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Nahezu alle biochemischen Reaktionen werden von einer Klasse von Katalysatoren
vermittelt - den Enzymen. Sie unterscheiden sich in einigen Punkten von den
üblichen chemischen Katalysatoren:
1. Höhere Reaktionsgeschwindigkeit
2. Mildere Reaktionsbedingungen: Temperaturen unter 100C,
Atmosphärendruck, fast neutrale pH-Werte.
3. Grössere Reaktionsspezifität: Enzyme sind in Bezug auf die Identität ihrer
Substrate (Reaktanten) und Produkte spezifischer als chemische
Katalysatoren weniger unerwünschte Nebenwirkungen
4. Fähigkeit zur Regulation: Die katalytischen Aktivitäten vieler Enzyme sind oft
von Substanzen, die nicht Substrate sind, abhängig. Mechanismen der
Regulationsvorgänge: Allosterische Kontrolle, kovalente Modifikation der
Enzyme, Regulation der synthetisierten Enzymmengen.
1.Historischer Überblick
Die Enzymologie war der eigentliche Einstieg in die biochemische Forschung. Sie
entwickelte sich im 19. Jahrhundert aus Untersuchungen von Verdauung und
Fermentation.
Fischer formulierte 1894 die Schloss-Schlüssel Hypothese: Die Spezifität des
Enzyms (Schloss) für sein Substrat (Schlüssel) ergibt sich aus ihrem geometrisch
komplementären Formen.
1926 wurde mit der Urase aus Schwertbohnen erstmals ein Enzym kristallisiert. Erst
als die Enzyme richtig gereinigt werden konnten, stand fest, dass sie aus Proteinen
bestehen. Inzwischen sind über 2000 Enzyme weitgehend gereinigt und
charakterisiert worden.
2. Substratspezifität
Die nichtkovalenten Kräfte, durch die Substrate und andere Moleküle an Enzyme
binden, sind in ihrer identisch mit jenen Kräften, die die Konformationen der Proteine
selbst festlegen: Van-der-Waals, elektrostatische oder hydrophobe
Wechselwirkungen sowie H-Brücken.
Eine Substratbindungsstelle besteht aus einer Einkerbung oder Spalte auf der
Oberfläche eines Enzymmoleküls, deren Form komplementär zum Substrat ist. Die
Aminosäurereste, die die Bindungsstelle bilden sind so angeordnet, dass sie
spezifisch mit dem Substrat wechselwirken können. So können Moleküle, die sich in
der Form oder Verteilung ihrer funktionellen Gruppen vom Substrat unterscheiden
nicht gut ans Enzym binden. Röntgenuntersuchungen deuten an, dass die
Substratbindungsstellen der meisten Enzyme bereits vorgeformt sind, es aber
dennoch während der Substratbindung zu Konformationsänderungen – die
Substratbindungsstelle bildet sich erst aus, wenn das Substrat ans Enzym gebunden
ist – kommen kann.
A Stereospezifität
Enzyme sind sowohl bei der Bindung chiraler Substrate als auch bei der Katalyse
ihrer Substrate hochspezifisch.
Diese Stereospezifität entsteht dadurch, dass die von Natur aus chiralen Enzyme
(Proteine bestehen nur aus L-Aminosäuren) asymmetrische aktive Zentren bilden.
Bsp
Trypsin hydrolysiert schnell aus L-Aminosäuren aufgebaute Polypeptide, nicht jedoch
aus O-Aminosäuren bestehende.
B Geometrische Spezifität
Zusätzlich zu ihrer Stereospezifität sind die meisten Enzyme auch gegenüber den
Strukturen chemischer Gruppen in ihren Substraten sehr selektiv.
Enzyme unterscheiden sich beträchtlich im Grad ihrer geometrischen Spezifität.
Einige sind streng spez. Für eine einzige Bindung, die meisten Enzyme aber
katalysieren die Reaktion einer engen Gruppe verwandter Verbindungen.
Bsp
YADH katalysiert die Oxidation kleiner primärer und sekundärer Alkohole zu den
entsprechenden Aldehyden und Ketonen weniger effizient als die vorher
beschriebene Reaktion mit Ethanol.
Manche Enzyme sind nicht einmal für den Reaktionstyp, den sie katalysieren
besonders spezifisch.
Bsp
Chymotrypsin katalysiert die Hydrolyse von Peptidbindungen, aber auch die
hydrolytische Spaltung von Esterbindungen.
3. Coenzyme
Die funktionellen Gruppen von Enzymen können Säure-Basen Reaktionen
durchführen, kovalente Bindungen öffnen und schliessen und an Coulomb
Wechselwirkungen teilnehmen. Weniger geeignet sind sie zur Katalyse von
Redoxreaktionen und vielen Arten von Gruppentransferprozessen. Dazu werden
Cofaktoren benötigt.
Bsp
Metall-Ionen wie Zn+ in der Reaktion der Carboxypeptidase A
Organische Moleküle, sogenannte Coenzyme wie NAD+ in der YADH Reaktion
Manche Cofaktoren binden nur vorübergehend an das Enzym, sie arbeiten praktisch
als Cosubstrate.
Die sogenannten prosthetischen Gruppen sind dagegen häufig über kovalente
Bindungen dauerhaft mit ihrem Protein verbunden.
Coenzyme werden durch die Enzymreaktionen, an denen sie beteiligt sind, chemisch
verändert. Damit der katalytische Cyclus beendet werden kann, muss das Coenzym
wieder in seinen Ausgangszustand gebracht werden. Bei prosthetischen Gruppen
geschieht dies nur in einer bestimmten Phase der enzymatischen Reaktionsfolge.
Die Regeneration für vorübergehend gebundene Coenzyme kann von einem
anderen Enzym katalysiert werden.
Massive Biosynthese der Nucleinsäure CTP-Pool geleert CTP löst sich von
ATCase Folge: ATCase wird enthemmt Geschwindigkeit der CTP - Synthese
steigt.
Umgekehrt: CTP Überschuss hemmt ATCase Geschwindigkeit der CTP –
Synthese sinkt
Dies ist ein Beispiel für die Rückkopplungshemmung, eine häufige Regulationsform,
bei der die Produktekonzentration eines Biosyntheseweges die Aktivität eines
Enzyms zu Beginn dieses Weges kontrolliert.
Weiterer Fall:
ATP – Konzentration > CTP – Konzentration ATCase für Pyrimidinsynthese
aktiviert bis ATP – Konz. CTP – Konz.
Umgekehrt: CTP – Konz. > ATP – Konz. CTP Hemmung erlaubt ATCase
Purinsynthese