro- tenelektronischen Bauelementes bei
chemisches Zyklisierungsverfahren. Raumtemperatur. Bild 2 zeigt ein
Ist der bistabile atomare Kontakt erst Beispiel für die Funktion des Einzela-
einmal hergestellt, so genügt eine tom-Transistors. Während das obere
kleine Potentialänderung im Bereich Diagramm das an die Gate-Elektrode
von 10 Millivolt an einer benachbar- angelegte Kontrollpotential als Funk-
ten, separaten Kontroll-Elektrode, tion der Zeit darstellt, zeigt das un-
der sog. „Gate“-Elektrode, um das tere Diagramm den entsprechenden
Atom zwischen beiden Positionen Verlauf des Source-Drain-Leitwertes.
hin- und herzuschalten. Mit einem Das oben beschriebene Her-
Potential an der unabhängigen, stellungsverfahren erlaubt es dem
dritten Elektrode lässt sich also der Team von Prof. Schimmel auch,

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lichkeit gezeigt, mit dem atomaren


Schalter Informationen zu spei-
chern. Legt man das Potential an
der Gate-Elektrode auf einen Zwi-
schenwert („Hold“-Potential, siehe
Pfeile in Bild 3), so verbleibt der
atomare Schalter in dem Zustand,
in dem er sich gerade befindet.

Bild 2: Messkurven am Einzelatom-


Transistor: Während das obere Dia-
gramm das an die Gate-Elektrode an-
gelegte Kontrollpotential CP als Funk-
tion der Zeit darstellt, zeigt das untere
Diagramm den entsprechenden Verlauf
des Source-Drain-Leitwertes.

gezielt atomare Transistoren mit Bild 3: Messkurve für einen atomaren


durch das Zyklisierungsverfah- Quantenschalters mit 3 G0 als Leitwert
ren vorherbestimmten Leitwerten im eingeschalteten Zustand. Hier ist
herzustellen. Auch hier handelt auch die zusätzliche Möglichkeit ge-
es sich um quantenelektronische zeigt, mit dem atomaren Schalter In-
Bauelemente, deren Leitwert im formationen zu speichern. Legt man
geschlossenen Zustand jeweils ein das Potential CP an der Gate-Elektrode
ganzzahliges Vielfaches des Leitwert- auf einen Zwischenwert („Hold“-Po-
quantums G0 = 2e2 /h beträgt. Bild 3 tential, s. Pfeile im oberen Diagramm),
zeigt ein Beispiel für 3 G0 als Leit- so verbleibt der atomare Schalter in
wert im eingeschalteten Zustand. dem Zustand, in dem er sich gerade
Hier ist auch die zusätzliche Mög- befindet (unteres Diagramm).

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Perspektiven • Da es sich um echte Quanten-


bauelemente handelt, deren
Obwohl es sich hier zweifellos noch Leitwert durch die Gesetze der
um eine sehr neue Entwicklung han- Quantenmechanik festgelegt
delt, lassen sich schon jetzt einige ist, sind die Leitwerte für die
grundsätzliche Vorteile von quanten- logische „Null“ und die logische
elektronischen Systemen auf der „Eins“ eindeutig festgelegt. Die
Basis atomarer Transistoren identifi- Gefahr von unerwünschten,
zieren: nicht eindeutigen Zwischen-
• Da die einzigen beweglichen Tei- werten wird aufgrund der
le die kontaktierenden Atome Quantisierung grundsätzlich
sind, öffnen sich Perspektiven für vermieden. Dies kommt den Be-
logische Bauelemente bei ultraho- dürfnissen der digitalen Infor-
hen Frequenzen, die fundamental mationsverarbeitung entgegen.
erst bei Frequenzen im THz-Be- • Von großem praktischem Wert
reich begrenzt sind – Frequenzen, ist, dass das atomare Quanten-
wie sie mit konventionellen Ansät- Bauelement nicht erst auf tiefe
zen nicht erzielbar sind. Temperaturen gekühlt werden
• Da es sich erstmalig um Ganz- muss, sondern bei Raumtempe-
metall-Transistoren ohne ratur betrieben werden kann.
Bandlücke handelt, bei denen • Ein bemerkenswerter Vorteil ist
das Schalten auf einem völlig auch, dass die Schnittstelle zwi-
anderen Prinzip beruht als bei schen atomarer Elektronik einer-
konventionellen Halbleitern, seits und der „Makrowelt“, das
ist ein Schalten und damit die heißt der konventionellen Elektro-
Durchführung logischer Opera- nik andererseits problemlos her-
tionen bereits mit Spannungen zustellen ist. Hier hat man den
im Millivolt-Bereich möglich Vorteil, dass bereits ein einziges
(s.o.), was – zusammen mit der Leitwertquant einen Wert von
kleinen Kapazität des Bauteils G0 = 2e2 /h = 1/12,9 kΩ besitzt.
durch die kleinen Abmessungen Durch das einzelne Atom im
– erlaubt, den Energieverbrauch Source-Drain-Kontakt lassen
je logischer Operation um mehrere sich mühelos elektrische Ströme
Größenordnungen abzusenken. im Mikroampere-Bereich leiten.

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Dies bedeutet, dass man mit Zusammenfassend eröffnen ato-


dem elektrischen Strom, der mare Transistoren als erste aktive
durch ein einzelnes Atom eines elektronische Bauelemente auf ato-
Einzelatomtransistors fließt, marer Skala interessante Perspek-
mühelos handelsübliche elektro- tiven für künftige Entwicklungen
nische Schaltungen ansteuern in Richtung atomarer Elektronik
kann. Durch Umlegen eines und maßgeschneiderter quantene-
einzelnen Atomes kann man lektronischer Systeme („Quantum
also direkt über einen konven- System Engineering“) bei Raum-
tionellen Operationsverstärker temperatur. 
elektrische Geräte, Maschinen
etc. ein- und ausschalten.
Literaturhinweise:
1. siehe auch: Elektronik – Fachzeitschrift für industrielle Entwickler und Anwen-
der, Ausgabe September 2006.
2. F.-Q. Xie, L. Nittler, Ch. Obermair and Th. Schimmel: Gate-controlled atomic
quantum switch. Phys. Rev. Lett. 93, 128303 (2004).
3.Th. Schimmel, Ch. Obermair, F.-Q. Xie: Gate-kontrollierter atomarer Schalter.
Deutsche Patentanmeldung: amtl. Aktenzeichen 10 2005 041 648.9 Internationale
Patentanmeldung: PCT-Anmeldung: amtl. Aktenzeichen PCT/DE 2005/001541
4. F.-Q. Xie, L. Nittler, Ch. Obermair and Th. Schimmel: Configuring a bistable
atomic switch. in: R. Gross et al. (eds.), Nanoscale Devices – Fundamentals and
Applications, Springer, Heidelberg, 2006.

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Thomas Schimmel, Institut für Angewandte
Physik, Universität Karlsruhe und Institut für Nano-
technologie, Forschungszentrum Karlsruhe
Tel. 0721/608-3570, Fax 0721/608-8480
eMail: thomas.schimmel@physik.uni-karlsruhe.de
Internet: www.uni-karlsruhe.de/-agschimmel
Weiteres zum Thema von Prof. Dr. Thomas Schimmel:
2006.24 CD Grenzen des Vorstellungsvermögens - ein Ausflug in die moder-
ne Physik; Naturwissenschaft und Glauben - ein Gegensatz?
http://www.dctb.de/medien/artikel.php?we_objektID=886

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