Documente Academic
Documente Profesional
Documente Cultură
Die Macht
der
Selbsthypnose
Wie auch Sie Selbsthypnose, das mächtigste
Instrument der Menschheit, richtig nutzen
SPRACHREGELUNG:
Zur Vereinfachung beim Schreiben und Lesen wird immer die männliche Form
verwendet: der Patient, der Arzt usw. Dieser Artikel dient als allgemeiner
Gattungsbegriff und schließt weibliche Personen automatisch mit ein.
Inhaltsverzeichnis
Seite
In eigener Sache 04
Vorwort 05
01. Was ist Hypnose? 08
02. Die Macht der Hypnose auf den Punkt gebracht 22
03. Hypnosetechniken 29
04. Rechtliches 34
05. Gefahren und Aberglaube 38
06. Übungen 46
07. Training Teil 1 54
08. Training Teil 2 62
09. Die Lehrhypnose 64
10. Hinein ohne Lehrhypnose 74
11. Selbsthypnose (jetzt geht’s los) 77
12. Die richtige Suggestion 80
13. Suggestionen 87
14. Erfolg und Wohlstand 98
15. Rückführungen und Sex 108
16. Das Unterbewusstsein – Dein Helfer in allen Fragen 115
17. Der Tagtraum 119
18. Durch Liebestrance zum Traumpartner 121
Nachwort 123
In eigener Sache
Dieses Buch und meine Ratschläge ersetzen keinen Arzt. Da ich kein
Mediziner bin, darf ich auch keine Aussagen über Krankheits- oder
Genesungsverläufe machen.
Die Hypnose ist ein fantastisches Werkzeug für alle Lebenslagen. Man
kann damit wahrhaftig sein komplettes Leben verändern und Wunder am
eigenen Leib erfahren. Sie hat auch schon in sehr großem Maße
Krankheiten geheilt, wobei die Hypnosetherapie keinen Arzt ersetzen
sollte. Vielmehr kann man verantwortungsbewusst im Vorfeld sehr viele
Ereignisse verhindern, welche zu einer Krankheit führen könnten. Ein
großartiger Hypnosetherapeut war der Psychiater Milton Erickson (1901-
1980), der aufgrund einer Legasthenie sich nicht richtig Buchstaben
merken konnte. Um damit zurecht zukommen, stellte er sich die
Buchstaben in einer Art Halluzination vor und konnte somit seine
Erkrankung überbrücken. Im Alter von 18 Jahren erkrankte er an der
Kinderlähmung, aus der er sich selbst durch seine Vorstellungskraft
heilte, ohne einen blassen Schimmer von Hypnose zu haben, was er bald
nachholte.
Er entwickelte eine ganz eigene Art der Induktion in die Trance, welche
heute gerade im therapeutischen Bereich oft von Hypnoselehrern gelehrt
wird. Seine Art der Induktion geschieht nur mit Worten und nicht, wie
man das häufig bei der Showhypnose im TV sieht, einer plötzlich
auftretenden Verwirrtheit bei einer Blitzhypnose. Die Blitzhypnose werde
ich aber auch in einem der nächsten Kapitel in diesem Buch ausführlich
behandeln.
Erickson stellte seine Probanden immer vor die Wahl, etwas zu denken
oder es zu lassen. Nach dieser Methode wurde auch ich das erste Mal
hypnotisiert und das kam so:
Als Kind hatte ich schlimme Erlebnisse bei einer Zahnbehandlung und
seitdem immer Angst vor einem Zahnarztbesuch. So schleppte ich mich
über die Jahre und ging immer nur zum Zahnarzt, wenn es wirklich nötig
war. Dort erfassten mich aber wiederum die Ereignisse von früher. Meine
Zahnärztin konnte mich mit Betäubung voll pumpen, wie sie wollte, ich
spürte trotzdem den Schmerz beim Bohren. Zu meinen besten Zeiten
bekam ich vier Spritzen mit dem besonders starken „Forte“ – es half
nichts. Auf dem Zahnarztstuhl verkrampfte ich total, hielt mich wie
erstarrt an den Armlehnen fest, so dass die Ärztin Angst hatte, ich würde
diese herausreißen. Ich hatte dabei Adrenalinschübe, die mich total
flatterhaft machten. Krampfhaft erwartete ich den Schmerz, der trotz der
Elefantenspritzen nicht lange auf sich warten ließ. Zwischendurch hörte
die Ärztin mit dem Bohren auf und sagte, dass sie erst weitermacht,
wenn ich wieder atme. Tatsächlich hatte ich vergessen zu atmen,
während sie bohrte.
Eines Tages las ich einen Bericht über zahnärztliche Hypnose und da ich
mich schon seit frühster Jugend mit allen möglichen esoterischen Sachen
beschäftigte, interessierte mich auch dieses Thema (obwohl es natürlich
nicht in den Bereich der Esoterik fällt) und so suchte ich mir einen
Zahnarzt, der diese Art der Behandlung durchführte und ließ mich
aufklären. Bei meiner ersten Hypnose, der so genannten Lehr- oder
Leerhypnose, welche der Zahnarzt nach der Erickson-Methode
durchführte, konnte ich nun am eigenen Leib erfahren, wie es ist,
hypnotisiert zu sein. Mein Hypnotiseur brachte mich mit seinen Worten
und meiner Einbildungskraft so weit, dass ich tatsächlich einen total
betäubten Unterkiefer hatte. Die Betäubung fühlte sich genauso an, als
ob ich meine Spritzen bekommen hätte. Für mich war das wirklich
unglaublich.
Man ist während der Hypnose bzw. in der Trance immer Herr über sich
selbst. Man bekommt alles mit, was zum Beispiel gesprochen wird und
hört auch die Geräusche der Instrumente, nur ist es einem total egal.
Man befindet sich ganz woanders, zum Beispiel im Urlaub oder auf der
anderen Straßenseite und hat quasi sein Gebiss zur Inspektion
abgegeben. Wenn es um die Zahnnervbehandlung geht, ist eine leichte
Betäubung zwar immer noch von Nöten, aber das ist nicht so schlimm.
Mein Ziel ist es, allen Lesern dieses Buches beizubringen, wie
Selbsthypnose perfekt funktioniert. Ich möchte Ihnen erklären, was Sie
mit dem Wissen aus diesem Buch alles machen können und wie Sie Ihr
Leben damit radikal verändern. Denn es steht jedem zu und jeder kann
es. Die Hypnose ist eine ganz besondere Gabe der Natur oder unseres
Schöpfers, ganz wie Sie wollen.
Gleich hier im Vorwort möchte ich Ihnen einen sehr interessanten Aspekt
aufzeigen, über den Sie bestimmt nachdenken werden. Nehmen wir den
Hypochonder; er hat Angst vor irgendwelchen Erkrankungen und steigert
sich dermaßen in diese hinein, dass er diese Krankheiten auch
tatsächlich bekommt. Er suggeriert sich quasi mit Vorstellungen, wie es
ist, diese Krankheiten zu besitzen und wie sehr er darunter leiden wird.
Je nach Grad der Einbildung zeigt er nach geraumer Zeit die gleichen
Symptome wie ein tatsächlich Erkrankter. Man kann sich also allein durch
seine Vorstellungs- und Überzeugungskraft krank machen. Das ist
medizinisch und wissenschaftlich erwiesen!
Wenn das so funktioniert, muss es auch umgekehrt gehen, was uns ja
Milton Erickson mit seiner Kinderlähmung vorgemacht hat. Man stellt sich
einfach Gesundheit vor und dass man frei von allen Leiden ist,
halluziniert und suggeriert dergleichen. Rein logisch gesehen, muss es so
funktionieren, oder?
Ich hoffe, Sie verzeihen mir, wenn ich ab und zu in die Medizin oder
Psychiatrie abrutsche. Ich möchte natürlich allen Menschen mit diesem
Buch helfen, die zum Beispiel auch Erfolg und Wohlstand in naher
Zukunft haben möchten. Dennoch komme ich nicht umhin, einiges aus
medizinischer Sicht, allerdings für jeden verständlich, zu erklären. Ich
werde aber auf Delta-, Theta, Alpha-, Beta- und Gammabandleistungen
verzichten, da es sich ja hier um Selbsthilfe handelt und nicht um eine
wissenschaftliche Abhandlung.
Und jetzt wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen und verspreche
Ihnen, dass auch Sie Erfolg haben werden.
01 - Was ist Hypnose?
Viele Menschen denken bei dem Wort Hypnose wahrscheinlich an einen
schlafähnlichen Zustand. Das Wort Hypnose leitet sich ja auch aus dem
griechischen Wort für Schlaf (Hypnos) ab. Es ergeht durchaus auch sehr
vielen Menschen so, dass sie während der ersten Selbsthypnosesitzung
einschlafen, was auch völlig normal ist. Tatsächlich ist die Hypnose
allerdings zwischen dem Wach- und Schlafzustand einzuordnen.
Sie können den Zustand selbst einmal beobachten, da Sie sich täglich
mindestens zweimal in ihm befinden. Immer morgens ganz kurz nach
dem Aufwachen und immer abends, ganz kurz vor dem Einschlafen. Nun
ist es gerade morgens eher schwierig, sich darauf zu konzentrieren, da
man meistens schon richtig wach ist, bis einem einfällt, mal darauf zu
achten. Aber abends vor dem Einschlafen kann man das ganz gut
beobachten.
Das Bewusstsein wird langsam müde und träge oder denkt noch über
irgendetwas nach, zum Beispiel was heute alles geschehen ist, was ich
morgen alles erledigen muss oder welches Auto ich mir kaufen will, wie
ich am Samstag den Jackpot im Lotto knacke usw. Hierzu entstehen
Bilder im Kopf, welche das konzentrierte Bewusstsein im Zusammenspiel
mit dem Unterbewusstsein bildet. Dann kommt der Schlaf.
Die Bilder, die vor dem Einschlafen entstehen bzw. erdacht werden,
tragen maßgeblich zu unserem Leben bei, da sie das Unterbewusstsein
genauso sieht wie reale Bilder. Es ist dem Unterbewusstsein also
eigentlich egal, ob wir uns eine Situation nur vorstellen oder real
erleben. Dem Unterbewusstsein ist nur wichtig, die Vorstellungen in die
Tat umzusetzen und dazu ist es in der Lage.
Ein anderes Beispiel für eine Trance ist, wenn man sich erschreckt. Der
Volksmund nennt es „starr vor Angst sein“, wobei die Angst meistens
erst im Nachhinein kommt, da ja bekanntlich vor der Angst der Schreck
oder Schock kommt. Ich erschrecke mich vor etwas, zum Beispiel vor
einem Tiger, der durch meinen Garten geht. Ich bin in diesem Moment
erstarrt und das hat zwei gute Gründe. Erstens, weil etwas total
Unvorhergesehenes bzw. etwas Unvorstellbares passiert ist, und
zweitens, weil es plötzlich passierte.
Ganz nüchtern betrachtet kann man also sagen, dass ein hypnotischer
Zustand dann eintritt, wenn sich das Bewusstsein auf eine bestimmte
Sache konzentriert und dadurch alle anderen Eindrücke in den
Hintergrund drückt. Wenn nun das Bewusstsein in eine ganz bestimmte
Richtung gelenkt wird, weil ein Hypnotiseur dies so sagt (Sie also dorthin
führt), oder man sich selbst Suggestionen in der Selbsthypnose
verabreicht (sich selber dorthin führt), dann geht die Wirkung in das
Unterbewusstsein über, welches das eigentliche Steuerteil unseres
Geistes ist.
Sie erinnern sich an mein Vorwort, in dem ich beschrieb, dass meine
Zahnärztin mich erst weiterbehandeln wollte, nachdem ich wieder mit
dem Atmen fortfahren würde. Ich hatte tatsächlich das Atmen
vergessen, weil ich mich so sehr auf die kommenden Schmerzen
konzentriert hatte. Ich war also so weit abgelenkt bzw. ich war auf eine
Sache so sehr konzentriert, dass ich eine andere (eigentlich
lebenswichtige) Sache verhinderte, vergessen hatte. Ich war also in
Hypnose bzw. in Trance und suggerierte mir selbst ein, dass gleich
Schmerzen kommen. Und was geschah? Es tat weh, die Schmerzen
kamen. Das habe ich wirklich toll hinbekommen, nicht wahr?
Man kann also sagen, dass ich es allein durch die Kraft meiner Gedanken
geschafft habe, etwas zu erreichen, was ich mir vorgestellt habe (denken
Sie an mein Beispiel mit dem Hypochonder) und das, obwohl ich mit
„Forte“ vollgepumpt war.
Sie kennen selbst diesen Zustand, bei dem Sie so sehr abgelenkt sind,
dass Ihnen vieles, was um Sie herum geschieht, gar nicht mehr
wahrnehmen. Das beste Beispiel hierfür ist die Autofahrt auf einer
Strecke, die Sie sehr oft fahren. Während der Fahrt denken Sie zum
Beispiel über etwas sehr intensiv nach und merken dann, dass Sie schon
an zwei Ausfahrten vorbeigekommen sind, ohne diese wahrgenommen
zuhaben.
Nun erschrecken Sie bitte nicht und denken darüber nach, was in dieser
Zeit hätte alles passieren können (zum Beispiel, wenn Sie ein anderes
Auto übersehen hätten). Wie ich schon im Vorwort erwähnte, Sie sind
trotz der Trance Herr über Ihr eigenes Handeln und würden in
Notfallsituationen auch jederzeit im Bruchteil einer Sekunde genauso
handeln können, wie Sie es in einem nicht hypnotischen Zustand
gemacht hätten. Ihr Bewusstsein war nur auf eine bestimmte Sache so
sehr konzentriert, dass der Rest an unwichtigen Details (wie zum Beispiel
eine Autobahnausfahrt, die für Sie uninteressant ist, weil Sie hier
sowieso nicht raus fahren müssen) einfach übersehen bzw. in den
Hintergrund Ihres Bewusstseins gerückt wurde.
Ein anderes Beispiel für einen hypnotischen Zustand möchte ich noch
anführen. Man kann sehr gut bei Kindern beobachten, wie sie sich auf
eine Sendung im TV (oder das Kasperletheater, einen Zirkusclown etc.)
konzentrieren und dabei gar nicht bemerken, dass Sie das Zimmer
betreten. Ich beobachte das bei meinem Sohn auch, wenn er ganz
fasziniert eine Kindersendung schaut und ich Gummibärchen auf den
Tisch stelle. Er bemerkt dies gar nicht. Im Normalfall würde er sich gleich
darüber hermachen. Er ist aber im Moment so abgelenkt, dass ihn die
Gummibärchen überhaupt nicht interessieren. Und hier haben wir wieder
das Beispiel mit dem Interesse, wie ich es schon bei meinem
Zahnarztbesuch erlebt habe. Der Arzt macht und tut und mich
interessiert es überhaupt nicht.
Sie können dies ja mal selbst testen. Ein Kind, welches sich so sehr von
einem Geschehen ablenken lässt, dass es alles um sich herum vergisst
und sich dabei nur auf eine Sache (die Flimmerkiste) konzentriert, ist
sehr entspannt und für mich der Beweis, dass ich einiges richtig in
meiner Erziehung gemacht habe. Anders wäre es, wenn sich ein Kind
nicht konzentrieren könnte und gleich bemerken würde, wenn jemand
das Zimmer betritt. Hierfür kann es mehrere Gründe geben:
Es gibt aber für alle drei Gründe Lösungen, die einfach sind. Für das
erste Problem würde ich persönlich zunächst eine Entspannungstherapie
anraten, bevor ich mein Kind mit Psychopharmaka vollstopfen lasse. Das
kann man ja hinterher immer noch probieren, falls
Entspannungsübungen nicht helfen sollten.
Für den zweiten Grund würde ich empfehlen, eine andere Sendung oder
eine ganz andere Beschäftigung für das Kind zu wählen.
Und beim dritten Grund sollte der Angst einflößende Vater vielleicht eine
Hypno- oder Verhaltenstherapie besuchen.
Das alles, was ich oben beschrieben habe, nennt man einen leichten
hypnotischen Zustand oder eine leichte Trance. Jeder von uns erlebt
diesen Zustand tagtäglich und ist währenddessen leicht suggestibel.
Durch geeignete Vertiefungstechniken, die ich später noch ausführlich
beschreiben werde, gelangt man in tiefere Trancezustände. Je tiefer man
kommt, desto leichter wird es, das Unterbewusstsein
umzuprogrammieren und Verhaltensmuster, welche nicht dienlich sind,
durch bessere zu ersetzen. Dies kann bei mittlerer Trance selbst
gemacht werden, bei tiefer Hypnose ist man jedoch auf die Hilfe eines
erfahrenen Hypnotiseurs angewiesen.
1. Die Entspannung, in der ich überall hingehen kann, wohin ich will
und erlebe, was ich möchte.
2. Die Ablenkung, in die ich mich begeben möchte, wenn wieder
mal ein Zahnarzttermin ansteht oder sonstige unangenehme
Sachen, die mir Sorgen bereiten könnten. Einen Tag vor dem
Termin mache ich mir schon einen Plan, wohin ich mich begeben
werde, wenn der Bohrer in meinem Gebiss kreist. Ich schreibe mir
ein eigenes, geistiges Drehbuch.
3. Die Veränderung, die ich erreichen möchte, sei es eine
Gewohnheit abzulegen, mich selbst zu motivieren oder
gesundheitlich vorzusorgen.
Egal für welche Zwecke ich die Hypnose benutze, ich kommuniziere
jedes Mal mit meinem Unterbewusstsein und sage ihm, was ich
erreichen möchte. Wenn ich mich wie im ersten Punkt entspannen
möchte, was ich fast vor jedem Einschlafen mache, dann sage ich zu
meinem Unterbewusstsein, dass ich zur Entspannung nach hier oder dort
gehen möchte und dann geht es auch schon los. Ich befinde mich
zunächst an einem ganz bestimmten Punkt auf dem Deich meiner
Lieblingsinsel in Dänemark, exakt 30 Meter von einer bestimmten Treppe
entfernt. Es ist immer der gleiche Punkt, von dem aus ich starte, da ich
hier eine Markierung, einen so genannten „Trigger“ oder Anker gesetzt
habe bzw. von meinem Zahnarzt in der Lehrhypnose gesetzt bekam.
Solch ein „Trigger“ ist ein Wort, das ich mir selbst ausgesucht habe und
von dem keiner etwas weiß. Man sollte seinen „Trigger“ niemanden
verraten, aus zweierlei Gründen.
Erstens läuft man Gefahr, dass irgendjemand das Wort sagen könnte
und dann das Unterbewusstsein versucht, mit Ihnen in Hypnose zu
gehen. Ich habe zum Beispiel einen Filmtitel gewählt, der nur aus einem
Wort besteht. Was den Nachteil hat, immer wenn meine Frau zu mir
sagt: „Wollen wir mal wieder den Film ……. anschauen?“, dann falle ich
in einen tiefen hypnotischen Trancezustand. Das war jetzt natürlich
Quatsch. Man fällt nicht, nur weil der „Trigger“ genannt wird,
automatisch in Trance. Aber das Unterbewusstsein könnte etwas verwirrt
werden. Außerdem habe ich den Titel eines Filmes gewählt, welchen
meine Frau garantiert nicht anschauen möchte („Zombie“ ist es aber
nicht).
Der zweite Grund, seinen „Trigger“ nicht zu verraten ist der, dass dieses
Wort „mein eigenes Wort“ ist, welches voller Energie steckt. Die Energie,
die mir hilft, in Trance zugehen, und dieses Geheimwort, verrät man
niemanden.
Da wir gerade bei Filmen sind. Kennen Sie den Film „Total Recall – die
totale Erinnerung“, mit Arnold Schwarzenegger, der Ende der 80er Jahre
(glaube ich) in den Kinos lief? Von manchen Filmen sagt man ja, dass sie
doch sehr viel mit der Realität zu tun haben sollen. „Die totale
Erinnerung“ spielt in der Zukunft und Arnie ist zunächst ein ganz
normaler Arbeiter. In der U-Bahn auf dem Weg zur Arbeit sieht er einen
Werbespot (im U-Bahn TV) von einer Firma, welche Gedankenreisen
anbietet. Dabei wird dem Kunden eine Erinnerung implantiert, bei der er
nach der Behandlung denkt, er käme gerade aus einem zweiwöchigen
Karibikurlaub. Er war nicht im Urlaub, aber er bekam die Erinnerung in
den Kopf gesetzt und kann sich daher an die kompletten zwei
Urlaubswochen erinnern, die nach seinen Vorstellungen kreiert wurden.
Das Ganze dauert aber nur etwa eine Stunde. Im Anschluss geht dann
im Film zwar einiges schief, aber ich möchte hier nicht den ganzen Film
erzählen. Falls Sie die Gelegenheit haben, sollten Sie sich den Film mal
anschauen oder, noch besser, das Buch lesen.
Doch zurück zum Thema, mein „Trigger“ hat mich also an der
bestimmten Stelle auf dem Deich, 30 Meter neben der Treppe abgesetzt.
Ich gehe nun zur Treppe und diese hinunter, dies ist meine eigene
Vertiefungsart. Anfangs habe ich die Stufen rückwärts gezählt (von 5 bis
0) um tiefer in die Trance zu gelangen, das ist heute nach vielen
Selbsthypnosesitzungen nicht mehr notwendig. Mein Unterbewusstsein
weiß, dass ich vertiefen möchte. Bis hierhin erlebe ich mein Fortbewegen
wie Schweben, ich bin total entspannt und schwebe etwa 20 Zentimeter
über den Fußboden zur Treppe und in etwa dem gleichen Abstand die
Stufen herunter. Ich könnte auch normal gehen, oder laufen und würde
jeden Schritt (leicht) unter meinen Fußsohlen merken. Aus
Bequemlichkeit schwebe ich aber lieber.
Unten angekommen setze ich meinen Weg weiter fort, allerdings diesmal
mit dem Gespür, dass ich laufe, fahre, reite oder mich sonst wie
fortbewege. Ich nehme alle meine Bewegungen wahr, aber nicht in dem
Umfang, als wenn ich mich richtig bewegen würde. Ich werde keinen
Muskelkater haben, nachdem ich Bergsteigen war, aber ich spüre den
Boden unter den Füßen, halte das Lenkrad von meinem Traumwagen in
den Händen, oder fühle den harten Sattel meines Pferdes. Alles nur ganz
leicht, je nachdem wie sehr ich mich darauf konzentriere.
Entweder gehe ich jetzt ein wenig hinter dem Deich spazieren oder ich
begebe mich ganz woanders hin. So ritt ich zum Beispiel schon mit Kara
Ben Nemsi durch das „wilde Kurdistan“ oder war mit Winnetou im Wilden
Westen.
Apropos Karl May, ich frage mich, wie ein Mensch zu dieser Zeit so viele
Geschichten per Federhalter oder altertümlicher Schreibmaschine zu
Papier bringen konnte, welche fast ausschließlich seiner blühenden
Fantasie entsprungen sind. Es gibt an die 90 Karl May Bände, welche
jeweils zwischen 400 und 600 Seiten stark sind. Es könnte sein, dass er
sich in einen hypnotischen Zustand versetzen konnte, entweder bewusst
oder auch unbewusst und so diese enorme Leistung vollbrachte. In
einem TV-Bericht wurde erzählt, dass einmal morgens die Putzfrau im
Hause May erschien und sie Erstaunliches aus dem Arbeitszimmer des
Autors zu hören bekam. Es waren Dialoge, Kampfgeschrei und sonstige
Geräusche. Es wird angenommen, dass May seine Geschichten
tatsächlich erlebte, vielleicht in Hypnose oder in einer Psychose.
Wenn ich mich ablenken möchte, geschieht dies auf ähnliche Weise. Wie
ich bereits schrieb, mache ich mir einen Tag vorher schon Gedanken
darüber, was ich während der Zahnarztbehandlung alles erleben möchte.
Ein Bordellbesuch wäre hier allerdings unangebracht, weil sich ja da
etwas rühren könnte. Man muss sich das einmal bildlich vorstellen, der
Zahnarzt bohrt und ich bekomme dabei eine Erektion, Entschuldigung,
ich wollte jetzt nicht abdriften.
Ebenso müssen alle anderen Organe, wie zum Beispiel die Leber, die
Nieren, die ja auch diese Entspannung mitgemacht haben bzw. ruhten,
auch wieder ihre normale Tätigkeit aufnehmen. Deshalb gilt immer,
genauso sanft, wie Sie in die Hypnose gegangen sind, sollten Sie auch
wieder aus ihr hervorgehen. Wie das genau funktioniert behandle ich
später.
Gerade beim letzten Punkt werden jetzt viele von Ihnen aufhorchen und
mich mit Unglaubwürdigkeit strafen, ich kann Ihnen aber garantieren,
unser Unterbewusstsein ist zu Sachen fähig, die ich selbst nicht glauben
würde, wenn ich es nicht erlebt hätte, doch auch hierzu später mehr.
Es ist auch lernfähig und hat aus meiner Erinnerung gelernt, dass
mir das Steak geschmeckt hat oder dass Bohren beim Zahnarzt
Schmerzen verursacht. Sie erinnerten sich, ich erwartete beim
Zahnarzt den Schmerz, der natürlich auch kam.
Es kann also unter Hypnose nie etwas passieren, was man selbst
nicht möchte. Kleiner Nebeneffekt, ich kann einen Raucher nur von
den Zigaretten wegbringen, wenn er selbst auch damit aufhören
möchte, also nicht gegen seinen Willen.
Je tiefer eine Trance ist, desto einfacher ist es, das Unterbewusstsein
umzuprogrammieren. Bei einer tiefen Trance wird das Bewusstsein so
ausgeschaltet bzw. durchlässig gemacht, dass einzig und allein noch der
Pförtner über uns und den Suggestionen des Hypnotiseurs wacht. Wenn
eine Suggestion in nur leichter oder mittlerer Trance gegeben wird, dann
muss diese öfter wiederholt werden oder es sind mehrere Hypnose-
Sitzungen notwenig, um das gleiche Resultat zu erreichen, wie eine
Suggestion in tiefer Trance.
Wir wissen also nun, wofür wir die Hypnose nutzen können,
1. zur Entspannung, zum Beispiel indem ich eine Fantasiereise
mache, einfach nur eine bestimmte Zeit zu überbrücken, in der ich
mich sonst langweilen würde, zum Beispiel eine längere Zugfahrt.
2. um Angewohnheiten, zum Beispiel das Rauchen, zu verändern,
oder Ängste zu überwinden, zum Beispiel beim Zahnarzt.
3. um Krankheiten zu bekämpfen, siehe das Beispiel von Milton
Erickson im Vorwort.
4. als Showhypnose, um andere Menschen zu unterhalten.
5. und letztendlich, um einfach mal etwas auszuprobieren.
All dies schafft man unter Anleitung eines Hypnotiseurs, der einen in eine
bestimmte Trance bringt, also hypnotisiert und diese dann weiter
vertieft. In diesem Zustand wird die erforderliche Suggestion empfangen
und der Hypnotiseur oder Hypnotherapeut geleitet den Patienten vom
Anfang bis zum Ende.
Um hypnotisiert werden zu können, muss man zuhören und sich etwas
vorstellen können, das ist alles, was benötigt wird. Man lauscht den
Worten des Hypnotherapeuten und stellt sich im Geiste vor, was er sagt.
Jeder fühlt die Hypnose anders bzw. es fühlt sich jeder in der Hypnose
anders. Bei einem ist es so, als wenn er in Watte gepackt auf einer
Wolke schwebt, ein anderer fühlt erst mal nichts, bis eine entsprechende
Suggestion ein bestimmtes Gefühl aufkommen lässt. Auch wenn man
versucht, sich ganz genau zu konzentrieren um herauszufinden, ab wann
man in Hypnose bzw. in Trance ist, wird man es nicht spüren. Der
Übergang in den hypnotischen Zustand erfolgt quasi fließend, wie ein
automatisches Getriebe, was unmerklich in den nächsten Gang schaltet.
Man ist plötzlich drin und fühlt sich wohl.
Fast jede Hypnose/Trance, wird anders gefühlt, auch wenn es nur ein
bisschen ist. Ich habe meine Selbsthypnosen nicht gezählt, aber auch bei
mir ist es oft verschieden, wie ich den Zustand empfinde. Trancen,
welche von einem Therapeuten oder Showhypnotiseur indiziert werden,
können weitaus stärker vertieft werden als selbsthypnotische Trancen.
Aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, dass ich in Selbsthypnose
so tief komme, dass ich äußere Einflüsse wie Geräusche etwa auf ein
Viertel der normalen Lautstärke herunterfahren kann. Das ist wie gesagt
meine persönliche Erfahrung und ich weiß nicht, ob das besonders gut
ist oder ob man Geräusche noch weiter dämmen könnte. Irgendwann
schaltet in der Tiefe die Wahrnehmung ab, bevor sie immer weiter
verengt wurde, so dass es sowieso nicht dienlich wäre, wenn man seine
eigene Trance noch mehr vertiefen würde, denn man hätte nichts davon
und würde einfach nur einschlafen (und dann ausgeschlafen
aufwachen).
Es gibt ebenfalls Fälle, da befindet man sich in Trance, kann aber seine
Augen öffnen. Auf alle Fälle wird eine hypnotische Trance immer als
angenehm empfunden. Einen Vergleich möchte ich noch kurz anführen.
Es gibt medizinische Eingriffe, welche nicht unbedingt einer Vollnarkose
bedürfen, sondern auch mittels einer örtliche Betäubung gemacht
werden können. Einige Patienten sind, egal um welche Narkose es sich
handelt, etwas ängstlich, bevor die gebotene Anästhesie verabreicht wird
und können vorher ein Beruhigungsmittel erhalten. Hierbei hat sich das
Präparat „Diazepam“ als recht erfolgreich erwiesen. Es löst Ängste,
entspannt, beruhigt und wird den Psychopharmaka zugeordnet. Außer
zur Vorbereitung bei Eingriffen wird es häufig auch depressiven
Patienten verabreicht, um deren Leiden kurzzeitig zu beruhigen. Von
einer längeren Einnahme wird allerdings gewarnt, da „Diazepam“
abhängig machen kann.
All diese Fragen möchte ich in diesem Kapitel beantworten. Die Hypnose
ist im Zusammenspiel mit dem Unterbewusstsein ein mächtiges
Instrument, womit man sehr viel erreichen kann. Man muss sich aber
auch darüber im Klaren sein, dass es genauso gut nach hinten losgehen
kann. Ich erkläre, was ich damit meine:
Im vorigen Kapitel haben wir gelernt, dass man unter Hypnose eine
Umprogrammierung unseres Unterbewusstseins vornehmen kann, um
somit negative Muster zu überschreiben und in positive umzuwandeln.
Aber Vorsicht, es kann auch andersherum geschehen und davor schützt
uns unser innerer Beobachter auch nicht. Wenn ich mir als Raucher
unter Hypnose sage, dass Rauchen toll ist, dann wird mein Verlangen
nach einer Zigarette größer, als es jetzt schon ist. Das liegt daran, dass
ein vorliegendes Muster (zum Beispiel Raucher zu sein) verstärkt wirkt.
Jetzt wissen Sie auch, warum dieses Kapitel den Titel „Die Macht der
Hypnose auf den Punkt gebracht“ heißt. Hypnose ist ein mächtiges
Instrument und dabei spielt es keine Rolle, ob man hypnotisiert wird
oder sich selbst hypnotisiert.
Ich möchte mich aber wieder den positiven Wirkungen der Hypnose und
Suggestionen widmen, denn darum geht es ja schließlich in diesem
Buch. Der obere Absatz sei als Warnung zu verstehen um wirklich jedem
klarzumachen, sich nur ernsthaft mit der (Selbst-)Hypnose zu
beschäftigen. In einem der nächsten Kapitel gehe ich noch auf weitere
Gefahren ein.
Figurbetonung – Die eine wünscht sich eine größere Brust und einen
kleineren Po, der andere einen größeren Penis und ein Waschbrettbauch.
Das Unterbewusstsein hat die Macht, dies alles und noch vieles mehr zu
verwirklichen, man muss es ihm nur noch sagen.
Lernen – Es mag für den einen oder anderen Leser utopisch klingen,
doch es ist in einer bestimmten Trance möglich, Sprachen zu lernen oder
sich sonstigen Lernstoff einzuprägen.
Phobien – Alle Ängste können gelindert werden, sofern diese nicht auf
etwas beruhen, vor dem man auch Angst haben sollte, wie Feuer oder
andere ernste Gefahren.
Die Zeit – Verkürzen oder verlängern Sie die gefühlte Zeit nach
Belieben. Das Verlängern ist sehr dienlich, wenn man zum Beispiel viel in
kurzer Zeit lernen möchte. Das Verkürzen hilft bei langweiligen Flügen
oder Autofahrten.
Es gibt garantiert noch 1000 und eine weitere Sache, bei der die
Hypnose Anwendung findet. Jedes Problem ist individuell. Zu jeder der
oben aufgezählten Beispiele zeige ich in einem späteren Kapitel
geeignete Suggestionen auf.
Ich möchte nun in diesem Kapitel einen kleinen Vergleich anstellen und
zwar den Vergleich einer Psycho- oder Verhaltenstherapie mit der
Hypnotherapie. Ich betone ausdrücklich, dass
Ein weiterer sehr wichtiger Bestandteil ist die Suggestion. Stellen Sie sich
einmal vor, Sie wären ein Zauberer (vielleicht waren Sie das ja sogar
einmal im Mittelalter), der durch einen Zauberspruch etwas verändern
könnte. Sie sagen einfach: „Simsalabim, dein Husten ist weg“ und schon
geschieht genau das, was Sie sagten. Wäre das nicht fantastisch? Gut,
der Husten ist jetzt ein nicht so passendes Beispiel für eine
Hypnosebehandlung. Aber genau das ist die Macht der Hypnose, zu
einem bestimmten Zeitpunkt innerhalb der Trance, die richtigen Sätze
(Suggestionen) gesagt und schon ist der Zauber vollbracht und das in
kürzester Zeit nach nur wenigen Sitzungen, oft aber auch sofort. Das
hört sich wirklich wie Zauberei an, oder? Ist es aber nicht, sondern eher
eine normale Sache, die vor mehreren Tausend Jahren wahrscheinlich
jeder beherrschte und die in Vergessenheit geraten ist, weil man sie
nicht mehr benötigte.
Ich stelle mir das so vor, dass vielleicht irgendwann damals ein Mensch
mit Zahnschmerzen durch Zufall auf etwas Myrre herumkaute und
bemerkte, dass dieses Harz betäubend im Mund wirkte, vielleicht war es
auch Nelke. Vielleicht dachte er sich dann, na ist ja toll, dann brauche ich
nicht mehr in Hypnose gehen, sondern gründe ein Pharmaunternehmen,
mit dem ich dann eine Menge Geld machen kann. Na ja, ich habe keine
Ahnung von der Geschichte der Anästhesie, aber vielleicht könnte es ja
so gewesen sein und die Betäubung entwickelte sich immer weiter, bis
dahin, wo sie heute ist.
Um die Macht der Hypnose auf den Punkt zu bringen, zeige ich Ihnen
nachfolgend einige ganz krasse Beispiele.
Es ist absolut einfach, jemandem in einem hypnotischen Zustand zu
suggerieren, dass er bestimmte Gegenstände nicht sehen oder etwas
vergessen kann. In der Showhypnose wird gerne der Versuchsperson
gesagt, dass ab sofort die Zahl „7“ (oder eine andere beliebige Zahl)
nicht existiert. Die Versuchsperson fängt dann zum Beispiel an, ihre
Finger abzuzählen und landet bei 11, obwohl sie natürlich weiß, dass sie
nur zehn Finger hat. Die Zahl wurde einfach aus ihrem Gedächtnis
gelöscht bzw. beiseite gepackt. Wenn sie gelöscht wäre, könnte man die
Suggestion nicht mehr rückgängig machen. Die Versuchsperson müsste
also das richtige Zählen wieder neu erlernen. Das Publikum lacht sich
schräg und der Hypnotiseur ermöglicht, vor dem Beenden der Hypnose,
der Versuchsperson das richtige Zählen wieder, indem er die Suggestion
einfach zurücknimmt. Man kann sich das vielleicht so vorstellen, als
wenn ich ein bestimmtes Wort in einem Satz mit einem Blatt Papier
abdecke, dass es nicht mehr lesbar ist. Bei der Rücknahme der
Suggestion wird das Blatt wieder beiseite genommen und schon kann
das Wort wieder abgelesen werden.
Genauso ist es möglich, einen Gegenstand anders zu benennen. So wird
aus einem Geldschein plötzlich ein Auto, oder aus einer Zigarette eine
Stange Dynamit.
Es gibt für den Raucher aber auch noch eine Schocktherapie. Man
suggeriert ihm einfach, dass jedes Mal, wenn er sich eine Zigarette
ansteckt, ihm unsagbar übel wird. Aber wie gesagt, es ist eine
Schocktherapie.
Als letztes Beispiel möchte ich von einer Showhypnose erzählen, bei der
der Versuchsperson suggeriert wurde, er sei Chinese und würde nur
noch Chinesisch sprechen. Es kam nur Kauderwelsch dabei heraus, weil
er ja nie diese Sprache gelernt hatte. Sein Unterbewusstsein erinnerte
sich aber daran, irgendwann mal gehört zu haben, wie Chinesisch klingt
und dadurch konnte er Töne erzeugen, die sich eben chinesisch
anhörten.
Und wenn Sie mir jetzt auch noch abnehmen, dass selbst ein Orgasmus,
egal ob bei einer Frau oder einem Mann, unter Hypnose allein per
Suggestion möglich ist, dann kennen Sie jetzt die Macht der Hypnose.
03 – Hypnosetechniken
Eine Hypnosebehandlung setzt sich immer aus vier Teilen zusammen:
1. Die Einleitung, auch Induktion genannt.
2. Die Vertiefung.
3. Der Wirkteil, in der die Suggestion gegeben wird.
4. Die Auflösung.
Viele von Ihnen haben bestimmt schon mal, sei es im TV oder bei einer
Veranstaltung, eine Showhypnose gesehen. Hierbei wird der Proband
vom Hypnotiseur durch die Ausnutzung einer Verwirrung in Trance
versetzt und diese dann sogleich vertieft. Die Verwirrung tritt
logischerweise unerwartet für den Probanden ein. Dies kann durch zum
Beispiel das plötzliche Wegziehen der Hand oder des Arms, verbunden
mit dem Befehl „Schlaf“, erfolgen. Auch durch Umfallen ist eine
Induktion möglich. Die Vertiefung kann im Anschluss fast übergangslos
mit dem Rotieren des Kopfes (natürlich nicht um 360 Grad) und weiteren
Suggestionen, welche die Vertiefung verstärken, einhergehen.
Der aufmerksame Leser fragt sich jetzt bestimmt, warum der Befehl
„Schlaf“ lautet, mit dem der Proband in die Hypnose fällt, obwohl es sich
doch gar nicht um schlafen handelt. Nun das liegt daran, dass die
meisten Menschen die Hypnose mit einem Schlaf verbinden, so ist es im
Unterbewusstsein verankert. Da der Showhypnotiseur nicht lange erklärt,
was Hypnose eigentlich ist, verwendet er den Eintrag im
Unterbewusstsein, um eine schnelle Trance herbeizuführen. Des
Weiteren kann man während der Verwirrung schneller das Wort „Schlaf“,
als den Satz „Entspanne dich jetzt“ sagen.
Diese Art der Induktion in eine Hypnose ist eher ungeeignet für
Hypnosetherapiesitzungen, da sie mit einem Schrecken verbunden ist
und nicht mit sanftem Hineingleiten in eine angenehme Trance. Der
Showhypnotiseur ist darauf angewiesen, dass der Proband sich auch
hypnotisieren lassen möchte und blitzsuggestibel ist. Hierfür haben
erfahrende Showhypnotiseure Tricks, um das herauszufinden. Es wird
quasi vorher aus der Masse von Zuschauern mittels eines Tests ermittelt,
wer am besten für eine Blitzhypnose geeignet ist.
Jetzt muss ich mal ein bisschen gemein werden, also wenn ich bei den
Zuschauern sitzen würde, könnte ich (da ich ja einige der Tests kenne)
dem Hypnotiseur vormachen, dass ich der am besten zu hypnotisierende
Mensch auf der ganzen Welt bin. Dann würde er mich auf die Bühne
holen und jämmerlich versagen, weil ich ihm die ganze Show stehlen
würde, indem ich einfach nicht das mache, was ich eigentlich machen
sollte. Aber wie gesagt, dass wäre wirklich sehr gemein dem Kollegen
gegenüber. Vielleicht ist das gerade der Grund, warum ich die Finger von
Blitzhypnosen in der Öffentlichkeit lasse. Man kann noch so erfahren und
selbstsicher sein, es besteht immer die Gefahr, an einen Kandidaten zu
geraten, der die Tricks kennt und einem die ganze Show versaut.
Gerade die letzte Variante hat etwas Mystisches. Als Unwissender würde
es mich begeistern, wenn ich in einem Zuschauerraum sitze und der
Hypnotiseur auf einen Zuschauer zugeht, die Hand hebt, einfach nur
„Schlaf“ sagt und der Zuschauer dann den Kopf nach vorne fallen lässt
und sofort in einer Trance ist. Ich wüsste ja nicht, dass der Zuschauer
schon eine oder zwei Stunden vor der Show darauf vorbereitet wurde
und nun in eine sicher geplante Trance fallen kann.
Trotz aller Tricks, Hut ab vor den Showhypnotiseuren, die tagtäglich die
Zuschauer zum Staunen bringen können und ihr Handwerk sicher und
gut beherrschen. Ich könnte das nicht, es sei denn, ich bekomme noch
mehr Selbstvertrauen unter Hypnose programmiert, nur würde ich das
trotzdem nicht machen, da es aus meiner Sicht nur der Unterhaltung
dient und keinen therapeutischen Zweck erfüllt.
Eine andere Variante ist das Fixieren eines Gegenstandes. Das kann ein
Fleck an der Zimmerdecke sein, eine Kerzenflamme oder sogar der
Radiergummi am Ende eines Bleistiftes. Gern wird auch ein Pendel oder
eine Fixationsscheibe genommen. Man konzentriert sich auf den Fixpunkt
und gleichzeitig geleitet der Hypnotiseur Sie sanft mit seinen Worten in
die Trance. In der Showhypnose wird diese Methode nicht mehr allzu
häufig angewandt, da sie Ruhe und Zeit benötigt. Einige Showtalente
verstehen es aber auch sehr gut, Zuschauer mit einem Pendel zu
hypnotisieren.
Da wir gerade wieder bei der Show sind, häufig wird statt eines
Gegenstandes auch nur die Hand des Hypnotiseurs benutzt, die zum
Beispiel in einer Entfernung von ca. 30 cm schräg oben vor die Augen,
des Probanden gehalten wird. Es wird sich dann entweder auf die Rillen
der Handinnenfläche oder auf Zeige-, Mittelfinger und Daumen
konzentriert, welche somit auch als Fixpunkt dienen. Durch die
geeigneten Worte fällt der Proband ebenfalls in eine angenehme Trance,
welche auch gleich vertieft wird.
Die nächste Form der Einleitung, die ich Ihnen vorstellen möchte, hat mit
dem Umfallen zu tun. Der Hypnotiseur stellt sich seitlich zum
Kandidaten, hält eine Hand hinter den Rücken des Probanden, den er
sehr leicht berührt. Die andere Hand wird wie im vorigen Beispiel vor die
Augen des Kandidaten gebracht und dann langsam zu seinem Gesicht
geführt. Mit den entsprechenden Worten kippt der Proband, noch bevor
die Hand sein Gesicht berührt, nach hinten, wird vom Hypnotiseur
aufgefangen und die Trance vertieft.
Sie sehen, dass es vollkommen egal ist, ob die zu hypnotisierende
Person sitzt, steht oder liegt. Es ist in allen Positionen möglich.
Wie ich schon mal erwähnte, ist es vollkommen egal, ob Sie ein
Hypnotiseur in die Hypnose führt, eine Stimme von einer CD oder
Kassette kommt, oder Sie sich einfach nur die Worte denken bzw.
vorstellen. Es dauert natürlich länger als eine Blitzhypnose, doch je mehr
Sie üben, desto schneller wird es jedes Mal funktionieren. Ich werde
Ihnen an dieser Stelle keinen genauen Wortlaut aufschreiben, da Sie den
später, wenn es um Ihre Selbsthypnose geht, noch genau studieren
können. Wenn Sie nach einigen Selbsthypnosen fortgeschritten sind,
genügt ein Wort (Ihr Wort), um sich in jeder Lage in die Trance begeben
zu können. Ich verrate Ihnen natürlich auch noch ein paar Tricks, falls es
nicht so schnell bei Ihnen funktionieren sollte.
Diese Methode beginnt mit dem bequemen Ausrichten des Körpers. Man
sucht sich eine sehr entspannte Haltung im Liegen oder Sitzen und
beginnt, sich auf die Atmung zu konzentrieren. Ist diese gleichmäßig,
ruhig und langsam, folgt eine Muskelentspannung und die Konzentration
auf einzelne Gliedmaßen. Durch die Worte des Hypnotiseurs schließt
man auch schon bald die Augen und man reist in die Trance, die mit
Worten entsprechend vertieft wird. Für die Vertiefung visualisiert man
irgendeine Strecke, welche durch Zählen bewältigt wird. Hierfür wird
gerne eine Treppe benutzt, bei der man die Stufen, die man sich
hinunter bewegt abzählt. Es ist aber auch ein Fahrstuhl möglich, der die
einzelnen Etagen anzeigt, die man nach unten oder oben fährt. Manche
Hypnotiseure benutzen auch nur Zahlen, die man sich vorstellt und dann
rückwärts zählt.
Immer verbunden damit ist das Nennen des Zustandes, den man
erreichen möchte, eine so genannte „sich selbsterfüllende
Prophezeiung“. Diese könnte etwa so lauten: „Mit jeder Stufe, die du
hinunter gehst, sinkst du tiefer in die Hypnose und wirst immer
entspannter!“ oder „Immer wenn du eine Stufe tiefer gehst, verdoppelt
sich deine Entspannung!“. Im Allgemeinen sind fünf bis zehn Stufen
ausreichend um zu vertiefen.
Wenn Sie dann unten oder gerne auch oben angekommen sind, befinden
Sie sich in einem hypnotischen Zustand und begeben sich dort hin,
wohin Sie wollen oder wohin Sie der Hypnotiseur führt. Es ist ein Ort, der
zu dem passt, was Sie erreichen möchten. Wenn Sie also Ihr Wissen
auffrischen möchten, gehen Sie beispielsweise in eine Bibliothek, dort
sehen Sie Bücher, in denen Ihr geballtes Wissen aufbewahrt wird.
Möchten Sie nur entspannen, dann gehen Sie auf Ihre Trauminsel oder
in die Berge, wo Sie mit Ihren Eltern als Kind Urlaub gemacht haben. Ich
werde später, wenn es um die Suggestionen in der Selbsthypnose geht,
die passenden Visualisierungen jeweils nennen.
Nachdem ich Ihnen auch schon die Vertiefung erklärt habe, gehe ich
jetzt gleich zum letzten Teil einer Hypnosesitzung über, der Auflösung.
Wie schon erwähnt ist die Auflösung genau so wichtig, wie alle anderen
Teile der Hypnose. Nachdem Sie mehrere Minuten oder auch Stunden
völlig ruhig in der Trance schwebten, müssen nun Ihre Organe wieder
auf normale Betriebstemperatur (Arbeitsgeschwindigkeit) gebracht
werden. Noch bevor dies geschieht, kann ein Anker gesetzt werden, der
zum Beispiel besagt, dass die Suggestionen ab sofort gültig sind und ihre
Gültigkeit behalten, oder sich die Befehle zu einem bestimmten Zeitpunkt
ständig wiederholen, damit die Suggestion noch mehr Wirkung zeigt.
Dies nennt man übrigens Autosuggestion. Der Showhypnotiseur nimmt
hingegen seine Spaßsuggestionen wieder weg, damit der Kandidat nicht
weiter durch das Leben geht, keine Zigaretten mehr sieht, chinesisch lallt
oder weiterhin die 7 als „Mäh“, oder „Muh“ bezeichnet.
Dann kommt die sanfte Wiederauferstehung, was meistens durch das
Aufwärtszählen von eins bis fünf geschieht. Genauso wie vertieft wurde
(Abwärtszählen von fünf bis null), wird nun raufgezählt. Bei der
Abwärtszählung wird alles langsamer, tiefer und ruhiger, mit dem
Hinaufzählen wird die Vertiefung umgekehrt und alles kommt wieder in
Schwung.
Bevor Sie dann wieder Ihre Augen öffnen oder sich zum Schlafen auf
eine andere Seite umdrehen, bedanken Sie sich bei Ihrem
Unterbewusstsein für die tolle Reise, die Sie gerade unternehmen
durften.