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Erkrankungen
Nachdem die Europäischen Gesundheitsbehörden Sibutramin
(Reductil®) europaweit vom Markt verbannt haben, hat das New
England Journal of Medicine in der neusten Ausgabe die Studie
veröffentlicht, die zu diesem (vorschnellen) Entscheid geführt hat. Es
bleibt ein schaler Nachgeschmack.
Hintergrund
Übergewicht ist ein öffentliches Problem, weil die Behandlungskosten für die Folgeerkrankungen
(Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, etc.) in den letzten Jahren explosionsartig in die Höhe
geschossen sind. Präventive Massnahmen sind daher ein wichtiges Instrument für die zukünftige
Kostenkontrolle.
Sibutramin ist ein Wirkstoff, der über eine Verminderung der Nahrungsaufnahme und eine
Steigerung der Verbrennung zu einer Gewichtsreduktion führen kann. Aufgrund der
Nebenwirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem ist Sibutramin bei Patienten mit vorbestehender
Herz-Kreislauferkrankungen nicht angezeigt.
Die Sibutramine Cardiovascular Outcomes (SCOUT) Studie untersuchte den Langzeiteffekt von
Sibutramin auf die Häufigkeit von Herz-Kreislauferkrankungen bei Hochrisikopatienten.
Die Analyse der beiden Gruppen (Placebo- und Sibutramin-Gruppe) umfasste die Zeit von der
Randomisierung bis zum erstmaligen Auftreten einer kardiovaskulären Nebenwirkung.
Die Patienten in der Sibutramin-Gruppe hatten eine um 16% erhöhte Inzidenz an kardiovaskulären
Nebenwirkungen. Todesfälle wurden in keiner der beiden Gruppen registriert.
Schlussfolgerung
Aufgrund der Studiendaten lässt sich klar bestätigen, was bereits bekannt war: Sibutramin sollte
nicht an Patienten mit einer vorbestehenden kardiovaskulären Erkrankung abgegeben werden. Das
Medikament aber deswegen vom Markt zu nehmen, erscheint voreilig.