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Molekulare Infektionsbiologie

Vorlesung 1 | Bläsi

Pathogenität

– Die meisten Mikroben sind nicht pathogen


– Viele Mikroben sind potenziell pathogen
– Sehr wenige Mikroben sind generell bzw. immer pathogen

Abwehrmechanismen im Menschen

– Augen:
– Lysozyme in Tränenflüssigkeit und anderen Sekreten zerstören die Zellwände
– Nasen-Rachen-Raum:
– Die normale Flora im Rachenraum hemmt Pathogene
– Im Nasenrachenraum werden Partikel wie Mikroorganismen durch schnelle
Luftbewegungen über Cilien herausgefiltert
– Schleim und Cilien in der Luftröhre behindern MOs und befördern sie aus dem Körper
– Haut:
– Haut als physische Barriere, die antimikrobische Fettsäuren produziert und deren normale
Flora die Kolonisierung durch Pathogene hemmt
– Blut:
– Blutproteine behindern mikrobielles Wachstum
– Lunge:
– In der Lunge beugen Schleim und Phagozyten einer Kolonisierung vor
– Magen-Darm-Trakt:
– Die Acidität des Magens (pH = 2) verhindert mikrobielles Wachstum
– Der pH-Unterschied zwischen Magen und Darm hemmt zusätzlich mikrobielles Wachstum
– Die normale Flora um Darmtrakt hemmt Pathogene
– Harntrakt:
– das häufige Spülen der Harnwege beugt Kolonisierungen vor

Schritte einer erfolgreichen Infektion

1. Sex
– benötigt Virulenz-Gene
– 3 Möglichkeiten:
– Transformation → Zelle nimmt nackte DNA auf
– Transduktion → Phagen injizieren DNA
– Konjugation → Bakterien-Sex durch Pili
2. Sense Environment
– Bakterien können Umweltveränderungen wahrnehmen, z.B. Temperaturveränderungen,
Zell-Dichte (Quorum-Sensing)
– in einfachen Fällen beeinflusst eine Veränderung der Konzentration von Ionen direkt die
Gen-Expression
– in komplexeren Fällen verläuft die Regulation der Gen-Expression über komplizierte
Kaskaden von Signal-Transduktionen
3. Switch
– um Virulenzfaktoren an- und abzuschalten gibt es mehrere Möglichkeiten:
– Änderungen in der DNA-Sequenz durch Gen-Amplifikation oder genetischen
Rearrangements
– Transkriptionale Regulation durch Aktivatoren und Repressoren und durch mRNA
– Translationale Regulation
– Post-translationale Regulation durch kontrolliertem Protein-Cleavage und durch
kovalente Modifikationen wie Phosphorylierungen
4. Swim
– Viele bakterielle Pathogene sind frei beweglich, z.B. Helicobacter, Spirochäten
– In einigen Fällen ist für die Virulenz die Beweglichkeit wichtig
– Gewöhnlich erfolgt die Bewegung über Flagellen
– Varianten der Bewegung sind Zuckungen und Swarming
5. Stick
– Adherenzfaktoren der Mikroben erleichtern das Anhaften am Wirtgewebe

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6. Scavenge nutrients am Beispiel Eisen
– Freies Eisen ist in den Körperflüssigkeiten kaum vorhanden. Ein hoher Eisengehalt erhöht
die Infektionsanfälligkeit.
– Möglichkeiten für die Eisenaufnahme:
– Siderophoren binden verfügbares Eisen und transportieren es in die Zelle
– Eisen kann auch direkt von den eisenbindenden Proteinen des Wirtes bezogen
werden, z.B. durch Lactoferrin-bindende Proteine
– Oft auch koordiniert reguliert, z.B. durch den fur-Locus in E.coli
– Manche Pathogene vermeiden das Problem auch einfach durch eine
Verminderung des Eisenbedarfs
– Bei einigen Organismen ist Eisen notwendig zur Regulation der aggressiven
Virulenzfaktoren:
– Diphtherie-Toxin
– Shiga-like Toxin
– Exotoxin A von Pseudomonas Aeruginosa
7. Survive stress
– Stressfaktoren:
– Limitiertes Nahrungsangebot
– Stress durch Säure im Magen
– Hitzeschock während eines Fiebers
– Oxidativer Stress durch Phagozyten
– Als Antwort auf Stress entstehen Proteine, die im Immunsystem als Antigene wirken
– Entgiftungsproteine sind ebenfalls Virulenzfaktoren, z.B. Zn-Superoxid-Dismutase
– Hätten wir keinen sauren Magensaft, wäre eine infektiöse Dosis von Magen-Darm-
Pathogenen deutlich kleiner
8. Stealth
– Mechanismen, um dem Immunsystem zu entkommen:
– IgA-Metalloproteasen → gehen gegen IgA vor
– Immunglobulinbindende Proteine wie Protein A von S. aureus
– Widerstand gegen das Komplementsystem und gegen Opsonisierung durch
Kapselbildung (gewöhnkich Polysaccharide), Lipopolysaccharide,
Oberflächenproteine und OMPs (?)
– Antigen-Mimikry z.B. durch Kapseln aus Sialinsäure bei Gruppe-B-
Meningokokken
9. Strike-Back
– Möglichkeiten, dem Host zu schaden:
– Endotoxine wie z.B. das Lipopolysaccharid Lipid A
– Exotoxine, die die Zellmembranen schädigen, im Inneren der Zelle aktiv
werden oder Superantigene bilden
10. Subvert
– Proteine werden in die Host-Zelle injiziert, um das Cytoskelett und
Signaltransduktionswege zu zerstören
– Beispiele:
– Manipulieren der Rho-GTPase und des Cytoskeletts schädigt die Membran und
erlaubt das Eindringen der Bakterien
– Aufnahme durch phagozytische Zellen wird verhindert, dies machen z.B.
Yersinia und Pseudomonas
– Aufhalten innerhalb einer Vakuole durch Manipulation der vesikulären
Transporte und der Endozytose der Host-Zelle
11. Spread
– Zum Ausbreiten zwischen Zellen und Organen gibt es mehrere Möglichkeiten:
– Innerhalb von Macrophagen, dies machen z.B. Typhoide
– Durch Blut (müssen dazu dem Komplementsystem widerstehen können)
– Innerhalb von Zellen, dies macht z.B. Listeria monocyogenes, indem es sich
durch sein ActA-Protein entlang des Aktins des Hosts bewegt

Sepsis

Lyse der bakteriellen Zellen → LPS wird freigesetzt → LPS-Binding Protein bindet LPS → Proteinkomplex
entsteht → Macrophage erkennt und bindet diesen Proteinkomplex → Macrophage sendet mehrere Signale
aus:

→ Aktivierung der Coagulation-Cascade → Es kommt zu Symptomen wie „Adult Respiratory Distress

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Syndrome“ (ARDS) und „Disseminated Intravascular Coagulation“ (DIC), außerdem werden
Endothelialzellen geschädigt und es kommt zum multiplen Organversagen

→ Prostaglandine und Aktivierung des Komplementsystems → Endothelialzellen werden geschädigt →


Multiples Organversagen

Exotoxine

– Membranschädigende Exotoxine
– Poren, die durch oligomere Ringe in der Membran gebildet werden, z.B. durch
– Streptolysin O von Streptococcus pyogenes
– Listeriolysin von Listeria monocytogenes
– Alpha-Toxin von S. aureus
– Andere wie z.B. Phospholipasen degradieren Membranbestandteile, z.B. das Alpha-
Toxin von Clostridium perfringens
– Im Inneren wirkende Exotoxine (AB-Toxine)
– bestehen aus einer Translocation-Domain und einer Receptor-Binding-Domain B, die
die aktive A-Domain in das Cytoplasma der Host-Zelle transportiert
– Bsp. eines AB-Toxins: Diphtherie-Toxin (= ADP-Ribosyltransferase)

Abfolge einer Infektion


Kontakt mit Pathogenen → Anhaften der Pathogene an Haut oder Schleim → Invastion durch Epithelium →
Kolonisierung und Wachstum → Produktion von Virulenzfaktoren → lokale oder systemische Effekte und
weiteres Wachstum und Ausbreitung → Gewebeschäden, Krankheit

Pseudomonas aeruginosa (PAO1)


– gram-negativ
– opportunistischer Erreger
– verursacht Millionen Infektionen weltweit
– Hauptursache für Krankenhausinfektionen (nosokomiale Infektionen)
– höchste Todesfallrate unter den gram-negativen Bakterien
– multiresistent gegenüber vielen Antibiotika
– kommt immer in Patienten der Cystischen Fibrose vor
– Mögliche Infektionen:
– Harntraktinfektionen
– Infektionen der Atmungswege
– Dermatitis
– Weichgewebeinfektionen
– Gastrointestinale Infektionen
– Systemische Infektionen
– Besonders gefährdet:
– Immunsuprimierte Menschen
– Patienten mit schweren Verbrennungen
– Krebs-Patienten
– Aids-Patienten
– Virulenzfaktoren:
– Adhesine:
– Pili
– Flagellum
– Adhesin
– Alginat (Biofilm)
– Invasion:
– Pyocyanin
– Rhamnolipide
– Phospholipasen
– Toxine:
– Proteasen
– Elastase
– Exotoxin A
– Exoenzym S
– LPS
– Quorum Sensing Systeme:
– lasR-lasI-System:

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LasR → Response Regulator, schaltet das LasI-Gen an
LasI → Synthetase, produziert den Auto-Inducer (das Signal)
– rhlR-rhlI -System:
rhlR → Response Regulator, schaltet das rhlI-Gen an
rhlI → Synthetase, produziert den Auto-Inducer
– PQS-System
– Quorum Sensing Systeme und deren Virulenzfaktoren:
– las-System kontrolliert:
– Alkalin-Protease
– Alginat (Biofilm)
– Elastase
– Phospholipase
– Exotoxin A
– rhl-System kontrolliert:
– Alkalin-Protease
– Elastase
– Pyocyanin
– Rhamnolipide
– RpoS
– Exoenzym S
– PQS-System kontrolliert:
– Alginat (Biofilm)
– Elastase
– Pyocyanin
– Rhamnolipie
– die Quorum Sensing Systeme kontrollieren sich auch gegenseitig!
– Protein Hfq in der Regulation der Virulenzgene
– Dass Hfq bei der Virulenz mitwirkt, zeigen Experimente:
– Larve von G. mellonella:
Die mit dem PAO-Wildtyp infizierten Larven sterben. Bei den mit PAO-hfq -
infizierten Larven überleben deutlich mehr. (wichtig: es wird immer mit
derselben Bakterienanzahl getestet!)
– BALB/c Mäuse:
Die mit dem PAO-Wildtyp infizierten Mäuse sterben alle. Bei den mit PAO-hfq -
infizierten Mäusen überleben 100%. (wichtig: es wird immer mit derselben
Bakterienanzahl getestet!)
– Wirkung von Hfq:
– In der Abwesenheit von Hfq werden Rhl-kontrollierte Virulenzfaktoren
runtergeregelt: Chitinase, Rhamnosyltransferase A, Rhamnosyltransferase B
– Hfq vorhanden: Hfq bindet und stabilisiert die RNA „RsmY“ → mehr RsmY →
RsmA wird inaktiviert → mehr aktives RhlR → mehr Gen-Produkt der RhlI-
Synthetase
– Hfq nicht vorhanden: weniger RsmY → RsmA wird aktiviert → weniger aktives
RhlR → weniger Gen-Produkt der RhlI-Synthetase
– Je nachdem welche Sekretionssysteme miteinander vernetzt werden, hat man eine
akute oder eine chronische Infektion
– sRNA-vermittelte Genregulation
– sRNA bindet mit Hilfe von Hfq an mRNA und öffnet diese → Ribosom kann binden →
Translation findet statt
– sRNA bindet an die ribosomale Bindungsstelle an eine mRNA → Translation wird
verhindert
– Beispiel: sRNA PhrS stimuliert die Translation von pqsR:
– O2 nicht vorhanden: ANR ist aktiv → PhrS wird synthetisiert → PhrS basenpaart
mit dem pqsR-Transkript → High-Level-Translation von pqsR → PQS-System
wird aktiviert, Biofilm entsteht
– O2 vorhanden: ANR ist inaktiv → PhrS wird nicht synthetisiert
– Biofilm bei der Cystischen Fibrose in der Lunge:
– resistent gegen viele Antibiotika; nur Kombinationstherapien helfen, den Biofilm
abzubauen
– die unten liegenden Zellen bekommen keinen Sauerstoff, diese machen also die PhrS-
sRNA, so dass ein Biofilm entsteht
– Dort, wo die Zellen noch mit Sauerstoff in Kontakt kommen, entstehen ROS
(Superoxide, Hydrogenperoxide), die das Lungengewebe schädigen

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Konzept des Quorum Sensing
– spielt nur bei einer höheren Zelldichte eine Rolle
– Signal wird von einer Zelle, die sich in stationärer Phase befindet, abgegeben. Das Signal wird
von einer anderen aufgenommen und so wird in der Membran eine Kinase aktiviert. Diese
phosphoryliert einen Response-Regulator und es kommt zum Anschalten verschiedener Gene,
u.a. auch von dem Gen, das dieses Signal (den Autoinducer) produziert (Synthetase).

Staphylococcus aureus
– gram-positiv
– Staphylokokken kommen überall vor:
– wo schlechte Hygiene herrscht
– bei immunsuprimierten Menschen
– Diabetikern
– Krankenhauskeim
– S. epidermidis: kommt bei jedem auf der Haut vor
– S. hominis: kommt in Schweißdrüsen vor
– fakultativ anaerob
– produziert viele Virulenzfaktoren
– widersteht hohen Salzkonzentrationen, extremen pHs und hohen Temperaturen
– Resistent gegen folgende Antibiotika:
– Beta-Lactam-Antibiotika
– Tetrazyklin
– Makrolide
– Lincosamide
– Fluorochinolone
– MRSA-Stamm (Methicillin-resistente S. aureus)
– In Mitteleuropa ist der Stamm noch nicht so weit verbreitet
– Spanien, Türkei, Italien, Griechenland sind schwer belastet mit diesem Stamm
– Die Verbreitung erfolgt über die Tierhaltung, die die Bakterien per Kontakt, in die Umwelt
oder in Produkte wie Rohmilch abgeben
– Virulenzfaktoren von S. aureus:
– Coagulase → Verstopfung der Adern
– Hyaluronidase → Zerstört Bindegewebe
– Staphylokinase → Zerstört Blutplättchen
– Lipasen → Dringen in die Membran ein
– Penicillinase → Inaktiviert Penicillin
– Hemolysine → Lyse von roten Blutzellen
– Leukocidine → Lyse von Neutrophilen und Makrophagen
– Enterotoxin → zerstören z.B. Ribosomen, rRNA
– Exofoliative Toxine → zerstören die Haut
– Toxischer Schock, „Superantigen“ → verursacht Fieber etc.
– Wirkungsweise der Virulenzfaktoren:
– Protein A: bindet an den konstanten Teil von IgG

– Krankheiten ausgelöst durch Staphylokokken:
– Osteomyelitis → Erkrankungen der Knochen, die aufgeweicht werden.
– Bacteremia
– Hauterkrankungen wie Folliculitis → Entzündung der Haarfollikel
– Toxic-Shock-Syndrom → Superantigene binden an MHCII-Immunzellen, so dass es zu
einer massiven Ausschüttung von Cytokinen kommt → Löcher in den Kapillaren entstehen
→ Blutdruck sinkt → Toxischer Schock, multiples Organversagen
– Quorum Sensing System Agr:
– Response-Regulator: AgrA
– Kinase: AgrB
→ RNAIII wird synthetisiert, diese codiert für das Delta-Hemolysin. RNAIII kann an Delta-
Hemolysin binden, so dass die hla-mRNA translatiert werden kann und so das Toxin
gebildet wird.
– RNAIII wirkt als Aktivator und Repressor von mehreren Virulenzgenen:
– aktiviert hla
– reprimiert coa
– reprimiert Rot

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Ziele von Antibiotika
– Zellwandsynthese → benutzt man am liebsten, weil wir keine Zellwände haben
– DNA-Gyrase
– RNA-Elongation
– RNA-Polymerasen
– Proteinsynthese → Angriff der Ribosomen schädigt auch den Host, da wir auch bakterielle DNA in
den Mitochondrien haben
– Struktur der Cytoplasmamembran → Polymyxine
– Folsäure-Metabolismus → Trimethroprim

Mechanismen zur Resistenzentwicklung


– Verhinderung der Aufnahme: Antibiotikum wird nicht mehr aufgenommen
– Efflux: Efflux-Pumpen pumpen das Antibiotikum wieder heraus
– Modifikation: Antibiotikum wird modifiziert, z.B. durch Acetylierung
– Inaktivierung: Antibiotikum wird gespalten und damit inaktiviert

Lokalisierung von Resistenzen


– Plasmid
– Chromosomale DNA
– Phagen-DNA, die injiziert wird

Persistenz
→ Bakterium kann über längere Zeit überleben, ohne dass es therapiert werden kann
– Antibiotika können zur Persistenz führen!
– Fluoroquinolone wie z.B. Ciprofloxacin (Antibiotikum): Verursacht DNA-Schaden → Aktivierung von
DNA-Repair-Systemen (RecA) → LexA wird gespalten → Induktion von tisB → Proton Motive Force
wird reduziert. Das heißt, diese Zellen leben noch, wachsen aber nicht mehr, da sie ihren
Metabolismus herunterfahren. Diese Zellen sind hochresistent. Ist der Druck durch dieses
Antibiotikum weg, „erwachen“ die Bakterien wieder aus diesem Schlafzustand.

Fortschritt in der Erforschung neuer Antibiotika


– Klassische Screening-Methoden wie Metagenomics → Untersuchung von Bakterien
– chemische Modifikation von bekannten Antibiotika → Tetracyclin wird eine hydrophobe Seitenkette
angehängt, so dass es nicht mehr durch Efflux-Systeme rausgepumpt werden kann
– Erhöhung der Effizienz von bekannten Substanzen
– Hybrid-Agentien
– Neue membranaktive Stoffe
– Inhibitoren von Virulenz
– Neue Ziele → z.B. Peptid-Deformylase
– Bakteriophagen → Sind spezifisch für das Zielbakterium
– Inhibitoren des Quorum Sensing → z.B. Furanone bringen die LasR-LasI-Kaskade zum Erliegen;
Problem: Diese Stoffe sind extrem toxisch für den Menschen!
– Interferenz mit der Biofilm-Produktion → z.B. Sulfathiazole verhindern die Adhäsion an
Oberflächen und Furanone wiederum das Quorum Sensing. Oder: Gibt man in einen bestehenden
Biofilm Dispersin B, wird das extrazelluläre Polysaccharid abgebaut, so dass die Bakterien
ausgehustet werden können.

Bakteriophagen als Antibiotika


– Vorteile:
– sehr spezifisch
– sind replikativ; vermehren sich also selbst, solange bis der Erreger abgetötet ist
– sicher, weil sie sehr spezifisch sind
– billig herzustellen
– Geschichte:
– Bakteriophagen wurden bereits gegen bakterielle Infektionen eingesetzt, zunächst bei
Tieren, dann bei Hautverbrennungen und Meningitis
– Aufgrund der damals guten Wirksamkeit von Antibiotika sind Bakteriophagen schnell
wieder in Vergessenheit geraten
– Probleme mit der frühen Phagen-Therapie:
– Es fehlte an Verständnis des lysogenen und des lytischen Weges
– Man versuchte, einen einzelnen Phagen gegen eine Mixtur von Pathogenen
einzusetzen
– Phagentiter konnte nicht genau bestimmt werden

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– Viele Phagen sind im niedrigen Magen-pH abgetötet wurden (heute kein Problem
mehr)
– Man war nicht fähig, die involvierten Bakterien genau zu identifizierten
– Bei Gram- kam es häufig zur Herxheimer-Reaktion, weil LPS und Peptidoglykan
freigesetzt wurden
– Bei Gram+ kam es häufig zum septischen Schock, weil Peptidoglykan und LTA
freigesetzt wurden
– Idee der genetischen Modifikation von Phagen:
– Genetisch modifizierte Phagen können als Vektor genutzt werden, um toxische Gene
ins Bakterium zu schleusen
– Dazu nutzt man Phagen, die die Zellen nicht lysieren, so dass keine Endo- und
Exotoxine freigesetzt werden
– Das Gen für die Restriktionsendonuklease BglIIR wird mittels des Phagen in das
Bakterium eingebracht, wird dort ins Plasmid inseriert und so kommt es zur Synthese
der Restriktionsendonuklease, die die genomische DNA an nicht-methylierten Stellen
schneidet.
– Experimente zeigen:
– Mäuse, die mit P. aeruginosa infiziert und mit solch einer Phagen-Mutante
behandelt wurden, überlebten zu 70 bis 80 % die Infektion
– Der Gehalt an freigesetzten Toxinen wie TNFalpha und IL-6 ist in solchen
Mäusen sehr niedrig
– Idee der Nutzung von Phagen als Transporter für Antibiotika:
– Chloramphenicol wird modifiziert und chemisch auf der Oberfläche eines Phagen mit
einer Esterbindung fixiert. Im Blut von Tieren gibt es Esterasen, die diese Bindung
wieder spalten. Diese Phagen werden ins Blut gegeben, wo sie automatisch den
Erreger finden und das Antibiotikum wird dann durch die Esterasen freigesetzt.
– Idee der Nutzung von Phagen als Biodetektor für Pathogene in Lebensmitteln:
– mit GFP modifizierte Phagen werden auf Lebensmittel gesprüht und dies dann unter
UV-Licht betrachtet. Ist ein Bakterienbefall vorhanden, sind grüne Flecken sichtbar.
– Lytische Proteine aus Phagen:
– Phage P68: Endolysin P16
– Phage P68: Protein P17

Vorlesung 2 | Kuchler
Pathogene Pilze

Charakteristika von Pilzen


– Zellwand ist eine sehr komplizierte Struktur, aufgebaut aus Zuckern und Proteinen
– sehr hohe Artenvielfalt, fast so hoch wie bei Insekten → 100.000 bekannte Pilzarten, 1,5 Millionen
werden vermutet
– 300 pathogene Arten
– können sehr komplexe Moleküle aus der Umwelt aufnehmen
– wichtigster Pflanzenpathogen (nimmt 70% der Pflanzenerkrankungen ein)

Global causes of death


– 33% → Infektiöse und parasitische Erkrankungen sind auf Platz 1
– 29% → circulatory diseases
– 12% → Krebs
– 7% → perinatal diseases
– 6% → Atemwegserkrankungen
– 13% → Anderes, z.B. Unfälle

Kindersterblichkeit
– 37% → neonatal
– 17% → Durchfallerkrankungen
– 19% → Pneumonia
– Diese Erkrankungen beruhen zu 54% auf Unterernährung!

Typen von Pilzinfektionen


– Superficial Mycoses: Alle Pilze auf der Haut, Haaren, Nägeln
– Sub-/Mucocutaneous Mycoses: chronisch; betrifft Muskeln und Bindegewebe unter der Haut oder
an den Schleimhäuten
– Systemic/invasive/disseminated Mycoses/ „Fungemia“: Betrifft Organe mit hohem Blutfluss →

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Gehirn, Nieren, Lunge, Leber, Milz. Es gibt primäre (aus der Umwelt) und opportunistische (leben
in/an uns) Erreger. Letztere verursachen erst eine Krankheit, wenn man immunsuprimiert ist.
– Allergic mycoses: Betrifft Lunge oder Nasennebenhöhlen. Häufigster Verursacher: Aspergillus.
Betroffene haben häufig auch Asthma, Cystische Fibrose oder Sinusitis.
– Diese Typen können ineinander übergehen!

Gruppen humaner Pilzpathogene und deren Morphologie


– Dermatophyten → wachsen auf Haut, Haaren, Nägeln
– Trichophyton
– Microsporum
– Epidermophyton
– Hefen
– einzellig
– einige elongieren und bilden lange Ketten (Pseudo-Hyphen)
– einige formen Blastosporen
– Vemehrung über Budding
– Arten:
– Candida
– Cryptococcus
– Schimmel
– vielzellig
– filamentös
– röhrenförmig mit Septum oder a-septate
– Mycelium bildet Hyphen
– asexuelle Sporen
– Arten:
– Aspergillus
– Mucor
– dimorphe/pleiomorphe Struktur
– Haben oft keine Fortpflanzungsstrukturen (Deuteromyceten)
– Können morphologische Wandlungen vollziehen (Yeast-Form, Hyphe-Form) als
Antwort auf Host-Signale und andere Signale

Harmlose Pilze
– Bipolaris australiensis
Betrifft die Nasennebenhöhlen. Ist nicht invasiv. Es kann passieren, dass er sich auf die Knochen
auswirkt, dann muss er entfernt werden.

Anstieg von pathogenen Pilzen


– Bei folgenden Pilzarten ist ein Anstieg in der Häufigkeit des Auftretens zu verzeichnen:
– Aspergillus
– Zygomyzeten
– Fusarium
– Others

Pilzvergiftungen (Mycotoxicose)
– Amanita-Pilz
Enthält Amatoxin. Ein Pilz ist letal!
– Aspergillus flavus
Enthält Aflatoxine. Diese sind krebsauslösend und extrem toxisch.
– Claviceps purpura
Enthält das Ergotismus-Alkaloid LSD.
– Ergot/Mutterkorn
Enthält Ergotamin, Ergometrin und LSD. Verursacht die Krankheit „Antoniusfeuer“/ignis sacer:
Extremente faulen ab, es gibt keinen Blutfluss mehr
– Fusarium graminearum
Enthält Zearalenone (ZON) und Deoxynivalenol (DON)
– Phytophthora infestans
Verursacht die Krankheit „Kraut- und Knollenfäule“ bei Pflanzen.

Infektiose Erkrankungen durch pathogene Pilze


– Aspergillus fumigatus → hohe Mortalität, selbst mit Behandlung
– Candida albicans → Verursacht Schichten auf dem betroffenen Gewebe. Infiziert häufig die

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Genitalien.
– Candida glabrata → sehr gefährlich für Menschen. Sehr nah mit der ungefährlichen Bäckerhefe
verwandt.
– Cryptococcus neoformans → betrifft u.a. das Gehirn (verursacht Meningitis). Können Melanin
produzieren, so dass sie dunkelbraun aussehen. Die ursprüngliche Form befiel nur
immunsuprimierte Menschen. Doch die Gattii-Variation befällt auch immunkompetente Menschen.
– Dimorphe – überwiegend in Südamerika:
– Histoplasma capsulatum
– Coccidioides immitis
– Blastomyces dermatiditis
– Paracoccidioides brasiliensis → massive Infektion mit Eiterbeulen. Sehr schwer zu
behandeln, einige müssen jahrelang behandelt werden.
– Scedosporium → Kommensale. 100% tödlich. Durchtritt die Hirn-Blut-Schranke wenn der Mensch
im Koma liegt. Sie wachen zunächst aus dem Koma auf und fühlen sich gut, doch einige Wochen
später treten die ersten Symptome auf.

Yeast-Form
Yeast-Form kolonisiert Makrophagen → Persistenz

Mortalität von invasiven Pilzen


– Candida: 40%
– Aspergillus: 62%
– Andere wie Zygomyceten, Fusarium: ~80%
– Scedosporium: 100%

Candida
– Kommensale – lebt in uns!
– Risikofaktoren für den Ausbruch:
– HIV-Patienten
– Knochenmarktransplantationen
– Organtransplantationen
– Krebs-Patienten
– neugeborene Kindersterblichkeit
– langer Klinikaufenthalt
– häufig ist das einzige Symptom Fieber
– Mortalität: 30-40%
– Morphologie:
– Yeast-Form → Vermehrung durch Budding
– Pseudo-Hyphen → Vermehrung durch Budding
– Hyphen → Vermehrung durch Elongation
– Der Wechsel zwischen den Formen ist reguliert von zwei Mechanismen:
– Aktivierung: Signale wie Stress aktivieren den Wechsel
– Repression: Signale kontrollieren den Mechanismus und belassen den
Organismus in der Yeast-Form. Die Yeast-Form ist nämlich am unauffälligsten.
– Glatte Form
– filamentöse Form → diese Form ist invasiv. Filamente sind immer ein Zeichen für
Invasivität!

Therapie gegen Pilzinfektionen

Probleme bei der Therapie:


– man kennt sich mit der Virulenz und den Mechanismen von Pilzen noch nicht gut aus
– eine frühe und schnelle Diagnose ist schwer – eine Diagnose fällt oft zu spät, u.a. weil die
Symptome erst spät auftreten und weil die Nachweismethoden Wochen benötigen. Doch je länger
man mit der Behandlung wartet, desto höher ist die Mortalität.
– Mögliche Zunahme der Medikamentenresistenz. Beispiel: Candida krusei ist gegen fast alle Mittel
resistent.
– Die Erforschung neuer Mittel ist sehr teuer
– es gibt noch keine Vaccine

Ziele von Pilzmitteln:


– Ergosterol-Biosynthese:
Ist Colesterol-ähnlich.

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– Plasma-Membran
– Zellwand-Biosynthese
– Nukleinsäure-Biosynthese

Test der Empfindlichkeit des Pilzes:


– Dilution-Test: „minimum inhibitory concentration“ - MIC. Man sucht die kleinste Konzentration
eines Pilzmittels, die das Wachstum des Pilzes sichtbar hemmt. Dazu macht man mehrere
Verdünnungen.
Probleme:
– Die MIC wird in-vitro gemacht, doch die Bedingungen im Organismus sind ganz
anders (in-vivo).
– Die Wahl des Antipilzmittels basiert auf dem Therapeutischen Index:
Der Therapeutische Index gibt an, welche Dosis einen sichtbaren Effekt erzielt (MIC)
und dabei die geringste Toxizität für den Patienten hat.

– Kirby-Bauer disk diffusion test
– E-test diffusion test

Wie Pilze einem Pilzmittel entkommen:


– Erhöhte Efflux:
– Ein Mittel induziert einen erhöhten Efflux
– Detoxifikation

Interaktion mit Immunzellen

Stationen einer Pilzinfektion


– Adhäsion an Host-Zellen und Kolonisierung
→ Kommensale
– Eindringen und Filamentation
→ Pathogene
– Verstecken vor Immunzellen
– Ausbreitung – systemische Erkrankung

Tiermodelle
– Obwohl Mäuse Menschen genetisch sehr ähnlich sind, können Mäuse keine Candida haben

Differenzierung von Makrophagen


– Hämatopoetische Stammzelle → zwei Linien → Lymphozyten und Fresszellen

Angeborene vs. adaptive Immunität


– Dendritische Zellen stellen den Übergang zwischen angeborener und adaptiver Immunität dar
– die Balance zwischen den T-Helferzellen auf der einen Seite und den T-Repressorzellen auf der
anderen Seite ist fundamental. Sind sie im Gleichgewicht, bricht keine Erkrankung aus, man hat
eine Langzeitimmunität und die Pilze sind persistent.
– ist die Balance verschoben in Richtung T-Helferzellen, bricht eine Erkrankung mit Inflammation
aus.
– Das Immunsystem registriert Pathogene durch deren Oberfläche, die sogenannten PAMPs:
„pathogen associated molecular patterns“
– Zellwand:
– Mannan
– Chitin
– Glukane
– Nukleinsäuren
– Lipide und Lipopeptide
– Vorgang der Erkennung:
1. Phase: Jede Immunzelle hat an seiner Oberfläche verschiedene Rezeptoren (Tol-
like Receptors etc.), die alle eine Spezifität für PAMPs haben. Sie erkennen die
Pathogene.
2. Phase: Phagozytose: Signaling-Pathways, die Transkriptionsfaktoren (NFKappaB)
aktivieren.
3. Phase: Host-Antwort: Aussenden von Cytokinen (Typ-1-Interferone, IFNalpha und
IFNbeta) → Adaptive Immunantwort
– Typ-1-Interferone spielen sowohl in viralen Infektionen (bilden den antiviralen Status), als auch in

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bakterielle Infektionen, als auch in Pilzinfektionen eine Rolle!
– 4 Schritte der Interferon-Antwort:
1. Aktivierung → 1. Welle: PAMP aktiviert einen Rezeptor, IFNbeta wird gebildet
2. Sekretion
3. Typ-1-Interferon Signaling
4. Amplifikation → 2. Welle: Nun wird nicht nur IFNbeta gebildet, sondern auch
IFNalpha
– Interferone sind sehr starke Auslöser einer Sepsis
– Mäuse, denen IFNAR1 fehlt, sind resistent gegenüber Candida, weil ihnen die Rezeptoren fehlen.

Immunantwort
– Kommt es zu einer Infektion, entsteht zunächst eine inflammatorische Immunantwort
– doch es muss später zu einer anti-inflammatorischen Immunantwort kommen. Funktioniert diese
nicht, steigt die Invasion!

Immunzellen der angeborenen Immunität


– Monocyten
– Makrophagen
– Dendritische Zellen
– CD4
– Neutrophile

Tötungsmechanismus durch Matrophagen: ROS


– ist der Grund fürs Altern
– sehr toxisch für Membranen
– wird bei der Phagozytose freigesetzt
– Candida albicans kann ROS zerstören, so dass er nicht phagozytiert wird

Vorlesung 3 | Decker

Immunevasion durch Viren

Interferon-System → angeborenes Immunsystem

Mechanismus
– Die Zelle merkt, dass sie infiziert ist → Signaltransduktion → Transkription von Interferon-Genen →
Typ-1-Interferone werden freigesetzt → binden an benachbarte Zellen → Signaltransduktion →
Transkription von antiviralen Genen, Erzeugung des „antiviralen Zustandes“ in dieser Zelle

So werden auch nicht-infizierte Zellen auf den Eindringling aufmerksam gemacht, die sich diesem sofort
widmen. Die Viren haben keine Chance mehr, solche Zellen - die im antiviralen Zustand sind – zu
befallen.

Viren, die die Interferon-Synthese inhibieren


→ verhindern, dass die Interferone synthetisiert werden

– Influenza Virus
– Protein: NS1
– Hepatitis C Virus (HCV)
– Protease: NS3/4A → Wirkung: spaltet TRIF und MAVS
– Polio Virus
– Protein: 3C
– Rotavirus
– Protein: NSP1
– Rinder Herpes Virus (BHV)
– Protein: bICPO
– Rinder virales Diarrhea Virus (BVDV)
– Protein: N
– Klassisches Schweinefieber-Virus (CSFV)
– Protein: N
– Afrikanisches Schweinefieber-Virus (ASFV)
– Protein: A23BL

Ausarbeitung vom SS11, made by Nadine Hohensee


Mechanismus:

Infizierte Zelle → zwei Erkennungsmöglichkeiten:

1. Virus ist noch im Endosom der Zelle → Tol-Like-Rezeptoren (TLRs) erkennen die Infektion → Adapter-
Protein TRIF wird aktiviert
2. Virus ist bereits im Cytoplasma → virale RNA wird frei → Die Proteine RIG-I und MDA5 erkennen die
virale RNA → Adapter-Protein MAVS wird aktiviert

Für beide Wege geht es folgendermaßen weiter:


→ Signaltransduktion: Transkriptionsfaktoren NFKappaB und IRF-3 werden aktiviert → Typ-1-Interferon-
Gene werden angeschalten → Typ-1-Interferone werden gebildet

Viren, die das Interferon-Signaling inhibieren


→ verhindern, dass die Gene das antiviralen Zustandes angeschalten werden

– Paramyxoviren → Unterfamilie Paramyxovirinae


– Mumps
– Masern
– Protein: V → Wirkung: führt die STAT-Proteine dem Abbau zu
– Humanes Papilloma Virus (HPV)
– Protein: E6
– Pocken-Virus
– Protein: E3L
– Protein: B18R → Bindet an die Interferone und inaktiviert sie so

Mechanismus:

Typ-1-Interferone werden freigesetzt → Binden an IFNAR an anderer Zelle → JAK1 und Tyk2 werden
aktiviert → STAT-1/2 → Transkriptionsfaktor ISGF3 → Typ-1-Interferon-Gene werden angeschalten → Typ-1-
Interferone werden gebildet

Cytotoxische T-Lymphozyten (CTL) →


→ Benötigen eine Antigenpräsentation durch MHC-I-Moleküle

– Besitzen einen Rezeptor, der in der Lage ist, infizierte Zelle zu erkennen und diese abzutöten
– Die Toxizität richtet sich somit nicht direkt gegen ein Virus, sondern gegen dessen Host-Zelle
– Mechanismus der Erkennung:
– Alle Zellen tragen MHC-Moleküle auf ihrer Oberfläche, die zur Aufgabe haben, virale
Fragmente zu binden und an der Zelloberfläche zu präsentieren. Diese Fragmente werden
durch die CTL erkannt. Die CTL tötet dieses Zelle dann ab.

Wie Viren versuchen, den CTL zu entkommen


→ Komplexe Viren (DNA-Viren mit großen Genomen) produzieren Proteine, die verhindern, dass MHC I an
der Zelloberfläche exprimiert wird.

Mechanismus:

Virales Protein wird im Cytoplasma abgebaut → Transporterprotein TAP transportiert die Fragmente ins ER
→ hier sind MHC-Proteine, die an die Fragmente binden → Transport an die Zelloberfläche durch den Golgi-
Apparat

Möglichkeiten:
1. Verhindern der Spaltung der viralen Proteine, so dass sie nicht von MHC gebunden werden
können
2. Verhindern des Transports der viralen Fragmente ins ER
3. Abbau der MHC-Moleküle im ER
4. Verhindern des Transports an die Zelloberfläche
5. Abbau der MHC-Moleküle an der Zelloberfläche

Viren, die verhindern, dass MHC I exprimiert wird


– HIV
– Protein: Nef → Wirkung: Die beladenen MHC verschmelzen mit einem Lysosom statt

Ausarbeitung vom SS11, made by Nadine Hohensee


zur Zelloberfläche transportiert zu werden.
– Humanes Cytomegalovirus (HHV-5)
– Proteine: US11 und US2 → Wirkung: Sorgen dafür, dass die MHC im ER abgebaut
werden. Der Abbau erfolgt über das Phänomen des ER-Stresses.
– Maus Herpes-Virus 68 (MHV)
– Protein: mK3 → Wirkung: Sorgen dafür, dass die MHC im ER abgebaut werden. Der
Abbau erfolgt über das Phänomen des ER-Stresses.
– HHV-7
– Protein: U21 → Wirkung: Die beladenen MHC verschmelzen mit einem Lysosom statt
zur Zelloberfläche transportiert zu werden.
– Varicella Zoster Virus
– Protein: ORF 66 → Wirkung: Inhibiert den Transport an die Zelloberfläche.
– Maus Cytomegalovirus (MCMV)
– Protein: gp48 → Wirkung: Die beladenen MHC verschmelzen mit einem Lysosom statt
zur Zelloberfläche transportiert zu werden.
– KHSV
– Protein: kK5 und kK3 → Wirkung: MHC werden dem Abbau zugeführt indem sie
ubiqutiniliert werden sobald sie an der Zelloberfläche sind.
– diese Viren sind NICHT auf schnelles Wachstum aus, sondern auf latente Infektionen (z.B.
Herpes, HIV, Tumorviren)!

NK-Zellen
→ „natürliche Killerzellen“

– Hat zwei Rezeptoren:


– aktivierender Rezeptor: erkennt Liganden auf der Zielzelle
– inhibierender Rezeptor: erkennt MHC-I
– Mechanismus:
– Der inhibierende Rezeptor ist dominant. Ist also MHC-I auf der Zielzelle vorhanden, dann
macht die NK-Zelle nichts. Grund: Das inhibierende Signal ist dominant. Trägt die Zielzelle
jedoch nur einen Liganden und kein MHC-I mehr, dann tötet die NK-Zelle die Zielzelle ab.
Grund: Es ist nunmehr ein aktivierendes Signal vorhanden.
– NK-Zellen bekämpfen also folgende Zellen: Viral infizierte Zellen und Tumorzellen, denn diese
verlieren ihre MHC-Moleküle

Methoden, um den NK-Zellen zu entkommen


1. Codieren für MHC-1-Homologe, die auch keine Antigene an T-Zellen präsentieren
2. Runterregulierung des aktivierenden Rezeptors, indem ein Antagonist an den aktivierenden
Liganden gebunden wird. So kann der aktivierende Rezeptor nicht mehr an den Liganden binden
und somit auch nicht aktiviert werden.
3. Boten-Substanzen, die das Immunsystem in die Irre leiten:
1. Proteine, die Chemokine und/oder Cytokine binden
2. Cytokin- und/oder Chemokin-Antagonisten

Viren, die dies machen


– Hauptsächlich Herpesviren und Retroviren

Komplementsystem → angeborenes Immunsystem

– hat unterschiedliche Aufgaben, u.a. Pathogene zu obsonisieren


– obsonisierende Moleküle sind solche, die das Pathogen dem Immunsystem „schmackhaft“
machen können
– verstärkt die Entzündungsreaktion
– bildet einen Membrane-Attack-Complex, der eine Pore in die Membran macht

3 Möglichkeiten der Aktivierung des Komplementsystems


– Klassisch
– MBL
– Alternativ

Mechanismus
Ein Komplementprotein bindet an die Oberfläche eines Pathogens. Das Protein wird durch
Komplementrezeptoren der Phagozyten erkannt. Dies führt dazu, dass das Pathogen aufgenommen und

Ausarbeitung vom SS11, made by Nadine Hohensee


abgetötet werden kann.

Methoden, um dem Komplementsystem zu entkommen


– virale Atrappenmoleküle inhibieren oder ersetzen die Funktion eines anderen Moleküls:
– Abstellen der C3-Convertase, so dass das Komplementsystem abgeschaltet wird
– Kontrollieren der Bildung des Membrane-Attack-Komplexes
– Virokine: Bsp.: Virales Interleukin 10
– fährt das Immunsystem herunter
– Rezeptoranaloge und -antagonisten

Antikörper
→ Wichtigste Funktion ist die der Neutralisierung

– Mechanismus:
– Antikörper binden an die Bindungsstellen des Virus, welches dann nicht mehr in der
Lage ist, von Zellen aufgenommen zu werden

Apoptose

Wege
– intrinsischer Weg der Apoptose:
– Mitochondrialer DNA-Schaden → Cytochrom c, Smac und Omi werden freigesetzt →
Cytochrom c führt zur Bildung eines Apoptosoms → Smac und Omi inhibieren IAP →
Caspase9 wird aktiv → Caspase3 wird geschnitten → Zelltod
– extrinsischer Weg der Apoptose:
– „Todesrezeptoren“ schalten ihn an → Caspase8 wird über Adaptoren aktiviert →
schneidet das Protein BID → BID wird gespalten → Interagiert mit Bax → Bax inseriert
ins Mitochondrium und antagonisiert dort Bcl-2 → Verstärkung der intrinsischen
Antwort
– Außerdem spaltet Caspase8 Caspase 3 → Zelltod

Wie verhindern Viren die Apoptose?


– intrinsischer Weg:
– Inhibierung von p53
– IAP wird nicht inaktiviert, sodass Caspase9 nicht aktiviert werden kann
– Einwirken auf Pro-Caspase-3
– extrinsischer Weg:
– Analoge zu den zellulären Adaptoren wie FLIPs verhindern die Signaltransduktion, die
zur Aktivierung von Caspase8 führen würde
– Protein vlCA bindet an die Pro-Caspase8 oder Pro-Caspase10 und verhindert so, dass
aktive Caspase 8 bzw. Caspase 10 entstehen
– Membranprotein LMP1 löst eine anti-apoptotische Signaltransduktion aus
– Bei den Todesrezeptoren gibt es viele antagonistische Rezeptoren TNFRs
– E3-Protein von Adenovirus führt zur Aufnahme des Todesrezeptors in ein Endosom
und anschließend in ein Lysosom

Genetische Mechanismen
– Genetische Drift
Im Zuge der Vermehrung akkumulieren Mutationen, die die Antigeneigenschaften in gewissem
Grade verändern, ohne dass die Replikationsfähigkeiten des Virus eingeschränkt werden. So
erkennt das Immunsystem den Virus nicht mehr. Beispiel: HIV
– Genetische Shift
Funktioniert nur bei fragmentierten Genomen, so dass neue Viren entstehen können. Es werden
genomische Segmente ausgetauscht und so entstehen neue Kombinationen.
Beispiel: Influenza Virus

Ausarbeitung vom SS11, made by Nadine Hohensee


Immunevasion durch Bakterien

Extrazelluläre Bakterien:
→ Beispiel: EHEC
Antikörper- und Komplementsystem-vermittelte Aufnahme in Phagozyten

Mechanismus der Aufnahme:

Bakterium wird gefressen → Aufnahme ins Phagosom → Verschmelzung mit Lysosom ergibt
Phagolysosom → dieses enthält das toxische Arsenal, das die Bakterien töten soll

Die Aufnahme ist besonders effizient, wenn der Erreger obsonisiert wurde – wenn also entweder
Antikörper und/oder Komplementsystemproteine an dessen Oberfläche kleben. Antikörper binden
dabei mit einer Seite den Erreger und mit der anderen Seite den FC-Rezeptor.

Komplementsystem vermittelte Lyse

Mechanismus:

Bildung des Membrane-Attack-Komplexes durch Komplementproteine, die eine Pore formen. So


entweicht Flüssigkeit aus der Bakterienzelle und sie stirbt ab.

Antikörpervermittelte Neutralisation von Toxinen

Antikörper bindet das Toxin mit der Rezeptorbindungsstelle, so dass das Toxin nicht mehr in
Zellen aufgenommen und somit keinen Schaden mehr verursachen kann.

Intrazelluläre Bakterien:

→ Beispiele: Listerien, Salmonellen, Shigellen, Legionellen; generell Darmpathogene


→ Antikörper und andere Bestandteile des Komplementsystems greifen nicht innerhalb von Zellen
– einige Bakterien lassen sich gerne von Phagozyten fressen und nutzen diese dann als Wirtszelle
– es ist grunsätzlich so, dass sich Bakterien, die intrazellulär überleben wollen, abschotten müssen

Makrophagen

→ haben ein sehr stark strukturiertes Cytoplasma

Ruhezustand:

Der Makrophage hat keine Chance, sich zu wehren.

Mechanismus der Aktivierung:

Immunsystem sendet Signale (Interferon-Gamma) und aktiviert damit den Makrophagen. →


Makrophage erkennt, dass ein Erreger da ist (mit dem Tol-like-Rezeptor) und er wird aktiviert
durch das Interferon-Gamma → Änderung des Phagolysosoms: Eisenentzug, Bildung von
(Sauerstoff-)Radikalen → Radikale zerstören u.a. Enzyme des Bakteriums, ohne Eisen kein
Wachstum

Autophagie:

Im Cytoplasma werden es Autosomen gebildet, die dazu dienen, Organellen, Proteine etc.
abzubauen. Sie können aber auch dazu verwendet werden, Bakterien abzubauen. Bei der
Makrophagenaktivierung erhöht sich auch die Autophagie, so dass auch Bakterien, die bereits im
Cytoplasma sind, abgetötet werden können.

Neutrophile Granulozyten

→ typisch: Segmentierter Zellkern

Tricks gegen Phagozyten:


– Abtöten des Phagozyten

Ausarbeitung vom SS11, made by Nadine Hohensee


– Inhibierung der Chemotaxis, so dass andere Immunzellen nicht erfahren, wo eine
Infektion ist
– Vermeiden der Phagozytose
– Bildung einer Schleimkapsel zur Vermeidung der Aufnahme
– Überleben in Makrophagen:
– Verhindern, dass das Phagosom mit dem Lyososom verschmilzt →
Salmonellen, Mycobakterien
– Umbauen des Phagosoms → Salmonellen
– Zerstörung des Phagosoms durch Poren in der Membran bevor es mit dem
Lysosom verschmilzt → Listerien
– Schaffung eines eigenen Kompartiments mit Doppelmembranen des ER im Cytoplasma →
Legionellen
– Antigenvariation: Aktives Ändern der Oberflächenstruktur bzw. der Antigene → Meningitis-
Erreger, Borrelien
– Verstecken in Organen, wo das Immunsystem nicht hinkommt (z.B. Gallenblase,
Magenwand, Nerven) → Typhus-Erreger, Helicobacter, Lepra-Erreger
– Mimikry: Veränderung der Oberflächenstruktur so, dass das Immunsystem das Bakterium
nicht mehr als fremd erkennt

CTL

Antigenpräsentation auf der Zelloberfläche führt zur Aktivierung der CTL und zum Abtöten der
Wirtszelle.

Tricks:
– Verhindern der Antigenpräsentation an der Zelloberfläche

Mechanismen von Staphylococcus aureus

1. Vermeidungsstrategie: Bildung einer Schleimkapsel zur Vermeidung der Aufnahme


2. Evasionsprotein „Protein A“ bindet an gegen die Schleimkapsel gebildeten Antikörper, und
zwar an den FC-Teil (konstanter Teil). Die Antikörper sind dann zwar mit dem Bakterium
assoziiert, aber da sie an ihrem FC-Teil gebunden sind, können sie keine Aufnahme in
Phagozyten induzieren.
3. Oberflächenprotein Sak aktiviert eine zelluläre Protease „Plasminogen“, die zu Plasmin
gespalten wird. Plasmin kann sowohl Antikörper als auch das wichtigste obsonisierende
Komplementprotein C3b zerstören.
4. Protein Efb bindet an C3, so dass die Spaltung zu C3b und C3a verhindert wird.
5. Fibrinogen-bindende Proteine an der Zelloberfläche sorgen dafür, dass die Blutgerinnung
verhindert wird.
6. Inhibierung der Wanderung der Phagozyten zum Infektionsherd durch das Protein CHIPS:
CHIPS bindet an Rezeptoren, die für die Chemotaxis zuständig sind: Einerseits bindet es
an den C5a-Rezeptor der Fresszelle, anderseits an F-MP.
7.

Mechanismen von Yersinien, Shigellen

1. Können mithilfe ihrer Typ-3-Sekretions-Apparate Proteine im Cytoplasma freisetzen, die mit der
Aktivierung von Makrophagen interferieren, und zwar mit dem NFKappaB-Aktivierungsweg.

Vorlesung 4 | Kovarik

Prädisposition und Resistenz gegen Infektionskrankheiten

Typen von Erregern


– Bakterien → Salmonellen, Streptokokken etc.
– Viren → HIV, Herpes-Virus, Influenza, Hepatitis-Virus
– Eukaryotische Mikroben → Candida, Aspergillus
– Parasiten → Amöben, Helminthen
– Prionen → Creutzfeldt-Jakob (Mensch), BSE (Rind), Scrapie (Schaf)

Anton van Leeuwenhoek


– „Vater der Mikrobiologie“, weil er der erste war, der Mikroorganismen unter dem Mikroskop

Ausarbeitung vom SS11, made by Nadine Hohensee


betrachtete
– entwickelte die ersten Vakzine: Gegen Tollwut und Milzbrand

Louis Pasteur
→ Mikrobielle Theorie von infektiösen Krankheiten: „Germ theory“

– er zeigte, dass sich infektiöse Agenzien nicht spontan bilden können, sondern dass sie sich nur
durch Biogenese entwickeln können, d.h. Es muss schon ein Agenz vorhanden gewesen sein
– er widerlegte die Theorie der „schlechten Luft“, die angeblich Krankheiten verursacht
– entwickelte das Pasteurisationsverfahren

Robert Koch
– charakterisierte Bacillus Anthracis, Mycobacterium Tuberculosis und Vibrio cholerae
– Kochs Postulierungen:
1. Den Mikroorganismus muss es in allen Organismen geben, die an derselben Krankheit leiden.
Andersherum sollte es ihn in gesunden Organismen nicht geben.
2. Der Mikroorganismus muss aus dem erkrankten Organismus isoliert und in Kultur gezogen
werden, um ihn in Reinkultur zu erhalten.
3. Der Mikroorganismus muss dieselbe Krankheit auslösen wie in dem Organismus, aus dem man
ihn isoliert hat, wenn man ihn wieder in einen Organismus gibt.
4. Der Mikroorganismus muss aus dem neu infizierten Organismus isoliert und als derselbe wie zu
Beginn identifiziert werden.

Ferdinand Julius Cohn


– klassifizierte Bakterien nach ihrer Oberflächenstruktur in vier Gruppen:
1.
2.
3.
4.
– diese Klassifizierung ist auch heute noch gültig!
– entdeckte, dass Bacillus bei schlechten Bedingungen vom vegetativen Zustand zur Endospore
wechseln kann

Joseph Lister
– entwickelte antiseptische Mittel
– Listeria wurde nach ihm benannt

Theodor Escherich
– Professor in Wien
– entdeckte und beschrieb E.coli

Charles Nicolle
– erhielt den Nobelpreis für die Entdeckung des Überträgers von Typhus (Läuse)
– identifizierte Toxoplasma gondii
– war der erste, der entdeckte, dass nicht jeder erkrankt, der mit einem Erreger infiziert wird

Sind die Gene des Hosts in eine Infektion involviert?


– Wenn Leute in einer Gemeinschaft mit einem Erreger infiziert werden, leiden alle an derselben
Krankheit mit denselben Symptomen. Dabei werden nahe Verwandte die Krankheit gleich stark
durchmachen.
– Pasteurs Pedigree:
Drei von fünf Kindern starben früh aufgrund von Fieber.
– Darwins Pedigree:
Charles heiratete seine Cousine Emma. Drei von zehn Kindern starben früh aufgrund einer
Infektion.

Malaria: Plasmodium falciparum


– protozoischer Parasit
– befällt rote Blutkörperchen
– wird durch die Anopheles-Mücke übertragen
– 250 Millionen Malaria-Fälle pro Jahr
– Knapp 1 Millionen Malaria-Todesfälle pro Jahr
– am stärksten betroffen sind die ärmsten Länder

Ausarbeitung vom SS11, made by Nadine Hohensee


– jedes fünfte tote Kind in Afrika geht auf das Konto von Malaria

Lebenszyklus:
Mücke mit Sporozoiten → Stich eines Menschen → Sporozoiten wandern in die Leber des Menschen →
entwickeln sich dort zu Merozoiten → Merozoiten befallen die roten Blutkörperchen

1. in den roten Blutkörperchen entwickeln sie sich zu Trophozoiten → Blutkörperchen platzt →


Trophozoiten werden freigesetzt und befallen weitere rote Blutkörperchen → Erkrankung

2. in den roten Blutkörperchen entwickeln sie sich zu weiblichen und männlichen Gametocyten →
Aufnahme durch Mücke beim Stich → Gametocyten wandern in den Darm der Mücke → Gametocyten
formen eine Zygote → Eizelle → Sporozoiten werden gebildet

Genetische Grundlage der Resistenz gegenüber Sichelzellen-Anämie:


– „Sickle-Cell-trait-carrier“:
– haben ein Allel für normales Hämoglobin Hb(A) und eins für abnormales Hämoglobin
Hb(S) → sind also heterozygot
– dies war die erste molekulare Beschreibung einer Erkrankung!
– Hb(S) unterscheidet sich von Hb(A) nur hinsichtlich einer Aminosäure: Base A wurde
durch T ersetzt, was bewirkte, dass Glutaminsäure durch Valin ersetzt wurde.
– Das Problem an Hb(S) ist, dass es lange Gebilde formt und so die Zelle verformt und auch
dessen Oberflächenstruktur verändert
– rote Blutkörperchen mit Hb(S) haben eine deutlich kürzere Lebensspanne als
Blutkörperchen mit dem normalen Hämoglobin Hb(A)
– Vorteil der Sickle-Cell-Trait-Carrier: Solche heterozygoten Träger erkranken nicht an
der Sichelzellenanämie (homozygote würden die Anämie ausbilden). Solche sind zu einem
gewissen Grad resistent gegenüber Malaria, weil die Merozoiten nicht an die betroffenen
roten Blutkörperchen binden und somit nicht eindringen können.
– In den USA ist einer von 12 Afros Sickle-Cell-Trait-Carrier.
– Herkunft und Verteilung des Sickle-Cell-Gens: Das Gen stammt aus Zentral-Afrika,
wo stellenweise über 14% der Bevölkerung heterozygot für dieses Gen sind.
– In Gegenden wo die Malaria nicht vorkommt oder ausgerottet wurde, muss das Allel für
das schlechte Hämoglobin Hb(S) verschwunden sein – dies bestätigte sich in
afrikanischen Gegenden, die nicht durch die Anopheles-Mücke bevölkert werden konnten
– außerdem zeigte sich, dass die Punktmutation, die Hb(S) hervorbrachte, mehrfach
unabhängig voneinander stattgefunden hat
– Malaria-erkrankte Menschen:
– abnormales Hämoglobin: Hb(S)
– Gesunde Menschen:
– normales Hämoglobin: Hb(A)

Was passiert bei der Sichelzellen-Anämie?


– Rote Blutekörperchen mit Hb(S) → Hämoglobin verlässt die Zelle → verliert das Häm
→ Häm aktiviert den Transkriptionsfaktor Nrf2 → Nrf2 induziert die Expression von HO-1 („Häm-
Oxygenase“) → HO-1 oxidiert Häm → Endprodukt : CO → CO blockiert weiteres Freisetzen von
Häm aus Hämoglobin → wird dieser Mensch nun mit Malaria infiziert, wird das Häm in den Sickle-
Zellen nicht zerstört → diese Menschen leiden nicht so sehr an dieser Krankheit

Tiermodelle (Maus):
– Probleme: Mäuse können keine Malaria bekommen. Deshalb sind die Erkenntnisse nicht zu 100%
auf den Menschen übertragbar.
– Mäuse sind aber sehr gut geeignet, um Hypothesen zu überprüfen

PIDs – Primary Immunodeficiencies: ein Gen, multiple Infektionen

– es sind mehr als 200 PIDs bekannt, davon sind über 150 aufgeklärt
– es handelt sich immer um eine Mutation in nur einem einzigen Gen!
– Beispiele von PIDs:
– „Severe congenital neutropenia“ (SCN) → es gibt keine Neutrophile
– Betroffene leiden an Infektionen mit extrazellulären Pathogenen (Bakterien,
Würmer)
– Therapie:
– Behandlung mit rekombinanten Granulozyten: „G-CSF“

Ausarbeitung vom SS11, made by Nadine Hohensee


– großer Erfolg
– erste Anwendung: 1989
– „X-linked Agammaglobulinemia“ (XLA) → es gibt keine B-Zellen und somit auch keine
Antikörper
– Betroffene leiden an Infektionen mit extrazellulären Pathogenen (Bakterien,
Würmer)
– Therapie:
– Behandlung mit Gammaglobulinen, später IgG
– diese Methode ist nicht so effizient, deshalb muss die Behandlung in
regelmäßigen Abständen wiederholt werden
– erste Anwendung: 1950
– „Severe combined immunodeficiency“ (SCID) → es gibt keine T-Zellen
– Betroffene leiden an multiplen Infektionen mit allen möglichen Pathogenen, auch
mit intrazellulären Erregern
– selbst in steriler Umgebung ist diese Erkrankung tödlich
– Therapie:
– Transplantation von hämatopoetischen Stammzellen („HSCT“):
– Problem: Abstoßungsprobleme bei Transplantationen
– erste Anwendung: 1968
– Gen-Therapie bei SCID-X1-Syndrom:
– Man gibt dem Patienten gesunde Extrakopien des defekten
Gens
– Vorgang: Die hämatopoetischen Zellen werden entfernt und
mit einem Retrovirus infiziert, der in seinem Genom das
Wunschgen enthält. Diese werden dem Patienten dann
zurückgegeben.
– Erfolg: 9 von 10 Kindern zeigten anschließend ein normales
Level von T-Zellen.
– Problem: Später entwickelten 4 von den 9 Kindern eine T-
Zellen-Leukämie. Grund: Das inserierte Wunschgen wurde
vermutlich an falscher Stelle ins Genom integriert, und zwar
in die Nähe des Onkogens LMO2, welches durch den viralen
Promotor häufiger abgelesen wurde.

PIDs – Primary Immunodeficiencies: ein Gen, single Infektion


→ alle diese Erkrankungen sind sehr selten

– Epidermodysplasia verruciformis (EV)


– Symptome: Hautwarzen und Krebs
– Erreger: Humanes Papilloma-Virus (HPV)
– Betroffene Gene: EVER1 oder EVER2; codieren für Proteine, die den Zinc-Transporter ZnT-
1 regulieren. Ist eines der Gene mutiert, wird die intrazelluläre Verteilung von Zink
beeinflusst.
– X-linked lymphoproliferative Disease
– Erreger: Epstein-Barr-Virus (EBV)
– Betroffene Gene:
– XIAP: X-linked, inhibiert Apoptose
– die Expression dieses Gens ist besonders wichtig in viralen Infektionen
– Invasive meningococcal Disease
– Erreger: meistens Neisseria meningitidis
– Betroffene Gene:
– Komplementsystem-Gene, die z.B. den Membrane-Attack-Complex ausbilden
– Invasive pneumococcal Disease
– Patienten leiden an vielen Erregern, u.a. auch an Streptococcus pneumoniae
– Je älter der Patient wird, desto milder werden auch die Symtpome. Mögliche Erklärung:
Das Immunsystem wird trainiert.
– Mutierte Gene:
– IRAK4 oder MyD88
– IRAK4 aktiviert normalerweise NF-KappaB, was der Transkriptionsfaktor für
viele Gene ist
– Mendelian susceptibility to mycobacterial diseases (MSMD)
– am besten studierte PID
– Mutierte Gene:

Ausarbeitung vom SS11, made by Nadine Hohensee


– alle davon betreffen das Interferon-Gamma-Signaling (Typ-2-Interferone)!
– IFN-Gamma-R1
– IFN-Gamma-R2
– STAT1
– NEMO
– IL12B
– IL12RB1
– Menschen mit Mutationen in diesen Genen leiden an Mycobacteria-Infektionen
– HIV-1
– Für eine HIV-Infektion benötigt es den Rezeptor CCR5
– Ist er mutiert, kann man nicht infiziert werden!

Vorlesung 5 | Skern
Wie schaffen es Viren, dass ihre RNA von den Wirtszellen translatiert wird?

Probleme, die RNA-Viren haben


– In die Zelle kommen
– Abwehr von dsRNA des Hosts
– RNA-Protein-Synthese: Das Virus muss mit der mRNA des Hosts konkurrieren

Bestandteile von mRNA


– PolyA
– Cap
→ deshalb geht das Influenza-Virus in den Zellkern! →

Wie kommt das Virus in den Nukleus?


Membran des Virus fusioniert mit einem Endosom → wird zerstört durch virale Proteine → diese werden ins
Cytoplasma frei → jedes Segment wird an ein virales Nukleoprotein gebunden → dies bringt die virale RNA
in den Nukleus.

Die meisten RNA-Viren nutzen ihre eigene RNA-Polymerase, weil


– sie im Cytoplasma sind
– sie kein DNA-Template haben (was eine Host-Zelle für die Translation braucht)

Picornaviren
– Genereller Aufbau des Genoms:
– positive-strand RNA
– VPGL → „Viral Protein Genome linked“
– 5'-UTR untranslatierte Region
– ein einzelner Open-Reading-Frame
– 3'-UTR
– Entero
– Poliovirus, 3 Serotypen
– Caxsackievirus, 30 Serotypen
– Rhino
– Human Rhinovirus, über 100 Serotypen
– Hepato
– Hepatitis A Virus, 1 Serotyp
– Aphtho
– Maul-und-Klauenseuche, 7 Serotypen
– Cardio
– Encephalomyocarditis Virus, 1 Serotyp

Poliovirus
– Karl Landsteiner zeigte als erster (1908/1909), dass die Kinderlähmung eine virale Erkrankung ist
und keine bakterielle

Genetische Verwandtschaft von Rhino- und Enteroviren


– Genetische Gruppe A
– Genetische Gruppe B

Ausarbeitung vom SS11, made by Nadine Hohensee


Dimensionen der Picornaviren
– Hostzelle:
– 25 µm Durchmesser
– 30.000 Gene
– Picornavirus:
– 30nm Durchmesser
– 11-14 Proteine
– es gibt nur wenige Zelltypen im Menschen, die für Rhinoviren oder für Polioviren anfällig sind!

Lebenszyklus von Picornaviren

Spezifisches Targeting und Interaktion mit einem Host-Rezeptor → Aufnahme ins Endosom → RNA wird ins
Cytoplasma entlassen → virales Protein VPG wird entfernt → Protein-Synthese kann beginnen → Processing
des Proteins

Interaktion mit der Proteinsynthese im Host


– Nicht-infizierte Zelle: Die Rate der Proteinsynthese bleibt gleich.
– Infizierte Zelle: Die Rate der Proteinsynthese fällt zunächst („Shut-off“), dann steigt sie wieder.
Erklärung: Dass die Syntheserate erst fällt, liegt daran, dass das Virus die Translation der mRNA
der Hostzelle hemmt. In dem Moment, wo die Syntheserate wieder steigt, wird virale RNA
synthetisiert.

Genotypische Veränderungen und Auswirkung auf die Virulenz


– FMDV: Deletion von Lpro führt zu einer verringerten Virulenz.
– Poliovirus: Mutation in 2Apro führt zu kleineren Plaques.
– Swine vesicular disease (SVD): Mutation in 2A pro führt zu Avirulenz und kleineren Plaques.

Interpretation einer Proteinstruktur


– alpha-Helix
– CTE = C-terminal extension (nur am C-Ende!)
– Loop
– N-terminus

Funktion der Virulenzfaktoren Lpro und 2Apro


– schneiden eIF4G1 in der Hostzelle
– dieses Protein ist wichtig für den Start der Proteinsynthese

eIF4G
– bindet andere Proteine:
– eIF4E: zelluläres Protein, das Caps bindet
– eIF4A: Helikase, die mRNA entwindet
– eIF3: Kollektion von Proteinen, die an 40s-Ribosom binden
– PABP: „Poly-A binding Protein“, bindet die Poly-A-Sequenz einer mRNA
– Mnk1: Kinase, phosphoryliert Proteine
– bringt mRNA zu der 40s-Untereinheit der Ribosomen
→ eIF3 bindet an 40s-Ribosom → t-RNA kommt → Assemblierung der anderen oben
genannten Proteine
– wenn eIF4G bei einer Infektion gespalten wird, geschieht folgendes:
– virale Proteine schneiden spezifisch zwischen der eIF4E-Binding Site und der eIF3-
Binding-Site
– Folge: zelluläre mRNA kann nicht mehr zum Ribosom gebracht werden
– Das Virus lässt alles intakt, es zerstört nichts! So können virale Proteine synthetisiert
werden.
– Bei einer Infektion mit Rhinovirus 2 oder 16 werden eIF4G1 und eIF4G2 in gleichen Raten
gespalten. Bei einer Infektion mit Poliovirus oder Rhinovirus 14 werden sie nicht in gleichen
Raten gespalten: eIF4G1 wird schneller gespalten als eIF4G2. Die Synthese von p50 fällt erst,
wenn eIF4G2 gespalten wird. Dies bedeutet, dass es einen Unterschied zwischen diesen Viren
geben muss! → Rhinovirus 2 und 16 sind in ihrem 2A pro zu 86% identisch, während Rhinovirus 2
und 14 in ihrem 2Apro nur zu 40% identisch sind.
– Warum wird eIF4G2 bei einer Infektion mit Rhinovirus 14 langsamer gespalten? Dies liegt an den
RRLs (= „Rabbit redicular Lysates“ (?))

Ausarbeitung vom SS11, made by Nadine Hohensee


Cleavage-Sites von Lbpro bei eIF4G1 und eIF4G2
– bei dem einen schneidet es hinter dem Basic-Residue, bei dem anderen vor dem Basic-Residue →
sehr ungewöhnlich

Ausarbeitung vom SS11, made by Nadine Hohensee

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