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Die Bedeutung
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Christus hat „die Gemeinde geliebt 9, 28) 3), damit sie, der Sünde ge-
und sich selbst für sie hingegeben“ storben, nunmehr der Gerechtigkeit
(Epheser 5, 25; Galater 2, 20). leben (1. Petrus 2, 24; 2. Korinther
Sein qualvolles Sterben am Kreuz 5, 21); und wie das Verderben der
hat er zur Quelle unsers Lebens Menschheit durch den Fall - also
gemacht und also unseren Wider- ein geschichtliches Einzelereignis
spruch und Hass mit erlösender - hervorgerufen worden war (1.
Liebe beantwortet. So aber wird Mose 3; Römer 5, 12 ff.), so muss
Satans augenscheinlichster „Sieg“ nun auch seine Aufhebung durch
zu seiner gewaltigsten, entschei- den Bürgen desgleichen durch ein
dendsten Niederlage und Jesu Einzelereignis - eben die einzigartige
augenscheinlichste „Niederlage“ „Rechtstat“ 4) von Golgatha - bewirkt
zu seinem größten, triumphie- werden (Römer 5, 18). Und da das
rendsten Sieg. Wesen der Sünde in der Trennung
des Geschöpfes vom Schöpfer
besteht, also in der Trennung vom
Urquell des Lebens und folglich im
Die Heilsbedeutung Tode, so muss nun auch der Erlöser,
des Kreuzes für uns wegen der notwendigen Entspre-
chung von Sünde und Sühne, das
Für den Einzelnen ist das Kreuz ein Urteil dieses Todes erdulden und so
Doppeltes: die Grundlage seiner durch sein Sterben die Wiederher
Rechtfertigung, juristisch seine stellung des Lebens bewirken. „Ohne
Vergangenheit ordnend, und die Blutvergießen geschieht keine Verge
Grundlage seiner Heiligung, sitt- bung“ (Hebräer 9, 22). Nur so kann
lich seine Gegenwart beherrschend. er, durch den Tod, dem die Macht
nehmen, der die Gewalt des Todes
hat, dem Teufel (Hebräer 2, 14; 1.
1. Die Grundlage der Korinther 15, 21 - 22). Die Erlösung
muss darin bestehen, dass der Tod,
Rechtfertigung
dieser große Feind des Menschen
Auf den Bürgen muss all unsere (1. Korinther 15, 26), zum Mittel
Sünde gelegt werden (Jesaja 53, 5); der Errettung gemacht wird, und
er muss sie tragen an Stelle der das, was die notwendige Fortsetzung
andern (1. Petrus 2, 24; Hebräer und Strafe der Sünde ist, muss zum
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am Ende der Zeit sein Sterben und beginnt, das Weizenkorn, dessen
„Golgatha“ erfahren haben wird, so goldner Halm am Himmelfahrts
wird es auch gleich hinterher, auf tage zum Himmel emporsteigt, das
der Grundlage des Kreuzes, durch Weizenkorn, dessen myriadenreiche
die Verklärungsmacht Gottes, seine Ähre sich am Pfingsttage zur Erde
Auferstehung und seinen Ostermor- herabneigt und die Samenkörner
gen erleben. Dies ist der prophe- ausstreut, aus denen die Gemeinde
tische Sinn der Sonnenverfinsterung geboren wird“ (Johannes 12, 24).
und des Erdbebens im Augenblick
des Todes von Golgatha.
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das Kreuz in der Gegenwart - der und das Kreuz in der Herrlichkeit
gekreuzigte Christus als das leben- - die Botschaft vom Lamm als das
dige Grundthema unserer eigenen Edelsteinfundament der himm-
Verkündigung (1. Korinther 2, 2); lischen Stadt (Offenbarung 21, 14)
das Kreuz in der Zukunft - der und, inmitten des Thrones, das
früher einst erniedrigte Heiland Lamm selbst als der Gegenstand
dann als König des geoffenbarten der Anbetung der seligen Geister
Messiasreiches (Philipper 2, 8 - 11) (Offenbarung 5, 6 - 10).
Anmerkungen:
1) v. Gerdtell, Ist das Dogma von dem stellvertretenden Sühnopfer Christi
noch haltbar? Eilenburg 1908, S. 72-73.
2) Die Kreuzigung Jesu fand, nach den neuesten Berechnungen, höchstwahrscheinlich am 7.
April 30 statt.
3) So tief kommt der Gedanke der Stellvertretung schon im Alten Testament zum Ausdruck,
dass es für „Sünde“ und „Sündopfer“ zuweilen geradezu ein und dasselbe Wort (Hebräer
chata - ah) gebraucht. Dieses bedeutet in 2. Mose 34, 7; 1. Samuel 2, 17 „Sünde“, in 4. Mose
32, 23; Jesaja 5, 8 Sündenstrafe und in 3. Mose 6, 18, 23; Hesekiel 40, 39 „Sündopfer“. So
ist auch Christus, der Sünde nicht kannte, für uns zur Sünde, das heißt zum Sündopfer (2.
Korinther 5, 21) gemacht, und zwar hat er diese Wahrheit der Stellvertretung selber bezeugt,
nicht erst Paulus, den der Unglaube als den „Verfälscher“ des Christentums verleumdet.
Denn in Matthäus 20, 28 sagt Christus persönlich, dass er sein Leben gebe „als Lösegeld
anstatt vieler“, wobei der Urtext für „anstatt“ das Wort „anti“ gebraucht, ein Wort, welches
unwiderlegbar den Sinn von „an Stelle“ hat; denn wenn zum Beispiel das griechische Alte
Testament in 1. Mose 22, 13b sagt, Abraham habe den Widder „für“ (griech. anti!) seinen
Sohn geopfert, oder wenn es in den Verzeichnissen der Könige heißt, der Sohn sei „für“
(griech. anti!) seinen verstorbenen Vater König geworden (zum Beispiel 1. Mose 36, 33-35
usw.), so ist bei diesem „anti“ der Begriff des „anstatt“ offenbar. Paulus hat also von Christus
(!) her sein Recht, das Selbstopfer des Herrn als ein „Anstatt-Lösegeld“ (qr, anti-lytron) zu
bezeichnen (1. Timotheus 2,6; vgl. ferner Klagelieder 5, 7; Hiob 33, 23-24).
4) gr. dikaioma, („Rechtstat“) ist, im Unterschied von dikaiosyne („Gerechtigkeit“ als Ei-
genschaft), eine einzelne Rechtshandlung. Nicht durch die „Gerechtigkeit“ (dikaiosyne) des
heiligen Erdenlebens Jesu ist uns das Heil erworben worden, sondern durch die „Rechtstat“
seines gehorsamen Sterbens.
5) Das aber heißt: Jesu Tod tötet den Tod. Vgl. die eherne Schlange in der Wüste: 4. Mose
21, 6-8; Johannes 3, 14; auch David, der Goliath mit Goliaths eigenem Schwert erschlug. 1.
Samuel. 17, 51.
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