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Oktober 2008

Topthemen dieser Ausgabe

ASUS EeePC 1000H für Freunde des Chamäleons Seite 41


Am 4. September 2008 war endlich auch in Deutschland der offizielle Launch von ASUS’ neuem Netbook-
Flaggschiff, dem EeePC 1000H. Der rechte Zeitpunkt, um sich das Gerät genauer anzuschauen. Vor allem der
Frage, wie sich die Distribution openSUSE auf dem ASUS EeePC 1000H macht, soll in diesem Artikel nachge-
gangen werden. (weiterlesen)

PC-BSD – Was ist das eigentlich? Seite 50


Was verbirgt sich hinter dem Projektnamen „PC-BSD“? Nun, es ist bei DistroWatch.com gelistet, aber offen-
sichtlich kein Linux- sondern ein BSD-System. Um es mit wenigen Worten vorab zu sagen: Es ist ein FreeBSD-
Betriebssystem, das für den Gebrauch als Desktopsystem für Heimanwender und Firmen modifiziert wurde.
Inzwischen wird auch eine Serverversion entwickelt. Von der Desktopvariante handelt dieser Artikel. (weiterlesen)

Projekt-Hoster-Test: ShareSource Seite 60


Um ein Projekt erfolgreich zu präsentieren und zu verwalten, braucht es eine Webseite und verschiedene kleine
Tools. Bei den sogenannten „Projekt-Hostern“ hat man gleich alles zusammen und muss sich nicht um die In-
stallation und Wartung dieser Dienste kümmern, sondern kann sich vollkommen dem Programmieren widmen.
Das Problem besteht allerdings nicht darin, eine solche Plattform zu finden, sondern die für seine Bedürfnis-
se passende aus einer Vielzahl von Webseiten auszuwählen. Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Projekt-
Hoster ShareSource. Zusätzlich wurde ein Interview mit dem ShareSource-Macher Tim „timgws“ Groeneveld auf
Seite 63 geführt. (weiterlesen)

© freiesMagazin GNU FDL


Inhalt

Nachrichten Linux allgemein


Distributionen aktuell S. 10 PC-BSD – Was ist das eigentlich? S. 50
Neues aus der Welt der Mobilgeräte S. 14 Ubuntu versus Arch Linux – ein Vergleich S. 56
Kernel-Rückblick S. 19 Projekt-Hoster-Test: ShareSource S. 60
GIMP 2.6 veröffentlicht: Wohin des Wegs, junger Wilber? S. 21 Interview mit dem ShareSource-Macher Tim Groeneveld S. 63
Jetzt mit Telepathie: GNOME 2.24 S. 24 Nutzungsrechte bei Distributionslogos S. 65
Mozilla-Eula sorgt für Aufregung S. 25 Vom Artikelentwurf zum fertigen Magazin S. 71
Nachrichtenschnippsel S. 26 Veranstaltungen S. 75

Software Interna
TorrentFlux und Torrentflux-b4rt S. 27 Editorial S. 3
Ubiquity – die Webkonsole im Firefox S. 33 Leserbriefe S. 4
Datensicherung mit rdiff-backup S. 35 Konventionen S. 77
at – ein (fast) vergessenes Helferlein S. 38 Vorschau S. 77
Impressum S. 78
Hardware
ASUS EeePC 1000H für Freunde des Chamäleons S. 41
Das Acer Aspire 2920 und Linux S. 48

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beim jeweiligen Autor. freiesMagazin unterliegt als Gesamtwerk ebenso der GNU-Lizenz für freie Dokumentation (FDL) mit Ausnahme von Beiträgen, die unter
einer anderen Lizenz hierin veröffentlicht werden. Das Copyright liegt bei Eva Drud. Es wird die Erlaubnis gewährt, das Werk/die Werke (ohne unveränderliche
Abschnitte, ohne vordere und ohne hintere Umschlagtexte) unter den Bestimmungen der GNU Free Documentation License, Version 1.2 oder jeder späteren
Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation, zu kopieren, zu verteilen und/oder zu modifizieren. Die xkcd-Comics stehen separat unter der Creative
Commons-Lizenz CC-BY-NC 2.5. Das Copyright liegt bei Randall Munroe. Die in freiesMagazin verwendeten Marken sind Eigentum ihrer jeweiligen Besitzer.
Insbesondere für die Distributionslogos gelten folgende Hinweise: Das CentOS-Logo ist eine Marke von CentOS ltd. Das Debian-Logo unterliegt dem Copyright der
Software in the Public Interest. Das DesktopBSD-Logo unterliegt der „Creative Commons Attribution-NonCommercial 2.0“-Lizenz. Das FreeBSD-Logo ist eine Marke
der FreeBSD Foundation. Das Gentoo-Logo ist eine Marke der Gentoo Foundation, Inc. Das Ubuntu-Logo ist eine Marke von Canonical Ltd. Das bedeutet auch,
dass diese Logos nicht der GNU Free Documentation License unterliegen, wie der restliche Inhalt des Magazins.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 2


E DITORIAL
Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser!


Wieder einmal ist eine neue Ausgabe von freiesMagazin erschienen – und auch dem Auge etwas bieten. Wer könnte denn dagegen etwas einzuwen-
nie zuvor konnten wir so viel Inhalt präsentieren wie diesen Monat. Dies den haben? Nun, einwenden vielleicht nicht, aber erlaubt ist es auch nicht
liegt zwar nicht direkt an den zahlreichen Reaktionen auf den Aufruf im Sep- unbedingt. Es hat sich bei der Recherche leider herausgestellt, dass die
tember, dennoch erkennt man daran, dass freiesMagazin langsam aber wenigsten Distributoren klar regeln, wofür man ihre Logos überhaupt ver-
stetig wächst. Neben reichlich Leserbriefen haben sich auch einige potenti- wenden darf, von einer klaren Angabe des Copyrights erst gar nicht zu
elle Autoren bei uns gemeldet, die vor allem über das Thema „Netbooks mit sprechen. Das Ergebnis kann man, wie oben gesagt, im Artikel nachlesen,
Linux“ schreiben wollen. Diese Ausgabe können wir immerhin einen dieser bei einigen wenigen Projekten war es uns immerhin eindeutig erlaubt, die
Artikel präsentieren, die Artikel der anderen Autoren sind für dieses Mal Logos zu nutzen. Wir können nur hoffen, dass die Veranwortlichen an die-
noch nicht fertig geworden. Natürlich hoffen wir, dass wir auch in Zukunft ser Steller etwas umdenken, um ihre Distribution besser zu fördern.
reichlich Artikel zugesandt bekommen, aber bitte gewöhnen Sie sich nicht
an solche „dicken Wälzer“. Wir wünschen Ihnen wie immer viel Spaß mit dieser freiesMagazin-
Ausgabe.
Sie finden in dieser Ausgabe von freiesMagazin viele „Doppelpacks“ – soll
heißen, Artikel, die thematisch zusammengehören. Das wären zum Bei- Ihre
spiel die Artikel „ASUS EeePC 1000H für Freunde des Chamäleons“ und
„Das Acer Aspire 2920 und Linux“, die sich mit Linux auf Mobilgeräten be-
fassen. Für Freunde neuer Distributionen (auf das Wort „Linux“ verzich-
ten wir in diesem Zusammenhang bewusst) stehen mit „PC-BSD – Was ist
E. Drud D. Wagenführ
das eigentlich?“ und „Ubuntu versus Arch Linux – ein Vergleich“ zwei sehr
interessante Artikel ins Haus. Zusätzlich haben wir uns aufgrund zahlrei-
cher Nachfragen entschieden, in dieser Ausgabe den „Werdegang“ einer
freiesMagazin-Ausgabe zu beschreiben (mehr auf Seite 71). In dem Ar-
tikel „Nutzungsrechte bei Distributionslogos“ erfahren Sie etwas über die
Rechte- und Lizenzprobleme, mit denen wir in unserem Magazin-Alltag zu
tun haben.

Der letzte Artikel ist vor allem deswegen entstanden, weil wir unsere Dis-
tributionsübersicht auf Seite 10 etwas „aufhübschen“ wollten. Seitenweise
„Making Hash Browns“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5),
reiner Text liest sich auf die Dauer nicht sehr angenehm und ist eher er-
http://xkcd.com/421
müdend als interessant – selbst wenn man Fan (oder Autor) der Serie ist.
Daher wollten wir mit Distributionslogos die Absätze etwas auflockern und

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 3


L ESERBRIEFE
Leserbriefe

Für Leserbriefe steht unsere E-Mailadresse redak- Finanzierung und Planung da TeX irgendwie die Umlaute nicht schön kon-
tion@freiesmagazin.de zur Verfügung – wir freuen Ich bin durch Zufall auf freiesMagazin aufmerk- vertiert bzw. irgendwie scheint der Adobe Rea-
uns über Lob, Kritik und Anregungen zum Maga- sam geworden. Schade, denn so habe ich vieles der einem Screenreader die Infos nicht so zu
zin. Interessante zwar nicht verpasst, aber nicht zum Verfügung zu stellen, wie bei anderen PDFs. Au-
Erscheinungstermin einsehen können. Was mich ßerdem gibts keine Spalten in HTML. :) Spalten
An dieser Stelle möchten wir alle Leser ausdrücklich
brennend interessiert: Wie finanziert Ihr das Ma- in PDFs werden von den Screenreadern auch
ermuntern, uns auch zu schreiben, was nicht so gut
gazin? Ich arbeite teilweise selbst als Autor und nicht unterstützt. Wirklich angenehm zu lesen,
gefällt. Wir bekommen sehr viel Lob (was uns natür-
weiß wie viel Zeit es kostet, zu schreiben, zu lek- diese HTML-Ausgabe. Angenehm wäre es, wenn
lich freut), aber nur durch Kritik können wir uns ver-
torieren und Artikel oder Berichte zu planen. Lei- die Überschriften in der HTML-Ausgabe mit den
bessern.
der habe ich zu diesem Punkt (auch in der ersten dazugehörigen Überschrift-Tags gekennzeichnet
Wallpaper Ausgabe von freiesMagazin) keinen Hinweis ge- würden. Simon Eigeldinger
Ich wüsste gern, wie dieses schicke Wallpaper funden. . . Stefan Wichmann
freiesMagazin: Vielen Dank für Ihr Feedback. Es
aus Ausgabe 09/2008 heisst, welches auf dem
freiesMagazin: Die Frage nach der Finanzierung ist sehr schön zu hören, dass die HTML-Ausgabe
Screenshot vom Plasma-Desktop mit dem Unter-
lässt sich leicht beantworten: Es gibt keine. Die zur Barrierefreiheit von freiesMagazin beiträgt. :)
titel „Plasma in KDE 4.1“ zu sehen ist. Link wäre
einzigen Kosten (neben denen für das Domain- Wenn Sie oder allgemein alle Leser weitere Ver-
Klasse! Nordlicht.ol
hosting), die wir hätten, wären für den Server, auf besserungsvorschläge zur Lesbarkeit der HTML-
Martin Gräßlin: Das Hintergrundbild im Plasma- dem die Magazinseite und die Dateien gehos- Ausgabe haben, würden wir uns freuen, wenn
Artikel ist der Standard in KDE 4.1. Es heißt tet werden. Dieser wird uns aber von x|encon [2] Sie uns diese über redaktion@freiesmagazin.de
„Blue Curl“ bzw. auf Deutsch „Blaue Schnör- gesponsort, sodass uns dabei keine Kosten ent- mitteilen. Soweit möglich, werden wir diese gern
kel“. Es wurde erstellt von Nuno Pinheiro stehen. Der monatliche Betrag für die Domain(s) umsetzen – in der HTML-Ausgabe sind jetzt die
aus dem Oxygen-Team, der übrigens wäh- wird aus eigener Tasche bezahlt. Überschriften mit den entsprechenden Tags ge-
rend der aKademy 2008 für seine künstleri- Was die Zeit angeht, so können wir sagen, dass kennzeichnet.
sche Tätigkeit mit dem aKademy-Award aus- wir sehr gut und effektiv in einem kleinen Team
zusammenarbeiten. Ausführliche Details, wie wir Netbooks und Linux
gezeichnet wurde. Im SVN-Repository kann
von den Artikeln zum Magazin kommen, finden In Eurer aktuellen Ausgabe habt Ihr zu Erfah-
man es in verschiedenen Auflösungen fin-
Sie in dem Artikel „Vom Artikelentwurf zum ferti- rungsberichten mit Netbooks und Linux darauf
den [1]. Des Weiteren befindet es sich z. B.
gen Magazin“ auf Seite 71. gefragt und da ich seit ca. einem halben Jahr
bei Ubuntu im Paket kdebase-workspace-
meinen EeePC 701 4G im Einsatz habe, ha-
data. Im Falle von Ubuntu wird es nach
HTML-Version für Sehbehinderte be ich mal rückblickend eine Kritik zu dem Teil
/usr/lib/kde4/share/wallpapers/Blue_Cur Hab erst [jetzt] gesehen, dass eine HTML- geschrieben und in dem Blog unserer Entwick-
l/contents/images/ installiert. Ausgabe vom freiesMagazin existiert. Als Blin- lungsabteilung veröffentlicht [3].
der tut man sich leichter, diese Version zu lesen, Christian Schmitz

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 4


L ESERBRIEFE
freiesMagazin: Vielen Dank für den Link, Ihr Er- Dominik Wagenführ: Ich finde es natürlich re, die sicherlich viel beherzter ihre Meinung äu-
fahrungsbericht liest sich sehr interessant und schade, dass Sie davon ausgehen, dass ich Be- ßern. So, wie es aussieht, ein Trugschluss.
wird sicher auch den einen oder anderen unserer richte gezielt negativ verfasse. Würde ich ei- Grundsätzlich finde ich Euer Magazin klasse. Die
Leser interessieren. ne Distribution benachteiligen wollen, würde ich Themen, die Ihr behandelt, sprechen mich an
wahrscheinlich einfach gar nicht über sie berich- und lassen Wissenswertes vermitteln. Das freut
Hallo Redaktion, hallo Carsten Töpfer, zwar nicht ten. Auf Ihre Anmerkungen will ich natürlich den- mich, weil es Spaß macht, die Artikel zu lesen.
auf einem Acer Aspire One, aber auf einem Me- noch eingehen: Die von Euch geleistete Arbeit erkenne ich im
dion Akoya Mini unter Ubuntu, habe ich mei- vollen Umfang an und freue mich darüber, dass
nen Vodafone-UMTS-USB-Stick (von Moobicent) 1. Da haben Sie natürlich Recht, das war ein es doch einige Enthusiasten gibt, die gerne ihr
zum Laufen bekommen [4]. Ebenso wie Vodafo- Fehler meinerseits, für den ich mich entschul- Wissen weiter vermitteln. Auf mich wirken Eure
ne bietet wohl auch o2 einen Treiber bzw. ein an- digen möchte. Artikel kompetent und gut recherchiert. Negative
gepasstes umtsmon an, mit dessen Hilfe der Zu- Punkte fallen mir im Moment nicht ein. Sicher-
2. Nein, Ethernet-Adapter ist schon korrekt, Ih-
gang relativ unproblematisch ist. lich gibt es immer mal Themen, die mich nicht
nen fehlt wahrscheinlich nur das Wort „weite-
Matthias Gutjahr ansprechen, das liegt aber meistens daran, weil
re“ davor. Natürlich unterstützt Mandriva be-
reits viele Netzwerkkarten bzw. -Chips. Wie sie für mich nicht von Bedeutung sind. Das halte
freiesMagazin: Auch vielen Dank für Ihren Link.
Sie der offiziellen Beta2-Ankündigung [5] ent- ich aber für normal. Bisher überwiegen aber die
Wir hoffen, dass Herr Töpfer, der in der Ausgabe
nehmen können, wird nun auch die Ethernet- Themen, die ich gerne und mit Interesse lese.
09/2008 danach gefragt hatte, durch die Anlei-
Schnittstelle einiger Netbooks (darunter der Die Idee mit der Lupe finde ich gut und hilf-
tung weiter vorankommt.
Asus EeePC) unterstützt. Im Speziellen han- reich, also bitte nicht wieder rückgängig machen.
Gezielt negative Berichterstattung? delt es sich dabei um den Treiber atl1e [6]. Es Es kommt ja doch immer wieder vor, das Grafi-
Leider musste ich eben feststellen, dass der ist also in der Tat kein neuer WLAN-Treiber. ken sehr klein sind und da finde ich ein solches
Kurzartikel über den neuen RC1 von Mandriva Hilfsmittel recht praktisch. Warum ich bisher kei-
entweder gezielt negativ formuliert oder einfach Ich hoffe, dass Sie mir die Fehler verzeihen. Es ne Feedback gegeben habe? Nun, wie bereits
nur „schludrig“ gearbeitet wurde. steckte keine böse Absicht dahinter. oben genannt, hatte ich es zur Kenntnis genom-
men, fand es nicht weiter erwähnenswert. Wie
1. Mandriva Linux 2009.0 erscheint nicht nächs- Lob ich jetzt feststelle, ein falscher Gedanke. Aus die-
tes Jahr, sondern im Oktober dieses Jahres, Ich habe Euren Appell gelesen und möchte doch sem Grund werde ich versuchen, mich in Zukunft
wie man der verlinkten Mandriva-Seite ent- prompt die Gelegenheit wahrnehmen, um mal öfters zu melden. Bis dahin nicht aufgeben und
nehmen kann. ein Feedback zu geben. Aus Eurer Sicht ist es so weiter machen, denn ich freue mich schon auf
natürlich bedauerlich, wenn die Rückmeldungen die nächste Ausgabe. Rainer Fröger
2. „und mit der Unterstützung einiger Ethernet- sich in Grenzen halten. Aus der Sicht des Le-
Adapter “: Soll hier impliziert werden, Man- sers (meiner Sicht) nimmt man das ganz anders Ich bin vor kurzem im Zuge meiner Unzufrie-
driva habe bisher kein Ethernet unterstützt? war. Ich bin grundsätzlich jemand, der nur selten denheit mit dem jüngsten Kind aus Redmond
Ich nehme außerdem an, es sollte WLAN- etwas schreibt. Meistens aus Zeitmangel oder, zum schon lange angehimmelten Linux (Kanotix)
Adapter heißen . . . weil es aus meiner Sicht nicht erwähnenswert ist. gewechselt. Die ersten Gehversuche sind alle,
Oliver Burger Weiterhin denke ich mir oft, es gibt genug ande- dank sagenhafter Community, überstanden und

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L ESERBRIEFE
ich begab mich auf die Suche nach einer ge- eint in keiner (!) anderen mir bekannten Publi- Euer Linux-Magazin wird immer besser! Sowohl
eigneten Fachzeitschrift, um noch tiefer in die- kation. Deshalb lade ich mir Monat für Monat inhaltlich als auch vom Layout seid Ihr erstklas-
se für mich immer noch neue Welt einzudringen. freiesMagazin herunter und verschlinge es förm- sig. Ich freue mich schon regelmäßig auf die
Auf meiner Suche wurde ich (eher zufällig) auf lich. neueste Ausgabe. Ich hoffe mal, Ihr habt den En-
freiesMagazin aufmerksam. Der Freiheitsgedan- Schade nur, liebe Frau Drud, lieber Herr Wagen- thusiasmus, um noch viele, viele Ausgaben zu
ke an Linux und der Open-Source-Gemeinde ge- führ, dass Sie nach Ihrem letzten Editorial mit produzieren. Harald Miller
nerell ist ja schon sagenhaft, aber dass es dazu Tausenden von Leserzuschriften überschwemmt
auch das passende freie Magazin gibt, hat mich werden, sodass Sie sich nicht mehr in der Lage Haben Sie sich beklagt, dass wenn Sie Ände-
vom Hocker gehauen. sein werden, diese meine Mail gänzlich durch- rungen vornehmen, keine Reaktionen dazu be-
An dieser Stelle noch ein Feedback zur Auf- zulesen. Wäre es da nicht angenehmer, Ihre kommen und Sie sich die Mühe ersparen könn-
machung des Magazins: Das ganze Magazin 30.000 Leser würden sich monatlich Ihr Maga- ten? Gerade dies, dass es wenig bis keine Re-
ist klasse gemacht und gibt einem einen tollen zin laden und es stillschweigend und wohlwol- aktion gibt, sollte doch Aufschluss genug sein,
Rundumblick zu aktuellen Themen. Die Lupen- lend zur Kenntnis nehmen? Dann würden Sie nur dass die getroffenen Entscheidungen, etwas zu
Funktion ist meiner Meinung nach unabdingbar. noch Mails mit Kritik erreichen, und das wären ändern, richtig waren. Viele Leute machen sich
(Ich habe dazu stichpunktartig ältere Ausgaben sehr, sehr wenige. Joachim Landsiedel über Neuerungen sehr wenig Gedanken, vor al-
zum Bildvergleich herangezogen und konnte bei lem, wenn sie „useful“ sind und daher nimmt man
normaler Textgröße auf den Bildern kaum was Die September-Ausgabe von freiesMagazin ha- sie einfach wortlos an.
erkennen. Erst nach mehrfachem Zoom wur- be ich sehr aufmerksam gelesen. Sehr informa- Ich versuche einen Vergleich: Eine Firma entwi-
de der Bildinhalt lesbar, daher gelungenes neu- tiv. Vor allem möchte ich den ausgezeichneten ckelt bzw. mixt ein neues Joghurt mit einem neu-
es Feature.) Das ganze Magazin macht einen Beitrag von Dominik Wagenführ über Chrome en Geschmack und stellt Mitarbeiter in Kaufhäu-
durchaus professionellen Eindruck. Ich finde, es (den neuen Google-Browser) hervorheben. Ich ser auf, welche dann das Produkt verteilen. Alle,
wurde auch eine gute Farbwahl getroffen, nicht habe mich durch 17 Seiten Thread in ubuntu- die ein Interesse daran haben, nehmen es mit
zu bunt und doch ansprechend. users.de [7] gequält, um Informationen zum neu- oder probieren es an Ort und Stelle aus. Doch
M. Gerhard en Browser zu erhalten. Das ganze hätte ich mir denke ich werden die wenigsten zurückrennen
sparen können, wenn ich diesen Artikel vorher und erzählen, dass es gut gewesen ist. Vielmehr
Ich möchte mich in aller Form dafür entschuldi- gelesen hätte. Helmut Achenbach wird man sich das Produkt unter „Positiv“ ab-
gen, Ihnen seit Bestehen des Magazins erst ein speichern und dann klammheimlich immer wie-
einziges Mal mein Wohlgefallen an der Lektüre Ich lese Eure Zeitung schon seit über einem Jahr der kaufen und einfach genießen. Wir machen
auszusprechen. Ich gelobe, dies zukünftig min- und bin echt begeistert. Besser als alles kauf- das einfach mit den Downloads . . . .
destens zweimal jährlich zu tun. Natürlich wer- bare, da diese meist sehr auf Einsteiger ausge- Also lasst Euch nicht entmutigen. Keine Reakti-
de ich Ihnen Kritik meinerseits unverzüglich zu- legt sind oder die Artikel so verfasst sind, dass on kann also in Eurem Falle volle Unterstützung
kommen lassen. Mein Problem: Was soll ich kri- man doch diese oder jene tolle Software KAU- heißen. In diesem Sinne weiter so und Danke an
tisieren? Die hervorragend recherchierten Arti- FEN soll! Auch andere Netzzeitungen habe nicht alle die sich hier Monat für Monat Gedanken und
kel, das tolle Layout, den verständlichen Schreib- annähernd diese Qualität. Weiter so! Mühen machen, damit wir immer wieder etwas
stil, die Aktualität, die Neutralität, die Werbefrei- Marc Angermann Interessantes zum Lesen haben.
heit? Diese Punkte gibt es so harmonisch ver- Thomas Rauch

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L ESERBRIEFE
Schönes Format eine kurze Rückmeldung, dass die 10.000 Down- 3. Wie definiert sich „intuitiv“? Alles, was wie
Ich wollte nur mal eben ein großes Lob an al- loads des Magazins nicht nur fehlgeleitete Klicks Apfel-Produkte aufgebaut ist? Mag sein, dass
le, die an diesem Magazin mitarbeiten, loswer- sind, freut uns dennoch. das GTK-basierende Image nicht intuitiv ist,
den. Es macht jeden Monat wieder Freude das Zu dem Joghurt-Vergleich kann man noch sa- dafür ist es meiner Meinung nach effizient
Magazin zu lesen. Das Format passt prima auf gen: Der Joghurt-Hersteller weiß nicht, ob dem nutzbar (Homescreen mit Terminen/Todos,
den Desktop. Die Themenauswahl bringt für je- Kunden der Joghurt schmeckt oder er nur den Filter im Menü).
den was mit. Einfach super so. Becher so hübsch fand. (Was dem Hersteller im
Robert Villain Endeffekt egal ist, denn verkauft ist verkauft.) Andererseits muss ich zugeben, dass Open-
Uns interessiert es dann schon, ob diverse Funk- moko Inc. immer wieder seltsame Entscheidun-
freiesMagazin: Vielen Dank für Ihre ausführli- tionen, die wir einbauen, hilfreich oder vielleicht gen (ständiger Toolkit-Wechsel, etc.) trifft, die ei-
chen E-Mails. Wir denken, Herr Fröger hat das sogar störend sind. An den Downloadzahlen al- ner schnellen Fertigstellung nicht sehr zuträglich
Problem bei den Leserbriefen (und teilweise all- lein lässt sich die Akzeptanz des Magazins dann sind.
gemein in unserer Gesellschaft) gut erkannt. Oft leider doch nicht so leicht ablesen, man sieht dar- Von Seiten der Community kann man allerdings
herrscht der Gedanke „Jemand anderes wird’s an nur eine gewisse Tendenz. Daher fragen wir mehr aufweisen:
schon machen. Der kann das auch besser als gerne von Zeit zu Zeit nach, ob irgendwem der
ich“. Das mag vielleicht stimmen, nur wenn alle ã TangoGPS ist eine ausgezeichnete Karten-
Schuh drückt.
so denken, wird eine Aktion nie in die Tat umge- software, die standardmäßig OpenStreetMap
setzt. Daher freuen wir uns umso mehr, dass Sie Halbwissen aus Golem nutzt.
sich alle ein Herz gefasst haben, um die Zeilen Als Besitzer eines Neo Freerunners wunderte ã ReMoko ist eine Fernsteuersoftware, mit der
zu verfassen. ich mich sehr über den oberflächlichen (liest das Neo über Bluetooth als Presenter, Maus,
Es freut uns natürlich auch, dass Sie die Lupen- sich so, als wenn Golem den Artikel anhand ei- Tastatur oder Multimediafernsteuerung ver-
funktion als nützlich erachten und auch, dass Sie nes YouTube-Videos geschrieben hätte) Golem- wendet werden kann (wenn ich mich nicht ir-
das schlichte Layout gut getroffen finden. Dies Artikel, der Basis für den freiesMagazin-Artikel re, ein „Google Summer of Code“-Projekt).
war in vergangenen Tagen immer auch ein Streit- war.
ã Gestenerkennung ist seit kurzem verfügbar
punkt, ob das Magazin in diesem Stil nicht zu bie-
1. Freerunner ist von der Hardware als enduser- (GSoC-Projekt).
der herüberkommt. Anscheinend haben wir aber
den Geschmack (zumindest einiger) der Leser tauglich gedacht, softwareseitig war nie ge-
Sorry für die Kritik, aber als Neo-User baut man
getroffen. dacht, dass mit Freerunner alles funktioniert.
eine Beziehung zu seinem SmartPhone auf und
Die Befürchtungen von Herrn Landsiedel, was Es wird auch explizit als Entwicklergerät ver-
muss es in Schutz nehmen. ;)
die Flut an Leserbriefen angeht, sind aber ver- kauft.
Florian Schweikert
gebens. Natürlich haben wir nach so einem Auf-
ruf erfahrungsgemäß eine größere Resonanz als 2. Die meisten Kritikpunkte von Golem beziehen freiesMagazin: Es ist natürlich sehr schade,
sonst, aber wir haben es dennoch geschafft, je- sich auf das mitgelieferte Image, welches sehr dass der Golem-Artikel so oberflächlich verfasst
den Leserbrief zu lesen und zu beantworten. Und minimalistisch ist und sich schnell ersetzen wurde. Leider können wir solche Berichte in den
natürlich ist eine allgemeine Lobhudelei auf die lässt (inkl. voller qwertz-Tastatur oder Schrift- seltensten Fällen überprüfen, weil wir ein be-
Dauer auch nicht erbaulich, aber ab und an mal erkennung). stimmtes Gerät – wie in dem Fall das Neo Fre-

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L ESERBRIEFE
erunner – selbst nicht besitzen, um es zu testen. Hintergrund (mit Kommando suspend-emacs). freiesMagazin: Wir würden das Thema Barriere-
Daher vielen Dank für Ihre Korrekturen. Einige In den Vordergrund holt man den Editor mit freiheit gerne weiterführen, nur fehlen uns hier-
Anmerkungen aber dazu: einem beherzten fg (es sei denn, man hat zu leider die Autoren. Vor allem „barrierearmes
noch mehr Prozesse im Hintergrund laufen – Webdesign“ ist ein recht weites, aber auch spezi-
1. Die Hardware allein kann man ohne Software dann sollte man sich mit der Jobverwaltung elles Feld, über das wirklich nur Involvierte etwas
leider nicht testen und die Funktionen der der Shell beschäftigen). In der Fenstervariante schreiben können. Unter Umständen findet sich
Hardware stehen und fallen nur mit dieser. Ei- wird das Programmfenster iconifiziert (Komman- ja unter unseren Lesern jemand, der sich damit
ne Hardware kann noch so tolle z. B. Übertra- do iconify-or-deiconify-frame) und damit auskennt. Falls ja, einfach eine kurze Nachricht
gungsraten haben. Wenn es keine Software auch effizient aus dem Sichtfeld geschoben. an redaktion@freiesmagazin.de schreiben.
gibt, die es umsetzt, bringt so etwas nichts. Auch zum Start sollte man noch zwei Worte
Daher musste Golem natürlich die Software verlieren, denn wenn Emacs in einer aktuellen Mandriva-Links auf Deutsch
testen. Sie hätten aber vielleicht ein neueres Distribution installiert ist, dann kann das durch- Vielen Dank für eine weitere tolle Ausgabe eures
Image aufspielen können, das stimmt. aus die Fenstervariante (emacs-x11) sein. Mit Magazins. Sehr gefreut habe ich mich über den
einem emacs -nw auf der Konsole kann man KDE4-Artikel, der mir die ein oder andere Funk-
2. Die Definition von „intuitiv“ ist laut Wahrig tion doch noch näher brachte. Allerdings fiel mir
aber die Nicht-Fenster-Variante erzwingen (der
„auf Intuition beruhend“ und „Intuition“ be- bei dem Artikel zu Mandriva 2009 RC1 auf, dass
emacs-x11 kann nämlich beides) und hat dann
deutet „unmittelbares Erkennen und Erfassen dort auf die Release Notes des englischen Wi-
auch ein schönes Pendant zu den von vielen Au-
von Vorgängen und Zusammenhängen ohne kis verlinkt wird, obwohl die Notes [9] und alles
toren bevorzugten „störungsfreien“ (distraction-
wissenschaftliche Erkenntnis“. Wenn sich die andere zur 2009 [10] im deutschen Wiki über-
free) Oberflächen der Schreibprogramme.
Oberfläche bedienen lässt, ohne groß vorher setzt sind. Es würde mich also freuen, wenn beim
Uwe Koloska
ein Handbuch oder sonstige Anleitungen zu nächsten Bericht zu einem Release dann das
bemühen, ist dies intuitiv, hat also nichts mit freiesMagazin: Vielen Dank für Ihre Ergänzun- deutsche Wiki verlinkt ist. Thorsten van Lil
Apple zu tun. Wie Sie selbst sagen, ist die gen und Korrekturen zum Thema Emacs. Neuen
Oberfläche eher effizient als intuitiv, was Pro- Emacs-Nutzern, die auf Basis unseres Artikels freiesMagazin: Vielen Dank für das Lob, das wird
fis entgegenkommt, Normalanwendern aber Emacs das erste Mal getestet haben, wird damit den Autor Martin Gräßlin sicher freuen. Bezüg-
eher nicht. sicherlich geholfen werden. lich Mandriva müssen wir aber sagen, dass je
nach Browsereinstellung die deutsche oder eng-
Emacs Barrierearmes Webdesign lische Seite der Release Notes angezeigt wird.
Wunderbar, dass Ihr Emacs als Editor ins Ge- Ich komme erneut auf den Artikel „Was ist Barrie- Aufgrund dieser Einstellung sind die englischen
dächtnis ruft, denn der kann dem ganzen Hype refreiheit und wozu überhaupt?“ von Holger Daut Links dazwischengerutscht. Wir versuchen in Zu-
um solche Programme wie Textmate ohne Pro- (Ausgabe 07/2008) zurück. Die BBC hat eine kunft darauf zu achten, die deutschen Mandriva-
bleme etwas entgegenhalten. Leider ist Euch Seite zu diesem Themenbereich gebaut [8]. Es Links zu nutzen.
aber ein Fehler unterlaufen: Strg + Z beendet würde mich freuen, wenn freiesMagazin Herrn
den Editor nicht – das tut Strg + X , Strg + C . Dauts Artikel zum Anlass nähme, eine Artikelse- Thema WLAN
rie über barrierearmes Webdesign zu beginnen. Erstmal ein dickes Lob zu Eurer Arbeit. Mir ge-
Strg + Z ist in der Konsolenvariante genauso
André Piewak fällt im großen und ganzen der Inhalt Eures Ma-
belegt wie bei Vi und stellt den Editor in den

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 8


L ESERBRIEFE
gazins. Dennoch wünschte ich mir mal einen Ar- freiesMagazin: Vielen Dank für das Lob. Das [3] http://commitsuicide.wordpress.com/2008/09/04/
tikel zum Thema WLAN und wpa_supplicant, der Thema WLAN steht interessanterweise bereits review-6-monate-eee-pc/
wirklich in die Tiefe geht, denn Oberflächliches seit einigen Monaten auf unserer Aufgabenlis- [4] http://blog.sperr-objekt.de/content/88-UMTS-via-
gibt’s genügend im Internet. te, wir haben nur leider bisher keinen Autor ge- Vodafone-unter-Linux.html
funden, der sich dieser ziemlich umfangreichen [5] http://club.mandriva.com/xwiki/bin/view/Main/
ã Wie richtet man z. B. mit wpa_supplicant eine Problematik annimmt. Gegebenenfalls findet sich 2009Beta2
feste IP-Adressvergabe ein? aber nach Ihrem Aufruf jemand, der sich damit [6] http://wiki.mandriva.com/en/2009.0_Beta_2
auskennt. Wenn sich ein Leser angesprochen [7] http://forum.ubuntuusers.de/topic/
ã Gibt es eine Erklärung der Schlüsselwörter fühlt, bitte unter redaktion@freiesmagazin.de google-chrome/17/
aus wpa_supplicant.conf? melden. [8] http://www.bbc.co.uk/accessibility/
[9] http://wiki.mandriva.com/de/2009.0_Notes
ã Was macht man bei Problemen beim Aufwa- L INKS [10] http://wiki.mandriva.com/de/2009.0
chen mit dem WLAN aus S2RAM? Wo sind [1] http://websvn.kde.org/branches/KDE/4.1/
da die entsprechenden Konfigurationsdatei- kdebase/workspace/wallpapers/Blue_Curl/
en, um das zu beeinflussen? contents/images/ Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gegebe-
Michael Singer [2] http://www.xencon.net/ nenfalls zu kürzen.

„Cautionary“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/456

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 9


N ACHRICHTEN
Distributionen aktuell

Es gab letzten Monat viele neue Versionen der in der Vorgängerversion nicht immer möglich, te. Die Distribution wurde mit den Entwicklungs-
verschiedensten Linux-Distributionen. Der Artikel das Netzwerk korrekt einzurichten. Mittels der umgebungen Anjuta, Eclipse, Netbeans, Mono-
soll die Neuigkeiten kurz zusammenfassen. „changedevice“-Bootoption kann man während Develop und Lazarus ausgestattet, daneben gibt
des Bootvorgangs (von einer Live-CD zum Bei- es noch Geany als Texteditor und Subversion
CentOS spiel) das Medium wechseln (zum Beispiel auf für die Versionskontrolle. Aber auch an Webent-
Mit Version 4.7 hat CentOS sich einen USB-Stick) und von diesem weiterarbei- wickler wurde gedacht, für die die Programme
an die Veröffentlichung von Red ten. Daneben wurde der Kernel auf eine aktuel- gPHPEdit, Bluefish, KompoZer und Cssed Edi-
Hat Enterprise Linux 4.7 im Ju- lere Version 2.6.25.16 gehoben und die neues- tor verfügbar sind. Die Live-DVD steht mit 1,4
li angepasst. Die neue Version ten Änderungen der SVN-Version der Desktop- GB zum Download bereit und kann auch auf
unterstützt die Verschlüsselungs- umgebung Enlightenment E17 eingespielt. Eine die Festplatte installiert werden [5]. Hinweis: Die
techniken SHA-256 und SHA-512 und bringt spezielle Unterstützung gibt es für MSI-Wind- Distribution wurde am 22. September 2008 von
neue Versionen von Firefox 3.0 und Open- Netbooks [3]. WorkBench in Excelixis umbenannt und hat eine
Office.org 2.0 mit. Die CDs bzw. DVD stehen für neue Homepage erhalten [6].
32-Bit- und 64-Bit-Architekturen zur Verfügung. Mit der Version 1.9.2 bereitet man sich bei Eli-
An den Server-CDs wird noch gearbeitet [1]. ve dagegen langsam auf die nächste große fi- Fedora
nale Version vor. Laut Aussagen müssen noch Letzten Monat feierte Fedora sein fünfjähriges
easys ein paar Dinge wie Stabilitätstests und Überset- Bestehen [7] und veröffentlichte auch gleich die
Die auf Slackware basierende Distribution easys zungen umgesetzt werden. Die Änderungen der neue Beta-Version von Fedora 10 „Cambridge“.
GNU/Linux ist in der finalen Version 4.2 er- neuen Version sind aber minimal, so wurde ein Neu sind vor allem GNOME 2.24, KDE 4.1,
schienen. KDE 4.1.1 wurde inzwischen voll in- Bug im Terminal behoben und Thunar stellt nun Kernel 2.6.27 und für die Paketinstallation die
tegriert und das vorher benutzte SoftMaker auch Thumbnails von RAW-Bildern bereit. Vor al- neueste Version von RPM 4.6 und ein bes-
Office durch KOffice ersetzt. Aktualisiert wur- lem der Installer hat an neuen Funktionen da- seres PackageKit. Verbessert wurde auch die
den Anwendungen wie Firefox 3, das ALICE- zu gewonnen. So gibt es nun einen Upgrade- Druckerhandhabung und der NetworkManager
Systemverwaltungsframework und der Installer Modus zum Aktualisieren einer früheren Version, kann nun Verbindungen teilen. Im Bereich Mul-
YaLI [2]. einen Migrate-Modus zum Migrieren eines Linux- timedia ist vor allem die automatische Installa-
Systems zu Elive und eine integrierte Überprü- tion der GStreamer-Codecs hilfreich, wenn diese
Elive
fung, ob alle Dateien bei der Installation korrekt von Anwendungen benötigt werden [8]. Alle neu-
Jede Woche eine gute Tat, denkt sich das Elive-
überspielt wurden [4]. en Funktionen findet man auf der [9].
Team und hat die Entwicklerversionen 1.8.8 und
1.9.2 herausgebracht. In Version 1.8.8 wurden Excelixis (früher WorkBench) Foresight Linux
zwei größere Probleme behoben: Zum einen Auf Basis von Xubuntu hat ein Entwickler eine Gleich zwei neue Spezialversionen hat Fore-
gab es einen Maus-Bug, bei dem die Maus Distribution namens Excelixis erstellt, die vor al- sight Linux letzten Monat vorgestellt. Speziell für
nicht richtig fokussierte, zum anderen war es lem für andere Entwickler interessant sein könn- Netbooks wurde Version 1.0 „Mobile“ herausge-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 10


N ACHRICHTEN
bracht, die bisher auf dem Asus EeePC und In- i386, ia64, pc98, powerpc und sparc64 zur Ver- Desktop nun noch besser konfigurieren. Etwas
tels Classmate-PC getestet wurde. Die GNOME- fügung [13]. Arbeit wird dem Benutzer bei der Anzeige der
Oberfläche wurde extra an die kleineren Bild- MD5-Summen von ISO-Images und bei der In-
schirme angepasst, sodass alle Anwendungen Gentoo stallation von TrueType-Schriften abgenommen,
durch eine linke Seitenleiste [10] leicht erreich- Gentoo ändert seine Strate- was nun über einen einzelnen Klick gehandhabt
bar sind. Mitgeliefert werden unter anderem Fire- gie und wird zu einer Rolling- werden kann. Im Inneren wurde vor allem an der
fox, Pidgin, Banshee, GNOME Movie-Player und Release-Distribution, was bedeu- Leistungsschraube gedreht und der Speicherver-
F-Spot [11]. tet, dass es nicht alle paar Monate brauch optimiert. Eine komplette Liste aller Ände-
eine finale Version gibt, sondern rungen findet man in den Release Notes [17].
Eine Woche später folgte eine spezielle Ausgabe dass es nur eine Version gibt,
für die jüngeren Linux-Nutzer. Die „Kids“-Edition die durch Updates aktuell gehalten wird. Die Zusätzlich ist auch die finale KDE-Edition von
enthält die GNOME-Oberfläche und bringt ei- Gentoo-Entwickler entschlossen sich aus Zeit- Linux Mint 5 erschienen. mintUpdate wurde so
nige Lern- und Spielsoftware mit, darunter un- und Personalmanagel zu diesem Schritt. Allein verändert, dass über eine Logdatei die Infor-
ter anderem Tux Paint, Tux Typing und GCom- die letzte Version 2008.0 sei unter großem Druck mationen von interessierten Benutzern ange-
pris sowie die Spiele SuperTux, SuperTuxKart, entstanden, der zu unnötigem Stress führte. Das schaut werden können. Auch wird nun auf eine
FooBilliard und Super Maryo Chronicles. Da- Gentoo-Projekt sucht weiterhin fähige Entwickler vorhandene Internetverbindung überprüft. mint-
neben gibt es auch Unterhaltungs- und Ver- und Tester [14]. Install wurde um die Softwarequellen für das
bindungssoftware wie Firefox, Pidgin, Banshee GetDeb-Portal [18] erweitert, aber auch das ei-
und Totem. Über die herkömmlichen Foresight- gOS gene Linux Mint Software Portal [19] wurde um
GNOME-Quellen kann man zusätzliche Software gOS wurde in der finalen Version 3.0 mit zahlreiche Pakete ergänzt. Weiter hat man auch
leicht nachinstallieren [12]. dem Codenamen „Gadgets“ veröffentlicht. Der die Leistung und den Speicherbedarf verbessert,
Codename suggeriert, dass das System stark alle Änderungen findet man wie immer in den Re-
FreeBSD auf Google Gadgets ausgelegt ist, daneben lease Notes [20].
Von FreeBSD sind die beiden Ent- aber auch Google Mail, Calendar, Reader,
wicklerversionen 7.1 Beta (aktuel- News, Picasa und diverse andere Google- Daneben sind der erste Release Candidate für
le Version) und 6.4 Beta (Vorgän- Anwendungen integriert hat. gOS zielt speziell die Fluxbox-Edition [21] und der Release Can-
gerversion) erschienen. Durch ei- auf OEMs ab, die das System auf ihren Netbooks didate für die allererste 64-Bit-Version von Linux
ne Änderung am Bootloader kann und Touchscreen-Geräten vorinstallieren wollen. Mint [22] erschienen.
FreeBSD Version 7.1 von USB-Geräten starten, Endbenutzer können sich das System aber na-
wofür neue USB-Treiber vom OpenBSD-Projekt türlich auch herunterladen [15] und auch auf ei- Mandriva
eingespielt wurden. Ebenfalls neue Treiber gab nem Desktop-PC installieren [16]. Nächste Woche wird Mandriva Linux 2009 of-
es für Adaptec-Geräte, sodass Partitionen mit fiziell veröffentlicht und auf dem Weg erschi-
über 2 Terabyte behandelt werden können. In der Linux Mint en letzten Monat der zweite (und letzte) Relea-
Betaversion von 6.4 gab es hauptsächlich nur Linux Mint 5 „Elyssa“ ist in der Xfce-Edition er- se Candidate mit Codename „Sophie“. Wie üb-
Bugfixes und kleinere Updates. Zum Download schienen. Die MintTools wurden wieder einmal lich für einen Release Candidate dient die Ver-
stehen CDs für die Architekturen alpha, amd64, etwas verbessert, unter anderem kann man den sion eher zum Bugfixen, damit die letzten Fehler

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N ACHRICHTEN
bis zum Final Release behoben werden können. SUSE ist erschienen. Gegenüber Stand 11.0 2008.1 gibt es in zwei Live-CD-Ausführung mit
So gibt es wenige große Änderungen, verbes- gibt es einige Neuigkeiten und Veränderun- KDE3 oder mit KDE4; inzwischen werden auch
sert wurde aber unter anderem die Startzeit des gen. Natürlich wurden die neuesten Versio- 11 Sprachen bei der Installation unterstützt, dar-
Systems und die Unterstützung von Netbook- nen der Desktop-Umgebungen GNOME und unter auch Deutsch [28].
Hardware (u. a. für die WLAN-Chips). Neue Trei- KDE sowie des Kernels eingebracht. Auch ei-
berunterstützung gibt es auch für Intels Grafik- nige Anwendungen wie Ekiga, Empathy, Pul- PC-BSD
chip G41. Als Desktopumgebung ist das brand- seAudio und Amarok wurden aktualisiert. Der Das BSD-Derivat PC-BSD ist in Version 7.0,
neue GNOME 2.24 dabei oder KDE 4.0.1, wo- GNOME-Dateimanager Nautilus hat nun Tab- Codename „Fibonacci“, erschienen. Bei der Ver-
bei das Theme von letzterem nun komplett an Unterstützung und unter KDE 4.1 sind die sion wurde auf FreeBSD7-STABLE und das
Mandriva angepasst ist. Mit dem Release Can- Compositing-Effekte per Standard aktiviert. Da- neueste KDE 4.1.1 zurückgegriffen, sodass den
didate wurde auch zum Test-Upgrade von Man- neben wurden einige YaST-Module wie Drucker- Anwender nicht nur eine schönere Oberfläche
driva Linux 2008 aufgerufen, wobei KDE3-Nutzer konfiguration, Partitionierung und Sicherheits- erwartet, sondern auch bessere Hardwareun-
nicht mittels der CD bzw. DVD auf die neue Ver- einstellungen überarbeitet bzw. neu geschrie- terstützung und eine Geschwindigkeitsteigerung
sion aktualisieren sollten, da KDE3 aus Platz- ben. Alle Änderungen und bekannte Fehler dank FreeBSD. Über das PBI-Verzeichnis [29]
gründen nicht mehr auf den Medien gelandet ist findet man in den Release Notes [25]. Auf- können Anwender zahlreiche Softwarepakete
[23]. grund eines Kernel-Fehlers in Bezug auf Intel- herunterladen und installieren [30].
Netzwerkkarten mit e1000e-Treiber wird empfoh-
Netbooks sind immer mehr im Kommen und so Zum Thema PC-BSD gibt es auch eine gute Ein-
len, die zweite Beta-Version zu nutzen [26].
müssen sich auch die Distributoren anpassen, führung im Artikel „PC-BSD – Was ist das eigent-
denn die Kleingeräte haben zum einen ein klei- Zusätzlich sei erwähnt, dass am 30. November lich?“ auf Seite 50.
neres Display als ihre Desktop-Kollegen und zum 2008 die Unterstützung für openSUSE 10.2 en-
sidux
anderen ist die Hardwareausstattung auch etwas det. Nach gut zwei Jahren wird es dann kei-
Letzten Monat erschienen sowohl die erste Vor-
spartanischer. Nach Foresight Linux (siehe oben) ne Sicherheitsupdates mehr für diese Version
schauversion als auch die Finalversion von si-
hat auch Mandriva Linux letzten Monat ihr „Man- von openSUSE geben. Die Anwender sind dazu
dux 2008-03 „Ourea“. In der neuen Version wur-
driva Mini“ veröffentlicht, welches zum Einsatz angehalten, auf eine neuere Version von open-
den vor allem die Änderungen aus Kernelversi-
auf Netbooks gedacht ist. Die Version soll ähnlich SUSE zu aktualisieren [27].
on 2.6.26.5 eingebaut. Dadurch erhielt man eine
wie die Mandriva-Version auf Intels Classmate-
Pardus bessere Unterstützung von Netbooks und neue-
PC aussehen. Die Distribution gibt es nicht öf-
Pardus Linux 2008.1 „Hyaena Hyaena“ wurde ren Chipsätzen. Natürlich gab es aber auch vie-
fentlich, sondern ist nur für Original Equipment
als erstes Update der 2008er-Serie von Pardus le Bugfixes und kleinere Änderungen an einzel-
Manufacturers (OEMs) und Original Design Ma-
veröffentlicht. Es enthält alle Bugfixes und Neu- nen Paketen. Aufgrund eines Fehlers in Virtual-
nufacturers (ODMs) gedacht, die Mandriva bei
heiten, die seit Erscheinen von Pardus Linux Box verspätete sich die Veröffentlichung etwas,
der Anpassung und Installation auch unterstüt-
2008 Ende Juni veröffentlicht wurden. Neu ist steht nun aber als CDs „KDE-lite“ oder „XFCE“
zen will [24].
unter anderem der überarbeitete NetworkMana- und als DVD „KDE-full“ zum Download für 32-Bit-
openSUSE ger und natürlich wurden zahlreiche Anwendun- und 64-Bit-Rechner bereit [31].
Die erste und zweite Beta-Version von open- gen aktualisiert und fehlerbereinigt. Pardus Linux

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N ACHRICHTEN
Ubuntu Und obwohl Ubuntu-Version 8.10 noch nicht ein- [10] http://www.foresightlinux.org/img/screenshots/
Mit der ersten und letzten Beta- mal erschienen ist, laufen die Planungen für [11] mobile-launcher.png
Version macht sich Ubuntu zum Ubuntu 9.04 schon an. So steht fest, dass [12] http://www.linuxdevices.com/news/
Endspurt zur Finalversion von Ubuntu 9.04, welches im April 2009 erscheinen NS2005439483.html
Ubuntu 8.10 „Intrepid Ibex“ auf. wird, den Codenamen „Jaunty Jackalope“ (frei [13] http://www.pro-linux.de/news/2008/13240.html
Neue Funktionen seit der Alpha übersetzt „Lebhafter Wolpertinger“) tragen wird. [14] http://www.pro-linux.de/news/2008/13185.html
6 [32], die auch letzten Monat erschienen ist, Wie immer wurde der Name aus einem Adjek- [15] http://www.pro-linux.de/news/2008/13233.html
gibt es nicht viele, unter anderem aber ein BBC- tiv und einem (diesmal fiktivem) Tier zusammen- [16] http://www.thinkgos.com/dgadgets.php
Plugin für Totem. Seit Version 8.04 „Hardy He- gesetzt und von Ubuntu-Gründer Mark Shuttle- [17] http://www.desktoplinux.com/news/
ron“ gibt es vor allem Neuerungen wie GNOME worth auf der Mailingliste [35] bekannt gegeben. NS5319279647.html
2.24 und KDE 4.1.2, der verschlüsselte Private- Auf dem Ubuntu Developer Summit (UDS) im [18] http://www.linuxmint.com/rel_elyssa_xfce.php
Ordner im Homeverzeichnis, DKMS (Dynamic Googleplex in Mountain View, Kalifornien, wer- [19] http://www.getdeb.net/
Kernel Module Support), Gastlogin, „Last suc- den vom 8. bis zum 12. Dezember 2008 die Wei- [20] http://linuxmint.com/software/
cessful boot“-Eintrag in GRUB, Desktop-Effekte chen für Jaunty gestellt und entschieden, welche [21] http://www.linuxmint.com/rel_elyssa_kde.php
in KDE per Standard und einiges mehr. Wichtig Richtung die Version nehmen soll. Als vorzeiti- [22] http://www.linuxmint.com/rel_elyssa_fluxbox.
ist, dass der Kernel-Bug, der Ethernet-Controller ge Ziele hat man sich einen schnelleren Boot- php
mit Intel e1000e-Chipsatz ggf. zerstören kann, vorgang und eine bessere Verbindung zwischen [23] http://www.linuxmint.com/rel_elyssa_x64.php
in der Beta-Version noch nicht behoben ist. Webdiensten und Desktopanwendungen auf die [24] http://www.pro-linux.de/news/2008/13248.html
Der Treiber wurde aber sicherheitshalber deak- Fahne geschrieben [36]. [25] http://www.pro-linux.de/news/2008/13216.html
tiviert, sodass kein Schaden entstehen kann. Am [26] http://lists.opensuse.org/opensuse-announce/
23. Oktober 2008 erscheint der Release Candi- Wichtiger Hinweis: Alpha- und Beta-Versionen 2008-09/msg00015.html
date, bevor am 30. Oktober 2008 dann die finale sind nicht für den täglichen Einsatz, sondern nur [27] http://www.heise.de/open/news/meldung/116897
Version von Intrepid veröffentlicht wird [33]. für Entwickler und Tester gedacht! (dwa) [28] http://www.pro-linux.de/news/2008/13275.html
[29] http://distrowatch.com/?newsid=05091
Wie geplant läuft auch die Unterstützung für
L INKS
[30] http://www.pbidir.com/
Ubuntu 7.04 „Feisty Fawn“ mit dem Erscheinen [1] http://www.pro-linux.de/news/2008/13183.html
[31] http://distrowatch.com/?newsid=05092
der kommenden Ubuntu-Version 8.10 „Intrepid [2] http://www.pro-linux.de/news/2008/13253.html
[32] http://www.pro-linux.de/news/2008/13235.html
Ibex“ aus. Am 19. Oktober 2008 verliert Ubuntu [3] http://distrowatch.com/?newsid=05101
[33] http://www.pro-linux.de/news/2008/13210.html
7.04 damit seinen Status und erhält keine Sicher- [4] http://distrowatch.com/?newsid=05082
[34] http://practical-tech.com/operating-system/
heitsaktualisierungen mehr. Allen Benutzern wird [5] http://www.linux.com/feature/147686
ubuntu-810-beta-released/
geraten, auf eine neue Ubuntu-Version zu wech- [6] http://excelixis.wordpress.com/excelixis/
[35] http://fridge.ubuntu.com/node/1655
seln. Dies geht entweder per Neuinstallation oder [7] http://www.linux-magazin.de/news/fedora_feiert_
[36] https://lists.ubuntu.com/archives/ubuntu-devel-
per Upgrade auf Version 7.10 und dann, wenn fuenfjaehriges
announce/2008-September/000481.html
gewünscht, auf Ubuntu 8.04 [34]. [8] http://www.heise.de/open/news/meldung/116738
[37] http://www.linux-magazin.de/news/ubuntu_
[9] http://fedoraproject.org/wiki/Releases/10/
9_04_heisst_jaunty_jackalope
FeatureList

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N ACHRICHTEN
Neues aus der Welt der Mobilgeräte

Netbooks und Co. Natürlich gibt es auch noch große Herstel- Rest ist Standard: Intel-Atom-CPU mit 1,6 Ghz,
Es gibt immer weniger Meldungen zu neuen Net- ler, die erst jetzt auf den Netbook-Zug auf- Atheros-WLAN, Gigabit-Ethernet, Bluetooth 2.0
books, was wohl daran liegt, dass inzwischen springen. Dazu zählen unter anderem Toshiba und drei USB-Anschlüsse. Für die Grafik steht
fast jeder Hersteller auf der Welt ein Gerät auf und Samsung, die beide ihr Gerät letzten Mo- nur ein VGA-Anschluss zur Verfügung. Das
dem Markt platziert hat. Diesen Monat gab es vor nat veröffentlicht haben. Toshiba hat für sein Samsung-Gerät soll circa 400 Euro kosten [4].
allem Neues aus den östlichen Nachbarländern. erstes Netbook NB100 die Daten herausgege-
So hat der polnische Notebookhersteller Comes ben, die nicht überraschen. So gehören eine Die französische Firma Hercules, eher auf den
sein ARISTO pico i300 vorgestellt, welches auf Intel-Atom-CPU, WLAN, LAN-, USB- und VGA- Gebieten Audio und Video unterwegs, hat mit
einen Intel-Atom-Prozessor mit 1,6 GHz setzt Anschlüsse zum guten Ton, an Speicher wur- dem eCafé ein eigenes Netbook vorgestellt.
und dazu 1 GB Hauptspeicher mit 80 GB SATA- den 512 MB RAM und 80 GB für die Festplat- Unter dem Hardware-Hersteller Guillemot wur-
Festplatte besitzt. Der interne Grafikchip Intel te spendiert. Als Betriebssystem kommt zum de ein Gerät mit AMD-Geode-LX-800-CPU mit
GMA950 liefert das Bild auf das 10-Zoll-Display einen Ubuntu Netbook Remix zum Einsatz, mit 500 MHz, 512 MB RAM, 20 GB Festplatte und
mit 1024x600 Pixeln oder alternativ an einen dem das Netbook für 400 Euro erhältlich sein einem 8-Zoll-Display mit 800x480 Bildpunkten
über VGA angeschlossenen Monitor. Zusätzlich wird, zum anderen gibt
hat das Netbook WLAN, Bluetooth, eine 1,3- es noch eine Windows-
Megapixel-Kamera und zwei USB-Anschlüsse. XP-Version, die den dop-
Auf dem ARISTO kommt Ubuntu 8.04.1 oder al- pelten Speicher und eine
ternativ Windows XP Home zum Einsatz, wel- größere Festplatte mit-
ches aber 70 Euro mehr kostet. Mit Linux kostet bringt und damit 450
das Gerät ca. 370 Euro [1]. Euro kostet. Nur die Stan-
dardgarantie von einem
Gleich daneben (bzw. geographisch darunter) Jahr, die Toshiba auf die
kommt aus Tschechien ein neues Netbook, wel- Geräte gibt, ist definitiv
ches mit Windows XP ausgeliefert wird, aber zu kurz [3].
zu Linux kompatibel sein soll. Hersteller Eltri-
nex geht bei der Hardware einen neuen Weg, Samsung setzt dagegen
da ein externes DVD-Laufwerk zur festen Aus- nur auf Windows XP und
stattung gehört. Bei der CPU setzt der Herstel- reizt mit seinem Gerät die
ler auf den C7-M-ULV-Prozessor von Via, die von Microsoft auferlegten
Festplatte umfasst 320 GB, dazu gibt es 1 GB Grenzen aus. So besitzt
RAM. Der „MobilePC“ hat daneben ein 10,2-Zoll- das Netbook NC10 eine
Display, LAN- und WLAN-Unterstützung, zwei 160 GB große Festplatte
USB-Anschlüsse und einen VGA-Ausgang [2]. und 1 GB Speicher, der Das Acer Aspire One. © Friprog (CC-BY-NC-SA 2.0)

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N ACHRICHTEN
(1024x600 interpoliert) gefertigt. Als Betriebssys- Neues gibt es auch vom
tem kommt Mandriva zum Einsatz, mit hoher „One Laptop per Child“-
Wahrscheinlichkeit handelt es sich um das vor- Projekt. Nachdem es vor-
gestellte Mandriva Mini [5]. letzten Monat bereits Ge-
rüchte gab, hat das OLPC-
Acer will sein Netbook Aspire One erweitern Projekt nun bestätigt, dass
und bietet ab Mitte November das Gerät auch es ein neues „Give One
mit HSDPA/UMTS-, EDGE/GPRS- und WLAN- Get One“-Programm ge-
Modul an. In Zusammenarbeit mit T-Mobile kostet ben wird, wobei Amazon
das Gerät nur einen Euro, wobei man aber einen die Auslieferung der XO-
Web’n’walk-Connect-Vertrag abschließen muss, Laptops übernimmt. Zu-
sodass die Gesamtkosten über die zwei Jahre sätzlich sei das Angebot
Vertragslaufzeit bei ca. 480 Euro liegen. Ob und auch weltweit nutzbar und
zu welchem Preis das Gerät auch ohne Vertrag Linuxfreunde wird es freu-
erhältlich sein wird, ist noch unklar [6]. en, dass das Notebook mit
der ursprünglichen Sugar-
Oberfläche ausgeliefert wird
und nicht mit Windows XP.
Ab dem 17. November 2008 Das bald kommende MID Gigabyte M528.
kann man die zwei Gerä- © markraddatz (CC-BY-NC-SA 2.0)
te, wovon eines automatisch für die Dritte Welt Bisher wurde Intels Atom-Chip hauptsächlich in
gespendet wird, für 399 US-Dollar erwerben [7]. Netbooks eingebaut. Jetzt gibt es das erste
Mobile Internet Device (MID) mit diesem Chip-
Etwas Gegenwind erhält der XO-Laptop aber satz. Auf Basis des bald erscheinenden Giga-
auch auch, denn Olidata aus Italien hat ein spe- byte M528 hat die Firma Aigo das Gerät P8860D
ziell für Kinder angepasstes 7-Zoll-Netbook na- vorgestellt, welches mit einer 500-MHz-CPU und
mens „JumPC“ auf dem Markt gebracht. Mit der 512 MB RAM aufwartet. Das Display ist mit 4,8
Software des norwegischen Herstellers Easybits Zoll und 800x480 Bildpunkten ziemlich klein, das
soll vor allem ein sicheres Surfen gewährleis- Gerät fällt aber gerade deswegen in die MID-
tet werden. Darunter fällt auch „Parental Con- Sparte. Zur weiteren Ausstattung gehören eine
trol“, mit dem Eltern bestimmte Webseiten sper- 4-GB-Solid-State-Disk, 2 GB MicroSD-Speicher,
ren oder die Dauer der Benutzung einstellen kön- 2 USB-Anschlüsse, WiFi, Bluetooth, GPS und
nen. Als Basis-System dient Windows XP, im In- ein HSDPA-Modem. Als Betriebssytem kommt
neren ist eine Intel-Celeron-CPU mit 900 MHz Red Flag MIDinux zum Einsatz [9].
Der XO-Laptop des OLPC-Projektes. und 2 GB Flash-Speicher verbaut. Dazu gibt es
© Mike McGregor (OLPC-Wiki) (CC-BY 2.5) WLAN, USB und eine Webcam [8].

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N ACHRICHTEN
Mobiltelefone Kein neues Handy oder System, aber etwas für
Letzten Monat war definitiv der Monat von die Bildung steuert OpenMoko (bekannt für das
Googles Android-Mobilsystem, denn das erste „Freerunner“) bei. Diese haben nämlich einen
Smartphone wurde von HTC damit vorgestellt. Kurs an der nationalen Tsing-Hua-Universität in
Das „T-Mobile G1“ hat ein HVGA-Display mit Taiwan gestartet, um den Studenten das Design
480x320 Pixeln und über 65.000 Farben. Der und die Programmierung von Mobilgeräten näher
Akku soll mit einer Ladung für 5 Stunden Tele- zu bringen. Das sogenannte OpenLab-Projekt
fonat oder 140 Stunden Stand-by reichen. Das sei aber nur der erste Schritt für ein größer an-
Smartphone, auch „HTC Dream“ genannt, bringt gelegtes Ausbildungsprogramm, so OpenMoko.
wahrscheinlich 1 GB SD-Speicher mit, als Ober- Die Kurse sollen unter einer Creative-Commons-
grenze gelten 8 GB. Bluetooth-Kopfhörer wer- ShareAlike-Lizenz veröffentlicht werden [16].
den leider nicht unterstützt, einen normalen An-
schluss gibt es aber natürlich. Ob es tragisch Andere Hardware
ist, dass die 3,1-Megapixel-Kamera keine Videos Die taiwanesische Firma Cool-Idea Technology
aufnehmen kann, sei dahingestellt. Praktischer hat mit dem Cool-Karaoke einen Medienplayer
ist sicherlich die ausziehbare Tastatur. Als Soft- erstellt, der die Audioformate MP3, OGG, WAV
ware setzt Android natürlich hauptsächlich auf und FLAC sowie die Videoformate MPG, AVI und
Google-Produkte, die alle leicht aufzurufen sein FLV abspielt und nebenbei auch als Karaoke-
sollen. In Zusammenspiel von Google Maps mit Maschine fungiert. Das Gerät besitzt einen 400-
GPS lässt sich so sicher ein einfaches Navigati- MHz-ARM-Prozessor mit 4 GB Flashdisk und ei-
onsgerät erstellen [10]. nem 320x240-Pixel-Display. Der USB-Anschluss
Was etwas kontrovers sein dürfte: Als einziger dient nicht nur zum Datenaustausch, der Cool-
E-Mail-Dienst ist angeblich nur Google Mail zu- Karaoke kann darüber auch aufgeladen werden.
gelassen und zusätzlich muss der Käufer über Die Hardware-Mixer im Gerät ermöglichen es,
Das erste Android-Handy „T-Mobile G1“.
ein Google-Mail-Konto verfügen, um das Gerät bei einem Musikstück die Originalstimme herun-
© MobileBurn (CC-BY-SA 2.0)
überhaupt nutzen zu können. Das könnte (nach ter zu regeln und mit der eigenen Stimme zu
Chrome) ein zweiter Schuss ins Bein werden, da Mit dem FOMA P706ie veröffentlicht Panaso- überlagern. Das Ganze kann man dann auch
diese Einschränkungen schon sehr unverschämt nic ein weiteres LiMo-konformes Mobiltelefon. noch aufnehmen. Als System auf dem Cool-
sind [11]. Das Gerät bietet On-Demand-Media-Streaming, Karaoke wird ein Linux-Kernel der Version 2.6.x
Das Gerät wird von T-Mobile USA vertrieben und Video-Konferenz, HSDPA-Übertragung (High- eingesetzt [17].
soll 2009 auch nach Deutschland kommen [12]. Speed Downlink Packet Access) und Roaming.
Der Klang und vor allem die Stimmqualität sollen Auch zur Unterhaltung dient Pandora, eine 330-
Der Konzern plant auch bereits weitere Modelle
zum Vorgängermodell verbessert worden sein. Dollar-teure mobile Spielekonsole, die ab No-
zu veröffentlichen [13]. Die ersten Vergleiche mit
Das FOMA P706ie hat dazu ein 3-Zoll-QVGA- vember erhältlich sein soll. Auf einem ARM-
Apples iPhone gibt es bereits [14].
Display, eine 2-Megapixel-Kamera und 2 GB oder Cortex-A8-Prozessor läuft Angstrom Linux, das
8 GB Memory-Card [15]. kleine 4,3-Zoll-Display liefert eine Auflösung von

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N ACHRICHTEN
800x480 Pixeln. Als Grafikchip kommt Imagina- Wer sich dagegen eher weiterbilden möchte, fin- gestellt, der von der Größe eher an ein Thinclient
tion Technologies’ PowerVR SGX GPU zum Ein- det sicherlich Gefallen an der aktualisierten Ver- erinnert. Das Modell B202 wird mit einem Intel-
satz. Dazu gibt es 128 MB RAM, 256 MB internen sion des Ebook-Readers „Hanlin eReader V3“ Atom-Chipsatz mit 1,6 GHz und 1 GB bzw. 2 GB
Flashspeicher, WLAN, USB und eine QWERTY- des chinesischen Herstellers Jinke Electronics. RAM ausgeliefert und soll mit Windows für 269
Tastatur neben diversen anderen Anschlüssen. Das Gerät muss angeblich dank E-Inks EPD- Euro und Linux für 259 Euro ab Oktober erhält-
Auch ein TV- und A/V-Out-Anschluss sind vor- Modul („Electronic Paper Display“) nur einmal lich sein. Die 160-GB-Festplatte nimmt die Da-
handen. Die Leistung des Geräts soll sehr hoch pro Monat aufgeladen werden. Auf dem 6-Zoll- ten auf, der Intel-945-GSE-Chipsatz sorgt über
sein, sodass eine PlayStation1-Emulation ohne Display mit 800x600 Bildpunkten lassen sich die den DVI-Ausgang für ein Bild. Daneben gibt es
Weiteres möglich ist, N64-Unterstützung ist aber Formate PDF, DOC, MP3, HTML, TXT, CHM, Anschlüsse für S/PDIF, USB, Ethernet und inte-
noch ungewiss. Spiele wie Quake3 oder intensi- PNG, TIF, GIF, JPG, PPT, EPUB und LIT anzei- griertes WLAN [21].
ves Surfen mit Firefox 3 seien aber kein Problem gen, die über eine SD-Karte oder USB einge-
[18]. spielt werden können [19]. Ein weiterer kleiner Desktop-PC kommt von
Compulab, die den „Fit-PC Slim“ vorgestellt ha-
Von Nova Mobility ben. Im Inneren befindet sich eine 500-MHz-
Solutions kommt ein AMD-Geode-CPU, 256 MB oder 512 MB RAM,
Tablet-PC mit 1,1-GHz- ein 2,5-Zoll-Festplatteneinschub und Anschlüs-
Atom-Prozessor, 1 GB se für Netzwerk, USB, VGA und Audio. Optional
RAM und einem 7- kann man ab Werk gleich eine 60-GB-Festplatte
Zoll-Touchscreen mit einbauen lassen und auch WiFi wird optional
800x480 Bildpunkten. angeboten. Als Betriebssystem kommt Windows
Zur Speicherung der XP oder ein unbekanntes Linux zum Einsatz, wo-
Daten dienen zwei bei unklar ist, wo deren Daten gespeichert wer-
Laufwerkseinschübe den, wenn standardmäßig keine SSD oder HD
für DiskOnModules verbaut ist. Die Kosten variieren je nach Ausstat-
oder eine Festplatte. tung zwischen 220 und 335 US-Dollar. Vor allem
Auch per MicroSD-Slot aber der geringe Verbrauch von 4-6 Watt machen
können Daten auf das das lüfterlose Gerät attraktiv [22].
Gerät übertragen wer-
den. Integriert sind Wi- Software
Fi, Bluetooth und GPS Zusammen mit dem „T-Mobile G1“ hat Google die
[20]. finale Version 1.0 seines Android-SDK veröffent-
licht. Die Spezifikation zu Version 0.9 hat sich lei-
Asus baut seine Eee- der so sehr verändert, dass Android-Entwickler
Der Ebook-Reader „Hanlin eReader V3“ (hier mit Bebook-Branding). Reihe weiter aus und gezwungen sind, ihre Anwendungen neu zu er-
© Digital Dreams (CC-BY 2.0) hat einen Desktop-PC stellen (also kompilieren) und ggf. an das neue
namens Eee-Box vor- Interface anpassen müssen [23].

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N ACHRICHTEN
GNOME hat letzten Monat Version 2.24 ihrer verschlüsselter WLANs). Ebenso haben einige [10] http://www.linuxdevices.com/news/
Desktopumgebung vorgestellt (siehe „Jetzt mit Anwendungen wie der Filemanager Advanced- NS6676946579.html
Telepathie: GNOME 2.24“ auf Seite 24) und FM oder der Texteditor TextEdit eine Überar- [11] http://www.golem.de/0809/62568.html
kurz darauf folgte die Mobilversion GNOME Mo- beitung erfahren. Das Open-Source-Programm [12] http://www.linux-magazin.de/news/android_
bile. Die Plattform bringt zahlreiche Anwendun- steht unter der GPL und unterstützt Handheld- handy_kommt_2009_nach_deutschland
gen und Toolkits wie GTK+ (Gimp ToolKit), Geräte wie den Sharp Zaurus oder HP iPAQ [26]. [13] http://www.heise.de/open/news/meldung/116385
GStreamer (Audio- und Video-Unterstützung), [14] http://www.engadget.com/2008/09/23/t-mobile-
Telepathy-Framework (Kommunikation via In- Die Firma Fonemesh aus Singapur hat einen g1-video-hands-on/
stant Messaging, Voice-over-IP oder Video- Mesh-Networking-Client für Mobiltelefone vorge- [15] http://www.linuxdevices.com/news/
over-IP), BlueZ-Bluetooth-Stack, Fenstermana- stellt, welcher Ende des Jahres zuerst für Open- NS8419477535.html
ger Matchbox und vieles mehr. GNOME Mobile Mokos FreeRunner zur Verfügung stehen soll. [16] http://www.linuxdevices.com/news/
wird von Projekten wie Maemo, ALP, LiMo und Mittels WiFi werden andere Fonemesh-Geräte NS8959938447.html
Moblin bereits genutzt, ebenso setzen die Geräte in der Umgebung gesucht und mit diesen ver- [17] http://www.linuxdevices.com/news/
OpenMoko Neo FreeRunner, Garmin Nuvi oder bunden, sodass die Benutzer Daten unterein- NS7996764346.html
der XO-Laptop die Software bereits ein [24]. ander austauschen können. Daneben ist aber [18] http://www.linuxdevices.com/news/
auch Voice-over-IP und Instant Messaging mög- NS2315196306.html
Nokia hat die mobile Entwicklungsplattform Qt lich. Wie es scheint, finden aber nur die ersten [19] http://www.linux-magazin.de/news/
Extended 4.4 vorgestellt, die mit verschiede- Gehversuche im Open-Source-Bereich statt, der energieeffizienter_ebook_reader_nutzt_linux
nen Funktionalitäten vor allem im Bereich der fertige Client soll proprietär sein [27]. (dwa) [20] http://www.linuxdevices.com/news/
Video-over-IP-Phones und Media-Player einge- NS6660121815.html
setzt werden soll. Qt Extended unterstützt GSM,
L INKS
[21] http://www.golem.de/0809/62551.html
GPRS und Voive-over-IP, für die es Referenzum- [1] http://www.pro-linux.de/news/2008/13165.html
[22] http://arstechnica.com/journals/hardware.ars/
setzungen gibt, die die Entwickler erweitern oder [2] http://www.linuxdevices.com/news/
2008/09/19/fit-pc-slim-brings-windows-linux-to-
ersetzen können. Qt Extended war früher un- NS7019963470.html
cherrypal-form-factor
ter dem Namen Qtopia bekannt und wurde nach [3] http://www.heise.de/newsticker/meldung/116326
[23] http://www.heise.de/open/news/meldung/116380
der Übernahme von Trolltech durch Nokia umbe- [4] http://www.golem.de/0809/62556.html
[24] http://www.linuxdevices.com/news/
nannt. Auch die Firma Trolltech selbst wurde in [5] http://www.linux-magazin.de/news/hercules_
NS9550098480.html
Qt Software umgetauft [25]. netbook_mit_mandriva_fuer_300_euro
[25] http://arstechnica.com/news.ars/post/20080930-
[6] http://www.linux-magazin.de/news/netbook_
nokia-launches-linux-based-qt-extended-mobile-
Für Handhelds hat das Opie-Projekt (Open Palm- aspire_one_ab_november_mit_3g_support
platform.html
top Integrated Environment) Version 1.2.4 ih- [7] http://www.golem.de/0809/62306.html
[26] http://www.pro-linux.de/news/2008/13269.html
rer Benutzerumgebung veröffentlicht. Verbes- [8] http://www.winhelpline.info/forum/hardware-
[27] http://www.linuxdevices.com/news/
sert wurden unter anderem die Terminverwal- news/156626-computerhersteller-olidata-bringt-
NS9852477088.html
tung, die Speicherverwaltung (Unterstützung von 7-zoll-netbook-fuer-kinder.html
SD-Karten) und Netzwerkverwaltung (Unterstüt- [9] http://www.linuxdevices.com/news/
zung bei Einrichtung von WPA- und WPA2- NS2016342472.html

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N ACHRICHTEN
Kernel-Rückblick

Entwicklungszweig ermöglichen und weiteren Schaden verhindern Amanda McPherson [10] unterstützt, die eben-
2.6.27 kommt langsam auf die Zielgerade. Bei soll. Auch betroffen hiervon waren die Entwick- falls die Motivation hinter Kroah-Hartmans „An-
2.6.27-rc6 [1] steckt der Löwenanteil der Än- lungsversionen von Ubuntu „Intrepid Ibex“ oder schuldigungen“ in der Beliebtheit von Ubuntu un-
derungen in den Videotreibern, insbesondere openSUSE 11.0. Dies ist ein deutlicher Hinweis ter Linux-Anwendern und damit dem Erfolg von
GSPCA, dennoch meinte Torvalds, dass es ru- darauf, dass Entwicklungsversionen niemals in Canonical sieht und erachtet derart vorgebrachte
higer würde und die Änderungen eher im De- produktiven Umgebungen zum Einsatz kommen Kritik als nicht zielführend. All dies schien Kroah-
tail lägen, wodurch Rückschritte hoffentlich vor- sollten, sondern eben nur für die Entwicklung und Hartman nicht besonders tief zu beeindrucken, er
bei sind. 2.6.27-rc7 [2] brachte außer für Freun- der damit verbundenen Fehlersuche vorgesehen beharrt ebenso auf seiner Aussage „Entwickler,
de von Motorolas 68xxx-Plattform wenig Neue- sind. denen nicht erlaubt wird, zu Linux beizutragen,
rungen, was mit dem zuvor stattfindenen Kernel sollten den Arbeitsplatz wechseln“ [11] wie dar-
Summit [3] zusammenhängen dürfte. Die ach- Kroah-Hartman vs. Canonical auf, nur „Kernel-nahe“ Projekte wie binutils, GCC
te Vorabversion wurde dann mit den Worten, Mindestens ebenso große Wellen schlug ein Vor- oder X-Server als Linux-Ökosystem anzusehen.
dass es die letzte sein solle, angekündigt [4]. Die trag von Kernel-Entwickler Greg Kroah-Hartman
Korrekturen sind eher überschaubar und relativ auf der an dem Kernel Summit angeschlossenen Kernel Summit 2008
gleichmäßig über alle Bereiche des Kernels ver- Linux Plumbers Conference [7] zur Mitwirkung Das Kernel Summit 2008 ist vorüber und die Er-
teilt. Somit könnte 2.6.27 in den nächsten Wo- von Linux-Distributoren am „Linux-Ökosystem“ gebnisse stehen nun zur Verfügung [12]. So wur-
chen veröffentlicht werden, rechtzeitig zur kom- [8]. Er stellt hier besonders heraus, dass Ubuntu- de zum Beispiel über eine Kernel-Version 3.0 dis-
menden Ubuntu-Version Intrepid Ibex, in der die- Distributor Canonical (fast) nichts dazu beitra- kutiert, die alte, potentiell ungenutzte Funktionen
ser Kernel bereits enthalten ist. ge und erzeugte damit einen lauten Aufschrei über Bord werfen sollte. Damit solle sich der Auf-
unter Ubuntu-Anhängern, -Entwicklern und eini- wand für die Pflege alter Treiber und Funktionen
Kernel zerstört Netzwerkkarten gen anderen Größen der Linux-Szene. So kriti- reduzieren, jedoch gab Torvalds zu bedenken,
Für besondere Aufmerksamkeit sorgte der siert Matt Zimmerman [9], Ubuntu CTO bei Ca- dass dieser nicht so groß und die Unterstützung
Kernel-Bug #11382 [5], nicht weil besonders nonical, Kroah-Hartmans Darlegung der Tatsa- alter Hardware in manchen Teilen der Erde noch
viele Anwender betroffen wären, sondern weil chen als Beschäftigter eines Konkurrenten – par- wichtig sei. Das Gros der Entwickler folgt seiner
ein Fehler im Treiber e1000e das EEPROM don: Mitbewerbers – von Canonical, nämlich No- Argumentation und lehnte eine Version 3.0 ab.
von Intels 82566- und 82567-Chips, die auf vell. Er habe nur Zahlen zu Teilen von Linux Eine Änderung der Versionsnummerierung wur-
Gigabit-Netzwerkkarten zum Einsatz kommen, präsentiert, bei denen Canonicals eigene Ent- de nicht besprochen (siehe „Kernel-Rückblick“,
überschreibt und sie damit dauerhaft unbrauch- wickler bislang nicht viel beitragen konnten, da freiesMagazin 08/2008 [13]).
bar macht. Betroffen waren jedoch nur Nutzer Ubuntu den Linux-Kernel fast unverändert über-
des 2.6.27er-Zweig des Kernels, zwischenzeit- nehme. Canonicals Beiträge zu anderer Soft- Ein weiteres Thema war der Zeitpunkt, wann
lich wurde ein Patch eingebracht [6], der einen ware, die für den Linux-Desktop wichtig sei, zum neue Treiber in den Kernel aufgenommen wer-
Schreibschutz für das EEPROM der betroffenen Beispiel GNOME und KDE, würde von ihm igno- den sollen. Eine möglichst frühe Aufnahme wür-
Chips implementiert und somit eine Fehlersuche riert. In seiner Kritik wird Zimmerman hier von de hier die Entwicklung und Motivation fördern,

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N ACHRICHTEN
linux-staging zeigt dies bei den dort bereits 14 Top-Fehler bereinigen. Der Motivationsgewinn als den richtigen Rahmen an, um hier eine Fest-
vorhandenen Treibern, daher sprach man sich aus diesem Erfolg führte auch direkt zu dem Vor- legung zu treffen. Beim Punkt Dokumentation ei-
dafür aus, dass frühe Treiberversionen in dri- schlag, eine solche Session auch in die nächste nigte man sich darauf, zu löschen, was veraltet
vers/staging Einzug halten sollen. Auch werden Konferenz mit einzuplanen. scheint, ansonsten wird hier weiterhin „Business
einige in linux-staging vorhandene Treiber in den as usual“ betrieben werden. (mme)
Hauptentwicklungszweig umziehen, dies ist zwi- Ein weiterer Punkt war das Kernel Janitor Project
schenzeitlich auch geschehen [14]. [16], das angehenden Kernel-Entwicklern beim L INKS
Einstieg helfen soll. Die Frage, wie Einsteiger [1] http://kerneltrap.org/node/16577
Ebenfalls zur Sprache kam der Umgang mit besser am Entwicklungsprozess beteiligt wer- [2] http://lkml.org/lkml/2008/9/21/161
initramfs, dessen Code für das Booten des Ker- den können stand dabei im Vordergrund. Tor- [3] http://lwn.net/Articles/KernelSummit2008/
nels von jeder Distribution selbst erstellt wird. valds schlug vor, auf das Beheben von Warnun- [4] http://lkml.org/lkml/2008/9/29/317
Auch wenn es effizienter wäre, diesen bootstrap gen durch Einsteiger zu verzichten und sie lieber [5] http://bugzilla.kernel.org/show_bug.cgi?id=
Code vorzugeben, sodass die Distributoren ihn Tests durchführen und Fehlerberichte schreiben 11382
unverändert übernehmen könnten, wird es vor- zu lassen, während von anderer Seite ein Paten- [6] http://git.kernel.org/?p=linux/kernel/git/torvalds/
erst wohl nur kleine Schritte in diese Richtung modell vorgeschlagen wurde, für das sich jedoch linux-2.6.git;a=commit;h=4a7703582836f55a1
geben, indem kleine Teile automatisch in das niemand fand, der es anpacken würde. Auch das cbad0e2c1c6ebbee3f9b3a7
initramfs-Image eingefügt werden, das jeweils Überprüfen eingesandter Patches wurde vorge- [7] http://www.linuxplumbersconf.org/
vom Distributor bereitgestellt wird. schlagen, ebenso kam der Einwurf, die anwesen- [8] http://www.kroah.com/log/linux/lpc_2008_
den Entwickler sollten weniger Fehler beheben keynote.html
Ausführlich wurde auch die Qualitätssicherung um so mehr Möglichkeiten für Anfänger zu schaf- [9] http://mdzlog.wordpress.com/2008/09/17/
im Kernel besprochen. Einer der Vorschläge war, fen. greg-kh-linux-ecosystem/
das Merge-Window zu Beginn der Entwicklungs- [10] http://www.linux-foundation.org/weblogs/
phase auf eine Woche zu verkürzen und damit Es wurde unter anderem auch darüber bera- amanda/2008/9/19/free-riders-canonical-and-
auch die Entwicklungsdauer, sodass alle sechs ten, welche Änderungen nötig seien, um dem greg-kh/
Wochen eine stabile Version zur Verfügung stün- Trend bei der Fortentwicklung der Dateisyste- [11] http://www.kroah.com/log/linux/lpc_2008_law_
de. Obwohl dies auf breite Zustimmung stieß, me gerecht zu werden und diese zu unterstüt- and_gospel.html
ließ man von diesem Ansatz ab, da die kurze Ent- zen. Auch über die Verwendung von Patchwork [12] http://lwn.net/Articles/KernelSummit2008/
wicklungszeit kaum Raum für ausgiebiges Tes- [17], einem Patch-Verwaltungssystem, das ins- [13] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-
ten von zum Beispiel der Kompatibilität von Hard- besondere von der PowerPC-Community einge- 2008-08
ware ließe und der Druck auf die Entwickler zu setzt wird, wurde diskutiert, mit dem Ergebnis, [14] http://lkml.org/lkml/2008/9/24/443
qualitativ schlechterem Code führen könne. dass die Entwickler einiger anderer Subsysteme [15] http://kerneloops.org/
zukünftig ebenfalls damit arbeiten werden. Das [16] http://janitor.kernelnewbies.org/
Auch nahmen sich die Entwickler eine halbe Thema Tracing wurde ebenfalls angeschnitten, [17] http://patchwork.ozlabs.org/
Stunde Zeit und erforschten die Hintergründe ei- obwohl man hier jedoch sehr in technische Tie-
niger der Kernel Oops [15] und konnten 13 der fen abtauchte, sah man das Kernel Summit nicht

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N ACHRICHTEN
GIMP 2.6 veröffentlicht: Wohin des Wegs, junger Wilber?

Auch das neue Fenstermenü scheint zunächst


fremd. Die Betrachtung der einzelnen Menüein-
träge gleicht jedoch einem Déjà-vu-Erlebnis: Die
Entwickler haben sich vom langjährigen Subme-
nü „Dialoge“ verabschiedet, ein bisschen mehr
Ordnung in die Sektion gebracht und dem Kind
einen neuen Namen gegeben.

Die Oberfläche des Werkzeugkastens wurde mit


Ein gutes Jahr nach dem Erscheinen von GIMP Ausnahme des genannten fehlenden Menüs für
2.4 und einer knapp siebenmonatigen Entwick- die kommende Version nicht auffällig überarbei-
lungsphase haben die Entwickler Anfang Okto- tet, dafür aber umso mehr die Instrumente im De-
ber die Fertigstellung der Version 2.6 verkün- tail: Das oft scharf kritisierte Textwerkzeug hat,
det. Höchste Zeit also für einen ersten und einen was die Benutzbarkeit angeht, einige Schritte in
zweiten Blick auf das, was die Freunde der frei- die richtige Richtung unternommen. So lassen
en Bildbearbeitung in der kommenden Generati- sich Textblöcke im Bild aufziehen und Zeilenum-
on erwarten wird. brüche müssen nicht mehr wie bisher per Hand
eingegeben werden, sondern geschehen, sich
Den ersten Eindruck kann man nicht mehr kor-
an der Größe des Feldes orientierend, automa-
rigieren, sagt eine Redewendung. Den anspre-
tisch.
chenden neuen Splash-Screen beim Programm-
start mal übersehend, fällt als markantester Un- Darüber hinaus überzeugt auch das verbesserte
terschied zur Vorgängerversion [1] vor allen das Freie-Auswahl-Werkzeug: GIMP-Cowboys kön-
neue Menükonzept ins Auge: Die zum Teil dop- nen mit ihrem Lasso nun endlich auch Polygo-
pelten Menüeinträge im Bild- und Werkzeugfens- nauswahlen einfassen, sodass während der Se-
ter sind einer gebündelten Menüsteuerung in ers- lektion auch Eckpunkte gesetzt und gerade Li-
terem gewichen. Darin finden sich neben den „al- nien sowie präzisere Winkel gezeichnet werden
ten Bekannten“ auch frische Untermenüs, bei- können.
spielsweise der Punkt „Ansicht“, über den sich
mit wenigen Mausbewegungen unter anderem Ebenso geht das traditionelle Pinsel-Tool nicht
Vergrößerungsstufe, Raster oder Rahmenfarbe ohne neue Funktionen einher: Unter der Op-
konfigurieren lassen. tion „Pinseldynamik “ können verschiedene Ei-
genschaften dem Zufall überlassen oder von der
Das neue Fenstermenü.

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N ACHRICHTEN
Farben/Kurven-Dialog findet kannt ist die manuelle Eingabe von Zoomwerten,
sich in Zukunft die Möglich- welche die vorgefertigen Zoomstufen ergänzt.
keit, eine Einstellung zu den
Favoriten hinzuzufügen, eine Nicht zuletzt dürfen sich auch jene Gelegenheits-
sehr sinnvolle Maßnahme der user freuen, die ab und an einen Screenshot mit
Entwickler, um Feinkorrektu- einem Hinweis in Form eines Pfeils versehen, um
ren auf mehrere Bilder anzu- auf eine Sache auf dem Bildschirm aufmerksam
wenden. Überdies lassen sich zu machen: Mit der neuen Screenshot-Funktion
die Kurven fortan eleganter kann man optional den Mauszeiger als separa-
modifizieren, da sie dem Be- te Ebene abspeichern und im Anschluss an die
nutzer dank Kantenglättung gewünschte Stelle verschieben.
merklich weicher dargestellt
Wichtigstes Thema bei der Entwicklung von
werden.
GIMP 2.6 war neben den neuen Funktionen vor
Das vergangene Jahr haben allem der Fortschritt unter der Haube oder kon-
die GIMP-Programmierer je- kret die Implementierung der GEGL-Bibliothek
doch auch dazu genutzt, eine [3]. Mit deren Einführung leitet die anstehende
Reihe von kleineren Funktio- stabile Veröffentlichung das Zeitalter der nicht-
nen zu integrieren, die sich destruktiven Bildmanipulation ein, bei der das
erst bei einer intensiven All- Originalbild unverändert erhalten bleibt, und bil-
tagsnutzung bemerkbar ma- det damit auch die Basis für grundlegende neue
chen und dezent viele Ar- Funktionen der folgenden Versionen.
beitsschritte beschleunigen.
GEGL bietet eine höhere Farbgenauigkeit und
Darunter findet sich eine opti-
unterstützt ferner weitere Dateitypen, wie etwa
mierte Statusleiste, die durch
die Rohdatenformate (RAW) [4] digitaler Spiegel-
detailliertere Informationen
reflexkameras. Bislang ist der Einfluss von GEGL
bei der Werkzeugbenutzung
Farbkurven-Korrektur. noch unscheinbar, über den Menüpunkt „Farben“
glänzt, so zum Beispiel das
lässt sich die GEGL-Unterstützung auf Wunsch
Geschwindigkeit der Pinselführung abhängig ge- Seitenverhältnis einer rechteckigen Auswahl [2].
aktivieren, standardmäßig wird die Berechnung
macht werden, was insbesondere für Freestyle-
Dem früher recht unhandlichen Skalierungs- der Farbmodule jedoch noch vom alten GIMP-
Zeichner eine nette und nützliche Funktion dar-
werkzeug wurde ein Deckkraftregler hinzugefügt, Kern übernommen.
stellt.
der für mehr Übersicht bei Größenveränderun-
Führt man sich die Liste der neuen Funktionen
Den Blick wieder auf das Geschehen im Bild- gen sorgt. Eingefleischten Bildbearbeitern be-
vor Augen, erkennt man, dass mit GIMP 2.6 kei-
fenster richtend, gibt es auch im Bereich reits von der Vektorgrafik-Software Inkscape be-
nesfalls das Rad neu erfunden wurde. Vielmehr
der Dialoge nennenswerte Änderungen: Im

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N ACHRICHTEN
wurde es an vielen Stellen gut Der Quelltext von GIMP 2.6 wartet ab sofort im
geschliffen und kleine Schlagstel- Downloadbereich [6] der Projektseite darauf, her-
len ausgebessert, um die täglichen untergeladen zu werden. Zuvor lohnt sich ein
Fahrten für erfahrene Benutzer und Blick in die Release Notes [7], um einen detail-
Einsteiger noch angenehmer zu lierteren Überblick über alle neuen Funktionen zu
gestalten. gewinnen [8]. (awe)

Gleichzeitig ist GIMP 2.6 aber L INKS


auch als Weichenstellung für [1] http://www.pro-linux.de/news/2007/11900.html
viele wichtige Funktionen zu [2] http://developer.gimp.org/NEWS
verstehen, die man nicht heu- [3] http://gegl.org/
te, sondern morgen erwarten [4] http://de.wikipedia.org/wiki/Rohdatenformat_
kann. Für 16-Bit-Farbtiefe, na- (Fotografie)
tive CMYK-Unterstützung [5] [5] http://de.wikipedia.org/wiki/CMYK-Farbmodell
oder die oft vermisste Ebenen- [6] http://gimp.org/downloads/
Gruppierungsfunktion muss man [7] http://gimp.org/release-notes/gimp-2.6.html
sich also weiter gedulden und hof- [8] http://www.gimpusers.de/tutorials/neues-in-
fen, dass man diese im nächsten gimp-2-6.html
Jahr im Changelog von GIMP 2.8
GEGL-Unterstützung in GIMP 2.6. entdecken kann.

„Finish Line“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/423

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N ACHRICHTEN
Jetzt mit Telepathie: GNOME 2.24

Am 24. September 2008 folgte das G dem K, rungen des Mikro-Blogging-Dienstes Twitter [3] Wege. GNOMEs Nautilus folgt damit KDEs Kon-
und damit veröffentlicht die zweite der beiden und seinem freien Pendant identi.ca [4] zu verfol- queror. Auch auf andere Neuigkeiten dürfen Nut-
großen Destopumgebungen der unixoiden Welt gen. Natürlich darf in der Deskbar der Taschen- zer gespannt sein: Eine Verbesserung der Tab-
ihr jüngstes Release: GNOME 2.24. Wie ge- rechner nicht fehlen, und so haben die GNOME- Completion in der Adresszeile wird ebenso ver-
habt hält das Team rund um GNOME seinen Entwickler auch hier einen platziert – alles mit ei- sprochen wie ein automatisches Erkennen und
halbjährigen Turnus in Sachen Releases ein. Im nem Klick für den Nutzer erreichbar. Ersetzen von problematischen Zeichen innerhalb
Zentrum der neuen Veröffentlichung stehen die von Dateinamen während des Kopierens von Da-
üblichen drei Punkte: Fehlerkorrekturen, Imple- Eine weitere interessante Neuigkeit kommt mit teien auf das weit verbreitete FAT-Dateisystem
mentierung von Anwenderwünschen und gänz- dem Hamster-Projekt [5], eine Panel-Anwendung mobiler Geräte wie MP3-Player, Speicherkarten
lich neuen Funktionen. mit integriertem Werkzeug zum Zeitmanagement usw.
von Aufgaben. Hamster soll den Nutzer in die La-
Hier ein Überblick auf die offensichtlichsten ge versetzen, seine jeweils verwendete Zeit an Begrüßenswert ist auch die Implementierung der
Neuerungen: Das Entwicklerteam rund um Aufgaben, Projekten etc. stets im Blick zu ha- X.org-Spezifikation XRandR 1.2. Eine Erkennung
GNOME bleibt seiner Devise treu, auf einfache ben. Auch können die Aufgaben nach Art, Kun- und Kontrolle von neu angeschlossenen Monito-
Bedienbarkeit zu achten und bringt dazu die denname oder Beliebtheit kategorisiert werden. ren und deren Bildschirmauflösung zur Laufzeit
Telepathie ins Spiel. Natürlich nicht wortwört- Darüber hinaus führt Hams-
lich, sondern als neues Kommunikationsframe- ter ein Logbuch, mit dem
work mit dem Namen „Telepathy“ [1]. Verspro- Nutzer ihre aufgebrachte Ar-
chen wird damit vor allem eine multiprotokollfä- beitszeit pro Aufgabe als
hige, einheitliche Schnittstelle für Anwendungen, Graphen anzeigen können.
die sich um die sogenannte Echtzeitkommunika-
tion kümmert, wie z. B. Instant Messenger, IRC Lang erwartet und heiß er-
sowie Sprach- und Videonachrichten. Das freut sehnt wurden ebenfalls di-
Entwickler wie auch Anwender gleichermaßen, verse Änderungen am Da-
denn davon profitiert die nächste Neuerung: Em- teimanager Nautilus. Nauti-
pathy, der neue Instant-Messaging-Client [2]. Mit lus beherrscht nun auch die
Empathy sollen nun auch Audio- und Videokon- Anzeige von Verzeichnissen
ferenzen über XMPP/SIP unterstützt werden. und Dateien in Reitern, den
sogenannten Tabs. Einem
Auch die Deskbar haben die Entwickler modifi- schnellen und übersichtli-
ziert. So erhält man nun die Möglichkeit, von dort chen Arbeiten mit Dateien
aus auf die Google-Suche (plus Google-Code), über Verzeichnisse hinweg
Yahoo und Wikipedia zuzugreifen und Aktualisie- steht somit nichts mehr im Der Datei-Manager Nautilus ist nun mit Reitern ausgestattet.

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N ACHRICHTEN
In punkto Barrierefreiheit macht GNOME 2.24 November) und openSUSE 11.1 (erscheint am
einen Sprung nach vorne. Verbesserungen der 18. Dezember 2008) vorhanden sein. (tsc)
Tastaturnavigation wie auch der barrierefreien
Maus nebst einem überarbeiteten Bildschirm- Hinweis: Die Bilder stammen von „GNOME: The
ausleser sollen für Niederschwellligkeit sorgen. Free Software Desktop Project“ [6] und unterlie-
gen nicht der GNU Free Documentation License.
Für einen detaillierten Überblick der Neuerungen
von GNOME 2.24 lohnt ein Besuch der Projekt-
L INKS
seite [6] allemal, da hier nur ein Draufblick auf die [1] http://telepathy.freedesktop.org/wiki/
vordergründigsten Änderungen geboten wurde. [2] http://live.gnome.org/Empathy
Die Deskbar in GNOME 2.24: ein wahres
[3] http://twitter.com/
Multitalent.
Und wann darf der geneigte Nutzer GNOME [4] http://identi.ca/
von GNOME soll nun ebenfalls möglich sein. Das 2.24 in der Distribution seiner Wahl erwarten? [5] http://projecthamster.wordpress.com/
Neustarten von GNOME gehört somit ab sofort Voraussichtlich soll GNOME 2.24 in der kom- [6] http://library.gnome.org/misc/release-notes/2.24/
der Vergangenheit an, lässt das GNOME-Projekt menden Version von Ubuntu 8.10 (erscheint am index.html.de
verlauten. 30. Oktober 2008), Mandriva 2009.0 (erscheint
am 9. Oktober 2008), Fedora 10 (erscheint im

Mozilla-Eula sorgt für Aufregung

Viele Windows-Nutzer kennen den Endbenutzer- EULA, wenn Ubuntu weiterhin Firefox mit aus- 3. Auch eine Ablehnung der EULA hinderte
Lizenzvertrag, kurz EULA, der bei der Installation liefern möchte. Canonical beugte sich, rechnete einen nicht an der Nutzung von Firefox.
oder dem ersten Start von Firefox unter Windows aber nicht mit der Protestwelle, die damit aus-
angezeigt wird. Hier muss man bestätigen, dass gelöst wurde. Das Fenster wurde in die letzte
man die Marken von Mozilla achtet und sieht, Alpha-Version von Intrepid eingebaut und kurz Unter diesen Gesichtspunkten empfangen viele
welche Bedingungen mit der Benutzung von Fi- danach erschien ein Bugreport in Launchpad Benutzer die Anzeige nur als unnötig und ner-
refox verknüpft sind. Die meisten scrollen die- [1]. Die Protestierenden legten dabei verschie- vend [3]. Als schnelle Lösung wurde ein Paket
sen Text einfach beiseite, setzen ihr Häkchen bei den Gründe für ihre Ablehnung vor, u. a.: abrowser geschnürt, welches ähnlich wie Ice-
„Vereinbarung akzeptieren“ und klicken dann auf weasel unter Debian alle Mozilla-Marken in Fire-
„Ok “. 1. Die EULA bezog sich auf Closed-Source- fox entfernte und damit die EULA nicht anzeigen
Komponenten, die unter einem Open-Source- musste.
Dieses Verhalten wollte Mozilla in Ubuntu 8.10 Betriebssystem keine Rolle spielen.
„Intrepid Ibex“ durchsetzen und bat Canonical, Nach den Reaktionen stellte Mozillas Chefin
die Firma hinter Ubuntu, um eine Anzeige dieser 2. EULAs sind in vielen Fällen nicht wirksam [2]. Mitchell Baker in ihrem Blog richtig [4], dass

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N ACHRICHTEN
der falsche EULA-Text an Canonical ausgelie- man eine Anzeige in einem separaten Tab beim [4] http://blog.lizardwrangler.com/2008/09/15/
fert wurde, sodass der eigentlich angedachte ersten Firefox-Start. Erste Ideen dafür gibt es be- ubuntu-firefox-and-license-issues/
Open-Source-Lizenztext gar nicht angezeigt wer- reits [6] [7]. (dwa) [5] http://blog.lizardwrangler.com/2008/09/16/firefox-
den konnte. Zusätzlich dachte Baker, dass allein without-eulas-update/
der korrekte Inhalt die Gemüter beruhigen würde.
L INKS [6] http://lockshot.wordpress.com/2008/09/17/
Aber einen Tag später kam man doch zu der Ent- [1] https://bugs.edge.launchpad.net/ubuntu/+source/ licensing-proposal/
scheidung die EULA-Anzeige in dieser Art fallen firefox-3.0/+bug/269656 [7] http://lockshot.wordpress.com/2008/09/17/
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Endbenutzer-
zu lassen [5], da die Reaktionen in der Ubuntu- licensing-proposal-notice-page-screen-shot/
Lizenzvertrag
Gemeinde noch immer nicht viel besser waren.
[3] http://forum.ubuntuusers.de/topic/mozilla-nervt-
Da man auf die Lizenzinformation, die definitiv
mit-eula/
wichtig sind, aber nicht ganz verzichten will, plant

Nachrichtenschnippsel

Für knapp 20 Euro kann nun jeder die Wikipe- Die CeBIT 2009 steht unter einem guten (Open- nommen. Für 49 US-Dollar pro Jahr kann man
dia im Buchformat [1] kaufen. Die 1000-Seiten- Source-)Stern, denn die CeBIT-Messeleitung hat Mitglied werden und erhält ein T-Shirt und den
starke Enzyklopädie enthält ca. 20.000 Stichwor- bekannt gegeben, dass es nächstes Jahr ei- vierteljährlich erscheinenden Newsletter. Zusätz-
te, deren Texte aus den 800.000 Artikeln der ne eigene Halle für Open-Source-Projekte ge- lich kann man die Wahl des Vorstandssitzes mit
deutschen Wikipedia ausgewählt wurden, wobei ben wird. Neben den großen kommerziellen An- seiner Stimme beeinflussen [5]. (dwa)
meistens die Einleitung der Artikel als Vorlage bietern haben auch kleinere Projekte die Mög-
genutzt wurde. Gemäß der GNU Free Documen- lichkeit, an der Messe teilzunehmen. Die Linux
L INKS
tation License wurde am Ende des Buches auf New Media AG sponsort die Teilnahme für aus- [1] http://www.bookzilla.de/shop/action/product
27 Seiten alle 90.000 Autoren namentlich er- gewählte nicht-kommerzielle Projekte mit Bezug Details/7397177/das_wikipedia_lexikon_in_
wähnt [2]. zu Linux oder Open Source, die sich darüber hin- einem_band_3577091029.html?aUrl=90006951
aus mit Themen beschäftigen, die in Wirtschafts- [2] http://www.pro-linux.de/news/2008/13212.html
Über eine Live-DVD wollen Red Hat und IBM Un- unternehmen von Interesse sind. Bewerben kann [3] http://www.heise.de/open/news/meldung/116143
ternehmen den Linux-Desktop schmackhaft ma- man sich noch bis zum 30. Oktober 2008 auf der [4] http://www.linux-magazin.de/events/call_for_
chen, die das System ohne Installation testen Linux-Magazin-Webseite [4]. projects_cebit_open_source_2009
wollen. Der Open Collaboration Client enthält [5] http://www.pro-linux.de/news/2008/13229.html
u. a. die Programme Lotus Notes, Symphony und Wer die Linux Foundation unterstützen möchte,
Sametime und basiert auf Red Hats Enterprise hat nun die Möglichkeit dazu, denn seit Ende
Linux Desktop 5.2 [3]. September werden auch Privatpersonen aufge-

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I NTERNET
TorrentFlux und Torrentflux-b4rt von Hans-Joachim Baader

itTorrent gibt es als Konsolen- und Basis re Lösung ist im Forum von TorrentFlux beschrie-

B Client/Server-Anwendung sowie mit


grafischen Oberflächen – wie wäre es
aber einmal mit einer Webanwendung? Sie er-
Zur Installation lädt man das
torrentflux_2.4.tar.gz vom Projektserver
Paket

herunter. Man kann es in einem beliebigen Ver-


ben [2]. Der „Safe Mode“ von PHP muss aus-
geschaltet sein. Dies dürfte meistens bereits der
Fall sein, da er andere Webanwendungen eben-
möglicht nicht nur, von jedem Ort aus seine zeichnis starten und auch von dort ausführen, falls aus dem Gleichgewicht bringt.
Torrents zu verwalten, sondern bietet auch wenn man den Webserver entsprechend konfigu-
Gruppen die Möglichkeit, einen Server ge- riert. Daher legt man es unter /usr/local. Die Des Weiteren müssen Apache, mod_php,
meinsam zu nutzen. Nicht zuletzt wäre es Installation hier weicht in mancher Hinsicht von MySQL, die CURL-Bibliothek und Python instal-
auch denkbar, den Zugang zu solch einer An- der mitgelieferten, einfachen Anleitung ab. Denn liert sein, was man leicht über das Paketsystem
wendung als Dienstleistung anzubieten. wer in der Anleitung fordert, einem Verzeichnis der Distribution durchführen kann.
die Berechtigung 777 zu geben (Lesen, Schrei-
Es wird in dem Artikel hauptsächlich von dem Fall Datenbank
ben und Ausführen für jeden), oder eine MySQL-
ausgegangen, dass man die Webanwendung auf Nun kann man die Datenbank einrichten. Mit
Datenbank mit Zugriff durch den Root-Benutzer
seinem heimischen Server als Ersatz für einen mysql -p und dem passenden Benutzernamen
anzulegen (womit das Root-Passwort im Klartext
Kommandozeilen- oder grafischen Client ver- loggt man sich als Administrator ein und führt die
in der Konfigurationsdatei steht), zeigt, dass er
wendet. Sinn hat dies hauptsächlich dann, wenn folgenden Kommandos aus:
von Sicherheit nichts verstanden hat.
man einen separaten Server hat und BitTorrent
create database torrentflux;
dort läuft, oder wenn man, wie oben erwähnt, von Es wird hier also anders gemacht und man über-
use torrentflux;
jedem Ort aus auf seine Torrents zugreifen will. gibt erst einmal das ganze Verzeichnis an Root.
\. mysql_torrentflux.sql
Dadurch sind die Dateien für den Webserver
grant all on torrentflux.* to y
TorrentFlux nicht änderbar:
torrentflux identified by y
Installation # chown -R root.root torrentflux_2.4 ’o8sakj:Zh’;
TorrentFlux [1] ist eine Webanwendung, die PHP quit
und MySQL verwendet. Für das Torrent-Protokoll Nun wechselt man in das neu entstandene Ver-
wird BitTornado mitgeliefert, das in Python im- zeichnis torrentflux_2.4. Im Projektverzeich- Damit ist speziell für die Datenbank „torrent-
plementiert ist. Es ist dafür ausgelegt, auf ei- nis befinden sich die kurzen Dateien README und flux“ ein Benutzer gleichen Namens angelegt,
nem Server zu laufen und quasi eine Download- INSTALL, die man sich durchlesen sollte. Die der ein nicht erratbares Passwort (verwenden Sie
Community zu bilden. Dementsprechend können Datei INSTALL führt einige Voraussetzungen für nicht das gleiche Beispiel) erhält. Die Zugangs-
Benutzerkonten angelegt werden und die Benut- TorrentFlux auf. daten der Datenbank werden nun in die Datei
zer können gleichzeitig auf das System zugrei- html/config.php eingetragen.
fen. Die Anleitung fordert, SELinux abzuschalten, so-
fern es läuft. Ausgemachter Unsinn! Eine besse- Apache
Nun muss man noch dafür sorgen, dass der

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I NTERNET
Webserver auf die Programmdateien zugreifen Das bewirkt, dass man schmerzlos unter der min nichts weiter zu tun als das System zu war-
kann. Im passenden virtuellen Host, der (bei URL http://webserver/torrent/ auf die Applika- ten. Dazu gehört zunächst einmal das Anlegen
Debian jedenfalls) in einer Datei im Verzeich- tion zugreifen kann. neuer Benutzer und das Verwalten bestehender.
nis /etc/apache2/sites-enabled definiert ist, Man kann den Benutzern normale und Adminis-
fügt man folgenden Alias hinzu: Erster Aufruf tratorrechte geben. Daneben werden nur Benut-
Beim ersten Aufruf der Seite erscheint ein Login- zername und Passwort benötigt, weitere Einstel-
Alias /torrent/ y Dialog, in den man einen beliebigen Namen lungen kann jeder Benutzer selbst vornehmen –
/usr/local/torrentflux_2.4/html/ und Passwort eingeben kann. Da dieser Name viele gibt es aber ohnehin nicht.
zum Administrator von TorrentFlux
gemacht wird, kann es sinnvoll sein, Weiter gibt es eine Backup-Funktion, de-
ihn „admin“ oder ähnlich zu nennen. ren Nützlichkeit ich noch nicht beurteilen
Eine eigene Benutzerkennung kann kann. Sie erzeugt ein Tar-Archiv, das einen
man sich später noch anlegen. Namen mit Datumsstempel trägt, wie etwa
torrentflux_20080625.tar.gz, und lediglich
Es erscheint eine Konfigurationsseite, eine Datei mit der Struktur und den aktuellen In-
auf der gleich der erste Eintrag das halten der Datenbank enthält.
Downloadverzeichnis festlegt. Das
vorgegebene html/downloads soll- Unter „rss“ lassen sich URLs zu RSS-Feeds ein-
te man nicht unbedingt benutzen, da geben. Diese Funktion ist so primitiv, dass sie
variable Daten nicht unter /usr abge- weder erkennt, ob die URL tatsächlich auf einen
legt werden sollten. Damit das funktio- Feed verweist, noch Duplikate verhindert. Ähn-
niert, sollte das Downloadverzeichnis lich ist eine Linkverwaltung aufgebaut, mit der
dem Benutzer gehören, unter dessen man URLs eingeben kann, die auf der Startsei-
Account der Webserver läuft (meist te erscheinen sollen. Weitere Admin-Funktionen
„www-data“). Nachdem das Down- sind ein Aktivitätslog, eine Queue-Verwaltung
loadverzeichnis geändert wurde, kann (Verwaltung von Torrent-Dateien, die zur Bear-
man die Einstellungen speichern und beitung vorgemerkt sind) und globale Suchein-
fortsetzen. Andere Änderungen sind stellungen.
zunächst nicht nötig.
Themes zu definieren ist Sache des Administra-
Umgang mit TorrentFlux tors. Die Themes sind offenbar sehr klein und
bestehen nur aus den benötigten Bildern, ein
Administration paar Farbdefinitionen sowie einer kleinen CSS-
Als Administrator hat man nun bereits Datei style.css. Neue Themes lassen sich
die Möglichkeit, Downloads zu star- hinzufügen, indem man sie in das Verzeichnis
Die Übersichtsseite gibt Auskunft über die Torrents. ten, allerdings ist es sinnvoller, als Ad-

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I NTERNET
html/themes kopiert, und entfernen, indem man zeichnis, wo sowohl die Torrent-Datei als auch die daher eine Menge Hacks (inoffizielle und
ihr jeweiliges Unterverzeichnis löscht. später die heruntergeladenen Dateien erschei- teilweise nicht sehr flexible Modifikationen) ge-
nen. Jeder Benutzer kann die Dateien jedes an- schrieben haben. Viele davon sind im Forum
Auf ähnliche Weise lässt sich die Auswahl der deren sehen. unter „Tools“ [3] und „TorrentFlux 2.3 Hacks“ [4]
Suchmaschinen ändern. Jede Suchmaschine zu finden. So gibt es Änderungen zur Abschir-
ist durch eine Klasse repräsentiert, die von der Nun muss der Download aktiviert werden, was mung der Benutzer voneinander, Einführung von
Klasse SearchEngineBase abgeleitet wird. Ih- durch Klicken des entsprechenden Buttons ge- Quotas und Benutzung von PostgreSQL als Da-
re Definition muss in der PHP-Datei html/ schieht. Das Programm prüft sodann, ob die tenbank.
searchEngines/[name]Engine.php abgelegt herunterzuladende Datei bereits vorhanden ist.
werden. Auch die Auswahl der Sprache folgt ei- Das kann eine Weile dauern, und der Fort- Viele Benutzer betrachten TorrentFlux in der
nem ähnlichen Prinzip, verwendet jedoch keine schritt wird grafisch angezeigt. HTML-bedingt Grundform ohne Modifikationen offenbar als
PHP-Klasse, sondern define-Anweisungen, die ist dafür jedesmal ein Neuladen der Seite er- unbrauchbar. Von einigen Nutzern wurde das
in der Datei html/language/lang-[name].php forderlich. Ist die Datei bereits vorhanden, wird Programm nach Version 2.3, das im Januar
abgelegt sind. Dabei ist [name] der englische sie sofort anderen BitTorrent-Benutzern ver- 2007 erschien, bereits abgeschrieben, da kei-
Name der jeweiligen Sprache. fügbar gemacht. Falls nicht, wird der Down- ne Weiterentwicklung erkennbar war. So ent-
load begonnen, dessen Fortschritt ebenfalls gra- stand ein Fork unter dem Namen torrentflux-
Benutzer fisch dargestellt wird. Standardmäßig wird die b4rt, der inzwischen massive Erweiterungen
Als normaler Benutzer sieht man nach dem Lo- Startseite einmal pro Minute neu geladen, so- zu bieten hat und kaum noch Ähnlichkei-
gin eine Übersichtsseite, auf der die vom Admi- dass man immer einen aktuellen Stand sieht. ten mit dem Original erkennen lässt. Durch
nistrator definierten Links und Feeds sowie ei- Sind jedoch mehr als zehn Torrents vorhanden, den Kommandozeilen-Client, die Unterstützung
ne Übersicht über alle Torrents erscheinen. Au- wird es schnell un-
ßerdem wird die Möglichkeit zum Hochladen von übersichtlich.
Torrent-Dateien und zum Suchen nach Torrents
über Suchmaschinen geboten. Hacks und Forks
Die Benutzer können ihr Profil verwalten, wo sie Aus der obigen Be-
ihr Passwort ändern, aber auch Sprache und schreibung sollte be-
Thema auswählen können. Des Weiteren haben reits klar hervorge-
sie Zugriff auf das Download-Verzeichnis, von hen, dass TorrentFlux
dem sie Torrent- und Datendateien herunterla- zwar ein recht ange-
den können. Sie können eine Download-Historie nehmes Programm ist,
sehen und sich Mitteilungen zusenden. jedoch weitergehen-
de Funktionen vermis-
Um einen Torrent-Download zu starten, lädt man sen lässt. Dies wurde
eine Torrent-Datei hoch. Jeder Benutzer hat von vielen Anwendern Nur wenige Einstellungen kann man im Profil vornehmen.
sein eigenes Arbeitsverzeichnis im Downloadver- genauso empfunden,

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I NTERNET
Eine Weban- zu verwalten. Es können auch URLs eingegeben
wendung, die werden, deren Inhalt direkt mit wget geholt wird.
ähnlich wie Tor-
rentFlux arbei- Ein Kommandozeilen-Client namens fluxcli.
tet, aber mei- php soll alles können, was die Weboberfläche
nes Wissens auch kann. Ein Daemon namens Fluxd kann
unabhängig zur Ausführung von (regelmäßigen) Hintergrund-
entwickelt wur- aufgaben eingesetzt werden. Der Dateimanager
de, ist Torrent- (die Verzeichnisansicht) wurde erweitert. AJAX
Volve [6]. Da kann verwendet werden, um Updates der An-
die letzte Ver- zeigen effizienter und häufiger durchzuführen.
sion im Janu- Durch eine Template-Engine wird die Anwen-
ar 2007 veröf- dung etwas schneller.
fentlicht wurde
Installation
und sich nie-
Wie bei TorrentFlux installiert man das Pro-
mand bemü-
gramm unter /usr/local. Zuerst macht man
ßigt fühlt, ei-
Root wieder zum Eigner des nach dem Entpa-
ne Homepage
cken entstandenen Verzeichnisses:
zu erstellen,
ist zu vermu- # chown -R root.root y
ten, dass das torrentflux-b4rt_1.0-beta2
Projekt tot ist.
Daher wird auf Die Anforderungen von torrentflux-b4rt sind
einen Test ver- entspannter als die von TorrentFlux. Anstel-
Administrationsfenster mit Darstellungsproblemen. zichtet. Aber im le von MySQL kann auch PostgreSQL oder
nächsten Ka- SQLite als Datenbank verwendet werden. Beim
von mehr Protokollen und die Option, andere pitel soll noch einen Blick auf torrentflux-b4rt BitTorrent-Client gibt es die Optionen BitTor-
BitTorrent-Clients zu verwenden, gewinnt das geworfen werden. rent, BitTornado, Azureus und Transmission.
Programm erheblich an Flexibilität. Zum HTTP/FTP-Download wird wget benötigt,
torrentflux-b4rt für Usenet-Downloads nzbperl und für einige op-
Erst im Mai 2008 tat sich bei TorrentFlux wieder tionale Features benötigt man weitere Program-
etwas, als offenbar ein neuer Entwickler das Pro- torrentflux-b4rt [7] enthält eine große Zahl von me, die in der Datei README aufgeführt sind.
gramm übernahm [5]. Er richtete ein Subversion- Erweiterungen gegenüber dem originalen Tor-
Repository ein und brachte innerhalb weniger rentFlux. Es unterstützt mehrere Transferproto- Wieder kann man den Instruktionen der Datei
Wochen die längst überfällige Version 2.4 her- kolle und erlaubt es, diese auf einheitliche Art INSTALL folgen, die ausgefeilter als bei Torrent-
aus. Flux sind. Die Einrichtung des Programmes er-

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I NTERNET
folgt über die Datei setup.php. Damit dieses
Skript auch Einstellungen speichern kann, sollte
das Verzeichnis html/inc/config und sein In-
halt vorübergehend änderbar gemacht werden:

# chmod -R a+w html/inc/config

Wie zuvor lässt man Apache mittels eines Alias


auf das richtige Verzeichnis zeigen:

Alias /torrent/ /usr/local/y


torrentflux-b4rt_1.0-beta2/html/

Man kann die Einrichtung auch manuell vor-


nehmen, was neben der Einrichtung der Da-
tenbank wie bei TorrentFlux noch einige wei-
tere einfache Schritte erfordert. Mehr Kom-
fort verspricht die Einrichtung unter der URL
http://webserver/torrent/, die uns sogleich zum
Skript setup.php umleitet.

Wer bereits TorrentFlux installiert hatte, kann mit


dem Skript upgrade.php auf das neue System
umsteigen. Dazu verwendet man das Skript für
Version 2.3, da noch keines für Version 2.4 vor-
liegt.

# cp upgrade/TF23_1.0/upgrade.php y
html
Nach Eingabe der Datenbankdaten wird die Da-
tenbank korrekt aktualisiert. Beim Löschen eini-
ger Dateien gibt es Fehlermeldungen, die man
aber ignorieren kann, weil diese Dateien gar
nicht vorhanden sind. Das Upgrade sollte er-
folgreich durchlaufen. Am Ende löscht man die
Die Torrents müssen einzeln gestartet werden.
Skripte upgrade.php und setup.php.

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I NTERNET
Administration aber auch einfach die Standardeinstellungen ver- se verwenden, besonders wenn man Client und
Nach der Installation führt der Aufruf der URL wenden. Server getrennt hat. Offensichtlich sind noch
zum Loginbildschirm. Auch hier wird der erste zahlreiche Verbesserungen möglich, doch für
eingegebene Benutzername zum Superuser. Torrents müssen beim ersten Start der Anwen- einfache Anforderungen kann man mit Torrent-
dung von Hand gestartet werden. Dabei prüft das Flux schon sehr zufrieden sein.
Der Administrationsbereich hat gegenüber Tor- System bei jedem gestarteten Torrent, ob der
rentFlux enorm an Umfang zugenommen und Download bereits vorhanden ist, und übernimmt TorrentFlux wird allerdings von torrentflux-b4rt in
bietet eine verwirrende Fülle von Einstellungen. ihn bzw. setzt ihn fort. Diese Situation liegt auch jeder Hinsicht in den Schatten gestellt. Der kurze
Dies dürfte genau das Richtige sein für Leute, bei einem Upgrade von TorrentFlux vor. Star- Artikel konnte die Funktionen von torrentflux-b4rt
die sich mit dem Programm intensiv beschäfti- tet man die vorhandenen Torrents, so stellt sich nur kurz umreißen. Kurz gesagt hat torrentflux-
gen wollen. Die gute Nachricht ist, dass man schnell eine Situation wie unten ein. Die Prüfung b4rt so viel mehr zu bieten, dass manch ein Be-
an den Einstellungen nichts ändern muss. Alles, der Torrents belastet den Server natürlich und nutzer diesem Programm wohl den Vorzug ge-
was man am Anfang benötigt, funktioniert bereits dauert eine Weile. ben wird.
mit den Standardeinstellungen.
L INKS
Nach etwas Herumprobieren fallen einem viel- [1] http://www.torrentflux.com/
leicht kleinere Fehler auf. So kann man die Fens- [2] http://www.torrentflux.com/forum/index.php?
terbreite auf einen bestimmten Wert begren- topic=3129.0
zen. Wählt man diesen jedoch zu klein (z. B. [3] http://www.torrentflux.com/forum/index.php?
750), dann wird er nicht übernommen, aber es board=10.0
wird keine Fehlermeldung ausgegeben. Außer- [4] http://www.torrentflux.com/forum/index.php?
dem scheint die Einstellung nicht zu funktionie- board=20.0
ren. An einer anderen Stelle gab es kleinere Dar- [5] http://www.torrentflux.com/forum/index.php?
stellungsprobleme in einem separaten Fenster, topic=3637.0
wie oben gezeigt. Auch die Listen mit den Links [6] http://sourceforge.net/projects/torrentvolve/
und RSS-Feeds haben noch die gleichen Fehler [7] http://tf-b4rt.berlios.de/
wie bei TorrentFlux.
Prüfung der vorhandenen Torrents. Autoreninformation
Benutzer
Für die Benutzer sind die erweiterten Möglich- Fazit Hans-Joachim Baader befasst sich
keiten des Dateimanagers interessant, die auch seit 1993 mit Linux. 1994 schloss er
Entpacken und Streamen mit VLC enthalten. Die TorrentFlux ist ein leistungsfähiges und gut funk- sein Informatikstudium erfolgreich ab
Möglichkeit, andere Protokolle zu nutzen, darun- tionierendes Programm für die Verwaltung von und machte die Softwareentwicklung
ter auch einfaches HTTP und FTP via wget, er- Torrent-Downloads. In erster Linie ist es zwar zum Beruf. Seit 1995 arbeitet er
höht die Vielseitigkeit von torrentflux-b4rt enorm. für Benutzergruppen gedacht, die das Programm freiberuflich. Daneben ist er einer der
Die Konfigurationsmöglichkeiten sind deutlich auf einem zentralen Server installieren, doch Betreiber von Pro-Linux.de.
umfangreicher als bei TorrentFlux, man kann kann man es auch als einzelner Nutzer zuhau-
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B ROWSER
Ubiquity – die Webkonsole im Firefox von Thorsten Schmidt

it der Firefox-Erweiterung Ubiquity Was leistet die Konsole? Mit einem schlichtem ne Übersicht aufs aktuelle Wetter wäre trotzdem

M läutet man in den Mozilla Labs [1]


vielleicht eine neue Phase der In-
teraktion zwischen Nutzer und Web ein. Ziel
„help“ erreicht man den schnellen Draufblick auf
bereits vorhandene Befehle – und das sind per
Standard so um die 50. Von der simplen Google-
gut? Das Problem löst sich mit einem „weather
Hamburg, Germany“.

ist die Verknüpfung bislang voneinander ge- Suche über „convert to pdf/richtext/html“ bis hin Google Maps
trennter Dienste und Anwendungen im Web, zu „email“. Das Ganze sieht also vielverspre- So einfach kann das sein. Gut, bestimmt funk-
die nun allesamt aus dem Firefox-Browser chend aus. Zur Illustration folgen nun einige Bei- tioniert so etwas auch mit anderen Firefox-
heraus erreichbar sind. Woraus genau? Aus spiele. Erweiterungen. Aber es geht ja noch weiter, zum
der Ubiquity-Konsole – womit das zweite Ziel Beispiel mit Google Maps Orte und Straßen su-
des Projekts genannt wäre: Nicht über krypti- Anwendungsbeispiele chen. Hier muss man – wie in fast allen anderen
sche Befehlszeilen, wie man vermuten möch- Fällen – einfach nur die Konsole rausholen und
Suche mit Ubiquitiy schnell das Kommando „map Essen, Frohnhau-
te, sondern durch ein Befehlskonzept, das
Möchte man zum Beispiel schnell auf Wiki- serstr. 73“ eingeben. Binnen kurzer Zeit erschei-
auf natürlichen Sprachen aufbaut. Ein durch-
pedia suchen, gibt man einfach ein „wikipedia nen Google Maps’ Ergebnisse in der Konsole.
aus ebenso interessanter wie spannender
<Suchbegriff>“ ein und wartet einen Mo-
Ansatz.
ment, schon erscheinen verschiedene Vor-
Die Ubiquity -Erweiterung bekommt man auf üb- schläge aus der Wikipedia. Nebenbei, es
lichen Wegen, nur diesmal über die Seiten der reicht auch ein „w <Suchbegriff>“. Bestätigt
Mozilla Labs und hier so ziemlich genau unter- man abschließend mit Return , erfolgt die
halb der Überschrift „The Initial Prototype“ [2]. Weiterleitung zur Wikipedia im neuen Tab.
Wichtig zu erwähnen wäre, dass sich die Erwei- Mit Esc verlässt man die Konsole.
terung momentan mit Version 0.1.1 in einer sehr
Alternativ blendet Ubiquitiy auch die Such-
frühen Projektphase befindet. Man sollte daher
dienste von Google, Yahoo und imdb ein,
nicht zuviel erwarten. Nur so viel vorab: Einige
sobald man nur den Suchbegriff angibt.
Funktionen arbeiten schon voll und ganz, bei an-
Das Komfortable ist dabei, dass man die
deren gab es Probleme.
Suchmaschine plus Suchbegriff dann mit
Nach der Installation bleibt Ubiquity zunächst den Pfeiltasten für „Auf“ und „Ab“ auswäh-
im Verborgenen. Auf Linuxmaschinen holt ein len kann.
Shift + Alt + Space die Ubiquity -Konsole in
Wetterbericht
den Vordergrund.
Natürlich kann Ubiquity noch mehr. Sind
die Fensterscheiben zu beschlagen und ei-
Die Ubiquity-Konsole im Vordergrund.

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B ROWSER
E-Mail Ubiquity -Skript fyi installiert und schon kann es die Einschränkung auf die englische Sprache.
Wie sieht es denn mit der E-Mail-Funktionalität losgehen. Das Kommando besteht aus densel- Aber vielleicht ist dies nur eine Frage der Zeit,
aus? Auch das funktioniert. Zwei Wege füh- ben Elementen wie oben gezeigt, nur das anstel- denn offensichtlich existiert reges Interesse an
ren zum Ziel. Besitzt man einen Googlemail- le von „email“ nun „fyi“ steht. Auf das „this“ kann Ubiquitys Fortentwicklung. Das zeigt jedenfalls
Account, erreicht man über das Kommando man hier verzichten, ein simples Markieren der ein Blick auf den Ubiquity -Herd, dem Sammel-
„email this mumblegrumble@abc.net“ den ent- entsprechenden Textpassagen reicht aus. Und punkt für Befehle rund um die Webkonsole [4].
sprechenden Eintrag im Gmail-Account. Wobei siehe da: Der E-Mailclient öffnet sich und Adres- Ubiquity könnte somit auch für alle interessant
„this“ auf ein zuvor markiertes Bild oder auf einen sat sowie Selektion sind an den passenden Stel- sein, die Javascript beherrschen.
markierten Text einer Webseite verweist. Was len schon eingetragen.
nicht funktioniert hat, ist der automatische Ein- Schlussendlich mein Eindruck mit einem Satz:
trag des entsprechenden Adressaten im Gmail- Der nächste Gedanke war, wie es denn mit dem Ubiquity verspricht – und gewährt zum Teil schon
Account. Da ich Gmail nicht nutze, ist das auch E-Mail-Body aussieht. Kann man Text in eine – einfache und komfortable Bedienbarkeit statt
nicht weiter störend. x-beliebige Seite schreiben und diesen dann so- ermüdende Copy-and-Paste-Orgien und Maus-
fort samt Adressat über „fyi this mumblegrum- schiebereien.
Aber E-Mail soll’s doch schon sein und dann ble@abc.net“ in meinen Mail-Client transferieren
über meinen E-Mailclient Claws-Mail. Dazu und abschicken? Aber leider funktionierte gera-
L INKS
wurde von Mark Chambers Seite [3] das de dies nicht. Der Text wurde in die Adresszeilen [1] http://labs.mozilla.com/
eingefügt. Aber es dürfte nur eine Frage [2] http://labs.mozilla.com/2008/08/introducing-
der Zeit sein, bis auch derartige Funktio- ubiquity/
nen zur Verfügung stehen. [3] http://www.mikechambers.com/blog/2008/08/31/
firefox-ubiquity-command-fyi/
[4] https://labs.toolness.com/ubiquity-herd/
Fazit
Insgesamt darf man auf die Entwicklung
dieser Firefox-Erweiterung gespannt
sein. Und ja, sie erleichtert häufig wie-
derkehrende Aufgaben enorm und macht Autoreninformation
auch Spaß. Sehr treffend illustriert dies
Mark Chambers auf seiner Seite, wenn Thorsten Schmidt stieß 2005 durch
er die 14 Schritte zum Versenden einer Zufall auf Ubuntu 5.04. Begeistert
E-Mail samt URL einer Webseite plus Ti- von der Idee Freier Software, setzt er
tel der Mail und Inhalt der Webseite zeigt seit 2006 auf Arch Linux’ Baukasten-
[3]. So etwas könnte demnächst obso- Prinzip und hat Spaß an kleinen,
let sein. Allerdings hat Ubiquity zurzeit eleganten und nutzbringenden Tools,
zwei Nachteile: die begrenzte Auswahl wie hier am Beispiel Ubiquity sichtbar.
an Befehlen einerseits und andererseits
Wikipedia-Suche mit Ubiquity.

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DATENSICHERUNG
Datensicherung mit rdiff-backup von Torsten Maus

diff-backup [1] ist eine Software, welche ã --archive/-a – Archivierungsmodus. Die- --exclude /dev \\

r auf rsync basiert. Dieses Netzwerkproto-


koll ermöglicht das Übertragen von Daten
auf sicheren SSH-Verbindungen durch das
ser sorgt dafür, dass die Ordnerstruktur eins
zu eins übernommen wird.
ã --update/-u – Update, damit bei einem
--exclude /sys \\
--exclude /var/tmp \\
root@<Server>::/ \\
Netzwerk. rdiff-backup ergänzt rsync dabei Backup auch wirklich nur die geänderten Da-
/mnt/backup/<SERVER>
um die Funktion, dass es mehrere Versio- ten übertragen werden und nicht immer alle
nen speichern kann. Das bedeutet, dass auf Daten das Netzwerk durchlaufen. Diese Op-
retval=$((retval | $? ))
einem Backup alle Dateien auf dem aktuel- tion ist standardmäßig bei rdiff-backup ge-
len Stand sind, allerdings mit Hilfe der rdiff- setzt.
rdiff-backup -v0 --force \\
tools auch ältere Versionen ebenfalls zur Ver- --remove-older-than 4W \\
fügung stehen. ã --exclude – Dies nimmt Dateien oder kom- /mnt/backup/<SERVER>
plette Ordner vom Backup aus, weil diese ent-
weder zu groß sind oder, wie sich später noch retval=$((retval | $? ))
Installation
zeigt, dynamisch aufgebaut werden und des-
Mit Hilfe des Paketmanagers der verwendeten wegen von einem Backup abgeraten wird. if [ $retval -eq 0 ]; then
Distribution kann man das Paket rdiff-backup echo "Backup successfull: ‘date‘"
ganz einfach installieren. Es ist nicht mehr zu tun, Wichtig: Auf den Backup-Clients, also den zu
else
als das Paket und deren Abhängigkeiten einzu- sichernden Rechnern, muss die gleiche Version
echo "Backup failed!"
spielen. wie auf dem Backup-Server installiert sein, sonst
fi
funktioniert das Backup nicht!
Konfiguration von rdiff-backup In dem oben stehenden Beispiel wird zu-
Sichern eines Systems nächst rdiff-backup mitgeteilt, welche Verzeich-
Da es für rdiff-backup keine Konfigurationsda- Es folgt zuerst das Skript und danach die Erklä- nisse ausgenommen werden. Dies geschieht mit
tei gibt, sollte man sich ein Skript basteln, da rung der Zeilen. Das \\ entspricht dabei einem der Option --exclude. Dies sind zum einen Ver-
das Eintippen des Befehls bei jedem Backup verhinderten Zeilenumbruch, sodass ein Befehl zeichnisse, welche dynamisch erstellt werden,
sehr mühselig ist. Im folgenden wird ein Szena- über mehrere Zeilen geschrieben werden kann. zum anderen sind es temporäre Verzeichnisse,
rio gezeigt, in dem verschiedene Optionen des
welche oft sehr groß sind und deswegen nur un-
Programms mit dem Ziel verwendet werden, ein #!/bin/sh
nötig Zeit bei einem Backup in Anspruch nehmen
komplettes System zu sichern. Zunächst werden
würden. Das -v0 am Anfang underdrückt im üb-
aber einmal kurz die Parameteroptionen erklärt. rdiff-backup -v0 \\
rigen die Ausgabe im Terminal.
--exclude /home \\
Parameteroptionen --exclude /proc \\ Über die Zeile root@<SERVER>::/ meldet man
Es gibt einige wichtige Parameteroptionen von --exclude /mnt \\ sich als Root am fremden Server, dessen Da-
rdiff-backup: --exclude /tmp \\

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 35


DATENSICHERUNG
ten man sicher will. <SERVER> muss man dabei Der Backupserver erstellt nun einen sicheren Wiederherstellen eines Backups
natürlich noch angeben, ebenso wie in der Zei- Schlüssel mit ssh-keygen. Der Nutzer muss nur Szenario: Man „verbastelt“ sich das System oder
le darunter, welche das Zielverzeichnis angibt, noch alle weiteren Eingaben mit Enter bestäti- durch ein Update entsteht ein Schaden, wel-
in dem die Daten gesichert werden sollen. Das gen, da sonst ein passwortloser Login nicht mög- cher erst bei einem späteren Neustart auffällt.
Verzeichnis /mnt/backup/<SERVER> muss da- lich ist. Hat er den Schlüssel erstellt, wird dieser In dieser Zeit führt Cron natürlich weiterhin das
bei vorher von Hand angelegt werden, wenn es im Verzeichnis /root/.ssh abgelegt. Danach Backup-Skript aus. Damit man nun auf das in-
nicht existiert. kann man den Schlüssel ganz einfach mit dem krementelle Backup zugreifen kann, muss man
Kommando ssh-copy-id zum entsprechenden sich zunächst darüber klar werden, welche Datei
Das retval danach ist die Zuweisung eines Ar- Server schicken. Jetzt kann man sich passwort- man benötigt. Als Beispiel soll dies an der Kon-
rays, welches am Ende des Skripts wieder ge- los auf dem angegeben Server einloggen. Ent- figurationsdatei smb.conf des Dienstes Samba
braucht wird. sprechend kann rdiff-backup passwortlos die Da- getestet werden.
ten dort jede Nacht sichern.
Damit das redundante Backup nicht mit vier Jah- Man wechselt auf den Backup-Server und führt
re alten Daten blockiert wird, muss man es noch Backup mit Cron folgendes Kommando aus:
säubern. Dies geschieht in der vorletzten Zeile. Es gibt auch keinen Administrator, der nachts um
Dabei prüft das Skript, welche Dateien älter als 3 Uhr aufsteht, um das Backup zu starten, weil zu # rdiff-backup -l /mnt/backup/y
vier Wochen sind (--remove-older-than 4W) dieser Zeit weniger Netzwerklast besteht. Es ist <SERVER>/etc/samba/smb.conf
und nimmt diese vom Backup aus. Damit ist ge- sowieso einfacher diese Arbeit von Cron erledi-
währleistet, dass das Backup immer aktuell aus Dies Ausgabe könnte dann wie folgt aussehen:
gen zu lassen.
den Daten der letzten vier Wochen besteht.
Found 3 increments:
Zuerst sollte man natürlich das obige Skript als
SSH-Keygen smb.conf.2008-06-01T01:21:08+y
backup.sh speichern, dann ausführbar machen
Damit sich rdiff-backup und eben auch rsync 02:00.diff.gz Sun Jun 1 01:21:08 2008
und an die richtige Stelle schieben:
passwortlos auf dem Server des Systems anmel- smb.conf.2008-06-03T01:14:50+y
den können, müssen noch die Passwörter ver- # mv backup.sh /usr/local/bin/ 02:00.diff.gz Tue Jun 3 01:14:50 2008
schlüsselt übergeben werden, denn kein Admi- # chmod u+x /usr/local/bin/backup.sh smb.conf.2008-06-04T01:14:26+y
nistrator steht in der Nacht um 3 Uhr auf, um das 02:00.diff.gz Wed Jun 4 01:14:26 2008
Passwort einzugeben, weil dort das Backup star- In /etc/cron.d/ erstellt man mit Root-Rechten Current mirror: Sun Jun 8 01:18:35
tet. Dazu meldet man sich am Backup-Server an eine Datei, beispielsweise mit dem Namen
Wie man sieht, gibt es mehrere Versionen, wel-
und gibt als Root folgende Befehle ein (wie üb- backup. In diese schreibt man dann
che sich rdiff-backup „gemerkt“ hat. Will man nun
lich ist der Parameter <SERVER> der Zielrechner, die Sicherung vom 3. Juni wiederherstellen, weil
0 1 * * * root /usr/local/bin/y
welcher gesichert werden soll): man weiß, dass die Datei im Laufe dieses Tages
backup.sh
zerstört wurde, braucht man folgenden Befehl:
# ssh-keygen
Damit wird jeden Tag, immer um 1 Uhr nachts,
# ssh-copy-id -i y # rdiff-backup -r y
das Skript gestartet. Gratulation! Das Backup
/root/.ssh/id_rsa.pub root@<SERVER> 2008-06-03T01:14:50+02:00 -> y
sollte somit automatisch klappen.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 36


DATENSICHERUNG
/mnt/backup/<SERVER>/etc/samba/y
smb.conf /root/smb.conf

Hinter der Option -r muss man den Zeit-


pfad, welcher oben hinter der Datei steht, an-
geben. Die Datei smb.conf wurde dann aus
dem Backup-Verzeichnis ins /root-Verzeichnis
kopiert und kann von dort aus weiter verwendet
werden.

Tipps und Tricks


Noch ein paar Tipps:

ã Eine SATA-Festplatte eignet sich sehr gut


zum Sichern der Daten, da diese schnellere
Zugriffzeiten haben als ihre IDE-Kollegen.
ã Ein Backup sollte immer in der Nacht laufen,
wenn die Last des Systems niedrig ist.
ã Das Backup kann unter Umständen nicht
funktionieren, wenn das Root-Passwort geän-
dert wurde. Dazu müssen neue SSH-Keys er-
stellt werden.

L INKS
[1] http://www.nongnu.org/rdiff-backup/

Autoreninformation

Thorsten Maus ist zurzeit Student an


der CBS in Köln und arbeitet neben
seinem Studium als Systemadminis-
trator auch mithilfe von rdiff-backup.

„Python“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/353

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 37


KONSOLE
at – ein (fast) vergessenes Helferlein von Markus Schnalke

en Cron-Daemon kennt und verwen- den Nutzern genutzt werden, indem sie sich ihre Von den drei Aliassen ist nur batch nach POSIX

D det fast jeder Unix-Benutzer, sein


Gegenstück at dagegen kennen die
meisten nur vom Namen. Die Funktion die at
eigenen Cronjobs anlegen.

at dagegen ist kein Dienst, der vom System ge-


und SUSv3 spezifiziert, er sollte also verfügbar
sein. Die anderen beiden sind auf GNU/Linux-
Systemen verbreitet, bei BSD eher nicht. Die
anbietet, kann jedoch im Alltag deutlich häu- nutzt wird. Er ist für die Benutzer da und so- oben aufgelisteten Programme liegen natürlich
figer eingesetzt werden, als man es erst mal mit auch nicht auf jedem System von Haus aus irgendwo im Pfad. (Das Kommando whereis at
erwartet. installiert. Allerdings sind sowohl at als auch sagt wo.)
cron (bzw. crontab) in POSIX und der SUSv3
Dies ist eine kurze Einführung in at mit Beispie- (Single Unix Specification Version 3, Nachfolger Zusätzlich gibt es das Spool-Verzeichnis, in dem
len, in denen vorgestellt wird, was man damit ma- von POSIX) spezifiziert, somit dürften sie für je- die Jobs gespeichert sind. Dort schaut atd re-
chen kann. des Unix verfügbar sein. gelmäßig, ob einer der Jobs jetzt zu starten ist.
Dieses Verzeichnis liegt je nach System an ver-
Was ist at? Struktur schiedenen Orten. Es wird üblicherweise entwe-
der unter /var oder /var/spool ein Verzeichnis
Es wird kaum jemanden geben, der at erklärt, Das at-System besteht aus den zwei Program-
mit Namen at oder cron sein.
ohne nicht davor cron erklärt zu haben. Hier wird men at und atd. Auf vielen Systemen existieren
ebenso vorgegangen, denn die beiden Program- noch weitere Programme, die jedoch nur Aliasse Weiterhin können die Dateien at.allow und
me sind ein Paar, das sich ergänzt. für bestimmte at-Aufrufe sind. In der folgenden at.deny existieren, mit denen Nutzern die Be-
Tabelle sind die Programme kurz vorgestellt. Nä- rechtigung für at gegeben oder entzogen werden
Cron ist ein Daemon, der Programme regelmä- here Informationen finden sich in der Manpage kann. Diese Dateien sollten entweder im jeweili-
ßig startet; das kann stündlich, tageweise, oder von at oder in der Open Group Base Specificati- gen Spool-Verzeichnis oder direkt unter /etc lie-
auch um vier Uhr fünfzehn am ersten Tag je- on [1]. gen. Grundsätzlich sollte die Manpage von at alle
des Monats sein. at startet auch Programme, nur
Pfade auflisten.
eben nicht regelmäßig, sondern genau einmal zu
einem bestimmten Zeitpunkt. at und atd
atd Ein Daemon, der im Hintergrund läuft und zum Verwendung
Auf Rechnern gibt es üblicherweise eine gan- passenden Zeitpunkt die Jobs ausführt.
Jobs mit at anzulegen ist keine große Sache.
ze Reihe von Systemaufgaben, die regelmäßig at Ein Programm, mit dem Jobs angelegt, aufge-
Man startet das Programm einfach mit einer Zeit-
listet und gelöscht werden können.
erledigt werden müssen. Man kann also davon angabe als Argument. Dann gibt man die Befeh-
atq Das gleiche wie at -l: die angelegten Jobs
ausgehen, dass ein Cron-Daemon auf quasi je- le ein, die ausgeführt werden sollen und been-
des Users auflisten.
dem System installiert ist und auch läuft. (Die re- det mit ˆD. (ˆD steht für die Tastenkombination
atrm Ein Alias für at -d: einen Job entfernen.
gelmäßigen Systemaufgaben kann man sich auf Strg + D .) Dieser Vorgang wird nun genauer
batch Stellvertretend für at -q b -m now. Damit
Debian-Systemen mit ls /etc/cron.* auflisten wird ein Job anlegt, der gestartet wird, wenn beschrieben.
lassen.) Der cron-Daemon kann dann auch von das System unter geringer Last steht.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 38


KONSOLE
Zeitangabe Gültige Zeitangaben sind zum Beispiel: noon keiten abweichen oder weitere verfügbar sein. Es
Die Zeitangabe kann in allerlei verschiedenen tomorrow, oder 14:59 tomorrow. ist deshalb empfehlenswert, einen Blick in die lo-
Formen erfolgen, in jedem Fall ist sie aber das kale Manpage von at zu werfen.
Pflichtargument beim Aufruf von at. Die einfachs- Man könnte meinen, der Alias today sei über-
te Form ist die direkte Angabe einer Uhrzeit oder flüssig, da sich Uhrzeiten automatisch auf den Befehle
eines Datums. In der folgenden Tabelle stehen aktuellen Tag beziehen und es nur bei einer be- Die Befehle werden, wie für gute Unix-
die gängigsten Formate. (Im deutschsprachigen reits zurückliegenden Uhrzeit einen Unterschied Programme üblich, von der Standardeingabe
Raum unübliche Zeitangaben wurden weggelas- macht. Zum Beispiel 08:00 und 08:00 today. gelesen. Das heißt, standardmäßig von der Tas-
sen. Diese können bei Bedarf in der Dokumenta- Im ersten Fall wird der Job für acht Uhr am fol- tatur. Man kann also Befehle eingeben und be-
tion nachgelesen werden.) genden Tag angesetzt, im zweiten Fall wird er endet diese Eingabe dann mit ˆD, das für EOF (=
sofort ausgeführt, da die Zeit bereits in der Ver- End of File) steht. Das Prinzip ist dasselbe wie
gangenheit liegt (d. h. er entspricht now). zum Beispiel bei cat oder mail auch.
Zeitangabe
Beschreibung Schema Beispiel
Tatsächlich wird today aber ziemlich oft verwen- Da die Befehle von der Standardeingabe gelesen
Stunde HH 18
det. Noch öfter allerdings now (aber hauptsäch- werden, hat man sehr einfach die Möglichkeit, sie
Stunde + Minute HHMM 1800
lich, weil es zwei Buchstaben kürzer ist *g*). alternativ aus einer Datei oder einer Pipe zu le-
Stunde + Minute HH:MM 18:00
sen. Hier zwei Beispiele dafür.
Tag DD.MM.YY 24.12.08 Der Grund dafür sind die relativen Inkremen-
te, die zu den Zeitpunkten noch angege- Aus einer Datei (hierbei muss man den Teil mit
ben werden können. Jede beliebige, oben be- echo und das ˆD auch eingeben):
Wird nur eine Uhrzeit angegeben, bezieht diese
schriebene, Zeitangabe kann duch ein relati-
sich auf die folgenden 24 Stunden – also den $ cat >at-commands
ves Inkrement erweitert werden. Die Syntax da-
aktuellen Tag oder, falls sie an diesem schon echo "hello world"
für ist <zeitpunkt> + <zahl> <einheit>. Die
vergangen sein sollte, auf den nächsten Tag. ˆD
<einheit> ist dabei eine der folgenden Worte:
Uhrzeit- und Tagesangaben können auch kombi- $ <at-commands at now + 5 minutes
minutes, hours, days, weeks, months, years.
niert werden. Dabei muss die Uhrzeit- stets vor
(Oder die jeweiligen Einzahlformen.)
der Tagesangabe erfolgen. Ein Beispiel hierfür Aus einer Pipe:
wäre 18:00 24.12.08. So könnten Zeitangaben etwa diese sein: now +
1 hour oder today + 4 days oder auch 14:30 $ echo "d_te" | tr _ a | at noon
Aliasse
tomorrow + 1 week.
Aliasname steht für Zugegeben, gerade das zweite Beispiel ist sehr
midnight 00:00 gestellt, jedoch wird der Alltag als Unix-Nutzer
Es sollte nun ersichtlich geworden sein, dass es
noon 12:00 und System-Administrator schon Situationen fin-
eine Vielzahl möglicher Formen der Zeitanga-
now <jetzt> den, in denen derartige Möglichkeiten Gold wert
be gibt. Diese Auflistung ist keineswegs vollstän-
today <Heute> sind.
dig. Sie ist primär an der SUSv3 orientiert. Je
tomorrow <Morgen>
nach System können einzelne Angabemöglich-

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KONSOLE
Job-Management $ mail In der nächsten Ausgabe von freiesMagazin
Hat man sich nun Jobs angelegt, so interessiert Mail v. 8.1 6/6/93. Type ? for help. werden dann einige Probleme besprochen, die
einen vielleicht später noch mal, welche Jobs an- "/var/spool/mail/meillo": 1 message man mit at lösen kann.
gelegt sind und wann sie starten werden. Für die- >N 1 meillo@localhost Mon Aug 11 y
sen Zweck gibt es at -l, beziehungsweise den 14:59 16/727 "Output from your job 8" L INKS
Alias atq. Damit kann man sich eine Liste von & p [1] http://www.opengroup.org/onlinepubs/0096953
anstehenden Jobs ausgeben lassen. Normalen Message 1: 99/utilities/at.html
Benutzern werden ihre eigenen Jobs aufgelistet, From meillo@localhost Mon Aug 11
root dagegen bekommt alle zu sehen. (Die erste 14:59:13 2008
Autoreninformation
Spalte der Liste ist die Job-Nummer.) Date: Mon, 11 Aug 2008 14:59:13 +0200
From: meillo@localhost Markus Schnalke ist ein über-
Anhand seiner Nummer kann ein Job auch Subject: Output from your job 8 zeugter Fan der Unix-Philosophie
wieder gelöscht werden. Ein simples at -d To: meillo@localhost und interessiert sich somit stark für
<jobnr>, und der Job ist weg. Alternativ kann Programme, die nach ihren „Geboten“
hier der Alias atrm verwendet werden – aber ob hello world programmiert wurden. Dies sind in
dieser existiert, hängt vom vorliegenden System erster Linie die alten Unix-Tools, die
ab. & d auf nahezu jedem System verfügbar
& q sind.
Benachrichtigung
Manch einer hat sich vielleicht schon gefragt, Mail-Benachrichtigungen werden nur versendet,
welchen Sinn ein Befehl wie date oder echo wenn Ausgaben im Job anfallen. Erzeugt kei-
in einem Hintergrund-Job haben soll. Richtig, nes der Programme im Job eine Ausgabe, wird
das ist erst einmal nicht sinnvoll. Zum Testen auch keine Mail verschickt. Falls man es trotz-
allerdings ist es ungemein geschickt. Wie cron dem wünscht, kann man sich aber mit der Op-
auch, schickt at in Jobs anfallende Ausgaben per tion -m in jedem Fall nach Beendigung des Jobs
System-Mail an den jeweiligen Nutzer. (Ein MTA eine Nachricht senden lassen. Gerade bei lange
muss dafür natürlich verfügbar sein.) Um zu zei- laufenden Programmen ist dies sinnvoll.
gen, wie das aussehen kann, folgt hier ein Aus-
zug einer Shellsession. Der Alias batch, der Jobs automatisch dann aus-
führt, wenn die Systemlast niedrig ist, hat diese
Mailnachricht eines Jobs: Option standardmäßig gesetzt. Wer also umfang-
reiche und vielleicht sogar Ressourcen-intensive
$ at now
Aufgaben zu erledigen hat, sollte sich batch ge-
at> echo hello world
nauer anschauen.
at> ˆD
job 8 at 2008-08-11 14:59 „Advanced Technology“ © by Randall
Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/387
© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 40
H ARDWARE
ASUS EeePC 1000H für Freunde des Chamäleons von Oliver Johanndrees

m 4. September 2008 war endlich

A auch in Deutschland der offizielle


Launch von ASUS’ neuem Netbook-
Flaggschiff, dem EeePC 1000H. Der rechte
Zeitpunkt, um sich das Gerät genauer anzu-
schauen. Vor allem der Frage, wie sich die
Distribution openSUSE auf dem ASUS EeePC
1000H macht, soll in diesem Artikel nachge-
gangen werden.

Die Hardware
In seiner Kategorie gehört der EeePC 1000H
mit dem 10,2-Zoll-TFT zu den größeren Vertre-
tern, und auch sonst ist die Ausstattung nicht
von schlechten Eltern. Waren die kleineren Brü-
der bislang mit den wenig ergiebigen SSDs (So-
lid State Discs) versehen, so kommt der 1000H
mit einer geräumigen 160-GB-Festplatte im 2,5-
Zoll-Format auf den Markt.

Freunde des freien Betriebssystems hatten ge-


hofft, mit dem Gerät einen weiteren Vertreter der
Linux-Netbooks zu bekommen, so wie vor einem
Jahr der EeePC 701 4G in Deutschland gestartet
war. In anderen EU-Ländern wird das Netbook
bereits seit Längerem in dieser Variante an den
Mann gebracht. Für Deutschland hat sich ASUS Der ASUS EeePC 1000H mit openSUSE.
zunächst entschieden, die Festplatten-Version
mit dem Betriebssystem Windows XP Home zu Für zurzeit durchschnittlich 420 Euro bekommt und, ganz wichtig, einen 6-Zellen-Akku mit
vermarkten, eine Linux-Variante war lange Zeit der Käufer ein voll ausgestattetes Netbook mit 6600 mAh Leistung, was ihm eine maximale
fraglich, ist jetzt jedoch vom Hersteller konkret 1,6-GHz-Intel Atom-Prozessor, 1 GB Hauptspei- Laufzeit von gut 7 Stunden ermöglicht. Aber da-
angekündigt. cher, WLAN n-Draft, Bluetooth, 160 GB HDD zu später mehr. Das Gewicht von knapp 1400

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 41


H ARDWARE
Gramm liegt für Geräte seiner Größe bereits am dort auf das Netbook zu installieren. In diesem USB-Anschlüsse optimal, zum anderen ist das
vertretbaren Limit, ein Tribut, den man dem stär- Fall wurde davon Abstand genommen und der Laufwerk ideale Ausgangsbasis für Software wie
keren Akku zollen muss. Im Kaufpreis enthalten konventionelle Weg gegangen. Am Besten lässt Acronis TrueImage Home, um damit den fertig
ist die Lizenz für das vorinstallierte Windows XP sich dies durch die Investition von 15 Euro er- konfigurierten Zwerg zu sichern.
Home mit Servicepack 3. reichen, für die man einen IDE-zu-USB-Adapter
bekommt. Kramt man in den Resten der letz- Aber zunächst steht die Installation des na-
openSUSE-Installation ten PC-Umrüstung, findet man dort bestimmt gelneuen Linux ins Haus. In das Laufwerk
ein CD-Rom- oder DVD-Laufwerk älterer Ge- legt man die Silberscheibe mit dem aktuellen
Mit einer recht großzügig dimensionierten Fest- openSUSE 11, wie sie zurzeit den bekannten
neration und schon kann die normale Installa-
platte bietet sich der EeePC 1000H gerade- Linux-Fachzeitschriften beiliegt, oder wie sie als
tion des Betriebssystems beginnen. Per Einstel-
zu für ein Dual-Boot-System an, und was an- ISO direkt vom Herausgeber [2] zu haben ist.
lung im BIOS ( F2 beim Start) ist dem Netbook
deres kommt für ein weiteres Betriebssystem
schnell beigebracht, dass es zunächst vom ex-
in Frage als Linux? Da man keine Kompro- Am einfachsten ist es, sich in der reinen
ternen DVD-Rom-Laufwerk starten soll. Über-
misse wegen des Platzbedarfes machen muss, Windows-Ausstattung, also vor der Linux-
haupt ist die Verwendung eines externen DVD-
kann es eine der ausgewachsenen Distributio- Installation (!), für die Verwendung eines ex-
Laufwerkes die beste Wahl für den kleinen Lap-
nen sein, die jeglichen Komfort für den Benutzer ternen Partitionsprogramms zu entscheiden.
top. Zum einen nutzt man so die verfügbaren drei
bieten. Laut DistroWatch.com [1] Das erleichtert die grundsätzliche Aufteilung der
rangieren in der sechsmonatigen Festplatte und stellt weniger erfahrene Linux-
Rangliste Ubuntu und openSUSE Freunde nicht vor schwierige Entscheidungen
auf den Plätzen eins und zwei, die im openSUSE-Partitionsmanager. Als Programm
Wahl fiel diesmal auf das Chamä- bieten sich die kostenlosen Varianten aus der
leon. Das ist bekannterweise das Open-Source-Welt an. Als da sind z. B. GParted
Maskottchen von openSUSE, zur- von einer Puppy-Linux-Installation [3], das Tool
zeit in der brandneuen Version 11, qtparted von einer KNOPPIX-Live-CD [4] oder
mit aktuellem KDE4. auch die Live-CD Parted Magic 3.0 [5] (derzeit
vertreten in der aktuellen LinuxUser 10/2008).
Eine Installation von CD oder Wer im Besitz proprietärer Software ist, wie z. B.
DVD gestaltet sich, der fehlen- Acronis TrueImage 11 Home, der kann auch die-
den Hardware wegen, zunächst se nutzen.
als schwierig. Dem EeePC 1000H
fehlt das entsprechende Lauf- Knappe 50 GB als Systempartition können
werk. Nun gibt es sicherlich ei- Windows überlassen bleiben, eine Weitere mit
ne ganze Reihe von mehr oder 30 GB im Filesystem-Format FAT32. Die Ent-
weniger zuverlässigen Anleitun- scheidung für FAT32 ermöglicht es später,
gen, ein openSUSE 11 auf einen die Partition als Austausch-Medium für bei-
USB-Stick zu befördern und von Günstiger Adapter zur „Kontaktaufnahme“ mit dem EeePC. de Betriebssysteme (Windows und Linux) zu

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 42


H ARDWARE
openSUSE-Benutzern gewohnt Die gesamte Installation von openSUSE läuft er-
verrichtet der Installationsmana- staunlich reibungslos auf dem Netbook. Aller-
ger seinen Dienst und man lan- dings schlägt der Test der Internetverbindung
det auf der bekannten openSUSE- fehl, was auf Probleme mit der Netzwerkkarte
Oberfläche. schließen lässt.

Wichtiger Installationspunkt unter KDE-Update und Treiberprobleme


openSUSE ist die Auswahl der
verwendeten Softwarepakete. Da Ein erster Start von openSUSE nach der Erstin-
Platz genug vorhanden ist, wird stallation erfolgt mit der Standardumgebung KDE
empfohlen, sich für die Desktop- 3.5.9, der erprobte Fenstermanager verrichtet
umgebungen KDE 3.5.9 und KDE seinen Dienst zuverlässig. Die Bildschirmauflö-
4.0 zu entscheiden, wohl wissend, sung wird korrekt erkannt, augenscheinlich sind
dass KDE4 noch seine Tücken hat. alle interaktiven Funktionen vorhanden.
Vorpartitionierung der Platte mit einem externen Programm,
Sollte man mit einer der beiden
hier GParted. openSUSE kommt, wie derzeit die gängigen
nicht zufrieden sein, steht sofort die
anderen Distributionen auch, mit der KDE-
verwenden. Ein weiteres Viertel der Platte, Alternative bereit.
Version 4.0. Diese ist bekanntermaßen wenig
ca. 40 GB, wird als zweite Primärpartition mit
Linux Ext3 angelegt. Es soll bei der openSUSE- Die Netbooks verwenden
Installation die Rootpartition mit den Systemda- recht aktuelle Hardware.
teien aufnehmen. Aus den verbleibenden 20 GB Die Wahrscheinlichkeit zu-
erstellt man die Homepartition, ebenfalls mit sätzlicher Treiberinstalla-
Ext3. Die Trennung von Root- und Homeparti- tionen ist hoch. Daher
tion bietet den Vorteil, das Betriebssystem ggf. empfiehlt es sich eben-
zu wechseln oder zu verändern, ohne die Home- falls die Entwicklungsum-
und Nutzerdaten anfassen zu müssen oder zu gebung, also den GCC-
verlieren. Eine Variante, die sich absolut bewährt Compiler und die Kernel-
hat. quellen zu installieren. Für
eine spätere Treibererstel-
Booten von der DVD, Laden des Kernels und lung sind diese zwingend
Anzeige der Installationsseiten funktioniert auf notwendig. Im Installati-
dem EeePC 1000H wie bei den „Großen“. Über- onsdialog zum Software-
haupt glänzt das neue openSUSE mit einer umfang ist das mit dem
schönen und übersichtlichen Benutzeroberflä- Setzen eines weiteren
che, die jeden Schritt ausreichend erklärt und Häkchens getan. Der KDE-4.1.1-Desktop in seiner ganzen Pracht.
im Grunde intuitiv zu bedienen ist. Wie von

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 43


H ARDWARE
komfortabel und läuft nicht wirklich stabil. Es be- dass eth0 (die eingebaute LAN-Karte) nicht auf- den Verzeichnissen finden sich recht detaillierte
steht jedoch kein Zweifel, dass in den kommen- findbar ist. Ein Aufruf von Yast zur Konfiguration Anweisungen, wie die Quellen zu kompilieren
den Wochen per Online-Update nachgebessert der Netzwerkkarte bringt leider auch keine ge- sind. Zumeist ist dies mit einem einfachen make
wird. Spätestens zur openSUSE-Version 11.1 fundene Hardware ans Licht. Fakt ist: openSUSE install getan.
im Dezember wird sich der Desktop auch in kennt weder das LAN- noch das WLAN-Gerät
der Version 4.1.1 präsentieren. Dennoch ist ein nach der Erstinstallation des Betriebssystems. Nach dem Neustart des Rechners zeigt ein
Test mit KDE 4.0 interessant. Überraschender- lsmod in der Root-Konsole, dass die Module
weise hat openSUSE hier Probleme mit den Jetzt bleibt nur die Wahl, das installierte Windows rt2860sta und atl1e erfolgreich geladen wurden.
TFT-Dimensionen, denn statt der Auflösung von zu booten (für das übrigens alle notwendigen Während eth0 gleich zu Beginn verfügbar ist, tut
1024x600 Pixeln präsentiert KDE4 einen Desk- Treiber eingerichtet sind) und von dort aus auf sich das WLAN-Gerät ra0 mit dem Start etwas
top mit 1024x768, was ärgerlicherweise dazu die Suche nach passenden Treibern für die Hard- schwer. Mit der üblichen traditionellen Methode
führt, dass die Taskleiste am unteren Bildschirm- ware zu beginnen. Als Netzwerkkarte ist ein via ifconfig etc. lässt sich die Karte nicht recht
rand nicht mehr zu sehen ist. Grund dafür ist Gerät der Firma Attansic Technology Corpora- aktivieren. Die Lösung: Im Yast, unter „Netzwerk-
wohl eine Verbindung zum externen VGA-Port, tion verbaut, beim WLAN hat sich ASUS für geräte » Netzwerkeinstellungen » Globale Op-
dessen Auflösung für ein Standard-TFT konfigu- eine RaLink RT2860 entschieden. Und auch tionen“, wechselt man gleich beim ersten Punkt
riert ist. wenn Linus Torvalds gerade erst verkündete, in zur Verwaltung via NetworkManager. Der erfüllt
den aktuellen Kernel (2.6.27) die Treiber für die treu seinen Dienst und siehe da, das WLAN-
Einem Tipp des Printmagazins LinuxUser fol- WLAN-Karte von RaLink aufnehmen zu wollen, Gerät ra0 ist spätestens nach einem Neustart mit
gend, sollte man in der Konsole die Datei und, nach eigener Aussage, die Wertigkeit der rcnetwork restart verfügbar.
/etc/sysconfig.d/displaymanager mit Root- Netbooks erkannt hat,
Rechten editieren. Die Zeile hilft diese Absicht hier
nicht weiter. Jedoch
DISPLAYMANAGER_RANDR_MODE_VGA="auto" finden sich die Quel-
len für den RaLink-
weiter unten wird durch das Raute-Zeichen (#)
Treiber beim Hersteller
vor dem Eintrag auskommentiert. Ein Neustart
[7]. Den Atheros-Treiber
des Rechners löst das Problem und auch KDE
für die Netzwerkkar-
4.0 zeigt nun die gewünschte Bildschirmauflö-
te findet man auf der
sung von 1024x600.
Atheros-Seite [8] un-
Um die Wartezeit bis zur Veröffentlichung von ter „AR81Family-linux-
openSUSE 11.1 zu verkürzen, empfiehlt sich ein v1.0.1.0“. So gewapp-
Update auf die aktuelle, fehlerbereinigte KDE- net wird wieder open-
Version 4.1.1, wie sie zurzeit auf der KDE- SUSE gestartet und die
Homepage [6] zu finden ist. Beim Versuch die In- geladenen Treiberquel-
ternetseite aufzurufen, stellt sich jedoch heraus, len in ihre Verzeichnis-
se entpackt. In den bei-
Das Schaltzentrum „Systemeinstellungen“.
© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 44
H ARDWARE
Jetzt steht einem Update des KDE 4.0 auf KDE KDE 4.1.1 kommt auch mit einer eigenen Engine ten. Mit erstaunlichem Ergebnis: Die Schrif-
4.1.1 nichts mehr im Wege, denn „der reine Vie- für Desktopeffekte, wie 3-D-Würfel und ähnli- ten und Icons werden schärfer dargestellt und
rer“ ist nicht wirklich schön in Benutzung und chem. Das bislang verwendete Compiz ist so- die Desktop-Effekte (3-D-Cube, etc.) funktionie-
Stabilität. Die KDE-Seite offenbart gleich auf mit nicht mehr von Nöten. Die 3-D-Effekte der ren absolut flüssig und reibungslos. Ein Aufruf
der Portalseite Neuigkeiten zur aktuellen Ver- KDE-eigenen Engine sind beinahe ebenso ein- des „Compiz Konfigurationsmanagers“ (ccsm) er-
sion. Um sich nicht lange mit dem Download drucksvoll umgesetzt wie die des bekannten Vor- möglicht nun weitere Detaileinstellungen für das
und dem Kompilieren der KDE-Quellen aufzu- bilds, jedoch offenbaren sich auch Schwächen. neue Netbook.
halten, findet man nach etwas Suchen auf der So lässt sich längst nicht so viel einstellen wie
Downloadseite [9] etwas weiter unten Bei der Gelegenheit fällt auf, dass gewisse
beim Stichwort openSUSE ein „one- Tastenbelegungen nicht funktio-
click-install“, das nach der Eingabe des nieren, weder die Standardbele-
Root-Passworts alle weiteren Installa- gung Alt + F2 (Programm star-
tionen durchführt. Einfacher geht es ten) noch selbst definierte Kürzel.
nicht. Ein bekannter Bug der aktuellen
KDE-Varianten aus der 4er-Serie.
Der Installationsumfang ist überschau- Man umgeht das Problem durch
bar und recht schnell abgeschlossen. Nutzung der Compiz-Einstellmög-
Ein Neustart bringt einen hervorragen- lichkeiten im ccsm. Der wird zu-
den KDE-4.1.1-Desktop mit allen ak- nächst per KMenü aufgerufen un-
tuellen Funktionen. Jetzt ist Finetuning ter „Programme » Dienstprogram-
angesagt. me » Desktop » Compiz Konfigu-
rationsmanager “. Nach dem Start
KDE und Composite-Effekte begibt man sich in den Menü-
punkt „General Options“. Dort fin-
Da KDE4 eigene Grafikeffekte mit-
den sich nach Anklicken des Rei-
bringt, werden zunächst diese Funktio- Compiz wird per Mausklick aktiviert. ters „Commands“ die Unterpunkte
nen getestet. Im KMenü, unter „Favo-
„Commands“ und „Key Bindings“. Unter Ersteren
riten“, findet sich der Eintrag „Systemeinstellun- bei Compiz und auch die Performance schwä-
trägt man die Kommandos ein, die per Tasten-
gen“, der vergleichbar ist mit dem altgedienten chelt hin und wieder. So ist die Rotation des 3-D-
belegung genutzt werden sollen, unter „Key Bin-
Kontrollcenter der Version KDE 3.5.9. Hier ist Cubes auf dem EeePC 1000H manchmal nur mit
dings“ dann die Pendants als Tastenkürzel. Das
die Schaltzentrale für das „Sehen-und-gesehen- gutem Zureden flüssig zu bekommen.
anfänglich lästige Problem ist damit gelöst. Wer
werden“, Mittelpunkt für alle Einstellungen, die
Die Alternative ist, doch Compiz zu verwen- die Tastenbelegung Alt + F2 wieder mit „Pro-
das Verhalten und das Aussehen des Desktops
den. Das lässt sich relativ simpel in den vorge- gramm starten“ belegen möchte, der trägt als
beeinflussen. An dieser Stelle darf jeder seinem
nannten Systemeinstellungen unter „Standard- „Command“ den Befehl „krunner“ ein.
Geschmack freien Lauf lassen.
Komponenten » Window manager “ einschal-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 45


H ARDWARE
Die restliche Hard- und Software dere Distributionen, wie z. B. fluxflux-eee [11] un- Modul, bei dem man allerdings vor dem Booten
terstützen diese besser. Auch für Ubuntu scheint nicht vergessen darf, es im BIOS zu aktivie-
So wird aus dem holprigen openSUSE-
es einige Lösungsansätze zu geben, die aber so ren, da openSUSE sonst nicht weiß, dass das
Chamäleon mit KDE4 nach und nach ein ein-
nicht direkt auf openSUSE übertragbar sind. Gerät existiert. Skype ist schnell installiert und
drucksvoller Schwan mit allen Funktionen, die
zeigt in der Konfiguration der Kamera das eige-
man sich als Netbook-Nutzer wünscht. Ein paar Die 1,3-Megapixel-WebCam funktioniert „out- ne Strahlemann-Gesicht. Leider gibt es einen
Feinanpassungen noch, das Nachinstallieren of-the-box“. Das Gleiche gilt für das Bluetooth- Wermutstropfen, denn die beiden Mikrophone
von Mozilla Thunderbird für den Mailverkehr,
GParted für weitere Disk-Manipulationen, ein Up-
date auf die derzeit verfügbare OpenOffice.org-
Version 2.4.1 und diverse andere Kleinigkei-
ten erfolgen professionell über das openSUSE-
Paketmanagement im YAST. Wie gesagt, der
Rest ist Geschmackssache. Dazu gehören auch
Desktop-Hintergründe und der Einsatz der neuen
Plasmoiden. Diese Gadgets sind eines der neu-
en Funktionen im KDE4 (siehe Artikel „Plasma,
der neue KDE-Desktop“, freiesMagazin 09/2008
[10]).

Das kleine Netbook, eines der Großen seiner Art,


macht mit dem Chamäleon-Linux eine sehr gu-
te Figur. Einzig das Power-Management könn-
te besser unterstützt werden. So werden un-
ter Windows Laufzeiten von 7 Stunden ange-
geben, die bislang aber so nicht verifiziert wer-
den konnten. Lässt man WLAN aktiviert und ar-
beitet konzentriert, wie z. B. an diesem Artikel,
so sind 4,5–5 Stunden realistisch. Das automati-
sche Takten der CPU wird zur Zeit wohl nur unter
Windows unterstützt, ebenso wie die Suspend-
Modes beim Abmelden und Herunterfahren. Als
wenig komfortabel hat sich die Tatsache heraus-
gestellt, dass die Funktionstasten des EeePC
(WLAN an/aus, Mute, Suspend, etc.) in open-
SUSE nativ nicht unterstützt werden. Einige an- Die „Wartungsluke“ des Netbooks.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 46


H ARDWARE
direkt unter dem TFT-Display verweigern stand- werten Vorsatz gebrochen hat, ist bedauerlich, L INKS
haft ihren Dienst. Der KMixer in der Taskleiste liegt aber wohl im allgemeinen Trend des Mark- [1] http://distrowatch.com/
kennt konfigurationsmäßig nur den seitlichen Mi- tes. Das Arbeiten mit dem Netbook unter open- [2] http://software.opensuse.org/
krophoneingang. Trotz Nachinstallation der ak- SUSE macht riesig Spaß, bereitet keine Proble- [3] http://www.puppylinux.org/
tuellen ALSA-Treiber für die Soundkarte bleiben me im tagtäglichen Umgang und vermittelt auch [4] http://www.knoppix.org/
die Mikros stumm. Ein Problem, das übrigens das Gefühl, auf der richtigen Seite der Software- [5] http://partedmagic.com/
auch diverse Ubuntu-Nutzer auf dem EeePC 901 Welt zu stehen. Auf der „freien“ Seite eben. [6] http://www.kde.org/download/
und dem 1000H beklagen. Eine Lösung des [7] http://www.ralinktech.com/ralink/Home/Support/
Problems ist augenscheinlich bislang nicht ge- Dennoch bleibt etwas mehr Hardware- und Trei-
Linux.html
glückt. Wer sich dennoch auf die Suche bege- berunterstützung durch die Hersteller, vor allem
[8] http://partner.atheros.com/Drivers.aspx
ben möchte, dem seien die Foren von Linux- durch ASUS, zu wünschen. Zwar gibt es auf de-
[9] http://www.kde.org/download/
User [12], ubuntuusers.de [13] und das Netbook- ren Homepage entsprechende Rubriken für den
[10] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-
Forum [14] ans Herz gelegt. Vor allem Letzteres EeePC in der Linux-Version, diese sind bislang
2008-09
und die „Mutterseite“ EeePC News [15] geben jedoch leer. Treiber satt gibt’s nur für Windows.
[11] http://www.fluxflux.net/
ausführliche Informationen rund um den EeePC Ein Umstand, der bei anderen Herstellern und
[12] http://www.linuxuser.de/
und die gesamte Netbook-Szene. Anbietern von Netbooks übrigens ähnlich ist.
[13] http://ubuntuusers.de/
ASUS scheint da konzeptionell noch die rühm-
[14] http://forum.eeepcnews.de/
Zu guter Letzt sollte man noch 30 Euro inves- liche Ausnahme zu sein. Ein weiterer Punkt, sich
[15] http://www.eeepcnews.de/
tieren und den 1 GB Speicher gegen ein 2-GB- für ein Netbook aus dem Hause ASUS zu ent-
[16] http://en.opensuse.org/OpenSUSE_on_the_
DDR2-PC5300-Modul austauschen. Das bringt scheiden. Die Verarbeitungsqualität und Stabili-
EeePC
mehr Leistung. Mit dem Öffnen der rückwärti- tät des Gerätes ist übrigens richtungweisend und
gen Abdeckung durch zwei Schrauben ist der absolut professionell.
Wechsel auch fast schon vollzogen. Im Gegen-
satz zu Geräten von MSI (Wind U100) verliert Mein Fazit: Ein absolut Linux-taugliches Netbook
man durch eine Aufrüstung des Speichers keine mit einem sehr guten Preis- / Leistungsverhältnis, Autoreninformation
Garantieansprüche gegenüber ASUS. Das Rein- auf dem sich neben Windows mit Sicherheit auch
Oliver Johanndrees ist seit 14
und Rausklicken des Speichermoduls ist Form- ein openSUSE 11 oder ein Ubuntu 8.04 wohl-
Jahren verantwortlicher Systemadmi-
sache und in einer Minute geschehen. fühlt. In der Dual-Boot-Variante auf jeden Fall
nistrator bei einem Energieversorger
ausprobieren!
und Novell Certified Linux Professio-
Fazit Im englischen openSUSE-Wiki findet man ei- nal. Seit Erscheinen des ersten ASUS

Unter dem Strich kann man nur ein positives Ur- ne ausführliche Beschreibung zur Installation EeePCs sind die Netbooks zu einem

teil über den EeePC 1000H fällen, auch wenn er und Problembehebung von openSUSE auf dem neuen Hobby für ihn geworden. Sein

nativ nicht gleich mit einem Linux daherkommt. ASUS EeePC 900A, 901 und 1000/1000H [16]. Bestreben ist die Verbreitung von

Dass ASUS mit diesem zu Anfang sehr ehren- Linux auf dieser Plattform.

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H ARDWARE
Das Acer Aspire 2920 und Linux von Christian Imhorst

ie am häufigsten gestellte Frage beim Aussehen bestimmen. Außerdem gehören noch Ausführlicher Test mit Ubuntu

D Kauf neuer Hardware ist die, ob das


Objekt der Begierde auch von Linux
unterstützt wird. Hier sind die meisten auf Er-
ein nicht gerade leiser DVD-Brenner, ein 5-in-1-
Kartenleser und eine Webcam zur Ausstattung.
Der Preis des Notebooks liegt zwischen 700 und
Beim ersten Test mit der Live-CD von Ubuntu
8.04 „Hardy Heron“ merkt man, dass die meiste
Hardware vom 2.6.24er-Kernel unterstützt wird.
fahrungsberichte von Linuxnutzern aus dem 800 Euro, doch dafür bekommt man ein flottes
Netzwerkkarte und WLAN werden gleich er-
Internet oder auf die Hardwarekompatibili- Arbeitstier, das beim normalen Betrieb auf der
kannt, das Display zeigt die richtige Auflösung an
tätslisten verschiedener Linuxdistributionen Unterseite nur handwarm wird und einen leisen
und Compiz wird standardmäßig aktiviert. Sound
angewiesen. Eine weitere Möglichkeit ist es, Lüfter hat. Der Akku hält im Normalbetrieb etwa
klappt ohne Probleme. Mit dem Lautstärkeregler
Hardware mittels einer Live-CD auf Linux- 2 Stunden durch, dabei verbraucht das Notebook
(das Rädchen neben den Buchsen für Lautspre-
tauglichkeit zu testen. etwa 18 bis 20 W. Mit Stromsparmaßnahmen
cher und Mikrofon) kann man ihn lauter und lei-
wie WLAN ausschalten, Helligkeit herunterregeln
ser stellen. In der Standardeinstellung von ALSA
Hardware und Powertop kann man ca. 2 bis 3 W einsparen
ist der Sound ein bisschen zu leise, mit dem Be-
und der Rechner läuft etwas länger. Die integrier-
Das Aspire 2920-3A2G32M von Acer zählt mit fehl alsamixer im Terminal kann man die ein-
ten Lautsprecher klingen leider wie ein Küchen-
seinen 12,1 Zoll und knappen 2 Kilo Gewicht zelnen Kanäle weiter aufdrehen. Um die Boxen
radio, dafür bringt aber der analoge Kopfhöreran-
zu den Subnotebooks, spart dabei aber nicht an stumm zu schalten, wenn man einen Kopfhörer
schluss einen hervorragenden Sound, mit dem
Ausstattung, was ganz nebenbei erklärt, warum anschließt, muss man nach der Installation die
Musik hören wirklich Spaß macht.
es so dick ist. Es besitzt einen Intel Dual Co- Datei /etc/modprobe.d/alsa-base um folgen-
re T5450 mit je 1,66 GHz, 2 GB Arbeitsspeicher, de Zeile ergänzen:
eine HDA 82801H-On-Board-Sound, hinter dem
sich ein Realtek ALC268-Chip verbirgt und ei- options snd-hda-intel model=acer
ne Intel GM965-Grafikkarte. Da die Karte di-
Bluetooth kann man über die entsprechen-
rekt in das Mainboard integriert ist, kann sie
de Schnellstarttaste ein- und ausschalten und
nicht so viel leisten, weshalb das Notebook eher
auch die anderen Schnellstarttasten funktionie-
nichts für Fans von 3-D-Spielen ist. Der WLAN-
ren ebenso einwandfrei wie die Funktionstasten.
Chip PRO/Wireless 4965 AG ist ebenfalls von In-
Der Ruhezustand macht eigentlich keine Proble-
tel, die Netzwerkkarte ist eine BCM5787M von
me, außer dass der Sound nach dem Aufwachen
Broadcom. Die SATA-Festplatte hat großzügige
weg ist. Aber da kann man nach der Installation
290 GB. Das Display zeigt 1280x800 Pixel und
etwas machen (siehe Artikel „Das stille Erwa-
ist nicht entspiegelt; Ausleuchtung, Brillanz und
chen“, freiesMagazin 06/2008 [1]). Das Touch-
Helligkeit sind aber gut. Das Gehäuse ist kom-
pad inklusive Scrollen funktioniert ebenfalls ein-
plett aus Plastik und im Gemstone-Design, wes- Das Acer Aspire 2920. wandfrei, es lässt sich sogar per Fn + F7
halb helles Grau und viele runde Formen das © Rico Shen (GFDL) ein- und ausschalten, falls man mal nur eine

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H ARDWARE
USB-Maus benutzen möchte. Die Crystal-Eye- # rmmod iwl4965 Mandriva One 2008.1, openSUSE 11.0, Fedora 9
Webcam liefert ein etwas grünstichiges Bild. # modprobe iwl4965 LAN Funktioniert ohne besonderes Zutun.
WLAN Funktioniert, WPA-PSK lässt sich ein-
Das integrierte Mikrofon läuft nicht auf Anhieb, Kurztests mit anderen Distributionen richten.
dazu muss man zuerst das Paket module- Grafik Funktioniert ohne besonderes Zutun.
assistant installieren und dann das ALSA-Modul Welche Distribution man verwendet, ist normaler- Sound Funktioniert ohne besonderes Zutun.
neu kompilieren und wieder laden: weise Geschmackssache. Beim Tauglichkeitstest Bemerkungen Gute Unterstützung der Hardware.
mit Live-CDs von Linux-Distributionen und Open-
# m-a update Solaris ergibt sich daher folgendes Bild:
# m-a prepare
# m-a a-i alsa
Fazit
# alsa force-unload OpenSolaris Das Acer Aspire 2920 ist linuxtauglich und mit
# depmod -ae LAN Funktioniert nicht, da OpenSolaris Einschränkungen kann man sogar OpenSolaris
# modprobe snd-hda-intel keinen Treiber für die Netzwerkkar- darauf installieren. Sieht man mal von den Pro-
te BCM5787M dabei hat. Den erhält blemen mit Suspend und S-Video-Out ab, dann
Der S-Video-Ausgang funktioniert gar nicht, der man von Broadcom [2].
ist die Hardware mit ein bisschen Nacharbeit voll
VGA-Ausgang dagegen schon. Mit Suspend gibt WLAN Funktioniert auf Anhieb, auch WPA-
einsetzbar.
PSK.
es auch Probleme: Das Notebook legt sich zwar
schlafen, wacht aber nicht wieder auf. Das Pro- Grafik Funktioniert, richtige Auflösung wird L INKS
angezeigt. Compiz stürzt aber ab.
blem hat man auch bei anderen auf Debian ba- [1] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-
Sound Funktioniert nicht. Dazu muss man
sierenden Distributionen, wie der Sidux-Live-CD, das Open Sound System (OSS) mit 2008-06
während sich das Notebook bei openSUSE gar dem richtigen Treiber installieren [3]. [2] http://www.broadcom.com/support/ethernet_nic/
nicht erst schlafen legt, sondern den Vorgang mit Bemerkungen ACPI funktioniert nicht, damit auch netxtreme_server.php
einer Fehlermeldung abbricht. Wenn man aber kein Suspend und kein Ruhezustand. [3] http://opensound.com/
das Programm Hibernate installiert hat, kann Das Touchpad wird zwar erkannt,
aber scrollen kann man damit nicht.
man das Notebook mit dem Befehl
Autoreninformation
# hibernate-ram sidux 2008-2
LAN Funktioniert ohne besonderes Zutun. Christian Imhorst findet das Aspire
ganz normal in den Suspend schicken und wie- 2920 zwar nicht so schick wie das
WLAN Karte wird erkannt, es lässt sich aber
der aufwachen lassen. ohne Firmware keine Verbindung her- MacBook Air, dafür ist es aber besser
stellen. ausgestattet. Als Ubuntu-Benutzer
Die WLAN-LED leuchtet unter Ubuntu 8.04 erst
Grafik Funktioniert ohne besonderes Zutun. hat er natürlich gleich Hardy darauf
in einem zarten Orange, nachdem man die
Sound Funktioniert ohne besonderes Zutun. installiert. Der Test mit openSUSE
Backport-Module linux-backports-modules- Bemerkungen Firmware der WLAN-Karte war ein Ausflug in die Vergangenheit,
hardy von Hardy installiert hat und anschließend (firmware-iwlwifi aus non-free) denn SUSE 6.4 war sein erstes Linux.
das WLAN-Modul ent- und wieder geladen hat: muss noch installiert werden.

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D ISTRIBUTION
PC-BSD – Was ist das eigentlich? von Carsten Rohmann

as verbirgt sich hinter dem Pro-

W jektnamen „PC-BSD“ [1]? Nun, es


ist bei DistroWatch.com [2] ge-
listet, aber offensichtlich kein Linux- son-
dern ein BSD-System. Um es mit weni-
gen Worten vorab zu sagen: Es ist ein
FreeBSD-Betriebssystem, das für den Ge-
brauch als Desktopsystem für Heimanwen-
der und Firmen modifiziert wurde. Inzwischen
wird auch eine Serverversion entwickelt. Von
der Desktopvariante handelt dieser Artikel.

Um besser zu verstehen, was PC-BSD eigent-


lich ist, soll zunächst ein kurzer Blick auf das
Muttersystem FreeBSD geworfen werden, be-
vor PC-BSD näher in Augenschein genommen
wird. Zum Schluss wird der Frage nachgegan-
gen, worin sich BSD-Systeme überhaupt von
Linux unterscheiden.

Was ist FreeBSD?


FreeBSD [3] ist ein freies Unix aus den frü-
hen 90er-Jahren, das auf ein Unix-System zu- Der „Fibonacci“-Desktop.
rückgeht, das an amerikanischen Universitä-
ten in Zusammenarbeit mit Firmen entstand ggf. Ports, die Quellcode verarbeiten), aus dem dafür ein individuell angepasstes Betriebssys-
[4]. Bisher wurde es primär als Serversystem der Systemverwalter ein auf seine Erforder- tem.
eingesetzt. Sein Verwendungszweck ist da- nisse zugeschnittenes Betriebssystem zusam-
her identisch z. B. mit dem eines puren Slack- menstellen kann: wie ein Diamant im Rohzu- Bei BSD-Systemen (ja, es gibt mehrere da-
ware Linux oder Debian GNU/Linux. Wie bei stand, den man nahezu beliebig in die ge- von, dazu später mehr) gestaltet sich übrigens
freien Unix-Systemen üblich, ist das Grund- wünschte Form schleifen kann. Also so, wie die Kernelkompilierung etwas einfacher als bei
system ein Baukasten aus Binärpaketen (und früher viele Linux-Distributionen waren. Das er- Linux: eine Textdatei editieren, Kompilierung an-
fordert viel Kenntnis und Zeit, das Ergebnis ist stoßen, alten Kernel sichern, neuen Kernel an

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 50


D ISTRIBUTION
die richtige Stelle kopieren – fertig. Bei FreeBSD Projekten betreffen neben den
z. B. läuft das inzwischen fast völlig automatisch Kernelmodulen und dem gra-
ab. Unter BSD-Systemen ist die Kernelerstellung fischen Installer vor allem die
auch für Einsteiger ein Muss, da im originalen Eigenentwicklung von benut-
Auslieferungszustand im Kernel viele Treiber ein- zerfreundlichen Werzeugen zur
fach noch nicht drin sind bzw. Kernelmodule feh- System- und Paketverwaltung.
len und entsprechende Hardware somit nicht so- Beide Projekte gehen in den ge-
fort angesprochen werden kann. nannten Punkten unterschiedliche
Wege, existieren nebeneinander
Und was ist PC-BSD? in friedlicher Koexistenz, koope-
rieren direkt mit FreeBSD und
Es gibt von FreeBSD inzwischen zwei große,
verwenden daher indirekt auch
100 % kompatible Ableger für den Desktop (ab-
Code vom jeweils anderen. Einen
gesehen von diversen Live-CD-Projekten, wie
„Flamewar“, wie so oft aus der
z. B. FreeSBIE, RoFreeSBIE und True-BSD):
Linux-Welt bekannt, sucht man
Desktop-BSD [5] und PC-BSD [6], die KDE als
hier zum Glück vergebens.
primäre Desktopumgebung nutzen. Beide Pro-
jekte verfolgen auf unterschiedliche Weise einen PBI-Installer in Aktion.
MidnightBSD zweigte sich im Jahr 2005 von
konsequent benutzerfreundlichen Ansatz. Eine FreeBSD (6.1 pre-release) ab und befindet sich Hinter PC-BSD steht seit Oktober 2006 die Fir-
weitere, bisher wenig bekannte Desktopvariante seitdem in kontinuierlicher Entwicklung. Das ak- ma iXsystems (San Jose, CA/USA) [9], die kom-
stellt das Projekt MidnightBSD [7] dar, das sich tuelle Release wendet sich ausdrücklich an Ent- merziellen Support für PC-BSD und FreeBSD
zum Ziel gesetzt hat, einen benutzerfreundlichen wickler und Enthusiasten und noch nicht an anbietet. Inwiefern iXsystems auf die Entwick-
Desktop mit GNUStep zu realisieren. Desktopnutzer. lung direkt Einfluss nimmt oder ob sie das völ-
lig unterlassen, darüber liegen keine Informatio-
DesktopBSD (erstes Release 03/2006) ist et- Doch zurück zum eigentlichen Thema PC-BSD: nen vor. PC-BSD wird jedenfalls seitdem von Kris
was „nativer“ und sieht sich eher als eine Ergän- Aktuell ist seit kurzem PC-BSD 7.0, das auf Moore (dem Gründer und Hauptentwickler des
zung (Add-on) zu FreeBSD, die DesktopBSD- FreeBSD 7.0 stable basiert. PC-BSD 7.0 ist am PC-BSD-Projektes/USA) mit kommerzieller Un-
Tools können in einem bestehenden FreeBSD 15.09.2008 erschienen und trägt den klangvol- terstützung weiterentwickelt. Er wird dabei tat-
problemlos nachinstalliert werden. len Namen „Fibonacci“, nach dem bedeutenden kräftig unterstützt von engagierten Freiwilligen
Mathematiker Leonardo Fibonacci (um 1200). aus der weltweiten Community.
PC-BSD (erstes Release 04/2005) dagegen
PC-BSD 7.0 präsentiert sich in vier verschiede-
ist ein eigenständiges System, konsequent auf
nen Installationsvarianten, frei zum Download er- Ein besonderes Merkmal von PC-BSD ist das
„out-of-the-box“ getrimmt, zwar kompatibel zu
hältlich: als CD (drei Stück), DVD, USB-Image PBI-Paketsystem: ein „1-Klick-Mechanismus“,
FreeBSD, geht aber im Detail auch mal Son-
oder Netzwerkinstallation („boot-only“-CD/USB- ähnlich wie bei Programminstallationen un-
derwege. Die Unterschiede zwischen beiden
Image) [8]. ter Windows (PBI steht für „PC-BSD-Installer“
oder „Push-Button-Installer“). Eine der mar-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 51


D ISTRIBUTION
kantesten Eigenschaften des PBI-Systems ist, fertigen Binärpaketen, zum anderen das Kom- wie ein Programm aus dem Quellcode zu er-
dass der Anwender Software mit einem Klick pilieren aus dem Quellcode, dem sogenann- zeugen (kompilieren) und zu installieren ist. Es
installieren kann, ohne sich um irgendwel- ten „Port-System“ (vergleiche Gentoo Linux, die handelt sich also nicht um fertige Pakete, son-
che Abhängigkeiten kümmern zu müssen. Je- sich damals von den Port-Systemen der BSD- dern eher um „Rezepte“ zum „Backen“ eines Pro-
des PBI-Paket ist selbst-extrahierend, bringt Systeme haben inspirieren lassen). gramms aus dem Quellcode. Im Port-Verzeichnis
seine benötigten Bibliotheken mit, installiert finden sich alle dazu notwendigen Informationen
sich unter /usr/programs/, hat eine De- Alle drei Methoden sind flexibel parallel einsetz- zu einem Programm. Der Port enthält nicht das
/Installationsroutine und wird durch einen Up- bar und miteinander kompatibel. gewünschte Programm selbst, sondern lediglich
datemanager überwacht. u. a. die Angaben, wo im Internet der Quellco-
Exkurs: Was sind „Ports“? de des Programmautors zu finden ist, welche
Mit dem PBI-Builder kann man aus jeder An- Abhängigkeiten gegeben sind und die speziellen
Bei den Ports [12] handelt es sich um tausen-
wendung, die in den Ports angeboten wird, ein Patches, die FreeBSD zur optimalen Anpassung
de Programme, die zusätzlich installiert wer-
PBI-Paket erstellen, allerdings erfordert dies ei- des Programms an das eigene Betriebssystem
den können und deren Bestand und Versionen
ne spezielle Einarbeitung [10] [11]. beim Kompilieren des Programms einspielt. Der
fortlaufend durch das FreeBSD-Projekt gepflegt
werden; jeder Port hat einen eigenen Betreu- Systemverwalter muss nur den Arbeitsvorgang
Parallel zum PBI-System existiert natürlich
er (Maintainer). Die Ports sind nichts anderes anstoßen [13].
die klassische FreeBSD-Paketverwaltung: zum
einen das Einspielen von „Packages“, also als auf FreeBSD zugeschnittene Anweisungen,
Den Download des Quellcodes des Programms
und ggf. das Auflösen und den Download der Ab-
hängigkeiten, das Konfigurieren, Einspielen der
Patches, das Kompilieren und die Programmin-
stallation erledigt FreeBSD völlig automatisch.
Das Resultat ist am Ende ein Programm, das an
das vorhandene FreeBSD-System optimal ange-
passt wurde.

Vorteile des Arbeitens mit der Port-Sammlung:


Man hat stets Zugriff auf die aktuellsten, verfüg-
baren stabilen Programmversionen (Sicherheits-
aspekte!). Nachteil: je nach Umfang des Pro-
gramms kann die Erzeugung schnell gehen oder
aber auch länger dauern; beispielsweise brau-
chen OpenOffice.org und KDE bei der Kompilie-
rung aus den Ports enorm viel Zeit.

Make-Install-Clean.

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D ISTRIBUTION

Was sind Kritikpunkte an PC-BSD? Ansonsten ist PC-BSD für Geeks genauso auf leistungsfähiger Hardware). KDE kommt in der
der Kommandozeile zu verwalten wie ein na- neuen Version 4.1.1. PC-BSD 7.0 kann mittels
Eben genau das PBI-Paketsystem. Kritiker be- tives FreeBSD. Die benutzerfreundlichen grafi- CDs, DVD oder USB-Image in ca. 15–25 Minuten
fürchteten, dass das PBI-System langfristig zu schen Werkzeuge kann man ignorieren oder par- installiert werden und ist danach für den Anwen-
Inkompatibilitäten im OS führen könnte. Der allel zur klassischen Administration auf der Kom- der sofort voll gebrauchsfertig.
Nachweis dafür steht allerdings aus, es funktio- mandozeile benutzen. Oder man kann das Sys-
niert seit Jahren ohne Probleme. Zudem wird das tem rein mit Hilfe der benutzerfreundlichen grafi- Wie weiter oben bereits erwähnt, steht hinter PC-
PBI-System fortlaufend verbessert. Die vormals schen Programme verwalten. BSD seit Oktober 2006 die amerikanische Firma
sehr begrenzte Auswahl an PBI-Paketen wächst iXsystems, die kommerziellen Support für PC-
langsam aber stetig. Inzwischen sind das PBI- Die Release-Informationen versprechen un- BSD und FreeBSD anbietet.
System und das Projekt PC-BSD in der interna- ter anderem, dass PC-BSD 7.0 schnell boo-
tionalen FreeBSD-Szene anerkannt. tet. Optional wird das Dateisystem ZFS ange- Die Multimedia-Unterstützung ist, mit kleinen
boten (empfehlenswert nur bei entsprechend Einschränkungen in der Quantität, aber oh-
Und was sind die Be- ne Kompromisse in der Qualität, mit Linux
sonderheiten? vergleichbar. Um noch
vorhandene Lücken zu
Zusammenfassend kann schließen, wurde z. B.
man sagen, die Beson- das Projekt „Video 4
derheiten sind folgende BSD“ gestartet [14].
benutzerfreundliche Modi- Ein Wermutstropfen
fikationen des FreeBSD- für Flash-Fans: Flash
Grundsystems: 9 kann derzeit mittels
freier Software nur ein-
ã Modifikationen des Ker- geschränkt dargestellt
nels in Form von Kernel- werden. Die FreeBSD-
Modulen (Treiber), Community arbeitet an
Lösungen. PC-BSD
ã ein grafisches komfor- 7.0 wird behelfswei-
tables Installationspro- se mit swfdec (funktio-
gramm, niert leider nur teilwei-
se) ausgeliefert. Alter-
ã weitere in KDE integrier-
nativen sind die Instal-
te benutzerfreundliche
lation von Gnash (läuft
Systemverwaltungspro-
ebenfalls nicht über-
gramme und
all) oder besser die
ã das PBI-Paketsystem. Installation von Wine,
Der eingerichtete PC-BSD-Desktop.
© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 53
D ISTRIBUTION
größte und be- GPL und verlangt kein Copyleft. Hier dürfen Ent-
kannteste Projekt, wickler/Firmen von ihren modifizierten Produkten
NetBSD [17] ist das den Quellcode behalten und sind nicht zur Wei-
portabelste Sys- tergabe/Veröffentlichung verpflichtet. Das soll ei-
tem, was auf nahe- ner intensiveren Verzahnung mit der Firmenwelt
zu jeder bekannten dienen und kommt historisch daher, dass die Ur-
Rechnerarchitektur Systeme Anfang der 90er-Jahre in den USA an
läuft, und OpenBSD der Universität Berkley (daher BSD: Berkley Soft-
[18] ist für System- ware Distribution) in enger (finanzieller und per-
verwalter und An- soneller) Kooperation mit Firmen entwickelt wur-
wender mit sehr den.
speziellen Sicher-
heitsbedürfnissen Der Begriff „Distribution“
gedacht. FreeBSD
Die BSD-Systeme sind älter als Linux und
und NetBSD sind
werden oft als „freie“ Unix-Systeme bezeich-
1993 zeitgleich ent-
net, wohingegen Linux oft als „unixähnlich“
standen und sind
definiert wird. Der Begriff Distribution wird
von 386BSD und
im Bereich der BSD-Systeme anders verwen-
Ein PBI für Wine, Firefox 3 und Flash 9. 4.4BSD-Lite aus der
det als bei Linux. Bei den BSD-Systemen
„Berkeley Software
bezeichnet Distribution den Kernel, die mit-
Windows-Browsern und deren Flash-Plugins Distribution (BSD) Series of Unix Variants“ ab-
gelieferte GNU-Anwendungssoftware und die
(läuft vollständig). PC-BSD wäre nicht PC-BSD, geleitet. OpenBSD ist ein Fork von NetBSD, es
System- und Anwendungsdokumentation als
wenn es dafür nicht ein spezielles PBI mit Wine, zweigte sich 1995 ab.
ein in sich geschlossenes Gesamtsystem. Bei-
Firefox 3 und Flash 9 anbieten würde [15]. Davon
spiel FreeBSD: der Kernel, die gesamte GNU-
abgesehen läuft das alte Flash 7 völlig normal, Weitere bekannte Systeme sind z. B. Dragon-
FlyBSD [19], das 2003 als ein Fork aus FreeBSD Anwendungssoftware und die Dokumentation
wie unter Linux auch.
4.8 hervorging, sowie Apples Mac OS X [20] (mittlerweile 1000 Seiten stark) kommen aus
einer Hand und passen daher perfekt zu-
Was hat es mit der Formulierung mit Darwin als Basissystem [21], das Code von sammen. Bei den BSD-Systemen spricht man
FreeBSD enthält.
„*BSD-Systeme“ auf sich? bei der GNU-Anwendungssoftware (Binärpake-
Es gibt zahlreiche (freie) BSD-Betriebssysteme, Die etwas andere Lizenz te und Ports) auch vom „Userland“. Anders bei
wie schon angedeutet [16]. Die oft benutzte For- Linux: Der Begriff Linux bezeichnet streng ge-
mulierung „*BSD-Systeme“ oder „*BSD-Familie“, Die Lizenz, der die meisten BSD-Systeme unter- nommen nur den Linux-Kernel und sonst nichts
die in diesem Artikel aber bewusst nicht zum Ein- liegen ist nicht die GNU General Public Licen- weiter.
satz kam, werden vereinfacht alle BSD-Systeme se (GPL), sondern eine andere, spezielle BSD-
als Gesamtheit angesprochen. FreeBSD ist das Lizenz [22]. Diese ist liberaler formuliert als die

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 54


D ISTRIBUTION
Was ist der Unterschied oder Vor- niger objektiv. Fest steht jedenfalls, dass zumin- [7] http://www.midnightbsd.org/de/
teil gegenüber anderen Unix/Linux- dest FreeBSD, NetBSD, OpenBSD und Dragon- [8] http://www.pcbsd.org/content/view/21/11/
Betriebssystemen? FlyBSD (je nach Einsatzzweck) im Serverbereich [9] http://www.ixsystems.com/
und FreeBSD neuerdings durch die Varianten [10] http://www.onlamp.com/pub/a/bsd/2006/01/05/
Das ist ein weites Feld, bei dem man sich lie-
Desktop-BSD und PC-BSD auch im Desktopbe- FreeBSD_Basics.html
ber nicht die Köpfe heiß reden sollte ;). Wer mit
reich eine brauchbare Alternative zu Linux dar- [11] http://pbibuild.pcbsd.org/
Linux gut bedient und voll zufrieden ist, sollte da-
stellen. [12] http://www.freebsd.org/doc/de/books/handbook/
bei bleiben. Punkt.
ports-using.html
Als ein großer Vorteil bei den BSD-Systeme wird Fazit [13] http://forum.pc-bsd.de/viewtopic.php?t=398
oft angesehen [23]: [14] http://video4bsd.sourceforge.net/
Das Fazit ist kurz, knapp und klar: Für interes-
[15] http://www.pbidir.com/
sierte Windows-Umsteiger oder Desktop-Linux-
ã Der Kernel, das gesamte User- [16] http://de.wikipedia.org/wiki/Vergleich_von_BSD-
Umsteiger sind Desktop-BSD und PC-BSD in-
land/Portverwaltung und die Dokumentation Betriebssystemen
zwischen gute Alternativen. Wer ein zuverlässi-
aus einem Guss, [17] http://www.netbsd.org/
ges, stabiles freies Unix-Betriebssystem abseits
[18] http://www.openbsd.org/
ã eine hervorragende, einheitliche Dokumenta- des Mainstreams und der Medien-Hypes sucht
[19] http://www.dragonflybsd.org/
tion in vielen Sprachen (gerade bei FreeBSD) und vorübergehend mit kleineren Einschränkun-
[20] http://de.wikipedia.org/wiki/Mac_OS_X
und gen bei Multimedia leben kann, wird hier fündig
[21] http://www.operating-system.org/betriebssystem/
ã Konsistenz und Kontinuität im Systemaufbau: werden. Insbesondere PC-BSD stellt für interes-
_german/bs-darwin.htm
Trotz Änderungen von Release zu Relea- sierte Umsteiger die einfachste Variante dar, ein
[22] http://de.wikipedia.org/wiki/BSD-Lizenz
se bleibt das bisher Erlernte weiterhin gül- BSD-System kennenzulernen.
[23] http://www.freebsd.org/doc/de/articles/
tig, z. B. bleiben die Verzeichnisstrukturen explaining-bsd/comparing-bsd-and-linux.html
und Konfigurationsdateien an ihren bisheri- Hinweis: Eigentlich sollte der Artikel die Lo-
gen Stellen. gos der erwähnten Distributionen enthalten. Auf-
grund der Nutzungsproblematik (siehe „Nut- Autoreninformation
Anders verhält sich dies zuweilen bei Linux. Eini- zungsrechte bei Distributionslogos“ auf Seite 65)
ge Distributionen definieren trotz LSB ihre eige- mussten die meisten – vor allem das von PC- Carsten Rohmann ist 2001 von
nen Standards, d. h. teilweise werden bei einem BSD selbst – wegfallen. Windows komplett auf Linux um-
neuen Release Verzeichnisstrukturen anders an- gestiegen. Ihn interessieren auch
L INKS Alternativen wie BSD-Systeme,
geordnet und Konfigurationsdateien im System
[1] http://www.pcbsd.org/ OpenSolaris und Projekte, die
umbenannt. Eine Konsistenz und Kontinuität wie
[2] http://distrowatch.com/ versuchen das gute alte BeOS
bei FreeBSD ist nicht bei jeder Linux-Distribution
[3] http://www.freebsd.org/de/ weiterzuentwickeln. Als freiwilliger
gegeben.
[4] http://www.freebsd.org/doc/de/books/handbook/ Mitarbeiter in Open-Source-Projekten
Weiterhin gibt es im Internet eine Vielzahl von history.html beteiligt er sich an Übersetzungen
Publikationen, die sich dem beliebten Thema [5] http://www.desktopbsd.net/ und Dokumentationen.
Performancevergleich widmen – mehr oder we- [6] http://pc-bsd.de/doku.php

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D ISTRIBUTION
Ubuntu versus Arch Linux – ein Vergleich von Michael Weingärtner

ittlerweile habe ich mehrere Male so- Ubuntu Linux nen, auch Abhängigkeiten werden ordnungsge-

M wohl Ubuntu 8.04 „Hardy Heron“ als


auch Arch Linux in aktueller Version
auf einem Tablet-PC installiert – Zeit für einen
Ubuntu Linux [3] lässt sich auf dem Acer Tra-
velmate C110 sehr einfach installieren: Live-CD
einlegen, Rechner starten, grafisches Installati-
mäß aufgelöst. Wenn es doch nötig sein sollte,
können externe Repositories für Binärpakete ein-
fach eingebunden oder auch eigene Repositories
Vergleich dieser beiden Distributionen, die onsprogramm durchlaufen – fertig. Für alle Fäl- erstellt werden.
sich, abgesehen von ihrer unterschiedlichen le gibt es auch hier gute Installationsanleitungen
Grundphilosophie, auch im täglichen Ge- im sehr umfangreichen deutschsprachigen Wiki Ein weiteres Programm zur Paketverwaltung
brauch unterscheiden. Als Testsystem dient [4]. Separates Installieren und Einrichten von ist das ebenfalls im Terminal zu benutzende
ein Acer Travelmate C111 Tablet-PC mit X.org und GNOME fallen weg. Eine große Anzahl Yaourt [9], welches die Paketverwaltung inklu-
Intel-Celeron-ULV-CPU mit 1 Ghz, 1 GB RAM, vorinstallierter Software ist dabei, die Nachin- sive Abhängigkeiten, Installation, Paketinforma-
20 GB Harddisk, Touchscreen/Stift, rotierba- stallation benötigter Software ist ähnlich einfach tion, Deinstallation etc. und das Übersetzen im
rem Bildschirm und Intel 2200BG Wireless- wie unter Arch Linux. Extra-Arbeit machte die Quellcode vorliegender Pakete aus dem AUR
LAN. Einrichtung des aktiven WLAN nach erfolgtem in sich vereinigt und automatisiert. Als kleines
Suspend/Hibernate, der Touchscreen inkl. Bild- Schmankerl gibt es dann noch eine farbige Ter-
Installation schirmrotation und die Spezialtasten. minalausgabe.

Arch Linux Ubuntu erstellt – im Gegensatz zu Arch Linux – Durch das Rolling-Release-System verspricht
Die Installation von Arch Linux verläuft über schon während der Installation in der Konfigurati- Arch Linux [10] permanente Aktualität aller in-
ein externes CD-Rom-Laufwerk reibungslos. Das onsdatei des Bootmanagers GRUB automatisch stallierten Pakete, allerdings sollten Updates aus
Basissystem mit knappen 300 MB ist über einen alle Einträge für die auf der Festplatte existieren- diesem Grund auch häufiger gemacht werden,
terminalbasierenden Installer und mit Hilfe der den Betriebssysteme. um Inkonsistenzen durch längere Pausen zu
guten Installationsanleitung [1] recht schnell in- vermeiden. Arch Linux liefert kein grafisches
stalliert, die weitere Einrichtung des Systems mit Software Paketmanagement-Frontend mit, eine Übersicht
X.org, GNOME, Software und die Konfigurati- erhältlicher Software findet man hier im Wiki [11].
on von Touchscreen, WLAN und Spezialtasten Arch Linux
nimmt aber noch einige Zeit in Anspruch. Kon- Arch Linux bietet eine große Menge Software- Ubuntu Linux
figurationseinstellungen werden grundsätzlich in pakete in eigenen Repositories [5], vervielfacht Abgesehen von AUR und dem Rolling-Release-
einfachen Textdateien vorgenommen. Das Wiki wird dieses Aufgebot an Paketen durch das Arch- System kann man obigen Text fast unverändert
[2] ist bezüglich der Installation und Konfiguration Linux-User-Community-Repository [6] (AUR [7]) übernehmen, der Paketmanager heisst hier Apt
von Arch Linux sehr hilfreich und verständlich ge- – dort findet man den Quellcode vieler weiterer und ist eine über lange Zeit bewährte Software,
schrieben, trotzdem ist etwas Erfahrung im Um- Pakete, oft in sehr aktueller Form. Die Paketver- Source-Pakete und deren Abhängigkeiten kön-
gang mit Linux und Terminal empfehlenswert. waltung Pacman [8] verrichtet ihre Arbeit im Ter- nen aus den verschiedenen Ubuntu-Repositories
minal zuverlässig und bietet eine Fülle an Optio- ebenfalls heruntergeladen werden – die Pa-

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D ISTRIBUTION
ketmanager nehmen sich hier nichts. Zu be- tischem Akkuladezustand funktioniert ebenfalls, stallieren, welches in den Repositories verfügbar
achten ist, dass zwei Systeme zur Paketver- die Ereignisanzeige des Akku-/ACPI-Applets ist.
waltung zu Verfügung stehen, neben Apt exis- zeigt ebenso wie unter Ubuntu keinerlei Ereig-
tiert auch Aptitude. Eine gemischte Anwendung nisse und scheint abgesehen von der Ladezeit- Ubuntu Linux
dieser beiden Paketverwaltungssysteme sollte anzeige und Standby-/Hibernate-Menüpunkten Die Einrichtung verläuft hier vollautomatisch, ma-
aufgrund der Möglichkeit von Abhängigkeits- funktionsuntüchtig. Das manuelle Drehen des nuelles Eingreifen durch den Administrator ist
problemen vermieden werden. Einen großen Bildschirms löst wie auch unter Ubuntu keinen nicht nötig. Im Standardbetrieb gibt es ebenfalls
Vorteil gegenüber Arch Linux unter GNOME ACPI-Event aus. Um ein reaktiviertes WLAN keine Probleme, einzig nach Suspend und Hiber-
bietet Ubuntu mit dem bereits mitgelieferten nach den Schlafmodi zu erhalten, musste statt nate verweigert Ubuntu trotz manuellem Nach-
grafischen Paketmanagement-Frontend Synap- des GNOME-NetworkManagers der alternative konfigurieren und Verwendung von Wicd spora-
tic (GTK). Diese Software macht es gerade Ein- Netzwerkmanager Wicd eingesetzt werden. disch ein Reaktivieren der Karte. Auch hier ist
steigern sehr viel einfacher, Pakete zu installie- das Paket acerhk nötig.
ren oder zu löschen. Ubuntu Linux
Auch hier funktionieren die dynamische Taktung Touchscreen und Rotation
Ubuntu erscheint im Gegensatz zu Arch Linux und Schlafmodi zuverlässig, einzig das auf ei-
Arch Linux
Rolling-Release-System zweimal jährlich in neu- nem Intel BG2200 basierende Wireless LAN
Der mit Stift bedienbare Touchscreen wird un-
er Version. Aus diesem Grund muss etwa alle nimmt sich nach dem Aufwachen eine Auszeit
ter Arch Linux durch manuelle Konfiguration
sechs Monate eine komplette Systemaktualisie- und kann nur durch manuelles Konfigurieren teil-
der Datei /etc/X11/xorg.conf, Installation des
rung durchgeführt werden, sofern man auf dem weise zum Wiedererwachen überredet werden.
selbst zu kompilierenden Paketes linuxwacom
aktuellen Stand bleiben möchte. Die Möglichkeit, Die Akkukapazität schätzt Ubuntu auf 1 Stun-
(in AUR verfügbar) und einer Zeile in der Da-
Pakete unabhängig von den Ubuntu-Servern ak- de und 50 Minuten, auch hier machen automati-
tei /etc/rc.local eingerichtet und funktioniert
tuell zu halten, bieten von vielen Benutzern der sche Ereignisse bei kritischem Ladezustand kei-
dann beispielsweise mit Gimp, Inkscape oder
großen Ubuntu-Gemeinschaft bereitgestellte ex- ne Probleme.
Xournal problemlos. Die Bildschirmrotation mit
terne Repositories.
XRandr funktioniert ebenfalls; sowohl mit als
Wireless LAN auch ohne Compiz Fusion bleibt GNOME auch
ACPI, Suspend und Hibernate Arch Linux nach Rotation funktionstüchtig. Auch die allge-
Arch Linux Die Einrichtung der Intel 2200BG verläuft rei- meine Bedienung von GNOME (Menüs, Fenster
Suspend und Hibernate können mit dem Pa- bungslos, als Bestätigung der Intel-Lizenzen etc.) gelingt nach kurzer Eingewöhnungsphase
ket pm-utils eingerichtet werden und funktio- muss in GRUB als Bootoption intel-wireless auch mit dem Stift recht gut.
nieren einwandfrei. Das dynamische Takten der mitgegeben werden. Im laufenden Betrieb macht
CPU zwischen 600 und 1000 MHz macht eben- Arch Linux hier absolut keine Probleme. Um die Ubuntu Linux
falls keine Probleme. Der Akkubetrieb wird au- WLAN-Karte nach Suspend und Hibernate zu- Hier bleibt nicht viel zu sagen, Touchscreen und
tomatisch erkannt, die Akkulaufzeit wird ab In- verlässig zu reaktivieren, ist der Wechsel vom Stift funktionieren nach nahezu identischer Ein-
stallation mit 2 Stunden und 15 Minuten ange- NetworkManager zu Wicd [12] nötig, für das ma- richtung [13] ebenfalls problemlos, das nötige
geben. Das automatische Herunterfahren bei kri- nuelle De-/Aktivieren ist das Paket acerhk zu in- Treiberpaket heißt wacom-tools und muss nicht

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D ISTRIBUTION
selbst kompiliert werden, die Extrazeile in der Geschwindigkeitsunterschied zu Ubuntu Hardy Arch Linux scheint im Großteil der Bench-
/etc/rc.local ist nicht nötig. Ein größeres Pro- in aktueller Version mit seinen generischen, ab marks etwas besser abzuschneiden, einen deut-
blem könnte den Eye-Candy-Liebhabern auffal- i386er-Architektur lauffähigen Paketen zeigte ei- lichen Unterschied sieht man beispielsweise bei
len: Unter Ubuntu wird der Bildschirm nach Ro- ne Reihe von Benchmarks mittels GtkPerf und der GZip-Kompression. Beim normalen Arbei-
tation mit laufendem Compiz Fusion nicht mehr der Phoronix Test Suite [15]. ten am Rechner sollten die Unterschiede aller-
neu gezeichnet, das System lässt sich nur noch dings, abgesehen von der etwas höheren GTK-
blind bedienen, zu sehen bekommt man aus- Mit GtkPerf wird die benötigte Zeit für die Geschwindigkeit, die möglicherweise für ein flüs-
schließlich ein Standbild. Auf Launchpad gibt es Ausführung von GTK-Operationen gemessen. sigeres Gefühl beim Arbeiten mit der Desktop-
einen entsprechenden Bugreport [14]. Die GTK-Performance ist vom verwendeten umgebung vermittelt, nicht auffallen. Alle Ergeb-
Desktop-Thema abhängig, auch Fenstergröße nisse können mit ausführlichen Details im Blog
Sondertasten und -sichtbarkeit des Benchmarkprogrammes [16] nachgelesen werden.
haben Einfluss auf die Ergebnisse. Für diesen
Hier braucht man gar nicht erst einen Unter- Test wurde das Fenster maximiert, das ver-
schied suchen – mittels xev und xbindkeys las- Speicherplatzbedarf
wendete Thema ist Clearlooks-Cairo-Glider, das
sen sich alle Sondertasten einrichten. Die Tas- Fensterdekorationsthema nennt sich Deviant. Mit sämtlicher installierter und hier benötigter
te zum Ein- und Ausschalten von WLAN kann Extra-Software kommen sowohl Ubuntu als auch
mit einem kleinen zusätzlichen Skript ebenfalls Die Phoronix Test Suite enthält eine Sammlung Arch Linux (GNOME) auf ca. 2,8 GB Festplat-
zu dieser Funktion überredet werden. Die fünf vieler einzelner Benchmarks für Linux-Systeme. tenplatzbedarf. Ubuntu ließ sich mittels Apt und
Tasten auf dem Bildschirm kann man im Tablet- Das Programm benötigt PHP5 als Command- Synaptic auf ca. 1,6 GB entschlacken, unter
Modus z. B. mit Funktionen zum Scrollen oder Line-Interface, unter Arch Linux musste das Pa- Arch Linux schlug dieser Versuch bisher fehl.
Rotieren des Bildschirms belegen. Auch die LED ket time zusätzlich installiert werden. Es wur- Alle Pakete einzeln über Pacman oder Yaourt
unter dem Mail-Button kann relativ einfach mit- den einzelne Tests aus verschiedenen Bereichen durchzugehen, ist sehr zeitaufwändig, ein gra-
tels des Pakets acerhk und minimaler Editier- durchgeführt. fischer Paketmanager unter GNOME/GTK der
arbeit zum Leuchten gebracht werden, in Ver- Abhängigkeitsprobleme oder gefährliche Lösch-
bindung mit dem E-Mailprogramm Claws-Mail Ergebnisse versuche durch Warnungen kennzeichnet, konn-
kann sie zur Signalisierung neuer Nachrichten im Arch Linux Ubuntu te noch nicht gefunden werden. Auch auffal-
Posteingang genutzt werden. GtkPerf 23.82 sec 39.52 sec lend war, dass Ubuntu beispielsweise die separa-
GZip- 69.60 sec 188.10 sec te Installation von OpenOffice.org-Writer zulässt,
Beide Betriebssysteme kommen gleichermaßen Komprimierung
Arch Linux anscheinend jedoch nur die komplette
mit den Sondertasten zurecht, der Einrichtungs- X11- 869 Op/s 875 Op/s
Performance
OpenOffice.org-Suite anbietet.
aufwand ist identisch.
SciMark 2.0 255580.3 LPS 194036.8 LPS
Dhrystone2 2706899.90 LPS 2819877.50 LPS Fazit
Geschwindigkeit ImageMagick- 1419.10 sec 1556.44 sec Arch Linux
Arch Linux bietet ausschließlich i686- oder Kompilierung
Die Einrichtung ist wesentlich aufwändiger
x86_64-optimierte Pakete an. Einen messbaren Fract 9.18 fps 8.93 fps
und erfordert zumindest Grundwissen bezüglich

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D ISTRIBUTION
Linux und Terminal, im laufenden Betrieb existie- tionsassistent führt den Benutzer sicher und [10] http://archlinux.de/
ren hier kaum Probleme. Die Möglichkeit, Soft- schnell durch die Installation, danach ist das Sys- [11] http://wiki.archlinux.org/index.php/Pacman_GUI_
ware aus dem AUR relativ einfach selbst über- tem mit allen grundlegend nötigen Softwarepake- Frontends
setzen zu können, bietet viele Optionen, nach- ten ausgestattet. Die langen Releasezyklen ber- [12] http://www.cywhale.de/2008/08/07/wireless-intel-
teilig wirkt sich der entsprechende Zeitaufwand gen ein gewisses Risiko beim fälligen Aktualisie- bg2200-und-suspendhibernate/
aus. So benötigte ein testweises Übersetzen von ren auf eine neue Version. Einige kleinere Feh- [13] http://www.cywhale.de/2008/07/03/ubuntu-acer-
Firefox auf dem 1 GHz-Celeron ca. 1,5 Stunden, ler trüben hier den Spaß beim täglichen Arbei- c111-touchscreenstift/
Wine in einer älteren Version immerhin noch eine ten, trotz allem ist Ubuntu weiterhin erste Wahl [14] https://bugs.launchpad.net/ubuntu/+source/
Stunde. Nötig wird das Selbstbauen von Paketen für Linux-Einsteiger. compiz/+bug/132065
für den Durchschnittsanwender aber wohl nur in [15] http://www.phoronix-test-suite.com/
Ausnahmefällen. Das Zusammenstellen des ei-
L INKS [16] http://www.cywhale.de/2008/07/31/benchmarks-
genen Systems ab der Grundinstallation vermit- [1] http://wiki.archlinux.de/?title=Arch_ arch-linux-vs-ubuntu/
telt bis zu einem gewissen Grad gute Kenntnisse Linux_installieren
über die Strukturen von Dateisystem, Diensten, [2] http://wiki.archlinux.de/?title=Hauptseite
Konfiguration und Paketen. Durch das Rolling- [3] http://ubuntu.com/
Autoreninformation
Release-System bietet Arch Linux permanente [4] http://wiki.ubuntuusers.de/Installation
Aktualität. [5] http://wiki.archlinux.org/index.php/Official_ Michael Weingärtner ist intensi-
Repositories ver Linux-Nutzer seit Ubuntu 6.06
Ubuntu Linux [6] http://aur.archlinux.org/index.php?setlang=de „Dapper Drake“, ist danach aber
Die Einrichtung des Systems gelingt zügig, nur [7] http://wiki.archlinux.de/?title=AUR auf Arch Linux umgeschwänkt. Ein
für einige Spezialfunktionen muss per Hand [8] http://www.archlinux.org/pacman Vergleich beider Distributionen bot
nachgearbeitet werden. Der grafische Installa- [9] http://archlinux.fr/yaourt-en sich da an.

„1,000 Miles North“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/402


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P ROGRAMMIERUNG
Projekt-Hoster-Test: ShareSource von Marcus Schulderinsky

m ein Projekt erfolgreich zu präsen- ziger Wermutstropfen vorweg, ShareSource liegt Neues Projekt erstellen

U tieren und zu verwalten, braucht es


eine Webseite und verschiedene klei-
ne Tools. Bei den sogenannten „Projekt-
nur in einer englischsprachigen Version vor. Im
Folgenden wird ShareSource anhand der Erfah-
rungen mit einem Beispielprojekt durchleuchtet.
Um ein neues Projekt zu erstellen, genügt
ein Klick auf „add project“. Jetzt wird man mit
einer kurz und knapp gehaltenen Einleitung
Hostern“ hat man gleich alles zusammen und begrüßt, die die verschiedenen Dienstleistun-
muss sich nicht um die Installation und War- Vorarbeit gen beschreibt und darauf hinweist, dass man
tung dieser Dienste kümmern, sondern kann
Registieren und Einloggen
sich vollkommen dem Programmieren wid-
Auf der Webseite [1] kann
men. Das Problem besteht allerdings nicht
man sich registrieren und
darin, eine solche Plattform zu finden, son-
nach erfolgter Anmeldung be-
dern die für seine Bedürfnisse passende aus
kommt man eine E-Mail mit
einer Vielzahl von Webseiten auszuwählen.
dem Aktivierungslink. Einlog-
Für mein erstes „großes“ Projekt brauchte
gen [2] kann man sich nun mit
ich auch einen solchen Hoster und letztend-
seinem Benutzernamen und
lich hatte ich eine kleine Auswahl zusammen,
seinem Passwort oder seiner
die ich in dieser Serie testen werde. Leider
OpenID.
ist es nicht möglich, die Systeme auf Taug-
lichkeit für große Teams zu testen, aber für Die Verwaltungsoberfläche
„kleine“ Entwickler wie mich versuche ich die Die Verwaltungsoberfläche
richtige Lösung zu finden. ist einfach und übersichtlich
gestaltet. Allerdings vermisst
ShareSource ist eine relativ neue Open-Source-
man hier ein paar Möglich-
Projekt-Hosting-Plattform, die am 22. Juli 2007
keiten, wie zum Beispiel An-
ins Leben gerufen wurde. Sie wurde geschaf-
gaben zu seinen Fähigkeiten
fen, um die „perfekte“ Plattform für ihre Entwick-
machen zu können, sodass
ler zu werden. Mittlerweile in Version 1.98 vor-
zum Beispiel andere Entwick- Die ShareSource-Startseite begrüßt einen.
liegend wurde besonders darauf geachtet, dass
ler sehen können, welche
sich ShareSource möglichst einfach bedienen
Programmiersprachen man beherrscht. Damit eine von ShareSource unterstützte Lizenz nutzen
lässt und dass man nicht durch irgendwelche
könnte die Bildung von (internationalen) Ent- muss. Im nächsten Schritt wird man aufgefor-
Lizenzen eingeschränkt wird. Besonderen Wert
wicklerteams vereinfacht werden. Aber leider dert, einen kurzen Projektnamen, wie zum Bei-
gelegt wurde auf die gute Unterstützung von
kann man an hier nur das Passwort ändern. spiel „Firefox“ oder „KDE“, einzugeben. Danach
Mercurial, welches neben Subversion als Versi-
wird der volle Name verlangt, wie „Mozilla Fire-
onskontrollsystem eingesetzt werden kann. Ein-

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P ROGRAMMIERUNG
fox“ oder „K Desktop Environment“. Nun muss Als Erstes sollte man sich einmal durch die Op- neue Hauptseite erstellt. Ist man damit fertig,
man die gewünschte Open-Source-Lizenz aus- tionen klicken, die sich hinter „Project Administra- sucht man vergebens nach einem Button für ei-
wählen. Zur Auswahl stehen GNU General Pu- tion » Main Information“ verstecken, beispielswei- ne neue Seite. Setzt man auf der Hauptseite
blic License, Mozilla Public License, Qt Public Li- se welche Dienste ein Benutzer einsehen darf, einen Link auf eine, die noch nicht vorhanden
cense, Artistic License, Open Software License die Beschreibung editieren oder die verwendeten ist, so wird ein Fragezeichen neben dem Link an-
und viele mehr. Danach sollte man sein Projekt Programmiersprachen nennen. gezeigt. Klickt man jetzt auf das Fragezeichen,
noch kurz beschreiben und eine Kategorie festle- kommt man auf die Seite und kann sie editieren.
gen. Jetzt dauert es laut Angabe ca. 48 Stunden, Nachrichten und Dateien veröffentlichen Auf diese Weise lässt sich das Wiki komplett er-
bis das Projekt vom Administrator freigeschaltet Als Nächstes wäre eine neue Nachricht über stellen. Als Wiki-System wird WikiCreole [3] ver-
wird. Im Test war dies sogar schon am nächsten das Projekt ganz angebracht, also über „Pro- wendet.
Tag passiert. ject Administration » News“ einen Beitrag ver-
fassen. Allerdings ist ein Projekt ohne Da- Die Mailingliste
Projektverwaltung teien relativ sinnlos, daher muss man noch Als Nächstes ist eine Mailingliste praktisch. Eine
die entsprechenden Dateien hochladen. Da- neue Mailingliste wird ganz einfach im „Mailing
Mit einem Klick auf „Project Administration“ auf zu sollte man ein „Package“ (Art der Veröf- List Manager“ erstellt. Hierzu muss man auf „Add
der Seite des Projekts kann man die verschiede- fentlichung zum Beispiel „release“ oder „tes- a mailinglist“ klicken und die gewünschten Daten
nen Dienste verwalten. ting“) anlegen. Daraufhin sollte man sich eine eingeben. Nachdem man jetzt eine neue Mailing-
Version einrichten, beispielsweise liste hat, kann man unter „Manage a mailing list“
0.1, und alle Dateien des Pro- noch ein paar Einstellungen vornehmen.
gramms als Archiv über die Web-
seite hochladen. Der Tracker
Ein Tracker für Fehler und Wünsche ist automa-
Bildschirmfotos hochladen tisch aktiviert. Wenn man ihn nicht unter „Project
Jetzt wären ein paar Bildschirmfo- Administration » Main Information“ ausgeblendet
tos der Software noch sehenswert. hat, gibt man den Nutzern auch die Möglichkeit,
Dazu klickt man auf „Project Ad- Fehler zu berichten und ihre Wünsche zu äu-
ministration » Gallery“ und lädt ein ßern.
neues Bild mit kurzer Beschreibung
hoch. Statistiken und Repositories
Wie man sich jetzt noch eine Webseite auf
Das Wiki erstellen ShareSource.org einrichtet, wird weiter unten be-
Jedes gute Projekt braucht seine schrieben.
Dokumentation und ein Wiki tut hier
gute Dienste: Dazu klickt man auf Man kann sich nun noch die Statistiken un-
„Project Administration » Wiki“ und ter „Project Administration » Statistics“ angucken
binnen kurzer Zeit hat man eine und sich wieder dem Programmieren widmen.
Über die Verwaltungsoberfläche kann man alles einstellen.
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P ROGRAMMIERUNG
Wenn man in einem Team arbeitet, ist es aber $ hg add DATEINAME „Forge“-Seite auszutauschen. Dies wird durch
angebracht, noch Subversion oder Mercurial ein- OpenForge [7] möglich.
zurichten. wird die Datei DATEINAME dem aktuellen Index
hinzugefügt. Mit Eigene Webseite
Eigenes Repository Neben der Projektseite kann man sich noch
Repositories werden zum Beispiel genutzt, um $ hg ci -m "INFO" eine Webseite anlegen. Diese lässt sich re-
mit mehreren Entwicklern an einem Projekt zu lativ einfach erstellen, man muss hierzu die
arbeiten oder die neueste Version zum Testen kann man jetzt noch einen Infotext zu den Ände- HTML-Seiten in ein neues Repository mit dem
(als Quelltext) bereitzustellen. Um ein eigenes rungen angeben. Mit Namen „www“ hochladen. Die Webseite ist
Repository zu erstellen, klickt man im Hauptme- kurz darauf (5-10 Minuten) unter der Adresse
$ hg push http://hg.sharesource.org/y
nü auf „Project Administration » Repository“. Ein http://PROJEKTNAME.sharesource.org/ er-
PROJEKTNAME
Repository ist bereits vorhanden, die Anleitungen reichbar [8]. Auf Wunsch kann auch PHP aktiviert
zu dessen Nutzung gibt es im Wiki von Share- werden die Dateien dann hochgeladen. Dabei werden.
Source (Mercurial [4], Subversion [5]) und von werden Benutzername und Passwort verlangt,
Mercurial selbst [6]. Hier folgt nur eine Kurzan- diese sind identisch mit den Anmeldedaten von Fehler im System
leitung für Mercurial. ShareSource.
ShareSource soll ein paar kleine Fehler haben,
Zuerst muss man Mercurial über das Paket mer- Wenn man nicht jedes Mal diese Daten ange- allerdings sind diese im Test nicht aufgefallen.
curial auf dem eigenen Rechner installieren. Da- ben möchte, dann kann man die Datei .hg/hgrc Einziges Problem ist, das man mit Firefox keine
nach startet man Mercurial im Terminal: im Verzeichnis des Projekts editieren. Dazu sollte Tags für sein Projekt hinzufügen kann, dies funk-
man folgende Zeile tioniert jedoch mit Opera wunderbar. Bei kleine-
$ mercurial ren Problemen kann man einfach im IRC (siehe
default = http://hg.sharesource.orgy unten) den Administrator kontaktieren.
Nun sollte man mit /PROJEKTNAME
$ hg clone http://hg.sharesource.orgy Die Community rund um den Hoster
durch
/PROJEKTNAME Auf irc.sharesource.org im Channel
default = http://BENUTZERNAME:PASSy #sharesource bekommt man nette Hilfe. Falls
den aktuellen Inhalt des Repositories in den
WORT@hg.sharesource.org/PROJEKTNAME man Fragen an den Administrator hat, so soll-
aktuellen Ordner kopieren. Die (lokalen) Da-
te man die acht Stunden Zeitverschiebung be-
teien des Projekts sollten jetzt in den Ordner ersetzen. Unter http://hg.sharesource.org/PRO rücksichtigen, da Tim „timgws“ Groeneveld, der
./PROJEKTNAME kopiert werden. Mit JEKTNAME kann man nun das Repository an- Administrator, in Australien wohnt. Außerdem be-
schauen. kommt man im Wiki [9] Hilfe, auch wenn dieses
$ cd PROJEKTNAME
derzeit noch nicht sehr umfangreich ist. Zudem
Des Weiteren ist es möglich, über eine Schnitt-
wechselt man in das Verzeichnis des Projektes gibt es eine Mailingliste [10].
stelle die Informationen mit einer anderen
und mit

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I NTERVIEW
Verbreitung ausbaufähig. So ist zum Beispiel die Rechtever- [6] http://www.selenic.com/mercurial/wiki/index.cgi/
gabe für den Verwaltungsbereich nicht sehr fle- QuickStartDe
Das große Problem von ShareSource liegt wohl
xibel. Es gibt „NONE“, „BASIC“ und „ALL“. Ge- [7] http://openforge.info/
in dessen Verbreitung, denn ShareSource ist
nauere Einstellungsmöglichkeiten gibt es leider [8] http://wiki.sharesource.org/ShareSource:
nicht ganz so bekannt (Google-Pagerank: 4
(noch) nicht. Interessant wäre zum Beispiel eine What’s_New
[11]) wie andere Projekt-Hoster (SourceForge,
Einstellung, die GUI-Designer nur das Hochla- [9] http://wiki.sharesource.org/
Launchpad, BerliOS) und weist einige „tote“ Pro-
den vom Screenshots ermöglicht. Allerdings wur- [10] http://sharesource.org/mailman/listinfo/
jekte auf.
de bei der Rechtevergabe schon viel aufgeholt, sharesource-dev
sodass sich zum Beispiel nun einstellen lässt, [11] http://de.wikipedia.org/wiki/PageRank
Fazit und sonstige Besonderheiten ob ein bestimmter Entwickler Administratorzugriff
Zu den Besonderheiten von ShareSource zählt auf HG, SVN oder Nachrichten hat.
vor allem die kleine, aber sehr freundliche und
schnelle Community. Ein äußerst engagierter Ad- ShareSource eignet sich trotzdem wunderbar für
kleinere Programme, da es hier durch unkompli- Autoreninformation
ministrator erfüllt auch kleine Sonderwünsche
und behebt einfache Probleme sehr schnell. Des zierte Handhabung besticht.
Marcus Schulderinsky entwickelt
Weiteren hat timgws im Interview (siehe unten) L INKS kleine Pythonprogramme, die er
immer wieder auf Mercurial hingewiesen, da es der Welt auch zugänglich machen
[1] https://sharesource.org/register/
bei ShareSource besonders aufmerksam und er- wollte. Aus diesem Wusch heraus
[2] https://sharesource.org/login2/
folgreich behandelt und eingesetzt wird. hat er verschiedene Projekt-Hoster
[3] http://wikicreole.org/
[4] http://wiki.sharesource.org/Help:Mercurial aus Sicht eines Projektanfängers
Allerdings ist ShareSource im Bereich der Team-
[5] http://wiki.sharesource.org/Help:Subversion betrachtet.
arbeit für Projekte und der Dokumentation noch

Interview mit dem ShareSource-Macher Tim „timgws“ Groeneveld von Marcus Schulderinsky

a beim Testen der Plattform Share- Tim Groeneveld ShareSource ist eine Web- War das auch Deine Motivation, Share-

D Source (siehe Artikel „Projekt-Hoster-


Test: ShareSource“ auf Seite 60) ein
paar Fragen auftraten, habe ich mich ent-
seite für die Softwareentwicklung im Team. Wir
(Jordan „webs“ Bracco und ich) hatten Proble-
me mit anderen Webseiten wie SourceForge
Source zu administrieren?
Zum einen das, zum anderen die Tatsache,
dass ich Open-Source-Software liebe und alles
schlossen, dem Administrator Tim Groene- oder Launchpad und haben nicht den „perfek- daran setze, um deren Entwicklung zu fördern.
veld, alias timgws, diese zu stellen. ten“ Projekt-Hoster gefunden. ShareSource ent- Die meisten Leute hier sehen das hoffentlich ge-
spricht dagegen unserer Vorstellung einer echten nauso. *grinst*
freiesMagazin Wie würdest Du Share- offenen Entwicklungsplattform.
Source beschreiben?

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I NTERVIEW
Warum sollte man ShareSource für sein wir darauf ab, unsere Dienste zu verbessern und noch etwas anderes?
Projekt nutzen? existieren nicht, um Profit zu erzielen. Am besten fragst Du da die Leute, die Share-
Gute Frage. Wie ich schon sagte, wurde Source benutzen. Aber ich denke, das meiste
die Webseite für webs und mich entwickelt, so- Also könnte ich jetzt eine Verbesserung funktioniert ganz gut. Bis auf die Projektnachrich-
dass wir ohne Probleme mit dem Versionsverwal- vorschlagen und Du würdest sie einbauen? ten, dort gibt es leider keine Möglichkeit, sie nach
tungssystem entwickeln konnten, welches uns *lacht* Im Moment arbeite ich daran, das der Veröffentlichung zu ändern. Aber das wird,
am besten gefiel. Ich denke, gute Gründe für Nachrichtensystem zu überarbeiten und den Im- wie oben gesagt, demnächst ausgebessert.
ShareSource sind, wenn man den besten Sup- port und Export von Repositories, die nicht auf
port haben will, mit Leuten, die sich um einen ShareSource gehostet sind, zu ermöglichen. Au- Es gibt einige „tote“ Projekte. Was ist mit
kümmern, wenn man richtige Open-Source- ßerdem will ich das Webinterface noch etwas denen?
Software programmieren möchte und wenn man überarbeiten. Einen ersten Ausblick findet man Solange die Projekte einen Quellcode zur Ver-
Mercurial liebt. auf der Webseite [1]. fügung stellen, ist doch alles in Ordnung, oder?
Ich habe auch Projekte auf ShareSource, die ein
Apropos Mercurial, was sind die Stärken Und wie wäre es, das Bild mit der Wikisyn- Jahr lang ohne Änderungen auskommen, aber
des Versionsverwaltungssystems? tax neben das Eingabefeld zu machen und trotzdem nützlich sind [3].
Man kann seinen Quellcode auch außerhalb nicht darunter?
von ShareSource bearbeiten. Das heißt, man In meiner Entwicklerversion ist es schon da, Gibt es noch etwas zum Schluss, das du
checkt den aktuellen Stand aus, macht offline allerdings ist die etwas unorganisiert. sagen möchtest?
Änderungen daran, überträgt diese lokal und Ja, ShareSource soll auf lange Zeit existieren,
Du sagtest oben, dass der große Unter- deshalb wächst das Admin-Team auch bestän-
lädt dann nach einem Jahr erst wieder alles auf
schied zu anderen Projekt-Hostern die Frei- dig. Zusätzlich ist ShareSource Open Source.
ShareSource hoch. Außerdem ist es schnell und
heit bei ShareSource ist. Gibt es noch weite- Wer also ein Projekt dort hosten will, kann es oh-
wirklich plattformübergreifend. Im Vergleich zu
re? ne Probleme tun. Es ist wirklich einfach. Share-
Git mag ich die einfache Handhabung, einfach
Zum einen natürlich die bereits erwähnte Source ist natürlich nicht perfekt, aber es kann ja
nur hg serve eingeben und schon hat man eine
Mercurial-Unterstützung. Und dann sprichst Du nur besser werden.
Webschnittstelle, mit der man auch die Änderun-
gerade mit dem Administrator und Entwickler von
gen verwalten kann. Zudem hat Mercurial Warte-
ShareSource. Ich denke, das sind zwei ziemliche Danke für das Interview.
schlangen, wie quilt plus Versionskontrolle.
große Unterschiede. *grinst* Gerne.
Und welche Art von Entwicklern nutzt L INKS
Welche Dienste bietet ShareSource an?
ShareSource?
Veröffentlichung von Projektversionen, Sub- [1] http://sharesource.sharesource.org/look2.0/
Coole Entwickler? Nein, im Ernst. Ich denke,
version und Mercurial, eine Webseite, ein Wiki, index.html
Entwickler, die ihre Freiheiten lieben. Zum einen
einen nicht so schönen Bugtracker, dafür aber [2] http://sharesource.org/-changelog.txt
ist ShareSource Open Source, zum anderen be-
ein sehr ausführliches Changelog [2]. [3] http://sharesource.org/~tim/projects/
sitzen die Projektleiter den Quellcode, nicht die
Plattform, auf der sie hosten. Zusätzlich zielen Gibt es irgendwelche Fehler auf der Seite?
Du sagtest, der Bugtracker ist nicht so gut,

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L IZENZ
Nutzungsrechte bei Distributionslogos von Dominik Wagenführ

er Aufschrei der Ubuntu-Community tet, wir werben nicht mit den fremden Marken für Beispiel einem Blog oder einer Wiki-Seite, über-

D in Bezug auf die angezeigte EULA


beim ersten Firefox-Start in der letz-
ten Entwicklerversion hat gezeigt, dass die
uns oder ein anderes Produkt. Die Namen sind
einfach Teil einer Berichterstattung und fallen da-
mit nicht unter das Markenrecht. Die Logos sind
tragen.

Wichtig ist hierbei: Wenn es keine Nutzungsbe-


Meinung einzelner doch etwas zählen kann aber Werke mit einem Urheber und – unabhängig dingungen gibt, gilt das Urheberrecht bzw. Copy-
(siehe „Mozilla-Eula sorgt für Aufregung“ auf vom Markenrecht – mit einem Copyright und ggf. right/Markenrecht und eine weitere Nutzung ist
Seite 25). Mozilla hat reagiert und die EULA Nutzungsbedingungen versehen. Manch einem uns nicht erlaubt. Zusätzlich ist es natürlich nicht
wird wieder gestrichen. Die Frage, die sich mag hier das Zitierrecht im Kopf herumspuken, erlaubt, ein solches ggf. geschütztes Logo selbst
stellt: Muss man auf die Nutzungsrechte denn welches natürlich ein Zitat (auch eines Bildes) mit Nutzungserlaubnis, unter eine bestimmte Li-
überhaupt aufmerksam machen? zulässt. Ein Bildzitat [3] ist aber etwas komplizier- zenz zu stellen. Das heißt also, alle hier im Ar-
ter und vor allem muss der Text sich mit dem Bild tikel abgebildeten Logos unterliegen nicht auto-
In meinen Augen: Ja, muss man. Über das „Wie“ auseinandersetzen. Und dies ist bei der Verwen- matisch der GNU Free Documentation License!
lässt sich aber streiten und das soll auch gar dung von Distributionslogos zur reinen Auflocke-
nicht Bestandteil dieses Artikels sein. Vielmehr Hinweis: In der Regel wurden die englischen
rung des Textes nicht gegeben.
betrifft die Thematik des Nutzungs- und Lizenz- Distributionsseiten bemüht, da diese oft mehr In-
rechts freiesMagazin direkt, da wir bei nicht Für die Beantwortung der obigen Frage wur- formationen als ihr deutsches Pendant lieferten.
selbst erstellten Bildern natürlich den Urheber den einige Distributionen ausgewählt und auf Angegebene englische Texte wurden für diesen
und die Lizenz angeben. In dieser Ausgabe woll- den Webseiten nach Hinweisen gesucht, in- Artikel aber ins Deutsche übersetzt.
ten wir zur Auflockerung – vor allem der Distri- wieweit man das Distributionslogo nutzen darf.
butionsübersicht auf Seite 10 – die Logos der Dabei wurde sich größtenteils auf eine Suche Der Test
erwähnten Distributionen mit anzeigen. Um aber von maximal einer viertel Stunde pro Seite be- Arch Linux
auf der rechtlich sicheren Seite zu stehen, ist es schränkt. Sollte die relevante Information bis da- Arch Linux macht es einem leider nicht so ein-
natürlich wichtig zu wissen, inwieweit man ein hin nicht gefunden worden sein, wurde aufgege- fach, überhaupt an Logos zu kommen. Auf der
Distributionslogo überhaupt nutzen darf. Spezi- ben und dies entsprechend vermerkt. Es kann Webseite selbst wird unter „Support Arch » Lo-
ell für freiesMagazin stellt sich die Frage: Darf sein, dass ich mich auch einfach nur zu blöd bei gos&Artwork“ [4] nur auf die Pakete verwiesen.
man ein Logo für ein nicht-kommerzielles PDF- der Suche anstellte, normalerweise wurde aber Wenn man sich das Artwork-Paket herunterlädt,
Magazin in einem Bericht bzw. Absatz veröffent- nach Schlagwörtern wie „Legal Notice“, „Trade- gibt es auch eine Datei TRADEMARK, in der aber
lichen und wenn ja, zu welchen Bedingungen? mark Policies“ oder „Artwork/Logos“ geschaut, nur steht, dass der Name ARCHLINUX und das
um zum Ziel zu gelangen. Zusätzlich wurde der Logo bekannte Marken und einige Rechte vorbe-
Gleich vorweg: Die Frage stellt sich für die Dis- Wortlaut auf den Webseiten exakt ausgelegt (sie- halten sind. Was an dieser Stelle mit „bekannt“
tributionsnamen in Hinblick auf das Markenrecht he Beispiel „PC-BSD“ unten). Die Konsequenz gemeint ist, bleibt unklar, ebenso wie die Frage,
nicht, da wir die angesprochenen Marken nicht für uns aus diesem Artikel lässt sich dabei leicht wer denn das Logo letztendlich besitzt.
nutzen [1], sondern nur nennen [2]. Das bedeu- auch auf die Nutzung in andere Medien, wie zum

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Weiter wird in der Datei nur auf die Arch-Seite Konsequenz für uns: Das CentOS-Logo ist zenzseite [12], die zwar die vom Elive-Gründer
zurück verwiesen, auf der aber keinerlei Informa- markenrechtlich geschützt, darf aber in unserem Thanatermesis erstellten Dateien unter die
tionen zu einer Verwendung oder Lizenzen ge- Fall verwendet werden. „Creative Commons Attribution-NonCommercial-
funden wurden. ShareAlike 2.0“-Lizenz [13] stellt, das Elive-Logo
Debian wird aber nicht gesondert erwähnt. Das heißt, es
Konsequenz für uns: Das Arch-Logo ist mar- Auf der Debian-Seite findet man ist nicht klar, wer das Logo erstellt hat und ob es
kenrechtlich geschützt, eine Verwendung ist uns ganz unten die „Lizenzbestim- ggf. Thanatermesis selbst war. Im Forum findet
nicht erlaubt. mungen“ [8] und dort einen Link man zwar einen Thread [14] und den Verweis zu
zum Debian-Logo [9]. Es gibt diversen E17-Logos [15], aber dort ist nicht das
CentOS demnach zwei Logos. Für die originale Elive-Logo zu finden.
Der Einfachheit halber wurde Benutzung des offiziellen Logos
nach „logo“ gesucht, wodurch muss eine Erlaubnis von Debian vorliegen. Das Konsequenz für uns: Es ist unklar, ob das Elive-
man auf einen FAQ-Eintrag zur offene Logo „oder eine veränderte Version darf Logo markenrechtlich geschützt ist. Es darf aber
Verwendung stößt [5]. Für die Fra- von jedem verwendet werden, um auf das zumindest von uns nicht weiter verwendet wer-
ge nach der Verwendung in einem Debian-Projekt hinzuweisen“. den. Die Fan-Logos stehen meist unter der Arti-
Magazin gibt es einen eigenen Absatz: stic License 2.0 [16].
Konsequenz für uns: Beide Debian-Logos un-
„Darf ich die CentOS-Logos und/oder CentOS- terliegen einem Copyright, das offene Logo darf Fedora
Images in einem Artikel über CentOS veröffentli- aber für unsere Zwecke gebraucht werden. Auf der deutschen Fedora-Seite findet man in der
chen? Fußzeile zwar „Richtlinien zum Markenzeichen“
DesktopBSD [17], aber auch der weiterführende Link [18] gibt
Absolut. Wir würden aber darum bitten, die Es gibt zwar keine Trademark- keinen schnellen Hinweis, wo man das Logo fin-
CentOS-Entwickler zu kontaktieren, sodass wir Seite, aber über „Wiki » How to det oder ob man dieses nutzen darf.
darüber Bescheid wissen, und wir bieten auch contribute to DesktopBSD » Art-
gerne Hilfe mit den Logos und weiteren Informa- work Collection“ gelangt man zu Daher versucht man den Weg über die Haupt-
tionen an. [...]“ den Logos [10]. Dort steht sehr seite und das Subprojekt „Artwork“, wo man
vorbildlich, dass die Grafiken unter der „Crea- auch weiter unten zum einen das Fedora-Logo
Darunter gibt es noch den Hinweis, dass
tive Commons Attribution-NonCommercial 2.0“- [19] verlinkt findet und auf dieser Seite auch die
„CentOS und die Logos [...] Marken von CentOS
Lizenz [11] veröffentlicht werden. Nutzungsbedingungen [20]. Leider verweist die
ltd“ sind.
Webseite für die Nutzungsbedingung nur auf ei-
Konsequenz für uns: Das Desktop-BSD-Logo ne E-Mailadresse, bei der man um Erlaubnis fra-
Leider werden die Logos auf der FAQ-Seite nicht
darf mit einem Hinweis auf die CC-BY-NC-2.0- gen kann.
direkt verlinkt, sodass man diese über das Wiki
Lizenz verwendet werden.
(per „logo“) suchen muss und dort über die inof-
Konsequenz für uns: Das Fedora-Logo ist mar-
fizielle Artwork-Seite [6] auch zu den offiziellen Elive kenrechtlich geschützt und darf nicht allgemein
Logos [7] geführt wird. Auf der Homepage findet man zwar eine Li-

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verwendet werden. (Eine Anfrage an die ange- ã der Kontext Gentoo-Bezug hat, unter eine Creative-Commons-Lizenz stellen
gebene E-Mailadresse wurde nicht getätigt.) kann, da beide Lizenzen nicht kompatibel sind
ã es nicht so aussieht, als käme der Inhalt vom
[30].
FreeBSB Gentoo-Projekt oder der Gentoo Foundation,
Auf der FreeBSD-Seite wird man Inc. und Nach meiner ziemlich laienhaften Meinung ist die
etwas umhergescheucht, sodass ã ein Hinweis auf die Marken angegeben wird. Lizenz daher gar nicht gültig.
man über die „Legal Notice“ [21]
zu den „Trademark Legends“ [22] Konsequenz für uns: Das Gentoo-Logo ist mar- Konsequenz für uns: Es ist unklar, ob das gOS-
kommt und zum Schluss bei kenrechtlich geschützt, darf aber in unserem Fall Logo der o. g. Creative-Commons-Lizenz unter-
den Nutzungsbedingungen landet verwendet werden. liegt. Zur Sicherheit wird es von uns nicht ge-
[23]. Dort steht: nutzt.
gOS
„Jede Person, jede Organisation und jedes Un- In der Fußzeile der gOS-Seite [27] steht: Mandriva
ternehmen darf die Marken benutzen, um Unter- Auf der englischen Webseite findet man in der
stützung für das [FreeBSD-]Projekt [...] zu zei- „gOS unterliegt der „Creative Commons Fußzeile einen Link „Legal Information“ [31], über
gen.“ Attribution-Noncommercial-Share Alike 3.0 den man zu einer FAQ („Frequently Asked Ques-
Unported“-Lizenz [28].“ tions“) kommt. Der einzige Eintrag zum Thema
Über das verlinkte „Marks“ im Text gelangt man Logo-Gebrauch umfasst die Frage:
zu den Logos [24], auf denen noch einmal explizit An dieser Aussage gibt es aber einige Zweifel:
steht, dass es eine Marke der FreeBSD Founda- „Kann ich die von Mandriva erstellten Grafiken
1. Zum einen ist nicht die Unported-Lizenz ver- unabhängig von der Software verwenden?“
tion ist.
linkt, sondern die US-Lizenz [29]. Beide Lizen-
Konsequenz für uns: Das FreeBSD-Logo ist zen haben unterschiedliche Lizenztexte. Ich Ein Bericht über Mandriva könnte man zum Bei-
markenrechtlich geschützt, darf aber in unserem gehe einfach von einem Linkfehler aus, eine spiel hierzu zählen. Als Antwort erhält man:
Fall verwendet werden. Sicherheit, welche Lizenz gemeint ist, gibt es
aber nicht. „Das „Star Logo“ ist registriert und gehört zum
Gentoo geistigen Eigentum Mandrivas. Man kann sich
2. Dann verkauft Good OS LLC gOS sicherlich aber in das Partnerschaftsprogramm eintragen,
Über „Graphics » Logos and the-
auch an Netbook-Hersteller. Es ist also un- wenn man andere Grafiken von Mandriva nutzen
mes“ gelangt man auf der Gentoo-
klar, wie man seine eigene Noncommercial- möchte. Die Registrierung ist kostenlos und geht
Seite zu den Logos [25], wo man
Klausel einhalten kann, wobei gesagt werden leicht auf der Webseite: Partner Page. Beziehen
auch die Nutzungsrichtlinien fin-
muss, dass der Urheber einer Software na- Sie sich bei der Benutzung der Grafiken bitte auf
det [26].
türlich gegen seine eigene Lizenz „verstoßen“ unsere Richtlinien.“
Dort steht, dass Gentoo und das kann, wenn er möchte. Dennoch klingt diese
g-Logo Marken der Gentoo Foundation, Inc. NC-Lizenz merkwürdig. Dies schaut leider nur auf den ersten Blick gut
sind. Die nicht-kommerzielle Nutzung ist erlaubt, 3. Der dritte Punkt ist aber, dass man GPL- aus, denn weder die Partnerseite noch die Richt-
wenn: Software, die gOS sicherlich enthält, nicht linien sind im Text (oder sonstwo auf der Websei-

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te) verlinkt. Der Hinweis, dass das zu nutzende das OpenSolaris-Logo verwenden, solange man PC-BSD
Star-Logo registriert ist, ist nett, hilft aber nicht es nicht verändert und einen Hinweis auf Suns Auf der PC-BSD-Webseite findet man in der Fuß-
weiter. Rechte an der Marke angibt. zeile bereits den Text:

Konsequenz für uns: Das Mandriva-Logo ist Das ist schön, nur leider scheint es keine Seite „PC-BSD und das PC-BSD-Logo sind eingetra-
markenrechtlich geschützt, eine Nutzung ist uns zu geben, wo man das OpenSolaris-Logo (in an- gene Marken von iXsystems.“
nicht erlaubt. nehmbarer Qualität) herunterladen kann.
Auf der „Terms and Condition“-Seite [39] steht
MEPIS Konsequenz für uns: Das OpenSolaris-Logo ist dagegen:
In der Fußzeile findet man wieder prominent markenrechtlich geschützt, könnte aber in unse-
den Hinweis, dass „die MEPIS-Bezeichnung und rem Fall verwendet werden, wenn ich es denn „PC-BSD und PBI (PC-BSD Installer) sind Mar-
-Logos [...] geschützte Marken von MEPIS LLC“ gefunden hätte. ken von PC-BSD Software. Alle Rechte vorbehal-
sind. Damit wäre dies geklärt, unter „Legal“ [32] ten. Eine Benutzung der Marken ist ohne schrift-
gibt es nur leider keine Hinweise zu einer Benut- openSUSE liche Erlaubnis von PC-BSD Software verboten.“
zung des Logos. Auf der englischen Webseite findet man in der
Fußzeile leicht die „Disclaimers“ [37] und darin Hier ist sich der Distributor also nicht einmal
Die Logos selbst findet man immerhin im den Abschnitt „Trademarks“, in dem steht: selbst im klaren darüber, wer genau die Rech-
„About“-Tab unter „MEPIS Logos and Signature te am Namen „PC-BSD“ hält. (Dieser Umstand
Banners“ [33]. Dort steht auch, dass der Urheber „openSUSE und das openSUSE-Logo sind ein- kommt vermutlich durch die Übernahme von PC-
des Logos Ruud Kuin heißt, aber ob und wie man getragene Marken von Novell, Inc. BSD Software durch iXsystems.)
die Logos nutzen darf, ist nicht ersichtlich.
Die Marken und Logos auf dieser Webseite sind Noch komplizierter wird es, wenn man sich die
Konsequenz für uns: Das MEPIS-Logo ist mar- Eigentum von Novell oder Drittanbietern. Sie sind „About“-Seite [40] anschaut. Dort steht:
kenrechtlich geschützt, eine Nutzung ist uns nicht berechtigt, diese ohne vorherige schriftliche
Zustimmung seitens Novell oder des Drittanbie- „Wenn Du PC-BSD unterstützen willst, wirf einen
nicht erlaubt.
ters, der diese Marke besitzt, zu benutzen. Die Blick auf unsere Artwork-Seite [41], von der man
OpenSolaris Benutzung von Novell-Marken benötigt immer ei- alle Arten von Grafiken, Banner und Werbemate-
Auf der deutschen OpenSolaris-Seite findet man ne schriftliche Erlaubnis oder Lizenz.“ rial herunterladen kann. Danke für die Unterstüt-
links eine FAQ mit dem Titel „OpenSolaris Mar- zung!“
kenzeichen und Logo“ [34], in der es aber haupt- Dazu gibt es noch einen Link zu den Markenricht-
linien von Novell [38], die aber leider auch nicht Auf der Artwork-Seite findet man auch zahlrei-
sächlich um die Fan-Buttons [35] geht. Ein zwei-
mehr aussagen. che Logos und noch einmal den Hinweis, dass
ter Versuch über die Fußzeile bringt einen zur
man „das PC-BSD-Logo und andere Grafiken in
Trademark-Seite [36], auf der geschrieben steht,
Konsequenz für uns: Das openSUSE-Logo ist diesem Abschnitt herunterladen kann“. Und was
dass „Solaris und OpenSolaris Marken oder ein-
markenrechtlich geschützt und dürfte von uns nur hat man vergessen? Genau, die Nutzungsbedin-
getragene Marken von Sun Microsystems, Inc.“
nach schriftlicher Erlaubnis seitens Novell ver- gungen. Laut dem aktuellen Wortlaut der Seite
sind. Für nicht-kommerzielle Zwecke darf man
wendet werden. darf man also die Logos herunterladen, natürlich

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auch privat auf seinem PC damit anstellen, was ã nicht-kommerzielle Zwecke, [50], easys GNU/Linux [51], Linux Mint [52] und
man mag, von öffentlicher Verwendung ist aber PCLinuxOS [53]. Immerhin Logos findet man bei
ã wenn ein Ubuntu-Bezug gegeben ist und
keine Rede. Foresight Linux [54], MidnightBSD [55] und Par-
ã die Bilder unverändert (in Form und Farbe) dus [56], Nutzungsbestimmungen oder Lizenz-
Konsequenz für uns: Das PC-BSD-Logo ist bleiben. hinweise fehlen aber auch hier.
markenrechtlich geschützt, darf heruntergela-
den, aber von uns nicht veröffentlicht werden. Leider findet man auf der Seite keinen direkten Konsequenz für uns: Es ist unklar, ob
Link zu irgendwelchen Logos, die man nutzen die o. g. Distributionslogos markenrechtlich ge-
Slackware könnte. Über die Startseite muss man daher auf schützt sind. Sie dürfen zumindest von uns nicht
Auf der Slackware-Seite gelangt man über den „Get Involved“ klicken, dann auf „Design“ und auf weiter verwendet werden.
„Propaganda“-Link auf eine inoffizielle Seite mit der Wiki-Seite ganz unten auf „Ubuntu Logo and
Grafiken [42]. In der FAQ [43] wird explizit er- Pill“, womit man auf der Logo-Seite landet [47]. Fazit
laubt, dass die Grafiken zur Berichterstattung Wenn man den Weg nicht kennt und zum Bei-
benutzt werden dürfen. Eine Relizenzierung sei spiel nur nach „logo“ sucht, findet man diese Sei- 24 Distributoren wurden getestet und das Ergeb-
aber schwierig. Dennoch ist hier nicht das offizi- te leider nicht so einfach. nis ist niederschmetternd, denn gerade einmal
elle Slackware-Logo zu finden. sieben Logos durften für den Artikel verwendet
Konsequenz für uns: Das Ubuntu-Logo ist mar- werden, darunter CentOS, Debian, DesktopBSD,
Die Slackware-Trademarkseite [44] beschreibt kenrechtlich geschützt, darf aber in unserem Fall FreeBSD, Gentoo, OpenSolaris und Ubuntu.
leider nur die Nutzung der Distribution „Slack- verwendet werden. Ganz vorbildlich war dabei DesktopBSD, die als
ware“, nicht des Logos. einzige Distribution eine Open-Source-Lizenz für
Zenwalk ihr Logo genutzt haben. Damit hat man sehr
Konsequenz für uns: Es ist unklar, ob das Auf der Zenwalk-Webseite gibt es unter „Gra- leicht deutlich gemacht, was man darf und was
Slackware-Logo markenrechtlich geschützt ist. phics“ auf der linken Seite einmal „Contributed man nicht darf, ohne zig Seiten Trademark-
Es darf aber zumindest nicht von uns weiter ver- Artwork“ [48] und darunter „zenart gallery“ [49]. Hinweise zu lesen. Alle anderen Distributoren
wendet werden. wobei das zweite auf Googles Picasa-Service haben die Verwendung entweder mit Einschrän-
verweist. In beiden Fällen gibt es aber keinerlei kungen versehen (z. B. schriftliche Erlaubnis)
Ubuntu Angabe zur Nutzung der Logos. oder einfach gar keine Nutzungsbedingungen
Auf der englischen Seite findet
angegeben, was einem Nutzungsverbot gleich
man in der Fußzeile den Link Konsequenz für uns: Es ist unklar, ob das kommt.
„Legal“ [45]. Im Abschnitt „Trade- Zenwalk-Logo markenrechtlich geschützt ist. Es
marks“ wird man zur „Trademark darf aber zumindest von uns nicht weiter verwen- Betrachtet man es natürlich realistisch, wird
Policy“ geleitet [46]. Dort findet det werden. (hoffentlich) keiner der Distributoren rechtliche
man detailliert, was man mit dem Logo genau Schritte einleiten, wenn ein Logo in einem Be-
machen darf und an welche Bedingung eine Be- Weitere Distributionen richt über die Distribution auftaucht, selbst wenn
nutzung geknüpft ist. Es gilt eine freie Verwen- Daneben gab es noch einige Distributionen, die der Hinweis auf das Copyright oder die Li-
dungen für keinerlei Informationen über ihre Logos auf den zenz ausbleibt. Dennoch machen es die An-
Webseiten bereitstellten, darunter Dreamlinux

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bieter jemanden, der sich irgendwie rechtlich Hinweis der Redaktion: Sollten bei der Angabe [19] http://fedoraproject.org/wiki/Logo
absichern möchte, nicht gerade leicht. Vor al- der Lizenzen oder Nutzungsbestimmungen Feh- [20] http://fedoraproject.org/wiki/Logo/
lem das Lizenzrecht spielt in der Open-Source- ler aufgetreten sein, bitten wir dies vorab zu ent- UsageGuidelines
Szene eine sehr große Rolle und sollte von je- schuldigen und würden uns über eine Korrektur [21] http://www.freebsd.org/copyright/
dem beachtet werden, denn ohne BSD-Lizenz, seitens der Leser – die ggf. diese Distribution ein- [22] http://www.freebsd.org/copyright/
GPL oder Creative-Commons-Lizenzen sähe die setzen und sich besser mit den Nutzungsbedin- trademarks.html
Linux-Welt heute anders aus. gungen auskennen – freuen. [23] http://www.freebsdfoundation.org/documents/
Guidelines.shtml
Aus diesem Grund werden auch in Zukunft nur L INKS [24] http://www.freebsd.org/logo.html
die Logos in freiesMagazin benutzt, bei denen [1] http://www.ipwiki.de/markenrecht: [25] http://www.gentoo.org/main/en/graphics.xml
über eine Lizenz oder Nutzungsrichtlinien klar markenmaessige_benutzung [26] http://www.gentoo.org/main/en/name-
geregelt ist, dass das Logo für einen Bericht (ggf. [2] http://www.ipwiki.de/markenrecht: logo.xml
nur als schmuckes Beiwerk) benutzt werden darf. markennennung [27] http://www.thinkgos.com/
Alle anderen Distributionen haben einfach Pech [3] http://de.wikipedia.org/wiki/Bildzitat [28] http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/
gehabt und sind größtenteils selbst daran schuld. [4] http://www.archlinux.org/art/ 3.0/
Unter Umständen lesen einige Distributionsver- [5] http://www.centos.org/modules/smartfaq/ [29] http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/
antwortliche ja diesen Artikel und es findet ein faq.php?faqid=49 3.0/us/
Umdenken statt, sodass diese klare Richtlinien [6] http://wiki.centos.org/ArtWork/Logo [30] http://www.gnu.org/licenses/license-list.html
zur Benutzung ihres Distributionslogos schaffen. [7] http://mirror.centos.org/centos/graphics/ #OtherLicenses
[8] http://www.debian.com/license [31] http://www.mandriva.com/en/legal/legal-faq
Zum Schluss soll sich freiesMagazin natürlich [9] http://www.debian.com/logos/ [32] http://www.mepis.org/legal
auch an die eigene Nase fassen. Dafür wur- [10] http://desktopbsd.net/index.php?id=76 [33] http://www.mepis.org/node/12791
de nach Hinweisen zum freiesMagazin-Logo ge- [11] http://creativecommons.org/licenses/by-nc/ [34] http://de.opensolaris.org/faq/trademark_faq/
sucht. Auf der Webseite findet man in der Fuß- 2.0/at/ [35] http://opensolaris.org/os/about/buttons/
zeile gleich den Hinweis, dass das Logo von [12] http://www.elivecd.org/Help/License [36] http://www.opensolaris.org/os/trademark/
Arne Weinberg erstellt wurde, ob die eine Zei- [13] http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/ [37] http://en.opensuse.org/openSUSE:
le darüber verlinkte GNU FDL aber auch für 2.0/ General_disclaimer
das Logo gilt, ist unklar. Schaut man sich aber [14] http://forum.elivecd.org/read.php?32,559 [38] http://www.novell.com/company/legal/
das Impressum [57] an, fällt sofort der Satz [15] http://e17-stuff.org/index.php?xcontentmode= trademarks/guidelines.html
„Das freiesMagazin-Logo wurde von Arne Wein- 7020 [39] http://www.pcbsd.org/content/view/24/4/
berg entworfen und unterliegt ebenfalls der GNU [16] http://www.opensource.org/licenses/artistic- [40] http://www.pcbsd.org/content/view/12/26/
FDL.“ ins Auge. license-2.0.php [41] http://www.pcbsd.org/content/view/38/26/
[17] http://fedoraproject.org/wiki/Legal/ [42] http://www.slackware.com/~msimons/slackware/
Konsequenz für uns (und alle anderen): Das
TrademarkGuidelines grfx/
freiesMagazin-Logo darf unter Beachtung der
[18] http://fedoraproject.org/legal/trademarks/ [43] http://www.slackware.com/~msimons/slackware/
GNU FDL [58] verwendet werden. Vorbildlich! ;)
guidelines/

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 70


M AGAZIN
grfx/grfxfaq.txt [51] http://www.gnu.org/licenses/fdl.html
Autoreninformation
[44] http://slackware.com/trademark/ [52] http://www.dreamlinux.com.br/
trademark.php [53] http://easys.gnulinux.de/de/ Dominik Wagenführ ist einer der
[45] http://www.ubuntu.com/legal [54] http://www.linuxmint.com/ Herausgeber von freiesMagazin und
[46] http://www.ubuntu.com/aboutus/ [55] http://www.pclinuxos.com/ muss sich daher mit den Nutzungsbe-
trademarkpolicy [56] https://wiki.foresightlinux.org/display/teams/ dingungen und Lizenzen von Artikeln
[47] https://wiki.ubuntu.com/Artwork/Official Foresight+Logo und Bildern herumschlagen. Er hegt
[48] http://www.zenwalk.org/modules/myalbum/ [57] http://www.midnightbsd.org/art/ aber privat auch ein Interesse an
viewcat.php?cid=6 [58] http://www.pardus.org.tr/~umut/pardus-logo/ diesem Thema, hat nur leider nicht
[49] http://picasaweb.google.com/zenartwork die juristische Ausbildung, um alles
[50] http://www.freiesmagazin.de/impressum zu verstehen.

Vom Artikelentwurf zum fertigen Magazin von Eva Drud und Dominik Wagenführ

alm hat es in einer seiner letzten Aus- kümmert sich um den in jeder Ausgabe erschei- Namen findet man aber immer wieder im Im-

Y gaben [1] vorgemacht und da wir die


Idee gut finden, ziehen wir mit. Viel-
leicht haben sich auch schon einige Leser ge-
nenden Veranstaltungskalender, Arne Weinberg
entwirft für uns Designelemente wie die Auto-
renboxen, das Lupensymbol unter den Bildern
pressum, sodass man diese Autoren schon fast
zur Stammmannschaft von freiesMagazin zäh-
len kann. Darunter fallen unter anderem Chris-
fragt, wie freiesMagazin entsteht beziehungs- oder das freiesMagazin-Logo. Zwei Webmaster tian Imhorst, Matthias Kietzke und Christoph
weise wie die Artikel der Autoren ins Magazin kümmern sich darum, dass sowohl unser Server Langner.
gelangen. Dieser kurze Bericht soll Einblicke als auch das Content-Management-System der
in unsere Arbeitsweise geben. Webseite reibungslos laufen. Neu im Team ist Bei den Newsschreibern sieht die Situation et-
Carsten Wünsch, der beim Satz des Magazins was anders aus. Hier sind vor allem Mathias
Am Anfang steht das Team hilft. Menzer und Arne Weinberg zu nennen, die für
uns Artikel schreiben, wenn Not am Mann ist. Al-
Neben den freien Autoren, die meistens jede Wie oben erwähnt gibt es keine feste Au- ternativ leihen wir uns aber auch einmal Nach-
Ausgabe von freiesMagazin wechseln, arbeitet torenmannschaft, die auf Zuruf Artikel für richten bei anderen Newsportalen wie Ikhaya von
hinter den Kulissen eine feste Mannschaft. Dies freiesMagazin schreibt. Hier sind wir voll und ubuntuusers.de [2] oder Pro-Linux [3] aus – na-
sind neben der zweiköpfigen Redaktion („zufäl- ganz auf die Arbeit von Freiwilligen angewie- türlich mit vorheriger Absprache des jeweiligen
ligerweise“ die Autoren dieses Artikels) Mathias sen, die uns ihre Berichte, Tests, Anleitungen Autoren. ;)
Menzer, Thorsten Schmidt und Dominik Wagen- und Software-Vorstellungen zusenden. Einige
führ, die das Korrektorat bilden. Ronny Fischer

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 71


M AGAZIN

Und woher kommen nun die Artikel? verspätet (oder gar nicht an – was natürlich kei- oder einige Passagen umzuschreiben, sodass
nen Arbeitsstau verursacht ;)) und die Zeit bis keine Einzelzeilen am Ende und Anfang einer
Die meisten Artikel werden uns von Lesern di-
zur Veröffentlichung war sehr knapp. Spätschich- Spalte oder einer Seite entstehen (sogenannte
rekt vorgeschlagen, die in der Regel damit auch
ten waren in den letzten Tagen vor der Erschei- Schusterjungen und Hurenkinder [6]) oder der
gleich zum Autor werden. Normalerweise erfolgt
nung des Magazins an der Tagesordnung (da- Artikel passend am Seitenende aufhört.
eine Kontaktaufnahme per E-Mail an redakti-
her auch die Veröffentlichung an einem Sonn-
on@freiesmagazin.de oder über das Kontaktfor- Die Artikel, die nicht bis zum Seitenende reichen
tag ;)). Inzwischen ist der gesamte Entstehungs-
mular der Webseite [4], bei dem ein Thema vor- und auch nicht sinnvoll gekürzt oder gar erweitert
prozess so organisiert, dass sich der Arbeitsauf-
geschlagen wird. Sofern uns das Thema geeig- werden können, werden mit den xkcd-Comics
wand über den gesamten Monat verteilt. Durch
net erscheint, erhält der Autor die Autorenricht- von Randall Munroe [7] aufgefüllt, sodass keine
den Einsatz des Versionsverwaltungssystems ist
linien von freiesMagazin, die wichtige Hinweise Leerräume im Magazin entstehen. Die Zusam-
es außerdem möglich, ohne aufwendige Abspra-
zur Erstellung der Artikel sowie zur verwendeten menarbeit mit Randall reicht schon einige Jah-
chen gleichzeitig an Korrektur und Satz zweier
Lizenz (GNU FDL) enthalten [5]. re zurück, der seine Comics inzwischen aber un-
Artikel zu arbeiten. Vorher musste immer ein Ar-
beitsschritt nach dem nächsten erfolgen. ter einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht
Sobald der erste Artikelentwurf bei uns eingetrof-
[8], sodass jeder sie frei nutzen kann – unter Be-
fen ist, wird dieser von Dominik Wagenführ gele-
Das Team arbeitet Hand in Hand achtung der Lizenzbestimmung natürlich.
sen und mit Anmerkungen zur Korrektur an den
Autor zurückgegeben. An dieser Stelle erfolgt be- Liegt der fertige Artikel als Textdatei (oder al- Sobald ein Artikel fertig gesetzt ist, wird er über
reits das Einstellen des „Originalartikels“ in die ternativ im OpenDocument-Format) vor, wird der das Wiki zur Satzkorrektur freigegeben. Auf die-
Versionsverwaltung, da so das gesamte an der Text in eine tex-Datei kopiert und zur Korrektur se Weise weiß das Korrektorat, dass es die-
Magazinerstellung beteiligte Team einen Über- in die Versionsverwaltung gestellt. In einem Wiki sen Artikel abschließend korrigieren kann. Bei
blick darüber hat, welche Artikel sich in Vorbe- wird sicherheitshalber eingetragen, dass dieser dieser Korrektur wird vor allem darauf geachtet,
reitung befinden. Artikel zur Korrektur freigegeben wurde. Das Kor- dass Umbrüche und Trennungen korrekt erfol-
rektorat hat dann ein paar Tage Zeit, den Arti- gen (Urin-stinkt statt Ur-instinkt ist hier ein be-
Rechtzeitig zum Redaktionsschluss, der im-
kel Korrektur zu lesen. Neben Rechtschreibung liebtes Beispiel für falsche Trennungen). Dane-
mer zehn Tage vor dem Erscheinen von
und Grammatik wird mitunter auch am Satzbau ben wird erneut auf die Rechtschreibung geach-
freiesMagazin am ersten Sonntag eines Mo-
oder Stil gefeilt. Im nächsten Schritt wird ein Ar- tet, da beim erstmaligen Durchlesen so gut wie
tikel in LATEX gesetzt. Änderungen können aber
nats liegt (dies ist immer ein Mittwoch, glaubt es
nie alle Fehler gefunden werden.
uns!), muss die finale Version des Artikels vor-
– wieder dank Versionsverwaltung – auch durch
liegen. Ansonsten wird die Veröffentlichung um
das Korrektorat vorgenommen werden. Daneben Endspurt
einen Monat verschoben. In der Regel werden
werden alle Bilder mit Schatten versehen und
die Artikel mittlerweile aber kontinuierlich über Am Freitag vor der Veröffentlichung werden die
durch Indizierung verkleinert, um die Dateigröße
den Monat verteilt eingereicht, sodass bei Re- Veranstaltungen eingepflegt, die von Ronny Fi-
des Magazins möglichst gering zu halten.
daktionsschluss kein Arbeitsstau mehr entsteht. scher im Wiki zwischengespeichert wurden. Zu-
Zu Beginn von freiesMagazin war der Redakti- Aus satztechnischen Gründen ist es leider auch sätzlich wird das Impressum aktualisiert, die Le-
onsschluss sehr „weich“, ein Teil der Artikel kam manchmal notwendig, einen Artikel zu kürzen

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M AGAZIN
serbriefe und Editorial eingefügt und allgemein tralen Server liegen, ist sichergestellt, dass jeder LATEX
etwas Feinschliff betrieben. im Team zu jeder Zeit Zugriff auf die Magazin- Ganz am Anfang wurde OpenOffice.org für den
daten hat. Wie oben erwähnt, können auf diese Satz von freiesMagazin benutzt. Der Nachteil
Am Sonntag helfen dann einige Bash-Skripte Weise mehrere Personen sogar an ein- und der- der Software ist, dass sich Textinhalte zwar leicht
bei der Veröffentlichung. So werden die HTML- selben Datei arbeiten, die später vom Versions- setzen lassen, aber spätestens wenn Bilder ins
Versionen mit und ohne Bilder automatisch er- verwaltungssystem (in den meisten Fällen) kor- Spiel kommen, spielen ab und zu die Umbrüche
stellt und auf den Server hochgeladen. Die Ver- rekt zusammengeführt wird. verrückt. Zusätzlich kann man immer wiederkeh-
öffentlichungsnachrichten für die freiesMagazin- rende Formatierungen (wie z. B. die Überschrif-
Webseite und auch für alle anderen Newsseiten Bevor Subversion zum Einsatz kam, wurden al- ten und Autoreninformationen) nicht so leicht au-
werden ebenfalls automatisch erstellt. Die Eintra- le Artikel in einem Wiki gespeichert. Der Nach- tomatisch setzen. Aus diesem Grund wurde ein
gung bzw. der Versand der Benachrichtigungs- teil hiervon war, dass an einem Artikel nicht zwei richtiges Textsatzsystem gesucht. Das Desktop-
mails wird aber nach wie vor selbst von uns erle- Leute gleichzeitig arbeiten konnten. Zusätzlich Publishing-Programm Scribus war zu der Zeit
digt. war die Bearbeitung der Texte in einem Browser- noch nicht sehr ausgereift, LATEX [14] im Gegen-
Editorfenster nicht sonderlich komfortabel. Inzwi- zug kann man als „rock-stable“ bezeichnen, da
Etwas Nacharbeit schen kann jeder für die Bearbeitung seinen es sich seit über 20 Jahren in der Entwicklung
Lieblingseditor benutzen. befindet. Die freie Software hat aber noch zwei
Ist das Magazin veröffentlicht und wurden al-
le wichtigen Nachrichtendienste informiert, wird weitere Vorteile: Zum einen kann man sich beim
Wiki
noch etwas Nacharbeit betrieben. So werden die Schreiben der Artikel auf den Text konzentrie-
Das oben erwähnte Wiki hatte nach der Umstel-
Artikel und Nachrichten in einer Datenbank ge- ren, Umbrüche, Standardformatierung und Lay-
out werden komplett von LATEX übernommen.
lung auf Subversion seine Schuldigkeit aber nicht
speichert, sodass wir immer schnellen Zugriff
Zum anderen lässt sich LATEX durch Makros ex-
getan. Das eingesetzte DokuWiki [11] wird immer
darauf haben, falls uns einmal entfallen ist, wann noch für die Planung von kommenden Artikeln,
wer was geschrieben hat. trem leicht erweitern.
von wichtigen Nachrichten und der Beschreibung
von allgemeinen Arbeitsabläufen eingesetzt. Zu-
Schließlich werden die benutzten LATEX-Makros Beispielsweise wurde in diesem Artikel – und in
sätzlich „kommunizieren“ das Korrektorat und die allen anderen auch – die Formatierung der Über-
auf der freiesMagazin-Webseite in der Sektion
Redaktion über diesen Kanal, um den Satz und schrift und der gesamte Kopf nicht per Hand ge-
„Extras“ [9] hochgeladen. Da die Dateien wie das
die Korrektur aufeinander abzustimmen. setzt. Man schreibt hierfür einfach nur kurz am
Magazin auch unter der GFDL stehen, könnte
man so sein eigenes Magazin mit Hilfe der Vorla- Anfang der Datei ein
Webseite
gen erstellen, wenn man Lust dazu hätte. Für die Verwaltung der freiesMagazin-Inhalte \begin{Artikel}{ARTIKELNAME}{AUTOR}y
auf der Webseite wird das freie Content- {ABSCHNITT}{PDFMARKE}
Vorstellung der Werkzeuge Management-System Drupal [12] eingesetzt. Mit
Versionsverwaltung diesem lassen sich leicht feste Webseiten wie womit der gesamte Kopf, samt der Linien, Sekti-
Für die Versionsverwaltung wird das Open- auch Ankündigungen schreiben und verschlag- on etc. automatisch gesetzt wird.
Source-Programm Subversion (SVN) [10] einge- worten [13]. Auch die Verwaltung der Benutzer-
setzt. Dadurch, dass alle Daten auf einem zen- kommentare ist damit ein Leichtes.

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M AGAZIN
Die zugehörigen Makros werden von uns jeden Webseite ebenso wie die Inhaltsübersicht selbst den auch einige spezielle Probleme und Lösun-
Monat auf der freiesMagazin-Webseite unter der werden automatisch generiert. Zusätzlich wird gen vorgestellt.
GFDL [15] online gestellt, sodass jeder diese nut- die Erstellung der HTML-Version und der Upload
zen kann (siehe Abschnitt „Etwas Nacharbeit“ der Daten (PDF, HTML-Seiten und Bilder) von ei-
L INKS
oben). nem Bash-Skript übernommen. [1] http://www.yalmagazine.org/yalm/7
[2] http://ikhaya.ubuntuusers.de/
Datenbank Weitere Kommunikation [3] http://www.pro-linux.de/
Um eine Übersicht über alle Artikel zu haben, Neben den zahlreichen oben genannten Kom- [4] http://www.freiesmagazin.de/kontakt
die jemals für freiesMagazin geschrieben wur- munikationskanälen teilt sich das Redaktions- [5] http://www.freiesmagazin.de/mitmachen
den, werden diese in einer Art Datenbank ge- team noch ein IMAP-Konto, auf das jeder zu je- [6] http://de.wikipedia.org/wiki/Hurenkind_und_
speichert. Hierfür benutzen wir das Programm der Zeit zugreifen kann. So ist das Magazin nicht Schusterjunge
Tellico [16], welches sich ziemlich leicht und intui- „verloren“, wenn einer der beiden Redakteure [7] http://www.xkcd.com
tiv bedienen lässt. Die Daten werden dabei in ei- ausfällt. [8] http://creativecommons.org/licenses/by-nc/
ner XML-Datei gespeichert und sind so auch oh- 2.5/
ne Datenbankserver leicht zugänglich. Anfangs Zusätzlich gibt es auch noch einen IRC-Kanal für [9] http://www.freiesmagazin.de/extras
wurde mit OpenOffice.org Base experimentiert, freiesMagazin, in dem Sie uns auch ab und zu [10] http://subversion.tigris.org/
was aber aufgrund der Instabilität einfach nicht antrefft. Aufgrund beruflicher und privater Grün- [11] http://www.splitbrain.org/projects/dokuwiki
zur Zusammenarbeit überredet werden konnte. de sind wir dort aber nicht tagtäglich zu finden. [12] http://drupal.org/
Der Kanal heißt #freies-magazin und befindet [13] http://www.freiesmagazin.de/wortwolke
Bash-Skripte und diverse Programme sich auf irc.freenode.net. [14] http://www.latex-project.org/
Um die immer wiederkehrenden – und teilweise [15] http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html
stupiden – Aufgaben monatlich nicht selbst er- Und zum Schluss . . . [16] http://www.periapsis.org/tellico/
ledigen zu müssen, haben wir uns einige Pro-
. . . wollen wir uns bei allen Teammitgliedern, bei
gramme (in C++) und Bash-Skripte gebastelt, die
allen Autoren, Newsschreibern und natürlich bei
die meiste Arbeit übernehmen. So wird zum Bei-
allen Lesern bedanken, die uns bis hierher die
spiel das Inhaltsverzeichnis nicht per Hand ge- Autoreninformation
setzt, sondern automatisch erstellt. Wer LATEX
Treue gehalten haben. Wir hoffen, dass Sie nun
einen kleinen Einblick in den Arbeitsablauf von
kennt, fragt sich sicher, wieso wir das so um- Eva Drud und Dominik Wagenführ
ständlich machen, weil LATEX ja bereits ein ei-
freiesMagazin erhalten haben und auch sehen,
sind die beiden Verantwortlichen
dass das Magazin nicht nur eine reine Aneinan-
genes, automatisch erstelltes Inhaltsverzeichnis hinter freiesMagazin, wobei Eva
dereihung von ein paar Nachrichten, Testberich-
mitbringt. Der Grund ist einfach, dass wir auf- Drud seit Anfang an dabei ist. Privat
ten und Softwarevorstellungen ist.
grund der vielen Makros und Sonderformatierun- legen sie viel Wert auf die Benutzung
gen das automatische Inhaltsverzeichnis nicht Nächsten Monat erfahren Sie im Artikel „Maga- Freier Software, weswegen das
so leicht unseren Wünschen anpassen konnten. zinerstellung mit LATEX“ mehr über die Erstellung Magazin auch nur mit Open-Source-
Auch die Ankündigung auf der freiesMagazin- von freiesMagazin mithilfe von LATEX. Dabei wer- Programmen erstellt wird.

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V ERANSTALTUNGEN
Veranstaltungskalender

Jeden Monat gibt es zahlreiche Anwendertreffen und Messen in Deutschland und viele davon sogar in Ihrer Umgebung. Mit diesem Kalender verpassen
Sie davon keine mehr. Hinweis: Ein Strich (-) als Angabe bedeutet, dass diese Information zur Zeit der Veröffentlichung noch nicht vorhanden war.

Anwendertreffen
Datum und Uhrzeit Ort Treffpunkt Termin steht fest? Link
06.10.08, 19:30 Uhr Krefeld Limericks ja http://wiki.lug-kr.de/wiki/LugTreffen
06.10.08, 20:00 Uhr Gütersloh Zur Weberei ja http://lug-owl.de/Events/
07.10.08, 19:00 Uhr Uzwil Schöntal ja http://uzwil.linuxtreff.ch
07.10.08, 20:00 Uhr Marburg Jornal ja http://www.mr-lug.de/
08.10.08, 19:00 Uhr Hessigheim Pizzeria Neckartal ja http://linuxwiki.de/LugLudwigsburg/Treffen
08.10.08, 19:00 Uhr Langen - ja http://www.lalug.net
08.10.08, 19:30 Uhr Hamburg - ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Hamburg
08.10.08, 20:00 Uhr Herford Recyclingbörse ja http://lug-owl.de/Events
10.10.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch
13.10.08, 20:00 Uhr Ottobrunn Weinstube ja http://www.lug-ottobrunn.de
13.10.08, 20:00 Uhr Paderborn Feuerstein ja http://lug-owl.de/Events
14.10.08, 19:00 Uhr Lüneburg RZ Uni ja http://luene-lug.org/wp/
14.10.08, 19:00 Uhr Uzwil Schöntal ja http://uzwil.linuxtreff.ch
14.10.08, 18:00 Uhr München Froschkönig ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/München
15.10.08, 19:00 Uhr Ludwigsburg VfB-Gaststätte Tamm ja http://linuxwiki.de/LugLudwigsburg/Treffen
15.10.08, 19:00 Uhr Wolfburg IfI ja http://www.lug.wolfsburg.de
15.10.08, 19:30 Uhr Eisenach Cafe Spiegler ja http://lug-eisenach.de/
15.10.08, 20:00 Uhr Fulda Academica Fulda ja http://lug.rhoen.de
15.10.08, 20:00 Uhr Rheda-Wiedenbrück Jägerheim ja http://lug-owl.de/Events
16.10.08, 20:00 Uhr Marburg Jornal ja http://www.mr-lug.de/
17.10.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch
20.10.08, 19:30 Uhr Bielefeld Unimax ja http://lug-owl.de/Events/
20.10.08, 19:30 Uhr Krefeld Limericks ja http://wiki.lug-kr.de/wiki/LugTreffen
21.10.08, 19:00 Uhr Uzwil Schöntal ja http://uzwil.linuxtreff.ch
22.10.08, 19:00 Uhr Hessigheim Pizzeria Neckartal ja http://linuxwiki.de/LugLudwigsburg/Treffen
22.10.08, 20:00 Uhr Herford Recyclingbörse ja http://lug-owl.de/Events
24.10.08, 19:00 Uhr Flensburg Treffpunkt Mürwik ja http://www.lugfl.de
24.10.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch

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V ERANSTALTUNGEN
Anwendertreffen (Fortsetzung)
Datum und Uhrzeit Ort Treffpunkt Termin steht fest? Link
25.10.08, 18:00 Uhr Rendsburg Hauptwache ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Rendsburg
27.10.08, 20:00 Uhr Detmold Zum Neuen Krug ja http://lug-owl.de/Events/
28.10.08, 18:00 Uhr Erfurt FAM ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Erfurt
28.10.08, 19:00 Uhr Lüneburg RZ Uni ja http://luene-lug.org/wp/
28.10.08, 19:00 Uhr Uzwil Schöntal ja http://uzwil.linuxtreff.ch
29.10.08, 19:00 Uhr Ludwigsburg VfB-Gaststätte Tamm ja http://linuxwiki.de/LugLudwigsburg/Treffen
29.10.08, 20:00 Uhr Ottobrunn Weinstube ja http://www.lug-ottobrunn.de
30.10.08, 19:30 Uhr Eisenach Cafe Spiegler ja http://lug-eisenach.de/
31.10.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch
05.11.08, 19:00 Uhr Berlin c-base ja http://www.ubuntu-berlin.de

(Alle Angaben ohne Gewähr!)

Wichtig: Die Anwendertreffen können sich verschieben oder ganz ausfallen. Bitte vorher noch einmal auf der Webseite nachschauen!

Wenn Sie ein Anwendertreffen bekanntgeben wollen, schreiben Sie eine E-Mail mit den Infos an rfischer@freiesmagazin.de.

Messen
Veranstaltung Ort Datum Eintritt Link
Linux-Kongress Hamburg 07.10.-10.10.08 - http://www.linux-kongress.org
Kieler Linuxtagen Kiel 10.10.-11.10.08 - http://www.kieler-linuxtage.de
Magdeburger Open-Source-Tag Magdeburg 11.10.08 frei http://www.open-source-tag.de
Ubucon Göttingen 17.10.-19.10.08 frei http://www.ubucon.de/
Linux Infotag Landau 18.10.08 frei http://infotag.lug-ld.de
Systems - Perspektive Open Source München 21.10.-24.10.08 35 EUR http://systems.de/link/de/20155618#20155618
Brandenburger Linux-Infotag Potsdam 01.11.08 - http://www.blit.org
Linux Infotag Dresden 08.11.08 - http://www.linux-info-tag.de
LinuxWorld Conference & Expo NL Utrecht 12.11.-13.11.08 - http://www.linux-world.nl
World Usability Day weltweit 13.11.08 frei http://www.worldusabilityday.org/en/events/2008/country
come2linux Essen 15.11.-16.11.08 frei http://www.come2linux.org/psp

(Alle Angaben ohne Gewähr!)

Sie kennen eine Linux-Messe, welche noch nicht auf der Liste zu finden ist? Dann schreiben Sie eine E-Mail mit den Informationen zu Datum und Ort an
rfischer@freiesmagazin.de.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 76


I NTERNA
Konventionen

An einigen Stellen benutzen wir Sonderzeichen mit einer bestimmten Bedeutung. Diese sind hier zusammengefasst:
$: Shell-Prompt
#: Prompt einer Root-Shell – Ubuntu-Nutzer können hier auch einfach in einer normalen Shell ein „sudo“ vor die Befehle setzen.
y: Kennzeichnet einen aus satztechnischen Gründen eingefügten Zeilenumbruch, der nicht eingegeben werden soll.
˜: Abkürzung für das eigene Benutzerverzeichnis /home/BENUTZERNAME
: Kennzeichnet einen Link, der auf eine englischsprachige Seite führt.
: Öffnet eine höher aufgelöste Version der Abbildung in einem Browserfenster.

Vorschau

freiesMagazin erscheint immer am ersten Sonntag eines Monats. Die November-Ausgabe wird voraussichtlich am 2. November unter anderem mit
folgenden Themen veröffentlicht:

ã Vier Tipps für den Umgang mit Solid-State-Drives unter Linux


ã Benchmarking unter Linux
ã Magazinerstellung mit LATEX

Es kann leider vorkommen, dass wir aus internen Gründen angekündigte Artikel verschieben müssen. Wir bitten dafür um Verständnis.

„Zealous Autoconfig“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/416


© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 77
Impressum
freiesMagazin erscheint als PDF und HTML einmal monatlich. Erscheinungsdatum: 5. Oktober 2008
Redaktionsschluss für die November-Ausgabe: 22. Oktober 2008

Redaktion Autoren dieser Ausgabe


Eva Drud (ViSdP) edrud@freiesmagazin.de Hans-Joachim Baader info@freiesmagazin.de S.27
Dominik Wagenführ dwagenfuehr@freiesmagazin.de Eva Drud edrud@freiesmagazin.de S.71
Christian Imhorst cimhorst@freiesmagazin.de S.48
Kontakt Oliver Johanndrees info@freiesmagazin.de S.41
E-Mail redaktion@freiesmagazin.de Torsten Maus info@freiesmagazin.de S.35
Postanschrift freiesMagazin Carsten Rohmann crohmann@freiesmagazin.de S.50
c/o Eva Drud Thorsten Schmidt tschmidt@freiesmagazin.de S.33
Rübenkamp 88 Markus Schnalke info@freiesmagazin.de S.38
22307 Hamburg Marcus Schulderinsky info@freiesmagazin.de S.60, S.63
Webpräsenz http://www.freiesmagazin.de Dominik Wagenführ dwagenfuehr@freiesmagazin.de S.65, S.71
Michael Weingärtner info@freiesmagazin.de S.56
Satz und Layout
Eva Drud edrud@freiesmagazin.de Nachrichtenschreiber dieser Ausgabe
Dominik Wagenführ dwagenfuehr@freiesmagazin.de Mathias Menzer (mme) mmenzer@freiesmagazin.de
Carsten Wünsch cwuensch@freiesmagazin.de Thorsten Schmidt (tse) tschmidt@freiesmagazin.de
Dominik Wagenführ (dwa) dwagenfuehr@freiesmagazin.de
Korrektorat Arne Weinberg (awe) aweinberg@freiesmagazin.de
Mathias Menzer mmenzer@freiesmagazin.de
Thorsten Schmidt tschmidt@freiesmagazin.de Logo-Design
Dominik Wagenführ dwagenfuehr@freiesmagazin.de Arne Weinberg aweinberg@freiesmagazin.de
Lizenz GNU FDL
Veranstaltungen
Ronny Fischer rfischer@freiesmagazin.de

Dieses Magazin wurde mit LATEX erstellt. Mit vollem Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Wenn Sie
freiesMagazin ausdrucken möchten, dann denken Sie bitte an die Umwelt und drucken Sie nur im Notfall. Die Bäume werden es Ihnen danken. ;-)

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