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Wolfgang Cernoch

Das logische Fragen nach Gott


Ich bin der Auffassung, daß wir die Frage »Gibt es Gott?«
noch nicht richtig stellen. Daran sind wohl auch spirituelle
und theologische Spekulationen mit schuld, und die
vermeintliche Präzisierung der Fragestellung durch Dawkins
macht die Angelegenheit nicht wirklich einfacher. Wo ist die
Frage »Gibt es Gott?« zwischen »Gibt es die Berliner
Mauer?«, »Gibt es Naturgesetze?«, »Gibt es mathematische
Gesetze?«, »Gibt es Gedanken« bis hin zum »Gibt es Liebe?«
einzuordnen? Vielleicht können Sie zustimmen, daß eine
Idee, ein bloßer Gedanke eine spezifische Weise des »Es-
gibt«-Sagens erfüllt, ohne dabei auf die implizit
vorausgesetzte physische Basiswirklichkeit und deren
weiteren Zerlegung zurückkommen zu müssen, was wegen
der dabei stattfindenden Verschiebung der Fragestellung
nicht mehr auf die Ausgangsfrage antworten würde.
Vielleicht können Sie auch zustimmen, daß manche Ideen (z.
B. der Mathmatik oder der Kunst) in der Gesellschaft
wirksam sind, auch wenn sie sich nicht auf »wirkliche«
Gegenstände beziehen. Dann hat »Gott« historisch Realität,
ob man das nun gut oder schlecht findet. Ich denke, Sie
stimmen auch darin überein, daß eine solche Vorgangsweise
nicht die eigentliche Absicht der Frage berührt. Den gleichen
Verdacht auf eine der Fragestellung immanente Tendenz zur
Verfehlung konnte ich für einige ontologische
Gottesbeweise nahebringen, sodaß auch Dawkins Vorschlag
schon während der vermeintlichen Präzisierung, vom
physikalischen Existenzbegriff auszugehen, die
Fragerichtung verfälscht.

In wissenschaftlichen Diskursen um brauchbare Konzepte


wäre dies ein ausreichender Grund, die Frage als sinnlos,
weil nicht weiter verfolgbar, beiseite zu schieben. Ich kann
nicht mit positiven Bekenntnissen dienen, die deutlich über
die Feststellung hinausgehen, daß ich die Frage nach Gott
über die historische Bedeutung hinaus für sinnvoll halte.
Die Frage nach Gott ist aber nicht verlustfrei
rückübersetzbar in die Frage, ob es Gott »gibt«. So halte ich
die Frage »Gibt es Gott?« mit historischen Resten behaftet,
die einerseits aus der scholastischen Substanzmetaphysik,
andererseits aus den philosophischen Folgen der Physik der
erfolgreichen mathematischen Naturwissenschaften
stammen. Deshalb habe ich die Frage zuerst in der
historisch-kultursoziologischen Perspektive abgehandelt,
die freilich abgesehen von einem Beitrag zur politischen
Theologie im Grunde ebenfalls den Sinn der Frage »Gibt es
Gott?« verfehlt. Bleibt die individuelle Perspektive der
Existenz und die Relevanz für die Lebenspraxis als
Ausgangspunkt der Frage »Gibt es Gott?«. Offenbar ist mit
der Ansprache unseres individuellen und persönlichen
Daseins unversehens die Bedeutung des Begriffes der
Existenz aus der bloßen Physikalität verschoben worden. Es
ist nicht gleichgültig, nach welchen Gott ich frage, die Frage
muß nun beinhalten, daß ich nach einen persönlichen Gott
frage. Das Persönliche kann ich zwar nicht vom körperlichen
Ausdruck der Person trennen, aber sicherlich nicht selbst in
physikalische Termini korrekt als solche beschreiben.

Eine weitere Verfolgung der Frage nach Gott, und was es


bedeutet, nach der Existenz Gottes zu fragen, muß also
psychologisch, kulturpsychologisch und philosophisch-
anthropologisch erfolgen, wobei die historisch-
kultursoziologische Perspektive als Phänomenologie des
Kulturausdruckes (als Hilfswissenschaft) in die
kulturpsychologische und philosophisch-anthropologische
Fragestellung einrückt. Die Fragestellung gerät damit auf
den Boden von Bewußtseinstheorien philosophischer und
psychoanalytischer Provienenz, und in die
Auseinandersetzung um Konstanten des menschlichen
Bewußtseins und Verhaltens. Ich frage aber komplementär
nach einem Zweck der Gottesvorstellung für ein
Bewußtsein, in dem sich der Mensch seine Dissoziativität
gegenüber der Natur nochmals vorstellt. Die Diskussion
zwischen Dualismus und Monismus der
Wirklichkeitsauffassungen wird auf Grund weiterer
Untersuchungen der nicht-biologischen Evolution unserer
innerartlichen Kommunikation zu Kultur und Wissenschaft
zur verbesserten Einsicht in die Funktion dieser
Unterscheidung und Entscheidung führen, und so eine
Neuauflage erfahren.

Hat also der Glaube an Gott einen historisch-genetischen


Grund, der nun aus Vernunftgründen zu überwinden ist,
war er eine Vorbedingung, eine List der Vernunft, bevor es
Vernunft gibt? Oder gibt es noch einen weiteren Grund
außerhalb der historisch-kultursoziologischen Erörterung
der zentralen Bedeutung der politischen Theologie in der
kulturellen Evolution, der es vernünftig erscheinen läßt, die
Frage nach Gott nicht nur als Hindernis in der Geschichte
der Vollendung der Aufklärung anzusehen? Ich denke eben,
ja, aber eben auch aus der radikalen individuellen
Perspektive von Existenz bleibt diese Frage mit der
Geschichtlichkeit unseres Daseins in der einzelnen
Lebensgeschichte verbunden, und diese wieder mit anderen,
schließlich mit »der« Geschichte. Diese Verbundenheit mit
der Geschichtlichkeit unseres Daseins als Individuum und
als Gattung spätstens seit der Bücherkultur spricht zwar
nicht selbst für eine religiöse Auffassung, stellt aber doch
die Frage nach der Orientierung in der Zeit für das
Individuum im Generationenverbund wie für die Gattung,
und damit auch die Frage nach Gott, neu. Ich sehe von da her
das Gottesbild in der spekulativen Fluchtlinie zwischen
Gattung und Individuum: Totem als kollektive
Wesenscharakteristik und Tabu als innerindividuelle
Grenze zwischen Ich und dem Chaos des Unbewußten und
Unbekannten. Entlang dieser Achse zwischen Gattung und
Individuum zeigt sich eine gewisse Funktionalität der
Gottesidee, welche von der psychoanalytischen
Kulturtheorie näher erklärt wird. Womöglich führt eine
systematische Untersuchung zu einer Funktion unseres
entwickelten Bewußtseins, welche nicht-religiöse Menschen
anders nennen würden als Gott. Meine Vermutung ist
bislang die, daß die Vorstellung von Gott oder des
Göttlichen mit einen Schritt der Verselbstständigung der
kulturellen Evolution gegenüber der Prägekraft der
biologischen Randbedingungen auf unser Verhalten zu tun
hat. Dergleichen Hypothesen vermögen meiner Auffassung
nach aber bestenfalls nur die historische Gelegenheit zu
erfassen, aber nicht das Ereignis selbst qualifizieren.

Es ist eine Folge der Aufklärung, daß sich die Glaubensfrage


in der Gewissensfrage zu einer privaten Angelegenheit
wandelt. Ich hoffe, daß Sie verstehen, weshalb ich diese
Gepflogenheit beibehalten will; nicht zuletzt weil auch
meiner Auffassung nach davon auszugehen ist, daß zwar die
Vernünftigkeit der Rede von Gott in ihrer Metaphorik in
verschiedenen Fassungen hergestellt werden kann, die für
gläubige Menschen als Vernunftgrund den Glaubensgrund
nicht ersetzen kann, darin aber kein Argument zu finden ist,
das die Frage: »Gibt es Gott?« selbst deutlich und klar
(wissenschaftlich) beantworten ließe.

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