Sunteți pe pagina 1din 114

MINISTERUL EDUCATIEI

' NATIONALE
'

Elena Crocnan

BIOLOGIE

LEHRBUCH FÜR DIE VI. KLASSE

EDITURA DIDACTICÄ �I PEDAGOGICÄ S.A.


Dieses Lehrbuch wurde von folgenden Schülern benutzt:
Zustand des Lehrbuches*
Jahr Name des Schülers Klasse Schule Schuljahr beim bei der
Erhalten Abgabe
1.
2.
3.
4.

* Der Zustand des Lehrbuches wird wie folgt eingetragen: neu, gut, gepflegt, nicht
befriedigend, beschädigt.
Die Lehrkräfte werden den Schülernamen überprüfen.
Die Schüler dürfen keine Bemerkungen ins Lehrbuch schreiben.

Descrierea CIP a Bibliotecii Naţionale a României


CROCNAN, ELENA
Biologie: manual pentru clasa a VI-a / Elena Crocnan. -
Bucureşti: Editura Didactică şi Pedagogică, 2018
ISBN 978-606-31-0605-7

57

Traducerea în limba germană a


fost realizată de:
Iris-Lisbeth Müller (coordonator)
Adriana Cristina Khapardey
Beate Carina Strosz

© E.D.P. 2018. Toate drepturile asupra acestei ediţii sunt rezervate Editurii Didactice şi Pedagogice, Bucureşti.
Orice preluare, parţială sau integrală, a textului sau a materialului grafic din această lucrare se face numai
cu acordul scris al editurii.
© Elena Crocnan

EDITURA DIDACTICĂ ŞI PEDAGOGICĂ, S.A. Comenzi pentru această lucrare se primesc:


Str. Spiru Haret nr. 12, sector 1, cod 010176, Bucureşti • prin poştă, pe adresa editurii
Tel.: 021.315.38.20 • prin e-mail: comenzi@edituradp.ro
Tel./fax: 021.312.28.85 comercial@edituradp.ro
e-mail: office@edituradp.ro • prin telefon/fax: 021.315.73.98
www.edituradp.ro
Librăria E.D.P.: Str. Gen. Berthelot, nr. 28-30

Redactor: Rodica Mihăilescu Manualul digital este realizat cu sprijinul


Tehnoredactor: Cati-Narcizia Lupu Societății Române de Televiziune
Grafician Otilia Elena Borș
Coperta: Alin Casapu

Număr de plan: 63089/2018


Tipărit la Regia Autonomă Monitorul Oficial
oe,teaptä-te, romäne!
Andrei Mure,anu

Desteaptä-te, romäne, din somnul cel de moarte,


in care te-adäncirä barbarii de tirani!
Acum ori niciodatä croieste-ti
' ' altä soarte,
La care sä se-nchine si
' cruzii täi dusmani!
'

Acum ori niciodatä sä däm dovezi la lume


Cä-n aste mäni mai curge un sänge de roman,
$i cä-n a noastre piepturi pästräm cu falä-un nume
Triumfätor in lupte, un nume de Traian!

Priviti,
' märete' umbre, Mihai, Stefan,
' Corvine,
Romäna natiune, ai vo�tri stränepoti,
Cu bratele
' armate, cu focul vostru-n vine,
,,Viatä-n libertate ori moarte!" strigä toti.

Preoti,
' cu crucea-n frunte! cäci oastea e crestinä,
'
Deviza-i libertate �i scopul ei preasfänt.
Murim mai bine-n luptä, cu glorie deplinä,
Decät sä firn sclavi iarä�i in vechiul nost' pämänt!
CUPRINS

INHALTSVERZEICHNIS
Tipps zu diesem Lehrbuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Lektion 1. Der Organismus – ein einheitliches Ganzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8


Lektion 2. Der Organismus einer Blütenpflanze: Organe, Gewebe, Zellen . . . . . . . . . . . . . 11
Lektion 3.
Der Organismus eines Säugetieres und des Menschen: Organsysteme,
Organe, Gewebe, Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

WIEDERHOLUNG: Zellen, Gewebe, Organe, Organismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Einführung in die Funktionen der Organismen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

Lektion 4. Die Fotosynthese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

Lektion 5. Das Verdauungssystem und die Verdauung beim Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

Lektion 6. Anpassungen der Verdauung und der Verdauungsorgane bei verschiedenen Tieren . . 30

Lektion 7. Andere Ernährungsarten in der lebenden Welt:


Saprophagen und Parasiten, fleischfressende Pflanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

Lektion 8. Die Atmung – ein Vorgang, der Energie produziert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

Lektion 9. Die aerobe Atmung bei den Pflanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41


Lektion 10. Das Atmungssystem und die Atmung beim Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Lektion 11. Die Atmung in verschiedenen Lebensräumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

Lektion 12. Der Stofftransport bei den Pflanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55

Lektion 13. Das Blut – seine Bestandteile und deren Rolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59


Lektion 14. Das Blutkreislaufsystem und der Blutkreislauf beim Menschen . . . . . . . . . . . . . . 63
Lektion 15. Besonderheiten des Blutkreislaufes bei den Tieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69

Lektion 16. Die Ausscheidung bei den Pflanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73


Lektion 17. Das Ausscheidungssystem und die Ausscheidung beim Menschen. . . . . . . . . . . . . 77
Lektion 18. Besonderheiten der Ausscheidung in verschiedenen Lebensräumen . . . . . . . . . . . 82
Lektion 19. Beziehungen zwischen den Ernährungsfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86
Lektion 20. Grundbegriffe der Hygiene und der Vorbeugung gegen Krankheiten . . . . . . . . . . 91

Wiederholungsdiagramme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99

KENNTNISÜBERPRÜFUNG ERNÄHRUNGSFUNKTIONEN
– WIEDERHOLUNGSTESTS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106

Lösungen zu den Übungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109


Tipps zu diesem Lehrbuch

Forschend-entwickelnder Unterricht

Die Legende zu diesem Lehrbuch


Beobachtet, entdeckt, erforscht! Schlüsselbegriffe

Beobachtet, entdeckt, erforscht Schlüsselbegriffe


Kommunikations-, Beobachtungs-, Entdeckungs- Zusammenfassung der Basiskonzepte aus der
tätigkeiten, die euch beim Lernen unterstützen Lektion

Anwendungen und Aufgaben

Anwendungen und Aufgaben Überprüft eure Kenntnisse!


Aufgaben, durch die ihr das Gelernte aktiv Überprüft eure Kenntnisse
anwendet, die Verbindung zum Alltag herstellt, Überprüfen des Sachverstandes durch Aufgaben
in Einzel- und Gruppenarbeit die Forschungen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden
selbst durchführt und Konzepte anwendet

Nutze, was du gelernt hast! Wusstet ihr, dass...?

Nutze, was du gelernt hast! Vertiefungen, Wusstet ihr, dass ...?


Erweiterungen, Entwicklung des Schülerportfolios Besonderheiten aus der lebenden Welt

6
Lektionen zum Wiederholen

Drücke auf um ein Video zu sehen

Drücke auf um eine Abbildung zu vergrößern

Drücke auf um die Übungen zu lösen

7
Der Organismus - ein einheitliches Ganzes
Die lebenden Organismen sind verschieden in Form, Größe, Bau, Lebensweise, wobei sie eine der
Eigenschaften der lebenden Welt, die Vielfalt der Lebewesen, zeigen. Aber unabhängig davon, wie sehr sie sich
unterscheiden, haben alle lebenden Organismen sowohl im Körperbau als auch in ihren Funktionen mehrere
gemeinsame Eigenschaften, durch die sie ihr Überleben sichern.
Der Körper der Blütenpflanzen ist aus verschiedenen Teilen gebildet. Die Blüten bilden Früchte und
Samen, welche der Pflanze helfen, neue Pflanzen zu entwickeln. Die Wurzel, der Stängel und die Blätter
helfen der Pflanze die Nahrung zu bilden, das Wasser aufzusaugen und zu wachsen. Jedes Körperelement
der Pflanze, das eine Aufgabe im Leben der Pflanze erfüllt, ist ein Organ. Erkennt die Organe
der Blütenpflanzen aus den folgenden Abbildungen. Beobachtet deren Anwesenheit bei jeder Pflanze.

Blütenpflanzen
Wiesenpflanze – Löwenzahn Steppenpflanze – Federgras Zierpflanze – Orchidee

Auch der Körper der entwickelten Tiere besteht aus Organen. Beobachtet den Bau der Säugetiere
und erkennt: Knochen, Herz, Magen, und andere Organe, die in jedem Körper vorhanden sind.
Erinnert euch an die Biologiekenntnisse der V. Klasse und merkt euch, dass kein Organismus existiert,
der nicht aus mindestens einer Zelle besteht. Die Zelle ist die strukturelle und funktionelle Einheit der
lebenden Welt.
Auch der Bau der Organe weist Ähnlichkeiten auf, da jedes Organ aus mehreren Zellen mit verschiedenen
Formen, Größen und Aufgaben besteht. Eine Gruppe von Zellen mit derselben Form, Größe und Funktion
bildet ein Gewebe.
Der Organismus ist ein einheitliches Ganzes, da die Tätigkeit eines Organs von der Tätigkeit der anderen
Organe abhängig ist und nur gemeinsam sichern sie das Überleben.

Säugetiere
Delfin Hund Mensch

Das Leben der Organismen wird durch viele Lebensvorgänge wie Ernährung, Atmung, Blutkreislauf,
Ausscheidung, usw. gesichert. Im Körper der Säugetiere, auch in unserem Körper, wird jeder Vorgang von
mehreren Organen gemeinsam erfüllt. Diese schließen sich zu Systemen zusammen: Verdauungs-, Atmungs-,
Blutkreislauf- und Ausscheidungssystem.
8
Beobachtet, entdeckt, erforscht! Blüte

1. Beobachtet die Abbildung die den Bau einer Blütenpflanze darstellt.


Beobachtet die Organe der Pflanze. Einige Organe haben eine Rolle in
ihrem Wachstum: diese sind die vegetativen Organe. Andere Organe haben
Stängel
eine Rolle in der Vermehrung. Blatt
Zeichnet die Pflanze ins Heft und schreibt die Lösungen zu folgenden
Aufgaben auf:
a. Gebt ein Beispiel eines vegetativen Organs.
b. Gebt ein Beispiel eines Vermehrungsorgans. Wurzel
c. Erklärt: welche Folge würde das Zerstören des von euch
angegebenen vegetativen Organs, für das Vermehrungsorgan haben.
2. Das Verdauungssystem des menschlichen Körpers sichert die Mund Rachen
Ernährung.
Es besteht aus mehreren Organen und einige davon sind in der Speiseröhre
Abbildung rechts dargestellt. Die Nahrung wird in das Verdauungssystem
durch den Mund aufgenommen und die unbrauchbaren Reste werden am Magen
Ende des Dickdarms ausgeschieden.
Entdeckt in der Abbildung die Organe des Verdauungssystems und
bestimmt die Reihenfolge, in welcher die Nahrung sie durchwandert.
Dünndarm
Schreibt ins Heft diesen Weg auf und vergleicht eure Beschreibung mit
Dickdarm
der des Banknachbarn.

Schlüsselbegriffe

Die Zelle ist die strukturelle und funktionelle Einheit der lebenden Welt. Die
Zellen gleicher Art sind in Geweben gruppiert.
Ein Organ besteht aus verschiedenartigen Geweben.
Die Organe welche zusammen dieselbe Funktion durchführen, bilden ein System.
Alle Organsysteme bilden einen Organismus.

Anwendungen und Aufgaben


Untersucht, in Partnerarbeit, folgendes Schema. Es stellt den Bau einer Blütenpflanze, von den kleinsten
lebenden Teilen bis zum ganzen Organismus dar.
Erstellt zusammen ein neues Schema mit anderen Organen, die einem System angehören.
Bestimmt zusammen, ob ein Glied eures schematisch dargestellten Systems die Fähigkeit hat, unabhängig zu
überleben.

Zelle Gewebe Organe Organsystem Organismus

9
Überprüft eure Kenntnisse!

1. Schreibt folgende Sätze ins Heft ab und 3. Wählt die richtige Antwort aus:
ergänzt sie mit den Begriffen: Zellen, Gewebe, A. Was stellt der Stängel der Pflanze dar?
Organe, Organismus. a. eine Zelle, b. ein Gewebe, c. ein Organ,
Im Körper der höheren Organismen gibt es d. einen Organismus.
eine große Anzahl von ... mit gleichem Bau und B. Welche ist die korrekte Reihenfolge im
Funktion und sie sind in ... gruppiert. Diese sind Bau der höheren Organismen?
ihrerseits in einem Verband um ... zu bilden, a. Zelle®Gewebe®Organsysteme
welche eine bestimmte Funktion im ... erfüllen. b. Zelle®Gewebe®Organ®Organismus
2. Schreibt im Heft je zwei Organe der c. Gewebe®Organ®Organismus®
folgenden Systeme auf: Verdauungs-, Atmungs-, Organsystem
Blutkreislauf- und Ausscheidungssystem. d. Organ®Organsystem®Organismus®Zelle
Bestimmt je eine Rolle, die jedes aufgezählte C. Welches Organ des Apfelbaumes zeigt an,
System erfüllt. dass er Früchte bilden wird?
Überprüft eure Arbeit durch das Vergleichen a. die Wurzel b. der Stängel
eurer Antworten mit den Kollegen. c. die Blüte d. das Blatt

Zelle Gewebe Organ Organsystem Organismus

Nutze, was du gelernt hast! Wusstet ihr, dass...?

Aufgabe für das Portfolio: Lebenswichtige Organe • Die Länge der Blutgefäße beträgt
Die Menschen haben fünf lebenswichtige Organe für das über 160.000 km.
Überleben: das Gehirn, das Herz, die Nieren, die Leber und die • Das Herz eines Menschen schlägt
Lungen. etwa 3 Milliarden Male während
Teilt die Klasse in vier Gruppen ein: je eine Gruppe für ein seines Lebens.
Organ: Herz, Nieren, Leber, Lungen. Sammelt während eines • Ein großer Baum, wie die Eiche,
Semesters Informationen zu dem Organ, das eure Gruppe besteht zu 99% aus toten Zellen; die
bearbeitet: aus der Schulbibliothek, aus dem Anatomie- einzigen lebenden Zellen befinden
Atlas, aus anderen vom Lehrer angegebenen Quellen. Jedes
Gruppenmitglied wird Informationen aus einer anderen Quelle
sich in den Blättern, an der Spitze
suchen. der Wurzeln und in den
Fertigt ein Portfolio mit Informationen über die Form, Leitgefäßen, welche die Nahrung
Lage, Rolle und findet Unterschiede die bei verschiedenen transportieren.
Säugetieren auftreten. Ergänzt mit anderen Kuriositäten, die • Ein Mensch atmet etwa 23.000
ihr in den Informationsquellen findet. Male am Tag ein und aus.

10
Der Organismus einer Blütenpflanze:
Organe, Gewebe, Zellen
Der Körper der Blütenpflanzen ist aus vier Hauptorganen gebildet: Wurzel, Stängel, Blätter und
Blüten. Diese Organe enthalten viele und unterschiedliche Arten von Zellen, die in Geweben gruppiert
sind.
Die Hauptgewebe im Pflanzenkörper sind:
• Abschlussgewebe – schützt vor schädlichen Faktoren;
• Assimilationsgewebe – führt die Fotosynthese durch;
• Speicherungsgewebe – speichert die Nahrung;
• Leitgewebe – leiten entweder das Wasser mit darin
gelösten Mineralsalzen oder die fertige Pflanzennahrung.
Beobachtet die Lage dieser Gewebe in den
Blatt
Pflanzenorganen.
Jede Gewebeart ist aus Zellen gebildet. Die Zellen
sind die kleinsten lebenden Elemente aus dem Körper
einer Pflanze.
Die Zellen bestehen aus drei Bestandteilen:
1. Zellmembran – schützt die Zelle und erlaubt den
Stoffaustausch mit der Umwelt,
2. Zellplasma – hier geschehen alle Lebensvorgänge:
Stängel
Ernährung, Kreislauf, Atmung, Ausscheidung,
3. Zellkern – steuert die Lebensvorgänge der Zelle.
Auf der Abbildung könnt ihr den Bau einer
Abschlussgewebe Pflanzenzelle beobachten.
Leitgewebe Zellmembran
Speicherungsgewebe Zellwand
wird in den Blättern
vom Assimilations- Zellkern
Wurzel gewebe ersetzt

Auf der Abbildung könnt ihr beobachten, dass die


Zelle auch andere Teile enthält:
• Zellwand – bedeckt und schützt die Membran,
• Chloroplasten – enthalten Chlorophyll, ein
grüner Farbstoff der eine Aufgabe bei der Fotosynthese
hat, Vakuole
• Eine große Vakuole mit Zellsaft (Wasser mit Zellplasma Chloroplasten
nützlichen Stoffen und mit unbrauchbaren
Substanzen aus der Zelle).

Beobachtet, entdeckt, erforscht!

1. Einige Pflanzenzellen können mit freiem Auge


beobachtet werden. Zum Beispiel die Zellen der
Orangenfrucht. Schneidet eine Orange durch und
betrachtet den Schnitt mit der Lupe. Ihr werdet zahlreiche
längliche Zellen beobachten. Holt mit der Pinzette eine
Zelle heraus, untersucht sie und zeichnet sie ins Heft.
Ergänzt die Zeichnung mit den Zellkomponenten, die
ihr beobachtet habt: Hülle (Zellmembran und -wand),
Zellplasma.

11
2. Führt mikroskopische Beobachtungen durch: Abschluss- Festigungsgewebe
benützt Fertigpräparate und seht euch die gewebe
Speicherungsgewebe
Pflanzengewebe der Stängelquerschnitte an.
Zeichnet ins Heft, was ihr beobachtet habt und Leit-
gewebe
studiert eure Präparate, indem ihr die Abbildung zu
Hilfe nehmt.
Erkennt die Pflanzengewebe. Benützt die
Abbildung rechts zum Vergleich.
Gebt die Bezeichnungen der Gewebe an, durch das
Hinzufügen der Beschriftung zu eurer Zeichnung.

Schlüsselbegriffe

Die kleinsten Teile des Pflanzenkörpers sind die Zellen.


In den Zellen der Pflanzen, gibt es außer der Membran, dem Zellplasma und dem Zellkern
auch die Zellwand, die Chloroplasten und die Vakuole.
Die Zellen sind verschieden in Bau und Funktion. Sie bilden verschiedene Gewebe.
Die Hauptgewebe des Pflanzenkörpers sind: Abschluss-, Assimilations-, Speicherungs-
und Leitgewebe.

Anwendungen und Aufgaben


Leit- Festigungs-
gewebe gewebe
1. Beim Mikroskopieren eines
Stängelquerschnittes anhand eines Präparates
werdet ihr mehrere Gewebearten erkennen.
Beobachtet die Lage dieser Gewebe und löst
folgende Aufgaben:
• ordnet die erkannten Gewebearten von
außen nach innen;
• deutet die Rolle jeder Gewebeart an; Speicherungs- Abschluss-
gewebe gewebe
• begründet für mindestens zwei Gewe-
be, weshalb sie im Aufbau des 2. Betrachtet das Video zur Erstellung eines
frischen mikroskopischen Präparates aus dem
Stängels vorhanden sind. Zwiebelhäutchen. Schreibt ein Arbeitsblatt mit den
Zellplasma Etappen der Anfertigung des Präparates.
Bereitet euch die notwendigen Materialien vor
und beobachtet das von euch gefertigte
Frischpräparat mit dem Mikroskop.
Zeichnet, was ihr beobachtet habt und
beschriftet, indem ihr die erkannten Strukturen
benennt.
Beantwortet im Heft folgende Fragen:
• Welche Form haben die Zellen?
Zellkern • Welche zellulären Komponenten habt ihr
erkannt?
Zellwand Zellmembran • Warum fehlen die Chloroplasten?
Überprüft eure Antworten zusammen mit eurem
Banknachbarn.
12
3. Tropft wässrige Jod-Lösung auf die
Oberfläche einer frisch aufgeschnittenen
Kartoffelknolle. Beobachtet, wie sich die Farbe der
Jod-Lösung von braun zu dunkelblau umändert. Alle JOD-
mögen die leckeren Kartoffeln. Sie schmecken süß, Lösung

wegen dem Stärkegehalt. Stärke ist eine Substanz


aus der Gruppe der Gluzide (Kohlenhydrate). Sie
wird in dem Speicherungsgewebe gelagert. Die
Stärke wird durch Fotosynthese gebildet. Mit Hilfe
der Jodprobe habt ihr den Stärkegehalt und das
Vo r h a n d e n s e i n d e s S p e i c h e r u n g s g e w e b e s
nachgewiesen.
Auch der Apfel schmeckt süß. Enthält auch er
Stärke? Wie könnt ihr erfahren, ob der Apfel auch
Stärke enthält? Beantwortet im Heft und vergleicht
eure Antwort mit den Kollegen. Nachweis des Stärkegehaltes
mit Hilfe der Jodlösung

Überprüft eure Kenntnisse! 2. Wählt die richtige Antwort aus:


Welche Gewebeart befindet sich an der
1. Ergänzt folgende Aussagen mit den Oberfläche der Organe einer Blütenpflanze? :
Begriffen: Chloroplast, Gewebe, Leitgewebe, a. Speicherungsgewebe
Vakuole. b. Abschlussgewebe
Mehrere Zellen, die ähnlich in Form und c. Leitgewebe
Funktion sind, bilden ein … d. Assimilationsgewebe
In den Pflanzen wird der Transport des
Wassers und der Nahrung von dem ... gesichert.
Wusstet ihr, dass...?
Der Zellbestandteil, in dem die Fotosynthese
stattfindet, heißt ... • In der Zellwand können die Pflanzen Wasser
Die Speicherung der Reservesubstanzen speichern. Mit diesen Wasserreserven können
findet in der ... der Zelle statt. sie bei Dürre überleben.

Nutze, was du gelernt hast!

Portfolioaufgabe: Der Duft der Pflanzen


Viele Pflanzen können nach dem Duft erkannt werden: der
Zitronenbaum, die Tanne, die Rose, der Orangenbaum, die
Lilie, die Pfefferminze u.a. Der Duft kommt zustande durch die
Absonderungen eines speziellen Gewebes, welches
Drüsengewebe genannt wird.
Führt ein Gruppenprojekt durch, welches ihr einer
Duftpflanze mit spezifischem Geruch widmet.
Wählt eine Duftpflanze und informiert euch aus dem
botanischen Atlas, aus Zeitschriften, in der Schulbibliothek
Tränkt ein Löschpapier mit der duftenden
über den Ort, wo sie wächst, die besten
Flüssigkeit, die ihr erhaltet. Diese stellt die
Entwicklungsbedingungen, die Eigenschaften der
Absonderung des Drüsengewebes dar.
Pflanzenorgane. Erstellt mit diesen Informationen ein Plakat.
Wenn ihr euer Plakat vorstellt, bittet
Weist das Vorhandensein des Drüsengewebes durch das
eure Kollegen den Duft, der von euch
Zerreiben der Blütenblätter/Blätter der Pflanze nach.
beschriebenen Pflanze, zu riechen.

13
3 Der Organismus eines Säugetieres und des Menschen:
Organsysteme, Organe, Gewebe, Zellen

VERDAUUNGSSYSTEM Der Körper der Säugetiere ist komplexer als jener der Pflanzen. Die
Organe, die eine bestimmte Rolle erfüllen, bilden ein Organsystem.
Mund-
speicheldrüsen
Mund Die Hauptorgansysteme, welche im Bau des Säugetierekörpers
vorkommen, sind:
Speiseröhre Magen • Verdauungssystem • Nervensystem
• Blutkreislaufsystem • Knochensystem
Leber
• Atmungssystem • Muskelsystem
• Ausscheidungssystem • Fortpflanzungssystem
Gallen- Bauchspeichel-
blase drüse
Dünndarm In der VI. Klasse werdet ihr über einen Teil dieser Systeme lernen -
Dickdarm
After die ersten vier. Ihr könnt sie auf den nebenstehenden Abbildungen
beobachten. Könnt ihr die Hauptorgane jedes Systems auf den Abbildungen
erkennen?
BLUTKREISLAUFSYSTEM
Mit Sicherheit habt ihr die Leber, den Magen, das Herz, die
Nieren erkannt.
Venen Arterie Wie die Pflanzenorgane, bestehen auch die Organe der Säugetiere
aus vielen und verschiedenen Arten von Zellen, die Gewebe bilden.
Herz
Die Hauptgewebe des
Körpers der Säugetiere sind: NERVEN- MUSKEL-
GEWEBE: GEWEBE:
• Bindegewebe;
• Epithelgewebe; n Herz
n Gehirn
• Muskelgewebe; n Magen-
• Nervengewebe. nRücken- wand
Beobachtet auf der mark
n Muskeln
Abbildung rechts die Lage n Nerven an den
dieser Gewebe in den Knochen
Organen des menschlichen EPITHEL-
BINDE-
Körpers. GEWEBE: GEWEBE:
ATMUNGSSYSTEM
n kleidet
Nase Rachen n Knochen
Organhöhlen
Luftröhre n Knorpel aus
Brustfell
Bronchie n unter n bedeckt
Lunge Lunge der Oberhaut den Körper

Die Zellen der


Zwerchfell
Säugetiere sind komplex. Sie
AUSSCHEIDUNGSSYSTEM bestehen aus: Zellmembran,
Zellplasma, Zellkern, welche
Niere Niere dieselben Funktionen wie in
den Pflanzenzellen haben.
Harnleiter Harnleiter Beobachtet die Lage der
Komponenten einer
Harnröhre Harnblase Tierzelle.
Membran Zellkern
Zellplasma

14
Beobachtet, entdeckt, erforscht!

Nieren Milz Magen


1
Rachen 2
Speiseröhre 3
Dickdarm 4
Luftröhre
Leber 5
Herz
Harnblase Dünndarm 6
7
8

1. Analysiert die zwei Abbildungen, welche die Lage einiger Organe im Körper zweier
Säugetiere darstellen: Hund und Mensch. Schreibt ins Heft, welche Organe des Menschen den Zahlen 1 bis
8 entsprechen. Vergleicht die Lage der Organe im Körper des Hundes und des Menschen. Schreibt
ins Heft, welche Ähnlichkeiten und Unterschiede ihr entdeckt habt, wobei ihr folgende Fragen beantwortet:
a. gibt es alle acht Organe bei beiden Säugetieren ?
b. mit welchen anderen Organen ist jedes der acht Organe bei den zwei Säugetieren benachbart?

Nervengewebe Muskelgewebe Epithelgewebe Bindegewebe

2. Die Abbildungen stellen Fotos dar, die anhand mikroskopischer Präparate, die vier tierischen
Gewebearten zeigen. Führt mikroskopische Beobachtungen der tierischen Gewebe auf Fertigpräparaten durch.
Studiert die Schnitte durch Haut, Herz, Darm. Zeichnet ins Heft, was ihr im Mikroskop seht und vergleicht eure
Skizzen mit den Abbildungen der vier Gewebearten. Notiert ins Heft, welche Gewebearten ihr in jedem Präparat
erkannt habt und ergänzt die Tabelle durch Ankreuzen der identifizierten Gewebe.
Präparat Nervengewebe Muskelgewebe Epithelgewebe Bindegewebe
Haut
Herz
Darm

3. Beobachtet die Tierzellen aus der darauf und ihr bedeckt das Präparat
Zellkern
Mundschleimhaut. mit dem Deckglas. Beobachtet
Ihr werdet ein frisches Präparat mit Zellen aus mit dem Mikroskop und
der Mundhöhle erstellen. Ihr braucht Wattestäbchen, zeichnet die Zellen.
O b j e k t t r ä g e r, D e c k g l ä s e r, P i p e t t e n u n d
Methylenblaulösung zum Färben. Mit einem sterilen ACHTUNG!
Wattestäbchen reibt ihr sorgfältig das Innere der Da konzentriertes
Backen. Zieht den Wattebausch auf der Oberfläche Methylenblau giftig ist,
eines Objektträgers entlang, um die abgeschabten soll der Lehrer die
Zellen auszustreichen. Der Lehrer gibt den Farbstoff Färbung durchführen. Membran
Zellplasma

15
Anwendungen und Aufgaben
DER MAGEN - EIN VERDAUUNGSORGAN

Epithelgewebe
1. Auf der Abbildung rechts - schützt das
sind die Gewebe dargestellt, Innere des
Magens und
welche die Magenwand bilden. kleidet diesen
Beobachtet die Lage dieser aus
Gewebe und löst folgende Bindegewebe
Aufgaben:
Bau der - ernährt das Epithel-
a. Ordnet die Gewebearten Magenwand gewebe des Magens
von der Außen- zur Innenseite der
Magenwand.
b. Bestimmt die Rolle jeder
Gewebeart. Muskelgewebe
- führt die Bewegungen
• Erklärt für mindestens zwei des Magens durch, um die
Zerkleinerung der
Gewebe den Sinn ihres Nahrung zu sichern
Vo r h a n d e n s e i n s i n d e r
Magenwand. Denkt dabei an die
Funktion des Magens. Nervengewebe
- löst die Aktivität der
Muskelzellen aus

DAS MENSCHLICHE VERDAUUNGSSYSTEM

Mundhöhle Speicheldrüsen
2 . Für d i e E r n ä h r u n g bilden Mundspeichel
d e s menschlichen Körpers ist
das Verdauungssystem wichtig.
Beobachtet die nebenstehende Speiseröhre
Abbildung und identifiziert die Magen
Organe des Verdauungssystems.

Schreibt die erkannten Bauchspeichel-


Organe in der Reihenfolge, in der Leber
drüse,
bildet einen Saft
sie von der Nahrung für die
durchwandert werden, ins Heft. Verdauung

Dickdarm Dünndarm

16
Schlüsselbegriffe

Die kleinsten lebenden Strukturen des Körpers der Säugetiere sind die Zellen. Eine tierische
Zelle besteht aus Membran, Zellplasma und Zellkern. Die tierischen Zellen mit derselben
Form, identischem Aufbau und gleicher Funktion werden in vier tierische Gewebeklassen
eingeteilt: Epithel-, Binde-, Muskel- und Nervengewebe. Mehrere Gewebe bilden ein
Organ. Die Organe, die zusammen eine bestimmte Funktion erfüllen, bilden ein Organsystem.

Überprüft eure Kenntnisse!


Schreibt die Organe, die ihr kennt und die 3. Wählt die richtige Antwort aus:
zum selben Organsystem gehören, ins Heft. A. Die Lungen, die Luftröhre und die
Gebt je eine Rolle für jedes Organsystem an. Nasenhöhlen sind Organe des :
1. Erklärt, wie zwei Gewebearten aus dem a. Verdauungssystems
Bau des Magens zusammenarbeiten, um eine b. Atmungssystems
bestimmte Funktion zu erfüllen. c. Ausscheidungssystems
2. Schreibt ins Heft je zwei Organe aus d. Blutkreislaufsystems
folgenden Organsystemen: Verdauungs-, B. Ein Organ des Verdauungssystems ist:
Atmungs-, Blutkreislauf- und a. das Herz
Ausscheidungssystem. b. die rechte Niere
Überprüft eure Antworten, indem ihr sie mit c. der Magen
denen des Banknachbarn vergleicht. d. die Lunge

Nutze, was du gelernt hast! Wusstet ihr, dass...?

Die Vielfalt der tierischen Gewebe • Die Gesamtheit der Blutgefäße aus dem
Es gibt nur vier Gewebeklassen, aber jede Klasse ist in Körper eines Erwachsenen hat eine Länge
mehrere Abarten gegliedert. Zum Beispiel, ist das von 96.000 km;
Epithelgewebe, das den Magen auskleidet, dünn und • Da der Magen einen sehr sauren Magensaft
durchlässig, während das Epithelgewebe, das an der produziert, erneuert sich das Epithel, welches
Hautoberfläche liegt, dick und undurchlässig ist. d e n M a g e n a u s k l e i d e t , a l l e 3 Ta g e
Schreibt ins Heft eine Erklärung für die vollständig.
unterschiedlichen Eigenschaften der zwei Epithelien, • Der Magen eines Erwachsenen nimmt für
die als Beispiel gegeben wurden. gewöhnlich 1 Liter Nahrung auf. Bei Bedarf
Ve rg l e i c h t e u r e E r k l ä r u n g m i t d e r e u r e s kann er sich aber erweitern und das Dreifache
Banknachbarn. Diskutiert die Antworten in der Klasse. an Inhalt aufnehmen.
Portfolioaufgabe: Die Vielfalt der tierischen • In den Magen eines neugeborenen Kindes
Gewebe passen nicht mehr als 30
Bildet vier Gruppen. Lost für jede Gruppe eine ml Flüssigkeit.
Hauptgewebeklasse aus. Informiert euch aus • Die Lungenflügel sind
verschiedenen Quellen, die euer Lehrer auswählt, und nicht gleich groß, der
erstellt ein Plakat mit den zu jeder Gewebeklasse linke Lungenflügel ist
gehörenden Abarten. Das Poster soll die kleiner als der rechte. rechts links
verschiedenen Gewebearten beschreiben, angeben • Die zwei Nieren sind nicht
in welchen Organen sie sich befinden und welche gleich groß, die linke
Aufgaben sie im Körper des Menschen erfüllen. Niere ist ein wenig größer.
Zeichnet die Gewebe.

17
WIEDERHOLUNG:

Zellen, Gewebe,
Organe, Organismus

PFLANZLICHE ZELLE TIERISCHE ZELLE

MEMBRAN

ZELLPLASMA

ZELLKERN


Das obenstehende Diagramm zeigt die Ähnlichkeiten und die Unterschiede zwischen
der pflanzlichen und der tierischen Zelle auf. In den Abbildungen sind mikroskopische
Präparate von Blattzellen und Knochenmarkzellen dargestellt. Erkennt wodurch sie sich in
ihrer Größe, Zellplasmamenge und im Größenverhältnis von Zellplasma zu Zellkern unterscheiden.
Erstellt im Heft Diagramme und notiert euch die Eigenschaften der Zellen aufgrund eurer eigenen
Beobachtungen und der Informationen aus folgender Tabelle:

Pflanzenzellen Tierzellen
Sie sind eukaryotisch (Zellen mit echtem Zellkern) Sie sind eukaryotisch (Zellen mit echtem Zellkern)
Die Form ist im Allgemeinen wie ein Würfel oder wie Sie sind kugelförmig oder rundlich, aber im Allgemeinen
ein Quader (Schachtelform) ist die Form unregelmäßig
Sie können zwei, dreimal größer als die Tierzelle sein Sie sind zwei, dreimal kleiner als die Pflanzenzellen
Sie enthalten Chloroplasten Sie besitzen keine Chloroplasten
Sie produzieren die Nahrung selber, durch Fotosynthese Sie nehmen die Nahrung aus der Umwelt auf
Sie haben eine große Vakuole, Sie haben entweder gar keine oder nur
die 90% der Zelle einnehmen kann kleine Vakuolen
18
• Vergleich zwischen den pflanzlichen und tierischen Geweben
Analysiert die Abbildungen und die struk turellen Eigenschaften der Gewebe der höher entwickelten
Organismen: Blütenpflanzen und Säugetiere.
Erstellt ein Diagramm, so ähnlich wie beim Vergleich der pflanzlichen und tierischen Zelle. Tragt in die
Mitte die gemeinsamen Eigenschaften der pflanzlichen und tierischen Gewebe ein und seitlich die spezifischen
Eigenschaften. Ihr könnt auch die von euch herausgefundenen Eigenschaften hinzufügen. Stellt euer
Diagramm der Klasse vor. Fügt am Schluss alle von der Klasse entdeckten Eigenschaften in euer Diagramm
ein, um es zu vervollständigen.

Allgemeine Eigenschaften der pflanzlichen Gewebe Allgemeine Eigenschaften der tierischen Gewebe
Abschluss­
gewebe
Assimilations­
gewebe Nervengewebe

�fQl!II�� ,,.-;z�!!i.--Leitgewebe
Bindegewebe
,.,,,...-:,..,......_Abschluss­
gewebe
Muskelgewebe
Assimilations­
gewebe
Die pflanzlichen Gewebe sind aus spezialisierten Zellen Die tierischen Gewebe sind aus spezialisierte Zellen
ebildet die eine bestimmte Funktion erfüllen. gebildet, die eine bestimmte Funktion erfüllen.
Das Wachstum findet nur an der Spitze einiger Organe Am Wachstum beteiligen sich alle Organsysteme.
statt, nämlich Stängel- und Wurzelspitze.
Die Organisierung ist einfacher. Das Wachstum ist auf das erste Lebensstadium begrenzt.
Sie wachsen in allen Lebensstadien. Sie haben eine komplexere Organisierung.
Sie enthalten lebende und tote Zellen. Sie enthalten nur lebende Zellen.
Sie sichern die Fortbewegung
Sie sind immobil, stützen und tragen die Pflanzenorgane.
in der Umwelt.

• Organe und Organsysteme der Säugetiere im Vergleich


Erstellt im Heft eine Tabelle mit drei Spalten, wie unten. Ergänzt in der mittleren Spalte die
Organe die ihr erkennt und die mit den Zahlen 1,2,3,4,5 angegeben sind. Ergänzt in den anderen
beiden Spalten die Organe, die ihr beim Hasen oder beim Menschen erkennt. Formuliert
eine Schlussfolgerung zum Aufbau des Körpers bei den beiden Säugetieren.

1
2
3
4
5

Hase Gemeinsame Organe Mensch


Die Funktionen der Organismen - eine Einführung
Alle lebenden Organismen, von den ganz einfachen, einzelligen, bis zu den komplexen, mehrzelligen,
sind fähig selbstständig zu überleben.
Um zu überleben, müssen die Organismen die Fähigkeit haben drei Lebensprozesse zu erfüllen:
• Nahrung aufzunehmen und Energie zu erzeugen, alle Körperkompartimente damit zu versorgen und die
unbrauchbaren Stoffe auszuscheiden;
• die Veränderung der Umwelt wahrzunehmen und zweckentsprechend auf sie zu reagieren,
• sich fortzupflanzen.
Diese Lebenstätigkeiten stellen die Grundlage der drei Hauptfunktionen der lebenden Organismen dar:
• Ernährung,
• Beziehung zur Umwelt,
• Fortpflanzung.

Ernährung Beziehung

Fortpflanzung

Ernährungsfunktionen in der lebenden Welt

Die Ernährungsfunktionen bestehen aus allen Vorgängen, durch welche die Zellen Nahrung
und Energie erhalten, die Stoffe im Körper transportiert werden und die Ausscheidung der
unbrauchbaren Stoffe stattfindet. Diese Vorgänge ergeben die folgenden vier Kategorien:
• Ernährung
• Atmung
• Blutkreislauf
• Ausscheidung
Die Zellen brauchen Nahrung um Energie zu erzeugen, die veralteten Bestandteile zu erneuern, um
gesund zu bleiben und sich zu vermehren. Diese Tätigkeiten geschehen bei allen lebenden
Organismen. Die Nahrung, welche die Zellen verwerten können, wird bei Pflanzen anders hergestellt
als bei Tieren. Nach der Art, wie die Nahrung gesichert wird, gibt es zwei Formen der Ernährung:
• autotrophe Ernährung - bei Pflanzen: sie erzeugen ihre Nahrung selbst durch Fotosynthese.
• heterotrophe Ernährung - bei Tieren: sie ernähren sich mit Pflanzen oder anderen Tieren.
20
4 Die Fotosysnthese
Die Fotosynthese ist der autotrophe Ernährungsvorgang, durch den die Pflanzen ihre Nahrung herstellen.
Während der Fotosynthese wird das Licht als Energiequelle benutzt, um aus Kohlendioxid und Wasser
komplexe organische Substanzen und Sauerstoff zu erzeugen. Der durch die Fotosynthese erzeugte organische
Stoff ist eine Art Zucker und heißt Glukose. Der Fotosynthesevorgang kann wie folgt dargestellt werden:

Die Lichtenergie wird vom Chlorophyll, ein grünes Pigment aus den Chloroplasten, das für die
Fotosynthese unentbehrlich ist, eingefangen und in chemische Energie umgewandelt.
Der Sauerstoff wird in die Atmosphäre freigesetzt und trägt somit zum Sichern des Lebens aller anderen
Lebewesen bei. Die Glukose wird als Stärke gespeichert oder in andere organische Substanzen umgewandelt.
Ein Teil der Glukose wird in den ganzen Pflanzenkörper transportiert, um ihn zu ernähren. Die Stoffe, die durch
Fotosynthese erzeugt werden, dienen als Nahrung für viele Lebewesen, sogar für uns Menschen.
Die Pflanzen besitzen ein für die Fotosynthese spezialisiertes Organ: das Blatt. Die Form und der Aufbau
des Blattes sind für die Durchführung der Fotosynthese angepasst.
Anpassungen der Blattes an das Abschluss-
gewebe
Durchführen der Fotosynthese:
• die breite Form und die Orientierung zur
Lichtquelle.
• die Anwesenheit des Assimilationsgewebes,
das reich an Chloroplasten ist.
• Die an der Blattoberfläche befindlichen Assimila- Chloroplasten
Gebilde, die man Spaltöffnungen nennt: sie haben tionsgewebe
mit
Poren für die Aufnahme von Kohlendioxid undChloroplasten
Abgabe von Sauerstoff. Leitgewebe,
• Die Anwesenheit des Leitgewebes mit transportiert
doppelter Funktion: einerseits transportiert es das Wasser und
Mineralsalze
Wa s s e r u n d d i e M i n e r a l s a l z e z u m Spaltöffnungen
Assimilationsgewebe und andererseits werden die
Fotosyntheseprodukte, als wichtige Nährstoffe, zu
allen Pflanzenorganen befördert.

Beobachtet, entdeckt, erforscht!


1. Durch einen einfachen Versuch kann der
Reagenzglas, das
den Sauerstoff Nachweis erbracht werden, dass Sauerstoff erzeugt
sammelt wird. Man stellt eine Wasserpflanze unter einen
umgekehrten Trichter, über welchen man ein
Reagenzglas mit Wasser stülpt, wie in der
Gefäß mit
Wasser Abbildung. Im Klassenraum wird die
Pflanze bei guter Belichtung
Sauerstoffbläschen bilden. In
umgekippter
Trichter einigen Stunden sammelt sich
im Reagenzglas genug
Sauerstoff an. Nehmt nun das
Wasserpflanze Reagenzglas und haltet einen
glimmenden Span hinein. Der
Sauerstoff lässt den Glimmspan
hell aufflammen.

21
Schlüsselbegriffe

Chlorophyll. Licht
Kohlendioxid + Wasser Glukose + Sauerstoff ↑
Alkohol
Mit Alufolie (Spiritus)
bedeckter das Blatt, welches
Teil des zuerst mit Alufolie
Blattes Wasser bedeckt wurde,
dann abgetrennt
größerer Behälter und im Wasser
gekocht wurde

1 2
Man zündet
die Flamme an, erhitzt
das Blatt in Spiritus,
so dass das
Chlorophyll
ausgewaschen wird.

Glasbehälter

3 4
entfärbtes Blatt

orange
gelb

grün

Vorschein.
Überprüft eure Kenntnisse!
1. Ergänzt folgende Sätze mit dem richtigen 2. Wählt die richtige Antwort aus. Schreibt für A
Wort aus der Liste: Fotosynthese, Chlorophyll, Licht, und B den ausgewählten Buchstaben ins Heft.
Sauerstoff, Spaltöffnungen, Glukose. A. In den Pflanzen findet die Fotosynthese in
a. Kohlendioxid dringt ins Assimilationsgewebe Gegenwart von Licht statt. Welche Aussage entspricht
der Blätter ein, durch die ... . der Fotosynthesegleichung?
b. Alle Organismen sind vom Vorgang der ... a. Sauerstoff und Wasser wandeln sich in Glukose
abhängig, um sich ernähren zu können. und Kohlendioxid um;
c. Die Pflanzen nehmen die Energie der Sonne b. aus Kohlendioxid und Wasser werden Glukose
auf und erzeugen ... durch Fotosynthese. und Sauerstoff gebildet;
d. Die Chloroplasten enthalten das Pigment ... , c. Kohlendioxid und Sauerstoff werden in
das die Sonnenenergie auffängt. Glucose und Wasser umgewandelt.
e. Die Energie, die für die Durchführung der
Fotosynthese notwendig ist, ist das ... der Sonne. B. Die Fotosynthese findet besser statt wenn:
a. die Tagesdauer kürzer wird
b. die Lichtintensität steigt
c. die Kohlendioxidmenge sinkt
d. die Sauerstoffmenge erhöht wird

Nutze, was du gelernt hast! Wusstet ihr, dass...?

Portfolioaufgabe Ohne die Fotosynthese, gäbe es auf • 70% des Sauerstoffs des Planeten wird
der Erde kein Leben! durch Fotosynthese der autotrophen
Besprecht in der Klasse diese Behauptung. Identifiziert den aquatischen Mikroorganismen erzeugt.
Nutzen der Fotosynthese für die verschiedenen Lebewesen. • Wegen der Fotosynthese haben die
Wählt einige Lebensräume: Hügellandschaft, Wald, See, Nadelbäume eine Kegelform. Diese
Meer, Ebene, Delta. Bildet je eine Gruppe für jeden Lebensraum. erlaubt es ihnen, mehr Nadeln so
Sammelt Informationen aus Zeitschriften, botanischen auszurichten, dass sie viel Licht
Atlanten, Büchern aus der Schulbibliothek, die euer Lehrer bekommen.
empfiehlt, zu den Pflanzen, die in dem gewählten Lebensraum • Ein Baum aus Afrika (genannt Tumbo),
wachsen. Erklärt die Bedeutung dieser Pflanzen für die biotischen der nur zwei Riesenblätter hat, kann
über 1000 Jahre alt werden, indem er
und abiotischen Faktoren aus ihrer Umwelt.
das seltene Regenwasser nutzt.
Erstellt ein Plakat und präsentiert es in der Biologiestunde.

Tumbo

24
5 Das Verdauungssystem und die Verdauung beim Menschen
Die Säugetiere, wie auch andere Tiere, ernähren sich heterotroph. Die Nahrung der Menschen besteht aus
Lebensmitteln mit deren Hilfe der Organismus wächst, die abgestorbenen Zellen ersetzt und die notwendige
Energie für alle Funktionen sichert. Die Lebensmittel bestehen aus einfachen Stoffen zum Beispiel Wasser und
Mineralsalze, aber auch aus komplexen Stoffen, nämlich Eiweißstoffe, Fette und Kohlenhydrate, die
organische Stoffe genannt werden. Um von allen Zellen benutzt werden zu können, müssen die komplexen
Stoffe aus den Lebensmitteln in einfachere Stoffe umgewandelt werden. Diese werden aus dem Darm ins Blut
aufgenommen und vom Blut zu den Körperzellen transportiert. Die Umwandlungen werden von den Organen
des Verdauungssystems durchgeführt. Das Verdauungssystem ist aus dem Verdauungskanal und den
Anhangsdrüsen gebildet. Der Verdauungskanal beginnt mit dem Mund und endet mit dem After.
Der Verdauungskanal ist aus mehreren
Abschnitten gebildet. Erkennt auf der Das Verdauungssystem
Abbildung die Abschnitte des
Verdauungskanals.
Die Nahrungsmittel, die in die Mundhöhle Mundhöhle Mundspeicheldrüse
aufgenommen werden,durchwandern die Abschnitte
des Verdauungskanals in einer bestimmten
Reihenfolge: Rachen → Speiseröhre → Magen → Rachen
Dünndarm →Dickdarm → Mastdarm → After. Magen
Speise-
Wie ihr bemerken könnt, haben die Abschnitte röhre
des Verdauungskanals verschiedene Formen. Diese
Abschnitte haben auch einen unterschiedlichen Bau, Leber
wie ihr beim Studium der Gewebe gesehen habt.
Trotzdem gibt es auch Ähnlichkeiten im Bau der
Gallenblase Bauchspeichel-
Segmente des Verdauungskanals, zum Beispiel
drüse
enthalten ihre Wände Muskelgewebe, das beim
Zerkleinern und Durchmischen der Nahrung, aber Dünndarm
auch zum Weiterschieben des Inhaltes nötig ist. Dickdarm
Die Anhangsdrüsen des
After
Verdauungssystems sind die Mundspeichel- Mastdarm
drüsen, die Leber und die Bauchspeicheldrüse.
Diese sondern Verdauungssäfte ab, welche die
Nahrung umwandeln.
Die Gesamtheit der Umwandlungen, durch welche die Nahrung entlang des Verdauungskanals
aufgespalten wird, bezeichnet man als Verdauung.
•Durch mehrere Arten von Umwandlungen, wird die Nahrung, während der Verdauung verändert:
•Zerbeißen, Zerkleinern - unter Einwirkung der Zähne und der Muskulatur des Verdauungskanals;
•das Auflösen im Wasser der Verdauungssäfte, welche von den Drüsen abgesondert werden;
•das Zerlegen in einfachere Stoffe unter dem Einfluss der Enzyme (Fermente)

Schneidezähne
Beobachtet, entdeckt, erforscht! Eckzahn
1. Die Mundhöhle ist der Abschnitt in dem die Verdauung anfängt. vordere
Backenzähne
Erkennt die Zahntypen: die Schneide- und Eckzähne dienen dem hintere
Abbeißen und Reißen, die vorderen und hinteren Backenzähne zermahlen und Backenzähne
Rachen
zerkleinern die Nahrung. Diese Tätigkeiten finden durch Kaubewegungen
Zunge
statt. Zum Kauen tragen die Muskeln der Kiefer, der Wangen und der Zunge
Eckzahn
bei. Die gekaute Nahrung wird mit Speichel gemischt, sie wird aufgeweicht und
teilweise vom Speichel aufgelöst und zerlegt. Es entsteht ein Bissen, der auch
Schneidezähne
Nahrungsbrocken heißt.

25
2. Umwandlungen unter Einfluss des Speichels. Im Speichel ist ein Enzym, Stärkelösung
das die Stärke zerlegt. Beweist die Rolle des Enzyms aus dem Speichel, indem ihr und Speichel
eine Stärkelösung vorbereitet und in 2 Reagenzgläser verteilt. Lasst die Stärkelösung
Reagenzgläser in warmem Wasser, bei 37° C (Körpertemperatur), stehen. Fügt in
eines der Reagenzgläser Mundspeichel hinzu. Nach 30 Minuten gebt in jedes Wasser bei 37°C
Reagenzglas 3 Tropfen Iod-Lösung. Nur die Flüssigkeit im Reagenzglas ohne man fügt 3 Tropfen
Speichel wird sich blau färben, was zeigt, dass dort Stärke enthalten ist. Im Iod-Lösung nach
30' hinzu
zweiten Reagenzglas kommt eine Gelbfärbung zustande, denn es enthält keine
Stärke mehr, weil sie vom Speichel zerlegt wurde.

Rachen

3. Aus der Mundhöhle, wird der Nahrungsbissen durch die


Speiseröhre
Speiseröhre bis zum Magen transportiert. Dies ist der Schluckvorgang.
Bemerkt die wellenförmigen Kontraktionen der Muskeln der Speiseröhre. Ausdehnung
Diese nennt man peristaltische Bewegungen.
Verengung

Die Bewegungen der


4. Der Magen ist der ausgedehnteste Abschnitt des Verdauungskanals. Magenmuskulatur
Hier verweilt die Nahrung 2-3 Stunden, Zeit in der die Verdauung Nahrung
durchgeführt wird. Dazu gehört die Durchmischung und Bewegung des
Speisebreis, sowie die Aufspaltung von Stoffen unter Einwirkung des
Magensaftes. Der Magensaft enthält Säuren und Enzyme, die die Fette und Durchmischungs-
die Eiweißstoffe zerlegen. Es entsteht ein milchiger Nahrungsbrei, der sehr bewegung

sauer ist und Magenchymus genannt wird. Die Enzyme spalten nur einige
Weiterschiebungs-
der komplexen Substanzen. bewegung zum
Dünndarm

5. Der Dünndarm ist der Abschnitt des Verdauungskanals, in


welchem die Verdauung beendet wird und die Verdauungsprodukte ins Leber
- bildet
den Gallensaft
Blut aufgenommen werden. In den ersten Teil des Dünndarmes öffnen Magen
sich die Gänge, durch welche die Absonderungen der Leber und der Gallenblase
Bauchspeicheldrüse in den Dünndarm fließen. Die Leber bildet den Bauchspeicheldrüse
Darmsaft, der
Gallensaft und die Bauchspeicheldrüse den Bauchspeichel. Hinzu vom Dünndarm
abgesondert wird
kommt noch der Darmsaft, welcher vom Dünndarm gebildet wird.
Der Gallensaft enthält keine Enzyme, hat aber eine wichtige Rolle in Emulgierung der Fette
der Verdauung der Fette, die er in ganz feine Fetttröpfchen auftrennt, ein
Vorgang, der Emulgierung heißt. Die Fette aus diesen Tröpfchen können Galle feine Fett-
danach leicht von den Enzymen umgewandelt werden. Fett
lipid tropfen

Der Bauchspeichel und der Dünndarmsaft enthalten eine Vielzahl von


Enzymen für das Aufspalten aller Kategorien von komplexen organischen Verdauungs-
enzyme
Stoffen: Eiweißstoffe, Fette und Kohlenhydrate. Wie Scheren arbeiten diese
Enzyme und spalten die komplexen organischen Stoffe in einfachste komplexe einfache,
Stoffe aufnehmbare
organische Substanzen auf. Diese können ins Blut aufgesaugt werden. Substanzen
Die Rolle der Enzyme
in der Verdauung
26
Richtung des
Der zweite Vorgang aus dem Dünndarm ist die Blutgefäße Aufsaugungsvorgangs
Resorption (Aufsaugung) der Nährstoffe. Durch
die Resorption werden die einfachsten Stoffe, die Muskelgewebe
durch die Verdauung entstanden sind, ins Blut Falten
Dünndarm-
aufgenommen und zu den Körperzellen transportiert. schleimhaut
Der Dünndarm hat Anpassungen für die Aufsaugung Darmzotten Schleimhaut-
Dünndarm
der Nährstoffe entwickelt, die ihr auf der Abbildung zelle
erkennen könnt.

Die inneren Schichten der Darmwand und die Membran der Schleimhautzellen sind gefaltet. Viele
kleine Blutgefäße aus dem Inneren der Darmzotten übernehmen die aufgesaugten
Stoffe. Die meisten einfachen Substanzen die infolge der Verdauung entstanden
sind, werden ins Blut aufgenommen. Die Spaltprodukte der Fette werden von Leber Magen
einer anderen Flüssigkeit des Körpers aufgenommen - von der Lymphe.
6. Die unverdaulichen Reste, die nicht aufgenommen werden können, Dick-
gehen in den Dickdarm über. Im Dickdarm wird das Wasser aufgesaugt, da darm
es noch gebraucht wird. Die Reste bleiben im Dickdarm, bis sie aus dem
Organismus entleert werden können.
Im Dickdarm wird der Kot gebildet. Dieser wird in den Mastdarm Mastdarm After
geschoben und durch den After aus dem Verdauungskanal entleert. Damit endet
der Weg der Nahrung durch den Verdauungskanal.
Schlüsselbegriffe
Das Verdauungssystem besteht aus Verdauungskanal und Anhangsdrüsen.
Im Verdauungssystem wird die Verdauung und die Aufsaugung (Resorption) der Grundnährstoffe
durchgeführt.
Verdauung bedeutet Umwandlung der Nahrung in einfachste Stoffe, die aufgesaugt werden können.
Durch die Aufsaugung werden die aus der Verdauung hervorgegangenen Stoffe vom Blut oder von der
Lymphe übernommen, um sie zu allen Körperzellen zu transportieren.

Anwendungen und Aufgaben Stadien der Kariesentwicklung


1. Die Rolle der Zähne und die Folgen Fissur im Zerstörung von Zahn- Vordringen ins
schmelz und Zahnbein Zahnmark
mangelhafter Zahnpflege Zahnschmelz

Zahnschmelz
Schneidezahn Zahnkrone
Zahnbein
Eckzahn Zahnmark
Alveole
vordere Backenzähne
Blutgefäße Zahnwurzel
und Nerven
hintere Backenzähne unangenehmes vorübergehender heftiger
Gefühl Schmerz Schmerz
a. Beobachtet die vier Zahntypen. Ergänzt im Heft folgende Tabelle, bestimmt die Form jedes
Zahntyps und seine Spezialisierung, um eine bestimmte Rolle durchzuführen. Das Beispiel unten gilt
für die Schneidezähne. Ihr könnt auch andere Aufgaben der Zähne ergänzen.
Art vordere hintere
Schneidezähne Eckzähne Backenzähne Backenzähne
Rolle das Schneiden das Zerreißen und Zerfetzen das Zerkleinern Zerkleinern und Zermahlen
Sie haben eine scharfe Kante
Form wie ein Meißel

27
b. Beobachtet den Aufbau eines Zahnes, ein lebendes Organ. Die Zahnpflege ist nicht nur für unser
angenehmes Aussehen wichtig, sondern eine Voraussetzung für eine gute Ernährung und das Vermeiden von
Zahnschmerzen.
Die meisten Zahnschmerzen sind eine Folge der Zahnkaries. Diese werden durch Mikroorganismen
verursacht, die zusammen mit der Nahrung aufgenommen werden.
Beobachtet wie Zahnkaries entstehen, welches die ersten Anzeichen sind und welche Folgen sich aus der
Tätigkeit der Mikroorganismen für den Zahn ergeben.
Merkt euch die Regeln, die ihr anwenden müsst, um Karies zu vermeiden und überprüft, ob ihr sie einhaltet.
Falls nicht, gewöhnt euch daran, sie alle einzuhalten. Schreibt folgende Tabelle ins Heft und kreuzt die Regeln an,
die ihr befolgt. Formuliert eine Schlussfolgerung und sagt, wie ihr eure Zähne pflegt. Vergleicht eure
Schlussfolgerung mit der eurer Kollegen.
Regeln Ich putze Bei jedem Ich benutze ich esse Ich esse Ich knacke keine Alle 6 Monate
die Zähne Putzen, bürste die Bürste wenig täglich harten Nahrungs- gehe ich zum
mindestens ich die Zähne um auch die Süßigkeiten frisches mittel mit den Zahnarzt
2 mal täglich je 2 Minuten Zunge zu Obst und Zähnen zur Kontrolle
reinigen Gemüse (Bonbons, Nüsse)
Erfüllt x
2. Simulation der Wirkung des Gallensaftes. Der Gallensaft emulgiert die Fette, er wandelt sie in feine
Tröpfchen um, die er auftrennt und in dem Speisebrei aus dem Darm verteilt. Dieser Vorgang ist leicht zu
beobachten, ohne dass ein Tier geopfert wird, um Gallensaft zu entnehmen. Ihr braucht einen Suppenteller,
Vollmilch (mit 3,5% Fett), Lebensmittelfarben (für Kuchendekoration), flüssiges Geschirrspülmittel,
Wattestäbchen, Becher und Laborpipetten.
Je drei Schüler bilden eine Gruppe. Organisiert euch, indem ihr alle benötigten Materialien vorbereitet.
Startet den Versuch! Mischt jeden Farbstoff mit Wasser in je einem Becher. Für jede Farblösung müsst ihr je eine
Pipette bereitstellen. Stellt die Becher mit den Pipetten, das Spülmittel und die Wattestäbchen nahe an den
Suppenteller. Gebt Milch in den Teller und führt die Arbeitsschritte so wie auf den Abbildungen aus.

a. Tropft in die Mitte des Tellers c. Gebt etwas Spülmittel in einen Becher und
je 3-4 Tropfen von jedem Farbstoff. taucht ein anderes Wattestäbchen ins Spülmittel.

b. Berührt mit einem Wattestäbchen d. Berührt mit dem Spülmittelstäbchen den Farbfleck
den Farbfleck und seht, was geschieht. aus der Milch. Beobachtet, was diesmal passiert.

Was ihr gleich nach dem Berühren des farbigen Flecks mit dem mit Spülmittel benetzten Wattestäbchen
beobachtet, ist der Emulgierung der Fette durch den Gallensaft ähnlich. Die Farbtupfen zerlaufen in der Milch, die
Farben flitzen über die Milchoberfläche davon. Besprecht und verfasst zusammen die Beschreibung der
Beobachtungen für die vier Etappen des Experimentes. Schreibt die Beobachtungen ins Heft. Verfasst eine
Schlussfolgerung, aus der die Bedeutung der Fettemulgierung bei der Verdauung hervorgeht. Schreibt die
Schlussfolgerung auf. Vergleicht eure Beobachtungen und die Schlussfolgerung mit den Kollegen.
28
3. Was und wie viel essen wir? Ihr wisst schon,
dass die Lebensmittel eine Nahrungs- und Gesunde Ernährung
BROT UND
Energiequelle für die Körperzellen sind. Der GEMÜSE
TEIGWAREN
menschliche Organismus benötigt drei Kategorien
von Stoffen: Eiweißstoffe, Fette und Kohlenhydrate.
Außer diesen, müssen die Nahrungsmittel noch
Wasser, Mineralsalze und Vitamine enthalten. Diese
befinden sind in den Lebensmitteln, die
verschiedenartige Herkunft haben. Darum müssen
wir uns abwechslungsreich ernähren. Wir müssen
auch auf den Anteil der verschiedenen
Lebensmittelgruppen an einer ausgewogenen FLEISCH,
Ernährung achten. EI, FISCH MILCH-
FRÜCHTE PRODUKTE
Auf der Abbildung ist das richtige Verhältnis
dargestellt. b. Macht weitere Vorschläge für Lebensmittel-
a. Analysiert mit eurem Banknachbarn den Teller kombinationen, die sich auf einem solchen Teller
aus der Abbildung und schreibt ins Heft, welche wiederfinden könnten. Vergesst nicht, die
Nahrungsmittelkategorien in größeren und welche in Verhältnisse zwischen den 5 Kategorien
kleineren Mengen verzehrt werden sollen. (Milchprodukte, Obst und Gemüse, Fleisch, Eier,
Fisch, Brot und andere Teigwaren) einzuhalten.
Mit den gelernten Begriffen aus der Lektion
löst folgendes Kreuzworträtsel:
Waagerecht
1. spalten komplexe Substanzen auf;
2. enthält den Speisebrei;
3. Sekretion der Leber;
Senkrecht
4. Abschnitt in dem die Verdauung endet;
5. Eigenschaft des Speisebreies aus dem Magen;
6. Die größte Anhangsdrüse des Verdauungs-
systems

Nutze, was du gelernt hast! Wusstet ihr, dass...?

Wer ist schuldig? Sammelt unter der Anleitung des Lehrers • Der Dünndarm des Menschen
Informationen über die Krankheit mit dem Namen „Gastritis“. ist fast 7 m lang und seine
Organisiert euch in der Klasse wie in einem Gerichtssaal, in welchem Fläche, die der Aufsaugung der
der Angeklagte der Magen ist. Verteilt euch in drei Gruppen: Nährstoffe dient, ist fast so groß
1. Gruppe. Die Verteidiger des Magens - sie bringen Argumente für wie ein Tennisplatz.
die Funktion des Magens. • Wir verbrauchen in einem Jahr
2. Gruppe. Die Ankläger des Magens - sammeln Informationen über etwa 500 kg Nahrungsmittel.
Gastritis und klagen den Magen an, wegen den Folgen, die diese • Unsere Mundspeicheldrüsen
Erkrankung hat. produzieren täglich 1,7 l
3. Gruppe. Die Richter – sammeln Informationen über die Ursachen Speichel.
der Gastritis und analysieren die Begründungen der Ankläger und
Verteidiger. Sie geben das Urteil: ist der Magen schuldig oder nicht?
Am Ende des „Prozesses“ werden alle Schüler sagen können, wie
man Gastritis vermeiden kann.

29
Anpassungen der Verdauung und der
6 Verdauungsorgane bei verschiedenen Tieren
Was glaubt ihr, was geschieht, wenn ein Hund eine Möhre als Futter bekommt? Mit Sicherheit wird er sie
nicht fressen. Aber wenn ihr die Möhre einem Hamster oder einem Kaninchen gebt, wird sie gleich gefressen
werden. Alle Säugetiere müssen sich ernähren, aber ihre Nahrung ist unterschiedlich. Einige ernähren sich mit
Pflanzen, andere mit Fleisch und andere können sich sowohl mit Pflanzen als auch mit Fleisch ernähren. Diesen
Unterschieden zufolge teilt man die Säugetiere in drei Kategorien ein: Pflanzenfresser, die sich mit Pflanzen
ernähren, Fleischfresser, die Fleisch zu sich nehmen und Allesfresser, deren Nahrung aus Pflanzen und Tieren
besteht.
Die Organe des Verdauungssystems sind bei allen Säugetieren dieselben, weisen jedoch
Besonderheiten auf, abhängig vom Typ der Nahrung. Diese besonderen Merkmale stellen Anpassungen der
Verdauungsorgane an die Art der Nahrung dar.

Allesfresser Pflanzenfresser Fleischfresser

Aus der Nahrung erhalten die Tiere sowohl die Substanzen zur Wiederherstellung und Neubildung der
Zellen als auch die Energie, die notwendig ist, um die Funktionen des Organismus zu gewährleisten. Die
Pflanzenfresser, vor allem die sehr großen, müssen viel Nahrung aufnehmen, da die Pflanzen weniger Energie
im Körper freisetzen, als die Nahrung tierischer Herkunft.
Nach der Art, wie sie sich ernähren und die Nahrung verdauen, sind Pflanzenfresser unterschiedlich.
Einige nagen und heißen Nagetiere. Andere befördern die Nahrung aus dem Magen zurück in die Mundhöhle
um sie zu kauen und schlucken sie dann erneut. Diese Tiere nennt man Wiederkäuer. Wie alle anderen
Säugetiere besitzen auch die Pflanzenfresser keine Enzyme für den Abbau der Zellulose - ein Kohlenhydrat,
aus dem die pflanzliche Zellwand besteht. Die Mikroorganismen aus dem Verdauungskanal übernehmen das
Aufspalten der Zellulose. Auf diese Weise lebt das pflanzenfressende Säugetier in einer gegenseitigen
Kooperationsbeziehung mit den Mikroorganismen, Symbiose genannt. Der Mikroorganismus verdaut die
Zellulose und der Pflanzenfresser sichert ihm die Nahrung. Da die Nahrungsmenge groß ist, reicht sie für beide
Organismen.
Beobachtet, entdeckt, erforscht!

vordere Backzähne Eckzähne


hintere Backenzähne Schneide-
zähne

große Eckzähne
Schneidezähne
mit ständigem abgeflachte hintere Backenzähne mit
Wachstum hintere Backenzähne scharfen, langen Kanten
a. Allesfresser b. Pflanzenfresser - Nagetier c. Pflanzenfresser - Wiederkäuer d. Fleischfresser

1. Untersucht und vergleicht das Gebiss der vier Säugetierkategorien. Schreibt ins Heft, wodurch sich
die vier Gebisstypen unterscheiden. Erklärt, welches die Ursache der erkannten Unterschiede ist. Vergleicht
eure Erklärungen mit denen eurer Kollegen.

30
2. Die Art der Ernährung hat Anpassungen des Verdauungssystems hervorgerufen. Die meisten Säugetiere
haben dort, wo der Dünndarm endet und der Dickdarm beginnt, eine sackartige Ausstülpung, die Blinddarm
heißt. Bei den Pflanzenfressern ist der Blinddarm groß und sehr wichtig, denn hier verdauen die
symbiontischen Mikroorganismen die Zellulose aus den Pflanzen. Beim Menschen gibt es diese Ausstülpung
in solcher Form nicht, der Blinddarm gehört zum Anfangsteil des Dickdarms. Erkennt die charakteristischen
Elemente des Verdauungskanals bei den Säugetieren anhand folgender Abbildungen:
Allesfresser – Mensch Pflanzenfresser - Nagetier Pflanzenfresser - Wiederkäuer Fleischfresser

Mundhöhle
Mundspeichel-
drüse
Rachen

Magen
Speise-
röhre Speiseröhre Speiseröhre
Leber Magen mit Magen
Magen mehreren
Gallen- Bauchspeichel- Blinddarm = Kammern
blase drüse Verlängerung Dünndarm
Dünndarm des Darmes
Dickdarm
Dünndarm
After Dünndarm Dickdarm
Mastdarm Blinddarm
Blinddarm
Dickdarm
After Dickdarm After
After

Magen aus mehreren


kurzer Dünn- und
Kein separater Einfacher Magen, Kammern, langer Blind-
Dickdarm,
Blinddarm großer Blinddarm darm, langer Dünn- und
kurzer Blinddarm
Dickdarm

Dar Magen der Kuh besteht aus vier Kammern:


Verfolgt den Weg der Nahrung durch die
Darm
Kammern gemäß der Abfolge 1 → 2→ 3→ 4. Die
größte Kammer (1) ist der Pansen, hier wird das
Speiseröhre ungekaute Gras gelagert und mit symbiontischen
3
2 1 Mikroorganismen vermischt. Die 2. Kammer heißt
4
Netzmagen, von hier wird die Nahrung in Form
kleiner Ballen zurück ins Maul befördert, um dort
wiedergekäut zu werden. Die 3. Kammer heißt
Blättermagen. Hierher gelangt die Nahrung nach
Magen dem sie erneut geschluckt wird. Die 4. Kammer heißt
Labmagen. Hier wird die Nahrung mithilfe der
Verdauungsenzyme aufgespalten.

Schlüsselbegriffe

Nach der Art ihrer Ernährung, teilt man die Säugetiere in Pflanzen-, Fleisch- und Allesfresser ein.
Je nachdem, wie sie sich ernähren, sind die Pflanzenfresser: Nagetiere, Wiederkäuer,
Nichtwiederkäuer.
Das Verdauungssystem der Säugetiere weist Anpassungen an die Ernährung auf. Die Organe des
Verdauungssystems sind an die Beschaffenheit der Nahrung angepasst. Pflanzen müssen in größeren
Mengen verzehrt werden, um den Pflanzenfressern die notwendige Energie zu sichern.

31
Anwendungen und Aufgaben

1. Führt folgende Tätigkeiten zusammen mit dem Banknachbarn durch:


a. Analysiert die Organe der zwei Verdauungssysteme, die auf den Abbildungen schematisch dargestellt
sind.
b. Benennt die Organe, die mit den Zahlen 1 bis 8 gekennzeichnet sind.

1
1 2 3
3
2 4

4 5
5
6

6 7
8 7
8
Verdauungssystem des Menschen Verdauungssystem des Hasen
c. Identifiziert zwei Anhangsdrüsen des Verdauungskanals.
d. Nennt zwei Unterschiede der beiden Verdauungssysteme und erklärt wodurch diese
Unterschiede bedingt sind.
2. Fragt in der Klasse welche Kollegen Haustiere aus der Gruppe der Säugetiere haben: Katze,
Hund, Hamster, Meerschweinchen, u.a. Bildet Gruppen, in die ihr je einen solchen Kollegen mit
einbezieht. Bestimmt, wie sich das Haustier ernährt und erstellt eine Liste mit den Lebensmitteln,
die das Tier eures Gruppenkollegen fressen darf. Erstellt ein Plakat und zeigt, welche Nahrung das
Tier frisst. Präsentiert euer Plakat in der Biologiestunde.
3. Beim Sezieren eines Säugetieres wurde der
Verdauungskanal herausgehoben und wie auf der Abbildung 1
ausgebreitet.
Analysiert die Abbildung zusammen mit 2-3 Kollegen und
2
löst folgende Aufgaben:
• Was stellen die Segmente, die mit den Zahlen 1, 2, 3, 4
und 5 beschriftet sind, dar? 3
• Welche Segmente sind am längsten?
• Welche Ernährungsart ist für dies Säugetier
charakteristisch? Nach welchem Kriterium konntet ihr die 4
Kategorie ermitteln?
Schreibt die Antworten ins Heft und besprecht mit den
Kollegen, ob es für die Aufgabenstellungen unterschiedliche
Lösungswege gibt. 5

32
Überprüft eure Kenntnisse!

Wählt den richtigen Buchstaben aus. Schreibt ins 3. Die Kühe können mit Nahrung, die fast gänzlich
Heft die Nummer der Frage und den gewählten aus Zellulose besteht, überleben, weil:
Buchstaben dazu. a. die Kühe alle Nährstoffe in der Leber produzieren.
1. Welche der folgenden Behauptungen über das b. die Kühe im Verdauungskanal symbiontische
Verdauungssystem der Säugetiere ist wahr?
Mikroorganismen haben, welche die Zellulose in
a. alle Lebensmittel werden schon in der Mundhöhle
einfache Stoffe aufspalten.
aufgespalten.
c. der Speichel der Kühe Enzyme enthält, welche die
b. in der Speiseröhre werden Enzyme abgesondert.
Zellulose aufspalten.
c. die Speiseröhre setzt sich mit dem Blinddarm fort.
d. die Kühe autotroph sind.
d. der Blinddarm ist bei den Pflanzenfressern sehr
4. Welches der folgenden Säugetiere hat den
groß. kürzesten Dünndarm:
2. Welches der folgenden Tiere hat den größten
Magen: a. Kuh, b. Pferd, c. Wolf, d. Maus.
a. Hund, b. Mensch, c. Hase, d. Kuh.

Nutze, was du gelernt hast! Wusstet ihr, dass...?

Wisst ihr, wie ihr euren Hund richtig ernährt? Teilt euch in • Der Säuregehalt des Speisebreies einer
5 Gruppen ein. Jede Gruppe muss eine der folgenden Fragen Katze ist so hoch, dass er auch die
Knochen zersetzen kann.
beantworten:
• Bei der Katze durchwandert die
• Womit muss er ernährt werden? Nahrung den Verdauungstrakt vom
• Wie oft muss man ihn am Tag füttern? Mund bis zum After, wo die
• Wie viel Nahrung braucht er? unverdauten Reste entleert werden, in
• Wie viel Wasser trinkt er? 20 Stunden. Beim Menschen geschieht
dies in 48 Stunden.
• Welche Anzeichen deuten auf eine falsche Ernährung • Im Pansen der Kuh bleibt die Nahrung
hin? zwischen 20 und 48 Stunden, weil die
Die Gruppenmitglieder werden Antworten in Umwandlung der Zellulose durch die
Zeitschriften, Büchern aus der Schulbibliothek, aus dem Mikroorganismen sehr langsam
Internet suchen geschieht.
• Der Dünndarm des Afrikanischen
• https://www.ziaruldeiasi.ro/stiri/cum-trebuie-hranit-in- Elefanten hat ein Länge von 19 m.
mod-corect-un-caine-cate-mese-pe-zi-trebuie-sa-aiba-- • Die Pflanzenfresser tragen dazu bei, die
113285.html Samen der Pflanzen, mit denen sie sich
• https://www.toateanimalele.ro/articole/alimenta-tia- ernähren, zu verbreiten. Sie können die
cainelui/ Samenschale nicht verdauen, so dass
die unversehrten, keimungsfähigen
Jede Gruppe wird eine Power-Point Präsentation, mit Samen durch den Kot ausgeschieden
den recherchierten Antworten auf die Fragen, erstellen. werden.
Die ganze Klasse wird alle Präsentationen verfolgen und
die Gruppen mit Noten von 1 bis 10 bewerten, je nachdem,
wie klar und gut die Fragen beantwortet wurden.
Die beste Note erhält die Gruppe, die den Hund richtig
ernähren kann.

33
7 Andere Arten der Ernährung in der lebenden Welt:
Saprophyten, Parasiten, fleischfressende Pflanzen

Die Nahrung ist für alle Lebewesen unentbehrlich. Ohne Nahrung können die Lebewesen nicht überleben.
Pflanzen und einige Mikroorganismen, die Chlorophyll haben, erzeugen ihre Nahrung selbst, durch
Fotosynthese. Sie haben eine autotrophe Ernährung.
Tiere, Pilze und einige Mikroorganismen können ihre Nahrung nicht selbst erzeugen. Sie
entnehmen sie anderen Organismen oder der Umwelt. Sie ernähren sich heterotroph.
Von den heterotrophen Lebewesen, sind die Tiere diejenigen, die fast alle ein Verdauungssystem besitzen,
in dem die Nahrung verdaut wird. Nicht alle Heterotrophen haben ein Verdauungssystem. Die Heterotrophen
ohne Verdauungssystem beschaffen sich ihre Nahrung auf anderem Weg, saprophytisch oder parasitisch.
Saprophyten sondern in die Umwelt
Verdauungsenzyme ab, die auf tote Lebewesen oder auf
abgestorbene Reste von Organismen einwirken.
Saprophyten führen die Verdauung außerhalb ihres Körpers
durch (äußere Verdauung). Danach werden die infolge der
Verdauung entstandenen Produkte vom Saprophyten
aufgesaugt. Pilze und einige Bakterien sind heterotrophe
Saprophyten. Die Saprophyten sind wichtig für die Natur.
Sie sind die Zersetzer, welche eine große Vielfalt von
Substanzen bilden, die wieder zurück in die Natur
gelangen.
Parasiten (Schmarotzer) nehmen ihre Nahrung
aus anderen Lebewesen. Der vom Parasit befallene Myzel
Organismus ist der Wirt des Parasiten. Der Parasit entnimmt
dem Wirt fertige Nährstoffe, ohne sie durch Verdauungs-
vorgänge zu verändern. Im Nahrungswettbewerb haben sich
einige Heterotrophen, die ein Verdauungssystem haben, der
parasitären Ernährung angepasst, z. B. die Stechmücken.
In jedem der fünf Reiche sind Parasiten vertreten, auch Stechmücke Parasit
in in dem der Pflanzen.
Es gibt auch gemischte Ernährung, also Lebewesen die sich sowohl autotroph als auch heterotroph
ernähren, wie einige Protisten und fleischfressende Pflanzen. Die fleischfressenden Pflanzen müssen auch
tierische Nahrung aufnehmen, obwohl sie Chlorophyll haben.
Fleischfressende Pflanzen leben auf Böden, denen bestimmte Elemente fehlen, zum Beispiel Stickstoff,
der für die Eiweißerzeugung notwendig ist. So ergänzen diese Pflanzen ihre Nahrung mit kleinen Insekten,
denen sie den Stickstoff entnehmen. Um ihre Beute zu fangen, haben fleischfressende Pflanzen verschiedene
Fallen entwickelt: klebrige Oberflächen, kannenförmige Blätter, plötzliche Bewegungen zum Fangen der
Insekten.
Eine interessante Form der Ernährung ist die Gemeinschaft zwischen einem Pilz und einer einzelligen
Alge. Diese Ernährung nennt man symbiontische Ernährung. Jeder der beiden Partner hat einen Nutzen. Die
Alge erzeugt durch Fotosynthese Nahrung, während der Pilz die Alge mit Wasser und Mineralsalzen versorgt.

Klebrige Blätter kannenförmige Blattfallen Blätter wirken als Klappfalle

34
Die beiden Symbiosepartner sind von einander
abhängig, so dass sie nicht selbstständig leben
können. Gemeinsam bilden sie eine Flechte.

Beobachtet, entdeckt, erforscht!


Die Saprophyten besiedeln vielfältige organische Reste, insbesondere wenn diese feucht und weich sind.
Die meisten unserer Nahrungsmittel erfüllen diese Bedingungen. Seht euch den Schimmelbelag, der auf
Nahrungsresten entsteht, an. Er wird von einem saprophytischen Pilz gebildet:

Joghurt Frucht Fleisch Brot


Lebensmittel mit solchen Schimmelpilzen darf man nicht verzehren, da sie uns krank machen.
Es gibt auch edle, essbare Schimmelpilze! Entdeckt leckere Käsesorten, die mit Hilfe der Pilze erzeugt
werden. Manche Sorten wurden nach den Herstellern benannt. Schaut auf den folgenden Bildern, wo sich in
jeder Käsesorte der Pilz befindet und welche Farbe er hat. Notiert im Heft eure Beobachtungen.

Brie Roquefort Gorgonzola Camembert

Die Parasiten sind sehr verschieden. Sie sind darauf Enden der Pilzfäden
spezialisiert, sich ihre Nahrung aus verschiedenen Wirten
zu nehmen. Die von Parasiten befallenen Wirte leiden
wegen dem Nährstoffverlust und werden krank.
Untersucht verschiedene Parasiten und entdeckt ihre
Anpassungen an die Art, wie sie sich ernähren.
Ins Blattfragment auf der Zeichnung rechts ist ein
Pilzparasit eingedrungen. Die Pilzfäden, Hyphen genannt,
bilden den Parasitenkörper. Die Hyphen haben am Ende Die Enden
Haustorien. Diese entziehen die Nahrung direkt aus den nennt man
Zellen des Blattes. Pilze rufen Krankheiten hervor, die Spalt- Haustorien
öffnung Die Hyphen (Pilzfäden)
man Mykosen nennt.
Pilzsporen wachsen ins Blatt hinein
Eindringen des parasitischen
Pilzes in die Blätter der Pflanze

35
Im Bild rechts sieht man einen Schmarotzerwurm, der im
Dünndarm der Säugetiere lebt.
Am Kopf sieht man Haken und Saugnäpfe, mit denen er
sich an der Darmwand befestigt, um die Nahrung aus
dem Darm zu entnehmen. Der restliche Körper besteht aus
Gliedern, in denen er zahlreiche Eier bildet.
Parasit: der Schweinebandwurm
Kleeseide
Im Bild rechts sieht man eine parasitische Pflanze, die Haustorien
Wirts-
Kleeseide. Sie ist dargestellt von weißlichen Faden, die das Blatt pflanze
umgeben. Sie befestigt sich am Wirt durch Haustorien, die sich
in den Wirt einsenken und bis zu den Leitgefäßen vordringen,
um von dort die Nahrung zu saugen. Die Kleeseide hat keine
Wurzeln, keine Blätter und kein Chlorophyll, bildet aber viele
Blüten, aus denen viele Samen entstehen.

Schlüsselbegriffe
Schmarotzerpflanze: Kleeseide
Die zwei Grundtypen der Ernährung sind die autotrophe Ernährung und die heterotrophe Ernährung.
Die Heterotophen ohne Verdauungssystem ernähren sich saprophytisch oder parasitisch .
Die Saprophyten ernähren sich mit toten Organismen oder abgestorbenen Resten der
Organismen.
Die Parasiten nehmen ihre Nahrung aus lebenden Organismen.
Es gibt Lebewesen, die sich sowohl autotroph als auch heterotroph ernähren, das ist eine mixotrophe
Ernährung.

Anwendungen und Aufgaben


1. Parasitische Insekten haben die Mundwerkzeuge so perfektioniert, dass sie ihre Nahrung aus
verschiedenen Wirten entnehmen können. Beobachtet folgende parasitischen Insekten und notiert im Heft eine
Gemeinsamkeit ihrer Ernährungsweise. Alle diese Insekten halten sich an ihrem Wirt fest. Man nennt sie
Ektoparasiten.

Die Blattlaus ernährt Die Stechmücke Der Floh ernährt


sich mit Pflanzensäften saugt Blut sich mit Blut
2. Hier seht ihr Pflanzen ohne Chlorophyll und ohne
Wurzeln. Die Blätter sind klein und schuppenförmig. Dies sind
parasitische Pflanzen. Sie befestigen sich mit Haustorien an
anderen Pflanzen.
Beobachtet aufmerksam die Pflanzen auf den Abbildungen
und gebt die richtige Antwort auf folgende Frage:
Welches Organ der Pflanze ist besonders gut entwickelt?
Vergleicht eure Antwort mit der eures Banknachbarn.

36
Die Flechten sind Partnerschaften zwischen zwei Lebewesen, eines ist autotroph und eines ist heterotroph.
Beide Partner bilden eine Symbiose. Untersucht ihren inneren Bau. Die Flechten sind überall auf der Erde
verbreitet. Bestimmt die Reliefformen, wo Flechten leben können. Antwortet in eurem Heft auf folgende
Fragen:
• Weshalb befinden sich die Algen auf der Oberseite der Flechten?
• Warum leben in der Nachbarschaft der Flechten keine Pflanzen? Denkt an den Lebensraum der Flechten!
Findet eine Begründung für die Antwort auf die letzte Frage. Besprecht eure Ideen in der Klasse.

Flechten Innerer Bau der Flechte


Flechten am Nordpol Wüstenflechten
im Gebirge

Pilzhyphen
Alge

Überprüft eure Kenntnisse!

Wählt den Buchstaben, welcher der richtigen Antwort entspricht, aus. Schreibt die Nummer der
Frage und den dazu passenden Buchstaben in euer Heft.
1. Die Pflanzen, die sich von kleinen Insekten aber auch durch Photosynthese ernähren, sind:
a. Parasiten; b. Saprophyten; c. Fleischfresser; d. Pflanzenfresser
2. Die Parasiten, die man auf ungenießbarem Brot findet, sind:
a. Stechmücken; b. Schimmmelpilze; c. Darmwürmer; d. Flöhe
3. Die Flechten ernähren sich:
a. saprophytisch; b. autotroph; c. parasitisch; d. symbiontisch

Nutze, was du gelernt hast! Wusstet ihr, dass...?

• Eine parasitische Pflanze hat die größte


Portfolioaufgabe bekannte Blüte. Ihr Durchmesser kann
Sammelt Informationen über einen Meter überschreiten.
fleischfressende Pflanzen aus dem botanischen
Atlas, aus Zeitschriften und Büchern aus der
Schulbibliothek, die euch der Lehrer empfiehlt.
W ä h l t e i n e n Ve r t r e t e r d i e s e r
Pflanzengruppe aus und erstellt ein Plakat, auf
dem ihr Angaben macht über: den Lebensraum,
die Klimazone in welcher sie lebt, die
Eigenschaften der Organe, den Körper der
Pflanze.
Rafflesia arnoldii

37
8 Die Atmung
- ein Vorgang, durch welchen Energie freigesetzt wird
Der wichtigste Nährstoff, der sich durch Fotosynthese bildet, ist die Glukose. Durch Bildung von
Glukose wird ein Teil der Lichtenergie, welche die Pflanze bei der Fotosynthese aufgenommen hat,
unter einer anderen Energieform gespeichert, und zwar als chemische Energie. Die Glukose ist sowohl für
die Blattzellen als auch für alle anderen Körperzellen der Pflanze unentbehrlich. Deshalb wird Glukose
vom Leitgewebe in alle Pflanzenorgane transportiert.
Auch Tiere benötigen Glukose, die sie entweder direkt aus den Pflanzen nehmen, oder indirekt aus anderen
Tieren, die sich ihrerseits mit Pflanzen ernährt haben. Gelangt die Glukose in die Zellen, wird sie auf zwei
verschiedene Arten verwendet: sie kann als Reservesubstanz gelagert werden, oder aber abgebaut werden, um
Energie freizusetzen.

Den Vorgang, durch den die


Zellen Energie aus Nährstoffen
freisetzen, nennt man Zellatmung.
Die Zellatmung kann auf zwei
Arten stattfinden: in Gegenwart des
Sauerstoffs oder in Abwesenheit
des Sauerstoffs.

Beim Leistungssport Auch die Pflanzen benötigen


wird sehr viel Energie für das Wachstum
Energie verbraucht. und für die Zellerneuerung.

Die Erzeugung von Energie durch den Abbau von Glukose in Gegenwart des Sauerstoffs, nennt man
aerobe Atmung. Durch den Abbau der Glukose erhält man eine große Energiemenge, Kohlendioxid und
Wasser. Die aerobe Zellatmung kann man auf folgende Art wiedergeben:

Glukose + Sauerstoff → Kohlendioxid + Wasser + Energie

Die aerobe Zellatmung


erfolgt sowohl in Bei plötzlicher Freisetzung
Tierzelle Pflanzenzelle
pflanzlichen als auch in der gesamten Energie, ginge
Membran sie als Wärme verloren.
tierischen Zellen auf
demselben Weg. Die aerobe Zytoplasma Zell- Die Etappen der aeroben
wand Atmung erfolgen mit Hilfe
Atmung setzt die Energie
nicht plötzlich frei, sondern Chloroplast von Enzymen und finden im
Zellkern Inneren der Zellorganellen,
schrittweise. So kann die Vakuole
Zelle, die freigesetzte die man Mitochondrien
Mitochondrien nennt, statt. Diese sind sowohl
Energie aufnehmen und
verwenden. Die Energie in pflanzlichen als auch
Mitochondrium tierischen Zellen vorhanden.
stammt aus dem Abbau der
Glukose.
Die Erzeugung von Energie durch Abbau der Glukose in Abwesenheit des Sauerstoffs nennt
man anaerobe Atmung. Dieser Vorgang setzt weniger Energie frei. Dabei entsteht ein sogenanntes
Zwischenprodukt, in dem noch ein Teil der chemischen Energie verbleibt, die in der Glukose gespeichert
war. Das Ergebnis der anaeroben Zellatmung ist von Art zu Art verschieden. So entsteht bei Pflanzen
Alkohol, bei Säugetieren jedoch Milchsäure.
Glukose → Zwischenprodukt + Energie
Bei den Mikroorganismen wird die anaerobe Atmung Gärung genannt.
Die durch die Zellatmung freigesetzte Energie wird für verschiedene Vorgänge verwendet:
Bewegung, Wachstum und Aufbau von Stoffen.
38
Beobachtet, entdeckt, erforscht!

1. Welche Verbindung gibt es zwischen Zellatmung und Fotosynthese?

Fotosynthese TAGSÜBER NACHTS Die aerobe Zellatmung


• Verbraucht Kohlendioxid Kohlen- Sauer- • Erzeugt Kohlendioxid
• Erzeugt Sauerstoff dioxid stoff Verbraucht Sauerstoff
• Findet nur in der Pflanze statt Kohlen-
• Findet bei Pflanzen und Tieren statt
• Erfolgt nur bei Licht dioxid • Braucht kein Licht
• Erzeugt Glukose Sauer- • Baut Glukose ab
stoff
• Findet in den Chloroplasten statt • Findet in den Mitochondrien statt

Analysiert die Merkmale der beiden Zellvorgänge. Stellt die Beziehung zwischen ihnen fest, indem ihr
eine der unten stehenden Antworten auswählt. Begründet in eurem Heft die Auswahl.
a. Beziehung der gegenseitigen Abhängigkeit; b. Beziehung des gegenseitigen Ausschlusses (wenn der
eine Vorgang stattfindet, kann der andere nicht stattfinden); c. Die beiden Vorgänge beeinflussen einander
nicht.
2. Nutzung der anaeroben Atmung.
Die anaerobe Atmung der Mikroorganismen nennt man auch Gärung. Die verschiedenen Arten der
Gärung unterscheiden sich nach ihrem Zwischenprodukt.
Erkennt wofür die Gärung von den Menschen angewendet wird.
Glukose → Zwischenprodukt + Energie

Milchsäure

Alkohol Essigsäure (Essig)

Die Gärung, deren Zwischenprodukt der Alkohol ist, nennt man alkoholische Gärung.
Die Gärung, deren Zwischenprodukt die Milchsäure ist, nennt man Milchsäuregärung.
Die Gärung, deren Zwischenprodukt die Essigsäure ist, nennt man Essigsäuregärung.
Notiert in eure Hefte die Gärungsarten und das jeweilige Produkt, das daraus hervorgeht.

Schlüsselbegriffe

Die Zellatmung ist der Vorgang, durch welchen die Zellen Energie aus Nährstoffen erhalten .
Es gibt zwei Arten der Zellatmung: die aerobe und die anaerobe.
Die aerobe Atmung ist der Vorgang, bei dem die Energieerzeugung in Gegenwart des Sauerstoffs
stattfindet.
Die anaerobe Atmung ist der Vorgang, bei dem die Energieerzeugung in Abwesenheit des Sauerstoffs
stattfindet.
Sowohl die pflanzlichen als auch die tierischen Zellen können beide Zellatmungsformen durchführen.
Die aerobe Atmung liefert eine größere Energiemenge.

39
Anwendungen und Aufgaben
Nachweis der anaeroben Atmung. Macht folgende Versuche.

• Arbeitet zu viert • Löst in Wasser • Füllt ein Reagenzglas • Nach einem Tag seht
zusammen. Trockenhefe und mit der Lösung und stellt ihr, dass die Lösung
• Stellt folgendes bereit: Zucker auf. es, wie auf dem Bild, mit im Reagenzglas
Wasser, Trockenhefe, • Füllt den Becher mit der Öffnung nach unten absinkt.
Zucker, Becher, in den Messzylinder.
37° C warmem Wasser. • Das oben im
Reagenzglas, • Notiert auf welcher Höhe
• Löst einen Teelöffel des Messzylinders sich Reagenzglas
Thermometer, Zucker und einen die Lösung im angesammelte Gas ist
Messzylinder halben Teelöffel Hefe Reagenzglas befindet. Kohlendioxid, das
(graduiert). darin auf. • Lasst die Vorrichtung durch die anaerobe
• Verrührt mit einem einen Tag bei Raum- Atmung der Hefe
Glasstab, bis die temperatur (20° C) entstanden ist.
Lösung homogen wird. stehen.

• Notiert, um wie viele Einheiten sich die Lösung nach unten bewegt hat.
• Wiederholt den Versuch bei Kälte (lasst die Vorrichtung draußen, wenn die Temperatur weniger als
20° C beträgt). Untersucht, ob sich Kohlendioxid gebildet hat. Notiert das Ergebnis im Heft.
Wiederholt den Versuch, verwendet aber beim Herstellen der Lösung zwei Teelöffel Zucker.
• Beobachtet, ob sich Kohlendioxid gebildet hat. Notiert im Heft, um wie viele Einheiten sich die
Lösung nach unten bewegt hat. Formuliert eine Schlussfolgerung zu den Faktoren, welche die Zellatmung
beeinflussen.
• Vergleicht die Schlussfolgerung eurer Gruppe mit der anderer Gruppen aus der Klasse.

Überprüft eure Kenntnisse! Nutze, was du gelernt hast!

Beantwortet im Heft folgende Fragen. Tauscht das Joghurt, Brot, Wein oder Erdöl entstehen mit
Heft mit dem eures Banknachbarn aus und überprüft Hilfe anaerober Mikroorganismen.
die Antworten. Wo ihr nicht ähnlich geantwortet habt, Sammelt Informationen über
argumentiert und bestimmt, welche Antwort richtig Mikroorganismen, die sich an der Herstellung
ist. eines der oben erwähnten Produkte beteiligen.
a. Wann atmet die Zelle? Warum? Recherchiert in Zeitschriften, im Internet und in
b. Welche Ähnlichkeiten zwischen der aeroben der Bibliothek. Zeigt dem Biologielehrer euer
und der anaeroben Atmung könnt ihr erkennen? Material, damit er prüft, ob es richtig ist. Erstellt
ein Plakat mit den überprüften Informationen und
präsentiert es euren Kollegen.
Wusstet ihr, dass...?
• In unserem Dickdarm leben anaerobe, saprophytische Bakterien, die uns beim
Aufspalten der unverdauten Reste helfen, Vitamine produzieren und uns gegen
Krankheiten widerstandsfähig machen.

40
9 Die aerobe Atmung der Pflanzen

Wie alle Lebewesen erhalten auch die Pflanzen, um zu überleben, ihre Energie durch den
Atmungsvorgang. Im Allgemeinen haben die Pflanzen eine aerobe Atmung. Erinnert euch, wie dieser Vorgang
abläuft. Welches sind die beteiligten Gase?
Für die Atmung benötigen die Pflanzen
Blatt
Sauerstoff, den sie zum größten Teil
Fotosynthese selbst erzeugen. Aber sie nehmen ihn
Sauerstoff
auch aus der Umwelt auf. Infolge der
Kohlen-
Atmung geben sie ein anderes Gas, und
Stängel zwar Kohlendioxid, ab. So geschieht ein
dioxid
Kohlen- Gasaustausch zwischen Pflanze und
Atmung dioxid
Sauerstoff Umwelt. Bei den Pflanzen ist die Menge
der ausgetauschten Atemgase kleiner als
bei Tieren, da die Pflanzen, um zu
Wurzel
überleben, weniger Energie als die Tiere
benötigen. Die Tiere sind viel aktiver, sie
bewegen sich, jagen, suchen Nahrung
Kohlen- Sauerstoff und führen viele Lebenstätigkeiten
dioxid durch, die viel Energie verbrauchen.

Dieser unterschiedliche Energiebedarf der Pflanzen im Verhältnis zu dem der Tiere, führt
zu Unterschieden in der Art, wie der Gasaustausch durchgeführt wird. Bei den Pflanzen gibt es kein für die
Atmung spezialisiertes Organ, welches den Gasaustausch durchführt. Alle Organe des Pflanzenkörpers
atmen (wie auf der Abbildung). Während dem Gasaustausch geben die Pflanzenorgane auch Wasser ab,
das durch die aerobe Atmung erzeugt wurde.

Beobachtet, entdeckt, erforscht!


1. Gasaustausch zwischen Pflanze und Umwelt.
Beobachtet die unteren Abbildungen. Sie zeigen womit verschiedene Pflanzenorgane den Gasaustausch
sichern: Sauerstoff wird zum atmen aufgenommen und Kohlendioxid tritt zusammen mit dem Wasserdampf
aus. Letztere sind beide Produkte der aeroben Atmung.

Mithilfe der Wurzel Mithilfe des Stängels Mithilfe des Blattes

Beobachtet unterschiedliche
Formen der Lentizellen

Die Wurzelspitzen haben Die Öffnungen in der Borke Im Abschlussgewebe des Blattes
Saughärchen, durch die der Bäume, durch die befinden sich Spaltöffnungen,
der Gasaustausch erfolgt. der Gasaustausch stattfindet,
nennt man Lentizellen. durch die der Gasaustausch erfolgt.

41
Kohlen- Abschluss-
Luft
Wasser
Sauer- dioxid gewebe
stoff Gewebe
für die
Fotosyn-
these
Saughär-
chen der Leit-
Wurzel gewebe
Lentizelle
Boden- Kohlen- Spalt- Sauerstoff
partikel dioxid öffnungen

2. Das Blatt – die Rolle der Spaltöffnungen beim Gasaustausch


Von allen Organen geschlossene offene Für kurze Zeit (einige
Spaltöffnung Spaltöffnung
der Pflanze macht das Chloro- Stunden) hilft das Schließen der
Blatt den intensivsten plasten Spaltöffnungen der Pflanze.
Wasser wird behalten und für
Gasaustausch.
Vakuole
die Fotosynthese benützt.
Wie ihr gesehen habt, An heißen Sommertagen,
befinden sich auf der Zytoplasma zur Mittagszeit, schließen sich
Unterseite des Blattes Zentral- die Spaltöffnungen. Die Pflanze
Spaltöffnungen mit Poren. Zellwand spalt = Ostiol würde sonst durch Verdunstung
Zellkern
Hier geschieht der mehr Wasser verlieren, als sie
Wasser und Kohlendioxid bilden sich durch die Wurzeln aufnehmen
Gasaustausch. Ebenfalls infolge der aeroben Atmung. Den Austritt kann.
durch diese Pore, die man von Wasserdampf durch die Spaltöffnun-
gen nennt man Wasserverdunstung So spielen die Spaltöffnungen
Zentralspalt oder Ostiol (Transpiration). nicht nur beim Gasaustauch
nennt, gibt das Blatt Der Zentralspalt kann offen oder eine wichtige Rolle, sondern
gasförmiges Wasser als geschlossen sein. Wenn der Zentralspalt begrenzen auch den Wasser-
geschlossen ist, verliert die Pflanze kein verlust.
Wasserdampf ab. Wasser mehr durch Transpiration.

Schlüsselbegriffe

Die Atmung der Pflanzen ist zumeist aerob. Um die Atmung durchzuführen, machen die Pflanzen mit
der Umwelt einen Stoffaustausch: sie nehmen Sauerstoff auf und geben Kohlendioxid und Wasser ab.
Alle Pflanzenorgane führen einen Gasaustausch durch. Den intensivsten Gasaustausch führen die
Blätter mithilfe der Spaltöffnungen durch.

Anwendungen und Aufgaben

1. Nachweis der aeroben Atmung bei Pflanzen. Bildet Dreiergruppen und führt folgende Versuche durch:

Legt frische Pflanzenorgane in


Gefäße mit Wasser. Sorgt dafür, dass
sie eine Stunde lang mit Wasser
bedeckt bleiben und haltet sie bei Licht
und Zimmertemperatur. Auf den
Pflanzenorganen erscheinen Gas-
bläschen. Haltet das Phänomen mit
einer Kamera fest.

42
Beachtet, dass diese sich nicht nur auf den (grünen) Teilen mit Chlorophyll befinden.
Beantwortet folgende Fragen:
Welches Gas enthalten die entstandenen Bläschen? Durch welchen Vorgang haben sich diese Gasbläs-
chen gebildet?
Wiederholt den Versuch und verändert die Bedingungen, unter denen ihr die Pflanzenorgane lasst und zwar:
– stellt sie für eine Stunde ins Dunkle;
– lasst sie bei einer Temperatur, die niedriger als die Zimmertemperatur ist.
• Fotografiert die Pflanzenorgane nach jeder Stunde, die sie unter verschiedenen Bedingungen verbracht
haben.
• Zieht Schlussfolgerungen: wie wird die Atmung von dem Licht, der Dunkelheit, der
Temperatur von 20°C, der Temperatur von 10 °C beeinflusst? Notiert die Schlussfolgerungen.
2. Nachweis der aeroben Atmung durch den Verbrauch organischer Stoffe.
Ihr braucht eine Waage, eine Pflanze und ein Gefäß, um die Pflanze ins Wasser zu
stellen. Wiegt die Pflanze ab und notiert das Gewicht. Bedeckt die Pflanze mit
einer schwarzen, undurchsichtigen Tüte und lasst sie einen Tag lang bei
Zimmertemperatur. Wiegt sie erneut und notiert den Messwert. Was habt ihr
festgestellt: ist die Pflanze schwerer oder leichter? Welche Schlussfolgerungen
leitet ihr aus den erhaltenen Ergebnissen ab? Vergleicht eure Schlussfolgerungen
mit denen eurer Kollegen. Welche Erklärung habt ihr für das Ergebnis der
Untersuchung?
3. Demonstration des Einflusses der Umweltfaktoren auf die Wasser-
verdunstung. Verwendet vier Zierpflanzen derselben Art und Größe. Eine
Kontrollpflanze, gekennzeichnet mit der Nummer 4, wird unter normalen
Laborbedingungen gehalten. Die Nummern der anderen drei Pflanzen schreibt ihr auf
den Blumentopf.
Gießt in jeden der Übertöpfe der vier Pflanzen dieselbe Wassermenge, so dass
das Wasser den Übertopf füllt. Wiegt ab und notiert die Messwerte (in Gramm) ins Heft.
Die Pflanzen 1, 2 und 3 werden folgenden Bedingungen ausgesetzt:
• Pflanze 1 – wird 24 Stunden ununterbrochen dem Licht ausgesetzt.
• Pflanze 2 – steht 24 Stunden vor einem Ventilator mit gemäßigter Drehzahl.
• Pflanze 3 – wird mit einer Plastiktüte bedeckt, die ihr innen mit Wasser besprüht habt, damit die
Luftfeuchtigkeit in der Tüte erhöht wird. Diese Pflanze wird bei der im Labor herrschenden Temperatur und
bei Licht gelassen.
Beantwortet die Frage:
Die Pflanze, die das meiste Wasser verbraucht, wird Pflanze Nummer … sein.
Formuliert eine Aussage:
Der Umweltfaktor, der das Ansteigen des Wasserverbrauchs der Pflanze verursacht, ist ...
Überprüft alle vier Pflanzen nach einem Tag. Es wird die in jedem Übertopf verbliebene Wassermenge
gewogen. Man notiert die Messwerte. Erklärt die Ergebnisse. Begründet eure Erklärung.

43
Überprüft eure Kenntnisse!
A. Ergänzt die unteren Sätze durch folgende Begriffe: Energie, Atmung, Spaltöffnungen, Stängel,
Sauerstoff, Kohlendioxid.
• Kohlendioxid dringt ins Blatt ein, durch …
• Bei der Fotosynthese werden ... und Wasser verbraucht, während bei der Atmung … und Wasser
erzeugt werden.
• Der Unterschied zwischen aerober und anaerober Atmung besteht darin, dass nicht beide von der
Anwesenheit des … , ein Gas, abhängig sind.
• Das von den Blättern abgegebene Wasser stammt aus dem Vorgang, der die Bezeichnung … trägt.
• Der Gasaustausch in den Pflanzen kann sowohl in den Blättern, als auch in den … und in den
Wurzeln stattfinden.
• Im Verlauf der Atmung entsteht: Kohlendioxid, Wasser und …
B. Antwortet in eurem Heft auf folgende Fragen. 2. Welches Gas wird freigesetzt, wenn die
Tauscht das Heft mit dem des Banknachbarn aus und Zellen der Pflanze aerob atmen?
prüft die Antworten. Falls ihr nicht ähnlich a. Sauerstoff
geantwortet habt, begründet eure Meinungen und b. Kohlendioxid
bestimmt, welche Aussagen richtig sind. c. Glukose
1. Welche Antwortvariante beschreibt die aerobe 3. Wann atmet die Pflanze?
Atmung richtig? a. ständig
a.Kohlendioxid+Wasser → Glukose+Sauerstoff b. nur am Tag
b.Glukose+Sauerstoff → Kohlendioxid+Wasser c. nur in der Nacht
4. Durch welches Organ dringt Kohlendioxid
c.Kohlendioxid+Glukose → Wasser+Sauerstoff ein, das die Pflanzen für die Fotosynthese
brauchen?
a. durch die Wurzel
b. durch den Stängel
c. durch die Blätter

C. Um die Menge des durch Transpiration


verdunsteten Wassers zu bestimmen, hat man zwei
Pflanzen benützt. Sie wurden mit zwei durchsichtigen
Plastiktüten bedeckt und bei Licht den üblichen
Laborbedingungen ausgesetzt. Schaut euch beide
Vorrichtungen an und notiert ins Heft, welche dem
Zweck des Versuches entspricht und somit korrekt ist.
Begründet eure Antwort.
Pflanze a Pflanze b

Wusstet ihr, dass...?


Nutze, was du gelernt hast!
• Während den Überschwemmungen im
Mit den Kenntnissen, die ihr beim Studium der Frühling saugt sich der Boden voll, und die
Fotosynthese und der Pflanzenatmung erworben habt, Wurzeln bekommen keinen Sauerstoff mehr.
stellt Regeln zur Pflege der Laborpflanzen auf. Arbeitet In dieser Zeit müssen die Wurzeln anaerob
zu dritt. Macht ein Plakat, das ihr euren Kollegen atmen. Sie bilden Alkohol als
präsentiert. Das beste Plakat wird im Labor Zwischenprodukt. Der Alkohol ist für die
aufgehängt und die Regeln werden bei der Pflege Pflanzen giftig, also können sie nicht lange
der Pflanzen befolgt. überleben, wenn sie anaerob atmen.

44
Das Atmungssystem
10 und die Atmung beim Menschen
In unserem Körper gibt es viele Organsysteme, die uns helfen zu leben. Eines dieser sehr
wichtigen Systeme ist das Atmungssystem, das uns die Versorgung mit Sauerstoff zum Atmen
sichert.
Aber warum ist die Atmung lebensnotwendig? Weil jeder Teil unseres Körpers aus Zellen
besteht, die Sauerstoff benützen, genau so wie die Autos Benzin verbrauchen, um zu funktionieren.
Ohne Sauerstoff würden die Zellen ihre Tätigkeit einstellen und sterben.
Der menschliche Organismus braucht ständig Sauerstoff. Der Mensch kann einige Tage ohne
Nahrung, sogar ohne Wasser, am Leben bleiben; aber ohne Sauerstoff kann er nur einige Minuten
überleben. Gleichzeitig bilden die Zellen Kohlendioxid, das giftig ist, wenn es sich ansammelt.
Die Organe, die die Versorgung unseres Körpers mit Sauerstoff und die Abgabe des
Kohlendioxids sichern, bilden das Atmungssystem.
Betrachtet auf der Abbildung die Atemwege und die Lungen.

Nase
Mund
Rachen Kehlkopf
linker Lungenflügel
rechter Lungenflügel linker Hauptbronchus

Blutgefäße
Lungenlappen

Zwerchfell Lungenbläschen

Die Atemwege sind Röhren, welche die eingeatmete Luft in die Lungen leiten und die ausgeatmete
Luft nach außen befördern. Verfolgt auf der obigen Abbildung die Atemwege. Die Reihenfolge
entspricht der Richtung, in der die Luft bis zu den Lungen vordringt:
Nasenlöcher → Nasenhöhlen → Rachen → Kehlkopf → Luftröhre → Bronchien → Bronchiolen.
Die feinsten Verästelungen sind die Bronchiolen, deren Enden in Säckchen einmünden, die ein
traubenförmiges Aussehen haben. Diese Gebilde nennt man Alveolarsäckchen (Lungentrauben).
Jede runde Erweiterung ihrer Wände wird Lungenbläschen oder Alveole genannt. Außen, auf der
Oberfläche jedes Lungenbläschens, befindet sich ein dichtes Netz aus Blutgefäßen.
Die Lungen, eine rechte und eine linke, befinden
sich in der Brusthöhle. Die Seitenwände der
Brusthöhle bestehen aus Rippen und Muskeln und
die Basis wird vom Zwerchfell gebildet. Die
Lungen bestehen aus Lungenlappen, die Lappen
wiederum aus vielen Alveolarsäckchen.
Beobachtet, dass in jede Lunge je ein
Hauptbronchus eindringt, der sich verzweigt, so wie
die Krone eines Baumes. Diese Verästelungen
Bronchialbaum
bilden den Bronchialbaum.
45
Jede Lunge befindet sich in einem Hauptbronchien
doppelschichtigen Beutel, Brustfell genannt. Das Luftröhre
äußere Blatt des Brustfells haftet der
Brusthöhlenwand an. Das innere Blatt haftet den
Lungen an. Die beiden Blätter des Brustfells sind Rippenfell
durch einen Zwischenraum, den man Pleuraspalt Lungenfell
nennt, voneinander getrennt. Dieser
Zwischenraum enthält eine Flüssigkeit, die dafür
sorgt, dass die beiden Blätter des Brustfells
aneinander haften. So sichert das Lungenfell das Pleuraspalt
Anhaften der Lungen an die Brusthöhlenwände. Brusthöhlenwand

Lunge

Die Alveolarsäckchen bestehen aus vielen


Lungenbläschen, die außen von einem dichten
Blutgefäßnetz umsponnen sind.
Durch die Wand der Lungenbläschen erfolgt Sauer-
stoff Lungen-
der Gasaustausch. Der Sauerstoff aus der Luft der Bronchiole bläschen
Kohlendioxid
Lungenbläschen dringt ins Blut ein, während das
Kohlendioxid aus dem Blut in die Luft der Blutgefäß
Lungenbläschen abgegeben wird. Blut mit Sauerstoff
Das Blut fließt durch die feinen Gefäße, Alveolarsäckchen
(Lungentraube)
außen auf der Oberfläche der Lungenbläschen.
Es gibt Kohlendioxid ab und nimmt Sauerstoff Alveolar- Lungenbläschen
auf. säckchen
Blutgefäße
Die Erneuerung der Atemluft aus den Lungen
erfolgt durch Einatmung.
Identifiziert die Veränderungen der
Einatmung Ausatmung
Brusthöhle während der Einatmung. Diese
Luft
geschehen als Folge der Kontraktion der wird
Atemmuskeln: Zwerchfell und aufge-
Luft wird
nommen ausgeatmet
Zwischenrippenmuskeln.
Das Brusthöhlenvolumen vergrößert sich, Brustkorb- Brustkorb-
die Lungen vergrößern sich und die Luft wird in volumen volumen
wird größer wird kleiner
die Lungen aufgenommen.
Damit die verbrauchte Luft aus den Lungen Zwischenrippen-
Zwischenrippen- muskeln
abgegeben werden kann, geschieht die muskeln ziehen entspannen
Ausatmung. Dabei erschlaffen die Atemmuskeln. sich zusammen sich
Das Volumen der Brusthöhle verkleinert sich und Das Zwerchfell Das Zwerchfell
die Luft, die in dem kleineren Raum nicht genug zieht sich erschlafft
Platz hat, muss aus den Lungen entweichen. zusammen

Durch die zwei aufeinanderfolgenden Vorgänge der Ein- und Ausatmung erfolgt die Lungenventilation.
Die Lungen sind elastisch. Sie haften eng an den Brustfellblättern und diese wiederum an den Wänden der
Brusthöhle. Bei der Einatmung vergrößern sich die Lungen und lassen die Luft von außen in die
Lungenbläschen eindringen. Die frisch eingeatmete Luft ist reich an Sauerstoff. Nach dem Durchführen
des Gasaustausches enthält die Luft in den Lungenbläschen viel Kohlendioxid. Durch die Ausatmung wird
das Kohlendioxid entfernt.

46
Beobachtet, entdeckt, erforscht!
1. Eine weitere Funktion des Atmungssystems
Die Lungen sind wichtig zum Atmen und auch zum Sprechen!
Im Kehlkopf befinden sich die Stimmbänder. Diese vibrieren beim
Durchziehen der Luft durch den Kehlkopf und ermöglichen uns
Laute zu bilden. Versucht einen Kollegen, der weiter von
euch entfernt ist, zu rufen.Wie hat sich die Brusthöhle verändert,
damit die Stimme lauter wird? Hat sich die Brusthöhle
vergrößert oder verkleinert? Notiert die Antwort im Heft und
vergleicht sie mit der eurer Kollegen. Stimmbänder
Kehlkopf
Luftröhre
2. Die Lungenlappen rechte linke
Betrachtet die Lappen beider Lungen. Notiert ins Heft wie viele Lappen jede Lunge Lunge
Lunge hat. Erkennt auf dem Bild rechts die Lappen jeder Lunge. Zählt die Lappen
Oberer Oberer
beider Lungen auf. Schaut euch noch einmal auf Seite 13 den Aufbau des menschlichen Lappen Lappen
Körpers an. Sagt, welches Organ sich zwischen den beiden Lungen befindet. Erklärt Mittlerer
die ungleiche Größe der beiden Lungen im Heft. Lappen

Unterer Unterer
Lappen Lappen
3. Reinigung der Luft
Das Epithel, das die Nasenhöhlen auskleidet, wird auf dem Bild Staub
nebenan dargestellt. Beachtet, dass die Zellen feine Härchen haben, die aus
Cilien der
die Staubpartikel zurückhalten, die wir mit der Luft einatmen. Die Luft Schleim
Schmutzteilchen werden hier auch mithilfe des Schleims, der ebenfalls
vom Epithel abgesondert wird, zurückgehalten. Welche Rolle hat dieses
Epithel für die Gesunderhaltung der Lungen? Notiert die Antwort im
Heft und vergleicht sie mit der eures Banknachbarn.

Schlüsselbegriffe

Das Atmungssystem sichert die Versorgung unseres Körpers mit Sauerstoff und die Entfernung des
Kohlendioxids. Das Atmungssystem besteht aus Atemwegen und Lungen.
Die Atemwege sind: Nasenlöcher → Nasenhöhlen → Rachen → Kehlkopf → Luftröhre
→Bronchien→Bronchiolen. Die Lungen bestehen aus Lappen mit vielen Alveolarsäckchen. Der
Gasaustausch geschieht in den Lungenbläschen: der Sauerstoff gelangt aus den Lungenbläschen ins Blut, das
Kohlendioxid kommt aus dem Blut in die Lungenbläschen. Die Lungenventilation besteht aus Ein- und
Ausatmung. Die Einatmung geschieht durch die Kontraktion der Atemmuskeln: Zwerchfell und
Zwischenrippenmuskeln. Bei der Einatmung vergrößert sich die Brusthöhle, die Lungen erweitern sich und
die Luft strömt hinein. Bei der Ausatmung erschlaffen die Atemmuskeln. Die Brusthöhle verkleinert sich und
die Luft wird aus den Lungen in die Umwelt befördert.

Anwendungen und Aufgaben

1. Welche Merkmale kennzeichnen die Tätigkeit des Atmungssystems?


Führt zusammen mit eurem Banknachbarn folgende Untersuchung durch. Ihr benötigt ein Maßband und
eine Uhr mit Sekundenzeiger.
•Messt mit dem Maßband den Umfang des Brustkorbs bei der Einatmung und bei der Ausatmung. Legt im
Heft folgende Tabelle an und ergänzt sie mit den Messwerten.

47
Testperson Körpergröße: Höhe Brustumfang nach Brustumfang nach
(in Zentimetern) Einatmung (in Zentimetern) Ausatmung (in Zentimetern)
Ich
Mein Banknachbar

Zieht Schlussfolgerungen, indem ihr folgende Sätze vervollständigt. Notiert sie ins Heft:
– Bei der Einatmung ist der Brustumfang … als bei der Ausatmung.
– Je größer die Person gewachsen ist, umso ... ist der Brustumfang.
Zählt nach, wie oft ihr pro Minute einatmet, zuerst im Ruhezustand, wenn ihr auf einem Stuhl sitzt, danach
wenn ihr 5 Minuten gelaufen seid. Legt im Heft folgende Tabelle an und ergänzt sie mit euren Messwerten:

Testperson Anzahl der Einatmungen Anzahl der Einatmungen


pro Minute im Ruhezustand pro Minute nach dem Laufen
Ich
Mein Banknachbar

• Schreibt im Heft auf, was ihr festgestellt habt. Vervollständigt den Satz:
Die Zahl der Atemzüge pro Minute ist … nach dem Sport, denn es wurde mehr Sauerstoff
verbraucht, weil mehr ... erzeugt werden musste.

2. Simulation der Tätigkeit des Zwerchfells.


Anhand der Abbildungen könnt ihr ein Lungenmodell bauen.

Materialien: Zwei Ein Ballon und Befestigt die Verschließt die Zieht an dem unteren Luftballon. So ahmt ihr die
kleinere Ballons,ein einTrinkhalm Ballons an den Flasche unten mit Funktion des Zwerchfells nach. Seht, wie sich die
größerer stellen das Halmen. Steckt einem weiteren, „Lungen” mit Luft füllen. Das passiert auch bei der
Ballon,Klebeband, Modell einer die Halme durch aufgeschnittenen Einatmung. Wenn ihr den Boden los lasst, entweicht
Schere,Plastikflasche, Lunge dar. das Plastilin im Ballon. Die Halme die Luft aus den Ballons: das passiert auch bei der
zwei Trinkhalme, Hals einer nicht mit Plastilin Ausatmung.
Plastilin. abgeschnittenen verstopfen, nur
Plastikflasche. die
Flaschenöffnung
abdichten.

3. Nachweis des Wasserdampfs aus der ausgeatmeten Luft


Haucht beim Ausatmen einen Spiegel an. Ihr werdet sehen, wie dieser
beschlägt. Warum? Weil wir beim Ausatmen auch Wasserdampf abgeben. An dem
Spiegel, der kälter als der Körper ist, läuft das Phänomen der Kondensation ab. Der
unsichtbare Wasserdampf verwandelt sich in feine Tröpfchen und der Spiegel
beschlägt. Aus welchem Zellvorgang stammt der Wasserdampf?

48
4. Simulation der Funktion der Pleuraflüssigkeit bei den Atembewegungen
Legt ein Blatt Papier auf eine Kachel. Hebt das Blatt mit der Hand an. Habt ihr es leicht abgelöst?
Wiederholt den Vorgang, sprüht aber viel Wasser auf die Kachel und legt danach das Blatt Papier darauf.
Versucht das Blatt auf der Kachel hin und her zu schieben. Gleitet es leicht? Versucht das Papierblatt von der
Kachel hochzuheben. Könnt ihr es genauso leicht loslösen? Das Wasser sichert die Adhärenz (Anhaftung) des
Blattes und der Kachel. Genauso funktioniert der Flüssigkeitsfilm zwischen den Blättern des Brustfells bei der
Ein- und Ausatmung.

Überprüft eure Kenntnisse!


1. Bringt im Heft folgende Teile des Atmungssystems in die Reihenfolge, in der sie von der Luft, die von
außen in die Alveolarsäckchen eindringt, durchwandert werden: Bronchien, Luftröhre, Nasenhöhlen,
Kehlkopf, Bronchiolen, Rachen.
2. Pro Einatmung wird ein halber Liter Luft in die Lungen aufgenommen. Wir atmen 15 mal pro
Minute ein. Berechnet, wie viel Liter Luft unsere Lungen in einer Minute aufnehmen. Notiert die Antwort
im Heft. Vergleicht sie mit der des Banknachbarn.
3. Um schnell zu schwimmen, nehmen Leistungsschwimmer Luft in die Lungen auf, wenn sie den Kopf
aus dem Wasser heben. Die Ausatmung der Luft erfolgt unterhalb der Wasseroberfläche. Betrachtet das Bild.
Wählt die Buchstaben aus, die den richtigen Aussagen zur Arbeitsweise der Bestandteile des Atmungssystems
des Sportlers auf dem Bild entsprechen. Es zeigt das Luftholen beim Schwimmen. Notiert die gewählten
Buchstaben in euer Heft und tauscht die Hefte mit den Banknachbarn. Bewertet die Antworten.
a. Die Atemmuskeln sind entspannt.
b. Das Zwerchfell zieht sich zusammen.
c. Die Anzahl der Einatmungen pro Minute ist erhöht.
d. In die Kapillaren der Lungenbläschen dringt kein Sauerstoff.
e. Die Luftröhre enthält Luft.

Nutze, was du gelernt hast! Wusstet ihr, dass...?


Untersucht: Wer hat größere Lungen? • Wie ihr beobachtet habt, geben wir
Ihr braucht einen runden Ballon und ein Maßband. bei der Atmung Wasserdampf ab.
Kontrolliert mit dem Maßband ob jede Person den Ballon im Wie viel Wasser verlieren wir durch
selben vorgegebenen Umfang aufgeblasen hat, indem ihr den Ausatmung? Täglich geben wir
Ballon am Äquator messt. Bindet in die Studie Familie und ungefähr einen halben Liter Wasser
Freunde ein. Jeder bläst das vorgegebene Luftvolumen in den bei der Ausatmung ab.
Ballon und zählt die dafür benötigte Anzahl der Ausatmungen. • Ein Erwachsener atmet pro Minute
Tragt die Werte in folgende Tabelle ein: 12-18 mal ein und aus. Das sind
17000-26000 Atemzüge pro Tag.
• Das Gähnen hilft uns mehr
Familienmitglied Anzahl der Ausatmungen Sauerstoff in die Lungen
Mutter einzuführen. Wenn unser Gehirn
Vater einen Sauerstoffmangel verspürt,
sendet es eine Nachricht an das
Schüler Atmungssystem: „Achtung, gib mir
Großmutter mehr Sauerstoff, atme tief ein, damit
Andere ich besser funktionieren kann!”

Welche Antwort könnt ihr auf die Frage geben? • Diese Nachricht bewirkt, dass wir
Wer atmet häufiger? Kinder, Frauen oder Männer? tief und lang einatmen, also Gähnen.

49
11 Die Atmung
in unterschiedlichen Lebensräumen
Die Verschiedenartigkeit der Lebewesen bestätigt sich unter vielen Aspekten. Von Größe, Form und Farbe,
bis hin zu verschiedenen Lebensräumen und Strukturen, durch welche die verschiedenen Lebewesen ihre
Funktionen erfüllen und ihr Überleben sichern. Die Organe, durch die die Lebewesen den Gasaustausch
durchführen, sind verschiedenartig. So haben sich bei den Tieren unterschiedliche Atmungsorgane entwickelt:
Tracheen, Kiemen, Haut, Lungen.
D i e Tr a c h e e n a t m u n g t r i ff t m a n b e i
Landinsekten an.
Die Insekten sind wirbellose Tiere, die den
Gasaustausch meist durch Tracheen durchführen.
Diese stellen ein mit Luft gefülltes Röhrensystem
d a r. D i e R ö h r e n ö f f n e n s i c h a n d e r Spirakel (Stigmen)
Tracheen
Körperoberfläche durch Spirakel, die auch
Kohlen-
Stigmen genannt werden. Die Tracheen verzweigen dioxid
sich im Inneren des Körpers in immer dünnere
Röhrchen, die in die Gewebe vordringen und bis zu
den Zellen gelangen. Sauerstoff Körperzellen
Die Tracheen sind ständig offen, denn ihre
Wände sind starr. Chitin, ein Stoff, der auch in verästelte
unseren Nägeln vorkommt, verleiht ihnen Härte. Tracheen

Atmungssystem der Insekten


Die Belüftung des Tracheensystems ist nicht sehr ausgiebig. Sie erfolgt durch die Muskelkontraktionen
des Hinterleibs. Der Gasaustausch kann durch das Schließen und Öffnen der Stigmen gesteuert werden.

Die Kiemenatmung trifft man bei aquatischen Lebewesen an: sowohl bei wirbellosen Tieren, z.B. bei
einigen Weichtieren, Gliederfüßern als auch bei Wirbeltieren, wie den Fischen und einigen Amphibien.

Kiemenbogen

Blutge-
fäße
Wasser fließt in Kiemendeckel
die Kiemen ein Richtung des
Wasserstroms Richtung des Blutstroms

Wasserstrom
Kiemen-
blätter Gegenstrom von Wasser und Blut

Blutstrom

Atmungssystem der Fische

Bei den meisten Fischen geschieht der Gasaustausch durch die Kiemen. Diese befinden sich
seitlich am Kopf in zwei Räumen, die Kiemenhöhlen genannt werden und mit Kiemendeckeln
bedeckt sind.
Die Kiemen sind kammförmig. Sie bestehen aus Kiemenblättern (Kiemenfilamenten). Die
Kiemenblätter befinden sich an den Kiemenbögen und verlaufen zum Kiemendeckel hin, wo sie frei
enden.
50
Jedes Kiemenblatt hat feine Faltungen, Kiemenblättchen genannt. Diese haben eine rötliche
Färbung, da sie im Inneren viele feine Blutgefäße haben. Die Kiemenblättchen sichern den
Gasaustausch.
Wenn das Maul sich öffnet, dringt Wasser in die Kiemenhöhle ein; wenn das Maul sich schließt,
heben sich die Kiemendeckel und das Wasser verlässt die Kiemenhöhle. So findet eine stetige
Wasserströmung über die Kiemen statt und die Kiemenblättchen werden umspült. Wasser mit
Sauerstoff fließt ein und Wasser mit Kohlendioxid strömt aus dem Körper hinaus.
Beobachtet auf der Abbildung, dass die Richtung des Blutflusses der des Wasserstroms
entgegengesetzt ist. Dadurch kommt es zu einem effizienten Austausch der Atemgase.

Für die Hautatmung ist typisch, dass der


Gasaustausch auf der gesamten Körperoberfläche,
durch die Haut (das Tegument) stattfindet. Diese
Atmungsart trifft man bei einigen wirbellosen
Tieren an, zum Beispiel beim Regenwurm. Von den
Wirbeltieren, haben die Amphibien (Lurche),
einige Kriechtiere und manche Fische eine
Hautatmung. Regenwurm
Der Sauerstoff wird über die Haut in die
Blutgefäße aufgenommen, die ihn in den Körper
führen. Kohlendioxid verlässt das Blut und gelangt
durch die Haut nach außen. Die Haut ist dünn,
feucht und hat viele oberflächennahe Blutgefäße.
Die zähflüssige Schleimschicht, die die ganze
Hautoberfläche bedeckt, hält die Haut ständig
feucht, damit der Gasaustausch stattfinden kann.
Der Schleim wird von Hautzellen gebildet.
Tiere, die eine Hautatmung haben, leben in
Lebensräumen mit viel Wasser, wo sie ihre Haut
feucht halten können. Diese Grundvoraussetzung Eidechse
muss erfüllt sein, damit der Gasaustausch durch die
Hautatmung erfolgen kann.
Die Amphibien (Lurche) haben sich an zwei
Lebensbereiche, Wasser und Festland, angepasst.
Sie haben auch eine Lungenatmung. Die Lungen
der Amphibien sind wenig entwickelt. Deshalb
findet der Gasaustausch auch durch d ie
Hautatmung statt.

Frosch

51
Die Lungenatmung bei den Vögeln geschieht durch
ein leistungsfähiges Atmungssystem, das Energie spart,
Luftröhre um diese für den anstrengenden Flug aufzuheben. Das
Lunge Luftsäcke Atmungssystem besteht aus Atemwegen und Lungen,
die sich mit paarweise angeordneten Luftsäcken
fortsetzen.
Luftsäcke
Anders als bei den Säugetieren, haben die Lungen
der Vögel keine Lungenbläschen. Die feinsten Veräste-
lungen des Bronchialbaums, die Lungenbronchiolen
(Parabronchien), stehen durch ein Geflecht feiner
Luftkapillaren Röhrchen, die man Luftkapillaren nennt, in Verbindung.
Die Luftkapillaren sichern den Gasaustausch.
Die Lungenventilation geschieht auf zwei Arten.
Bronchiolen Bronchien
Wenn die Vögel nicht fliegen, erfolgt die Belüftung
durch das Zusammenziehen der Atemmuskeln. Der
Brustkorb wird erweitert, so dass Luft in die Lungen
eindringen kann.
Atmungssystem der Vögel

Während des Fluges ziehen sich die Atemmuskeln nicht mehr zusammen. Dadurch kann der Vogel die
gesamte Energiemenge für die Betätigung der Flügel verwenden. Im Flug wird die Ventilation durch die
Luftsäcke gesichert. Jeder Luftsack funktioniert wie ein Blasebalg, in den die Luft eindringt und aus dem sie
austritt. Bevor die eingeatmete Luft in die Luftsäcke gelangt, durchströmt sie die Lungen und bringt ihnen
Sauerstoff. Beim Ausatmen fließt die Luft aus den Luftsäcken durch die Lungen und nimmt von dort das
Kohlendioxid auf.

Beobachtet, entdeckt, erforscht!

1. Die Tiere auf den Abbildungen atmen auf unterschiedliche Art. Bestimmt für jedes Tier, wie es atmet.
Notiert in eurem Heft, neben dem Namen des Tieres, die jeweilige Art der Atmung.

Habicht Heuschrecke Fluss-Frosch

2. Warum können die Fische keinen Gasaustausch in der atmosphärischen Luft durchführen?Um
die Antwort zu finden, macht jeweils zu viert ein Experiment. Ihr braucht einen frischen Fisch,
Sezierbesteck, eine Lupe und eine kleine Sezierwanne.
Legt den Fisch in die Wanne. Mit der Pinzette in der einen Hand und mit der Schere in der anderen, hebt ihr
den Kiemendeckel an und schneidet ihn ab. Beobachtet nun mit der Lupe die lebhaft rot gefärbten
Kiemenblätter. Benützt dieselben Instrumente, damit ihr mit der Pinzette einen Kiemenbogen fasst und
heraustrennt. So könnt ihr den Kiemenbogen samt Kieme herausheben. Wiederholt den Vorgang und entnehmt
einen zweiten Kiemenbogen.
Legt einen Kiemenbogen ins Wasser und lasst den zweiten im Trockenen, in der Sezierwanne.

52
Beobachtet das Aussehen der Kiemenblätter nach 5 Minuten. Diskutiert in der Gruppe und beantwortet
folgende Fragen:
a. Wie sehen die Kiemenblätter der beiden Kiemenbögen aus?
b. Bei welchem der beiden Kiemenbögen sind alle Kiemenblättchen mit Wasser bedeckt?
c. Warum können Fische keinen Gasaustausch mit der atmosphärischen Luft durchführen?

Kiemendeckel fehlen Kiemenblätter an der Luft Mit Wasser bedeckte


Kiemenblätter
Schreibt einen Aufsatz, in dem ihr den Bau der Atmungsorgane der Fische beschreibt. Gebt in eurem
Aufsatz die Antwort auf alle drei oben genannten Fragen. Lest euren Aufsatz der ganzen Klasse vor.

Schlüsselbegriffe
Die Tiere haben ihr Atmungssystem den verschiedenen Lebensräumen und der unterschiedlichen
Lebensweise angepasst.
Die Tracheenatmung ist den Landinsekten eigen.
Die Kiemenatmung ist für aquatische Tiere typisch.
Die Hautatmung kommt bei Amphibien mit schwach entwickelten Lungen vor. Ihre Haut ist feucht.
Die Lungenatmung der Vögel unterscheidet sich von der der Säugetiere, wegen der Anpassung an das
Fliegen.

Anwendungen und Aufgaben


Macht direkte Beobachtungen an Schweinelungen.
Bestellt beim Metzger eine Schweinelunge.
Bittet einen Erwachsenen euch eine frische
Schweinelunge zur Biologiestunde zu bringen. Macht
folgende Beobachtungen und notiert eure Feststellungen ins
Heft.

a. Welche Farbe haben die Lungen.


b. Erkennt die Luftröhre und die Bronchien.
c. Welche Fläche ist mit den Rippen benachbart.
d. Identifiziert die Furchen, welche die Lappen
abgrenzen und stellt die Anzahl der Lappen fest.
Nehmt das Sezierbesteck und schneidet ein Lungenstück
heraus. Legt das Stück in ein Glas mit Wasser. Seht, ob es
absinkt.

53
Überprüft eure Kenntnisse! Kohlendioxid Sauerstoff

Analysiert folgende Atmungssysteme:


A. Wurm, B. Fisch, C. Heuschrecke, D. Mensch. Haut
A. Wurm
Löst folgende Aufgaben zusammen mit dem
Banknachbarn. Kiemen

Notiert die Lösungen ins Heft. B. Fisch


a. Findet heraus, in welchem Atmungssystem es Kiemenblätter
Kohlen
Tracheen gibt. dioxid
Sauerstoff
b. Stellt fest, ob die Tracheen in allen
identifizierten Atmungssystemen die gleiche Rolle
haben.
Tracheen
c. Sagt, welches Atmungssystem die Landtiere Spirakel (Stigma)
haben.
Sauerstoff
d. Bestimmt, welche Atmungssysteme die
aquatischen Tiere haben können. C. Heuschrecke Kohlen-
Spirakel dioxid
e. Bestimmt, welches Atmungssystem ein Tier
Lunge
hat, das den Luftraum besiedelt hat.
Blut mit
f. Bestimmt bei jedem Atmungssystem, wo der Kohlendioxid
Gasaustausch stattfindet.

Lungenbläschen
Blut mit Sauerstoff
D. Mensch

Nutze, was du gelernt hast!

Schreibt einen Aufsatz mit dem Titel Gasaustauschflächen bei den Tieren. Der Aufsatz hat folgenden
Plan:
• Die Bedeutung des Gasaustausches zwischen Organismus und Umwelt für das Überleben;
• Beschreibung der Gasaustauschflächen bei Insekten, Amphibien, Fischen, Vögeln und Mensch;
• Beschreibung der Art, in der die Ventilation (Belüftung) der beschriebenen Gasaustauschflächen
stattfindet.

Wusstet ihr, dass...?

• Die Lungen der Säugetiere sind die einzigen Organe, die an der Wasseroberfläche schwimmen, da
die Lungenbläschen kleine luftgefüllte Ballons sind.

54
12 Der Kreislauf der Pflanzen
Es gibt zwei Grundformen der Ernährung: autotroph und heterotroph. Erinnert euch an die Fotosynthese.
Diese geschieht durch den Verbrauch bestimmter Stoffe, in Gegenwart des Lichtes und mit Hilfe des
Chlorophylls (Blattgrüns). Wie lautet die Fotosynthesegleichung? Aus ihr geht hervor, dass die Fotosynthese
der Pflanzen nicht ohne Wasser, Kohlendioxid, Mineralstoffe und Chloroplasten ablaufen kann.
Die während der Fotosynthese hergestellten organischen Stoffe ernähren sowohl die Blätter als auch die
anderen Organe der Pflanze, auch die, welche nicht grün sind.
Auf welchem Weg gelangen Wasser und Mineralsalze zu den Zellen des Blattes?
Wie kann die durch Fotosynthese hergestellte Nahrung zu allen Pflanzenorganen gelangen?
Die Antwort auf diese Fragen lautet: durch den Vorgang, den man Kreislauf nennt.
Der Kreislauf ist die Ernährungsfunktion, die den Transport der Stoffe im Körper der Lebewesen sichert.
Bei den Pflanzen ist das Wasser das „Vehikel“, welches den Transport durchführt.
Das aufgesaugte Wasser und die darin gelösten Mineralsalze bilden die Nährsalzlösung. Die durch
Fotosynthese hergestellten organischen Stoffe werden in Wasser gelöst und stellen somit die Assimilatlösung
dar. Erinnert euch, welches Pflanzengewebe Wasser mit gelösten Mineralsalzen transportiert und welches
Wasser mit gelösten organischen Stoffen transportiert.
Je eine Abart des Leitgewebes ist für den Transport dieser Lösungen zuständig. Die Holzgefäße (Xylem)
transportieren die Nährsalzlösung, die Siebröhren (Phloem) leiten die Assimilatlösung.
Der Kreislauf der Pflanzen umfasst drei Kohlendioxid Sauerstoff
Vorgänge: die Aufsaugung des Wassers und der
M i n e r a l s a l z e , d e n Tr a n s p o r t d e r Licht
Nährsalzlösung und den Transport der
Assimilatlösung.
Beobachtet auf der Abbildung die blauen
Pfeile, die den Weg der Nährsalzlösung anzeigen.
Die grünen Pfeile zeigen die Richtung in der die
Assimilatlösung fließt, an. Verfolgt den Weg des
Wassers!
Die Aufsaugung des Wassers und der
Mineralsalze wird von der Wurzel durchgeführt.
Über der Wurzelspitze befindet sich die Zone der
Wurzelhärchen. Durch diese wird die Oberfläche Sauerstoff
vergrößert, die für die Wasseraufsaugung zur Wasser Kohlendioxid
Verfügung steht. Wasser und Mineralsalze dringen
in die Wurzel ein und gelangen dann in die Mineralsalze
Holzgefäße.

Siebröhren
Wasser
und
Mineral-
salze

Holzgefäße
Ţesut c
onducător
Wurzelhärchen

Der Weg des Wassers von außen nach innen verläuft horizontal, entweder an der Außenfläche der
Zellwände der Wurzelzellen entlang, oder aber von Zelle zu Zelle, bis zur Wurzelmitte. Dort wird das Wasser
dann in die Holzgefäße aufgenommen.

55
Der Transport der Nährsalzlösung. Nachdem Wasser und Poren
Mineralsalze in die Pflanze eingedrungen sind, bilden sie die
Nährsalzlösung, welche von den Blättern benötigt wird. Der Aufstieg der
Nährsalzlösung geschieht mit Hilfe der Holzgefäße.
Die Holzgefäße sind zylinderförmige, hohle Zellen, die aneinander gereiht
}Zelle der
Holzgefäße

sind und lange, dünne Röhren bilden, von der Wurzel bis zu den Blättern.
Wieso steigt die Nährsalzlösung nach oben auf? Ihr habt schon festgestellt,
dass das Wasser durch die Wurzel eindringt und die Pflanze durch die Blätter
wieder verlässt.
Holzgefäß
Durch die Transpiration geben die Blätter Wasser ab. Dies bewirkt, dass das Wasser von unten,
durch die Holzgefäße, wie in einem Strohhalm hochgezogen wird. So steigt die Wassersäule
ununterbrochen auf. Zum Aufstieg des Wassers trägt die Enge der dünnen Holzgefäße bei. Auch die
Eigenschaft des Wassers an den Wänden der Holzgefäße zu haften, begünstigt den Aufstieg.
Der Transport der Assimilatlösung geschieht durch die zylindrischen
Zellen der Siebröhren, die ebenfalls sehr feine und lange Röhrchen bilden,
die von den Blättern zu allen Organen der Pflanze ziehen. Zwischen zwei Siebplatte
aufeinanderfolgenden Zellen befindet sich eine perforierte Siebplatte mit

}
Poren. Die durch Fotosynthese entstandene Assimilatlösung enthält
organische Stoffe, die von allen Pflanzenorganen benötigt werden. Ein
Teil der Stoffe aus der Assimilatlösung wird als Nahrung benützt, der übrige Zelle
Teil lagert sich ab und bildet Reservestoffe. Der Transport der Nährlösung der
geschieht mit Energieverbrauch, sowohl in absteigender als auch in Siebröhre
aufsteigender Richtung (vom Ablagerungsort der Reservestoffe zu den
verschiedenen Organen).

Siebröhre
Beobachtet, entdeckt, erforscht!

1. Nachweis der Rolle der Wurzelhärchen


Um die Rolle der Wurzelhärchen zu erforschen, müsst ihr fünf Wochen vor dem Experiment beginnen das
Material vorzubereiten. Organisiert euch in Vierergruppen und besorgt folgende Materialien: eine Tasse feinen
Sand, einige Bohnensamen, eine Tasse Öl. Damit könnt ihr nun arbeiten.
Befüllt ein Anzuchtgefäß mit feuchtem Sand und steckt 5-6 Bohnensamen in den Sand ein.
Lasst das Gefäß bei Zimmertemperatur und Licht stehen. Gießt den Sand täglich, aber nur so viel, dass er feucht
bleibt. Nach einigen Wochen müsst ihr die Pflänzchen vorsichtig herausheben, den Sand von den Wurzeln waschen
und dann in ein Glasgefäß mit Wasser stellen, so dass die Wurzeln bedeckt sind. Durch das Glas könnt ihr euch nun
die Zone der Wurzelhärchen ansehen. Ihr werdet feststellen, dass die Härchen sehr dicht beieinander stehen.
Befüllt drei Reagenzgläser (Proberöhrchen) wie folgt:
Reagenzglas 1: mit Wasser füllen.
Reagenzglas 2: mit Wasser und Öl befüllen. Das Öl soll sich nur oberhalb der Wurzelhärchen befinden.
Reagenzglas 3: mit Wasser und etwas mehr Öl befüllen, so dass die Wurzelhärchen in Öl eingetaucht sind.

Tut in jedes Reagenzglas je ein Pflänzchen. Stellt die Gläschen ins Stativ und lasst sie bei
Licht und Zimmertemperatur stehen. Während des Tages müsst ihr alle zwei Stunden
nachsehen und beobachten. Schreibt in die Hefte was geschieht. Fotografiert die
Veränderungen. Protokolliert auch in einem Beobachtungstagebuch. Aufgrund der
Beobachtungen müsst ihr eine Schlussfolgerung formulieren. Erstellt ein Plakat zu eurer
Forschungsarbeit oder macht eine Power-Point Präsentation.

56
2. Nachweis des Aufstiegs der Nährsalzlösung
Gebt Tinte unterschiedlicher Farbe in verschiedene
Reagenzgläser. Stellt in jedes Reagenzglas je eine weiße
Nelke. Am nächsten Tag werdet ihr bunte Nelken erhalten.
Der Farbstoff steigt zusammen mit dem Wasser durch die
Holzgefäße bis zu den Blüten auf.
Macht einen Querschnitt durch den Stängel einer der
angefärbten Nelken. Benützt dafür ein Skalpell aus dem
Sezierbesteck. Seht euch die Schnittfläche mit der Lupe an.
Die kleinen farbigen Tupfen im Querschnitt zeigen euch,
wo sich die Holzgefäße befinden.
3.Wie beeinflusst die Temperatur die Aufsaugung des Wassers und die Wasserleitung in der Pflanze?
Die Lebenstätigkeiten der Pflanzen werden von den Umweltfaktoren beeinflusst. Auf den Transport des
Wassers im Pflanzenkörper wirken Faktoren wie Feuchtigkeit, Umwelttemperatur, Wind (Luftströmungen)
ein.
Um festzustellen, wie die Temperatur die Wasserleitung im Pflanzenkörper beeinflusst, könnt ihr ein
kleines Experiment durchführen.

Ihr benötigt eine Topfpflanze, eine Waage und eine Plastikfolie


zum Abdecken des Blumentopfes, so dass kein Wasser aus der Erde Pflan-
entweichen kann. Die oberirdischen Pflanzenteile bleiben unbedeckt. ze
Wiegt die Pflanze am Anfang des Experimentes ab und haltet das
Gewicht im Heft fest. Stellt die Pflanze 4-5 Stunden lang in einen Plastik-
kühlen Raum (15-18°C). Wiegt die Pflanze erneut und notiert das tüte
Gewicht. Stellt danach die Pflanze 4-5 Stunden lang an einen warmen Blumen-
Platz (20-25°C). Wiegt sie nun wieder ab und schreibt das Gewicht auf. topf
Habt ihr nach dem ersten, zweiten und dritten Wiegen der Waage
Topfpflanze Unterschiede festgestellt? Diese Gewichtsunterschiede
sind durch die mehr oder weniger starke Verdunstung des Wassers
(Transpiration) durch die Spaltöffnungen der Blätter zu erklären. Die
Wurzeln saugen das Wasser auf, dann wird es durch den Stängel
aufwärts transportiert und durch Transpiration (Wasserverdunstung) in
die Umwelt abgegeben.
I
Bei welcher Umwelttemperatur wurde mehr Wasser aufgesaugt und als Nährsalzlösung nach oben
geleitet? Schreibt die Antwort ins Heft.
Plane zusammen mit deinem Banknachbarn ein Experiment, um zu überprüfen, auf welche Art die
Wasserleitung in der Pflanze von weiteren Umweltfaktoren beeinflusst wird. Stellt das von euch
vorgeschlagene Experiment in der Klasse vor.

Schlüsselbegriffe

Der Kreislauf ist diejenige Ernährungsfunktion, durch welche der Stofftransport im Körper der
Lebewesen stattfindet. Der Kreislauf der Stoffe im Pflanzenkörper umfasst drei Vorgänge: die Aufsaugung des
Wassers und der Mineralsalze, den Transport der Nährsalzlösung und den Transport der
Assimilatlösung.
Die Aufsaugung des Wassers und der Mineralsalze ist eine Funktion der Wurzel.
Der Transport (Aufstieg) der Nährsalzlösung wird von den Holzgefäßen durchgeführt. Er kommt
zustande, weil die Blätter durch die Verdunstung Wasser abgeben.
Der Transport der Assimilatlösung wird von den Siebröhren gewährleistet, wobei Energie verbraucht
wird.

57
Anwendungen und Aufgaben
• Vergleicht den Transport der Nährsalzlösung und den Transport der Assimilatlösung (organische
Nährlösung), indem ihr die untenstehenden Abbildungen und die Begriffe dieser Lektion benützt. Beantwortet
folgende Aufgabenstellungen im Heft:
Wasser verlässt die Blätter Im Blatt entstehen
durch Transpiration – Benennt den jeweiligen Typ Nährstoffe
der Leitgefäße;
– Zeigt die Ähnlichkeiten und
die Unterschiede zwischen den zwei
Leitgefäßtypen;
– Sagt, in welcher Richtung der
Transport der beiden Lösungen im
Xylem Pflanzenkörper stattfindet;
– Gebt die Organe an, zu denen Die Assimilat-
lösung
die jeweiligen Lösungen gelangen; wird in alle
– Erklärt, welche Bedeutung der Pflanzen-
Das von der Wurzel Transport dieser beiden Lösungen im organe
Phloem transportiert
aufgesaugte Wasser Pflanzenkörper hat.
gelangt ins Xylem

Überprüft eure Kenntnisse!


Wählt die richtige Antwort aus. Schreibt im Heft die Nummer der Frage und den von euch
ausgewählten Buchstaben, der einer Antwortvariante entspricht, auf.
1. Die Holzgefäße befinden sich: 3. Das Wasser verläßt die Pflanze durch den
a. nur in den Wurzeln Zentralspalt (Ostiole) der Spaltöffnungen aus:
b. nur in der Wurzel und im Stängel a. dem Stängel
c. in der Wurzel, im Stängel und im Blatt b. der Wurzel
d. nur in den Blüten c. dem Blatt
2. Die Assimilatlösung wird geleitet durch: d. den Wurzelhärchen
a. das Schutzgewebe 4. Die Transpiration ist der Vorgang, durch
b. das Xylem welchen die Pflanze folgendes abgibt:
c.das Speichergewebe a. Sauerstoff
d. das Phloem b. Kohlendioxid
c. die Blätter
d. Wasser

Nutze, was du gelernt hast! Wusstet ihr, dass...?

Die schönen, dekorativen Orchideen sind Pflanzen, die nicht im • Die Blattläuse sind Insekten,
Boden wurzeln, sondern auf anderen Pflanzen verankert sind. die wissen, dass im Phloem
Solche Aufsitzerpflanzen nennt man Epiphyten. Sie nehmen Zucker transportiert wird. Sie
Wasserdampf aus der Umwelt auf und nutzen die Luftfeuchtigkeit. stechen die Siebröhren der
Sammelt Informationen über Stängel an und saugen den dort
Epiphyten aus dem fließenden süßen Saft direkt
botanischen Atlas, aus auf.
Zeitschriften, aus der
Bibliothek und erstellt ein
Plakat, welches ihr euren
Kollegen präsentiert.

58
Das Blut -
13 seine Bestandteile und ihre Rolle
Das Blut transportiert die Stoffe in unserem Körper. Von allen Flüssigkeiten, die sich außerhalb der
Zellen befinden, ist das Blut am wichtigsten. Die extrazellulären Flüssigkeiten bilden die innere
Umwelt des Organismus.
Blut habt ihr alle schon gesehen. Wer hatte nicht schon mal einen kleinen Unfall, wie auf dem
Bild, hervorgerufen durch den Stich des Stachels einer Rose, durch eine Abschürfung der Haut.
Das Blut quillt sofort aus der Haut hervor, da die Wand eines kleinen Blutgefäßes verletzt wurde.
Das Herz, die Blutgefäße und das Blut bilden das Kreislaufsystem aller Wirbeltiere.

Ihr wisst schon, dass das Blut rot und flüssig ist aber auch, dass es in Gegenwart der Luft gerinnt
(koaguliert) und dadurch fest wird. Ihr wisst jedoch noch nicht weshalb es rot ist, weswegen es gerinnt,
oder welches die Bestandteile des Blutes sind und welche Aufgaben diese erfüllen. All dies werdet ihr aus
dieser Lektion erfahren.
So wie die Pflanzenorgane ohne Nährsalz- und Assimilatlösung keine Lebenstätigkeiten aufrecht erhalten
können, müssen auch die Organe des Menschen ständig mit Blut versorgt werden, damit sie funktionieren. Das
Blut transportiert die Stoffe, trägt zur Konstanthaltung der Körpertemperatur bei, stellt die Verbindung
zwischen den Organsystemen her.
Das Blut ist eine Flüssigkeit, die durch die Blutgefäße des Kreislaufsystems kreist. Unser Blut besteht aus
Blutplasma (der flüssige Teil) und Blutzellen, die man geformte Elemente nennt. Die Blutzellen sind die
roten und die weißen Butkörperchen aber auch Zellfragmente, die man Thrombozyten nennt. Der
größte Teil des Blutes besteht aus Blutplasma.
Man kann feststellen in welchem Verhältnis die Blutbestandteile zueinander stehen. Dafür wird das Blut in
einem Messröhrchen gesammelt, nachdem man eine Substanz hinzugefügt hat, die das gerinnen des Blutes
hemmt (Gerinnungshemmer).
Sofort nach der Blutabnahme ist das gesamte im Röhrchen befindliche Blut rot. Nach einer Stunde
jedoch senken sich die etwas schwereren Blutzellen ab und darüber trennt sich das durchsichtige, etwas
gelbliche Blutplasma ab.

Blutzellen
Thrombozyten
Weiße Blutkörperchen
Plasma
Weiße
Blut-
körperchen Rote Blutkörperchen
Rote
Blut-
körperchen
Messröhrchen mit Röhrchen mit Blut,
frisch abgenommenem dem Gerinnungshemmer
Blut beigemischt wurde, nach Beobachtet die Form, die Farbe und
einer Stunde die Größenunterschiede zwischen den Blutzelltypen!
Wegen der großen Anzahl der Könnt ihr Abschätzen welche Blutkörperchen
roten Blutkörperchen ist das Blut rot. am zahlreichsten sind?
Die roten Blutkörperchen nennt man auch Erythrozyten. Es sind
Zellen ohne Zellkern, die das Hämoglobin, einen Eiweißstoff, enthalten.
Die roten Blutkörperchen transportieren die Atemgase.
Sauerstoff wird von den Lungenbläschen zu den Zellen
transportiert. Das Kohlendioxid wird von den Zellen zurück zu den
Lungenbläschen befördert. Dieser Transport der Atemgase wird vom Rote Blutkörperchen
Hämoglobin gesichert, welches die Fähigkeit besitzt, die Atemgase zu = Erythrozyten
binden.
59
Zellkern Zellkern Die weißen Blutkörperchen nennt
man auch Leukozyten. Sie sind größer als
die roten Blutkörperchen und haben einen
Zellkern. Es gibt unterschiedliche Typen
von weißen Blutzellen, alle haben jedoch
eine sehr wichtige Aufgabe: sie schützen
Zellmembran Zellmembran uns vor Infektionen und Krankheiten und
weiße Blutkörperchen = Leukozyten. vor körperfremden Elementen.
Die Fähigkeit des Organismus sich gegen fremde Stoffe und körperfremde Zellen zur Wehr zu setzen,
nennt man Immunität.
Nachdem die Leukozyten fremde Stoffe und körperfremde Zellen als solche erkennen, antworten sie durch
das Auslösen einer Immunantwort.
Die Anzahl der Leukozyten vergrößert sich während der Immunantwort. Die Leukozyten können die
Blutgefäße verlassen und können zu der Stelle wandern, wo körperfremde Zellen eingedrungen sind.
Jeder Leukozytentyp hat eine spezifische Rolle beim Sichern der Immunität. Einige der Leukozyten aus
dem Blut phagozytieren krankheitserregende Mikroorganismen. Andere Leukozyten stellen Substanzen her,
die die Mikroorganismen erkennen und sich an deren Zellmembran anheften, so dass die Ernährung der
Mikroorganismen gestoppt wird.

Bakterium

Bakterium

Bakterium
wird
verdaut
Pseudopodien

Substanz, welche die Ernährung des


Leukozyt Bakteriums unterbindet, indem sie sich an
Phagozytose der Zellmembran des Bakteriums anheftet

Die Thrombozyten, die man auch Blutplättchen nennt, sind


Zellfragmente, die die Blutgerinnung bewirken. Wenn die
Blutgefäßwand verletzt wird (zum Beispiel dann, wenn man sich in
den Finger schneidet und die Wunde blutet), heften sich
die Thrombozyten an die verletzte Gefäßwand und bilden
einen klebrigen Pfopf.

Thrombozyten
Die Thrombozyten geben auch Stoffe ab, welche - zusammen mit plasmatischen Faktoren - das
Entstehen langer, dünner Eiweißfäden hervorrufen. Diese verdichten sich zu einem feinen Netz, welches die
verletzte Stelle der Gefäßwand bedeckt. In diesem Netz verfangen sich Blutplättchen und Blutzellen. Auf
diese Weise entsteht ein Gerinnsel, das die Wunde verschließt. Dieser Vorgang heißt Blutgerinnung. Bei der
Verletzung eines feinen, dünnen Blutgefäßes kann das Gerinnsel die Blutung stillen.

Das Blutplasma bildet mehr als die Hälfte des Blutvolumens. Das Blutplasma besteht größtenteils aus
Wasser. Im Wasser gelöst transportiert das Blutplasma die Nährstoffe, die aus dem Dünndarm aufgesaugt
wurden, aber auch die unbrauchbaren Stoffe, die als Abfall aus dem Stoffwechsel der Körperzellen
hervorgehen.
60
Beobachtet, entdeckt, erforscht!
1. Etappen der Blutgerinnung
Fibrin-
Thrombozyt fäden

Wand
des rote
verletzten Blutkör-
1 Blutgefäßes 2 perchen 3
Etappen der Entstehung eines Gerinnsels, damit die Blutung gestillt wird
Betrachtet die Abbildungen und beschreibt im Heft was in jeder Etappe geschieht.
2. Was ist eine spezifische Immunantwort? Sie geschieht dann, wenn die Leukozyten gezielt Stoffe
herstellen, die gegen ganz bestimmte Fremdzellen oder spezifische Krankheitserreger gerichtet sind, z.B.
die Viren oder die Bakterien.
Bakterien und Viren, die in den Körper eindringen, tragen auf ihrer Oberfläche chemische Stoffe, die man
als Antigene bezeichnet. Diese sind dem menschlichen Körper fremd. Die weißen Blutkörperchen stellen ihre
eigenen chemischen Stoffe her, die man Antikörper nennt. Diese binden sich an die Antigene. Dadurch werden
die Bakterien und Viren unschädlich gemacht. Ein Antikörper verbindet sich nur mit dem zu ihm passenden
Antigen. Ein gegen das Windpockenvirus gebildeter Antikörper wird nur das Windpockenvirus unschädlich
machen, jedoch nicht das Masernvirus bekämpfen.
Noch erstaunlicher ist, dass die weißen Blutzellen ein Gedächtnis haben und sich merken, wie sie
die Antikörper herstellen sollen, für den Fall, dass das Virus, zu einem späteren Zeitpunkt, denselben
Organismus erneut angreift!
Dieses Gedächtnis der Immunzellen machen sich die Ärzte beim Verabreichen einer Schutzimpfung
zunutze. Bei einer Impfung werden dem Körper abgetötete Erreger verabreicht. Diese tragen charakteristische
Antigene auf ihrer Oberfläche. Sofort nach der Impfung produzieren die Leukozyten die dagegen gerichteten
Antikörper. Wenn nun der Krankheitserreger gegen den man geimpft wurde, zu einem späteren Zeitpunkt in
den Körper eindringt, wird er von den Antikörpern unschädlich gemacht und man wird nicht krank.
3. Ein Mensch kann eine der vier Blutgruppen haben: 0I , A II , BIII oder AB IV.
Analysiert jede Blutguppe und stellt die Unterschiede fest. Schreibt die Antigene und Antikörper, die
jede Gruppe charakterisieren, ins Heft. Bei einer Bluttransfusion muss darauf geachtet werden, dass die
Antigene des Spenders nicht zu den Antikörpern des Empfängers passen. Bei Nichtbeachtung dieses
Prinzips werden die roten Blutkörperchen des Spenders von den Antikörpern des Empfängers verklumpt und
zerstört.
Die Gruppe 0 I ist Universalspender (kann allen anderen Gruppen spenden), weil die Erythrozyten
keine Antigene tragen. Die Gruppe AB IV ist Universalempfänger (kann von jeder Gruppe Blut
bekommen), da die Antikörper fehlen.

Erythrozyt ohne Erythrozyt trägt nur Erythrozyt trägt nur Erythrozyt trägt beide
Antigene das Antigen A das Antigen B Antigene: A und B
anti-A-Antikörper

Antikörper fehlen
anti-B-Antikörper anti-B-Antikörper anti-A-Antikörper

Gruppe 0 Gruppe AII Gruppe B III Gruppe AB


I IV

61
Schlüsselbegriffe

Das Blut stellt den größten Teil der inneren Umwelt dar und besteht aus Blutplasma und Blutzellen, den
geformten Elementen. Die Blutzellen sind die roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die weißen
Blutkörperchen (Leukozyten) und die Thrombozyten. Die Erythrozyten transportieren die Atemgase
mit Hilfe des Hämoglobins. Die Leukozyten schützen uns vor Infektionen, Krankheiten und fremden
Elementen und sichern somit die Immunabwehr. Die Thrombozyten beteiligen sich an der Blutgerinnung
und stoppen Blutungen.

Anwendungen und Aufgaben


Wer kann wem Blut spenden?
Bereitet Becher wie folgt vor: mit Wasser ohne Farbstoff, mit rot gefärbtem
Wasser, mit blau gefärbtem Wasser, mit Wasser in dem sowohl roter als auch
blauer Farbstoff ist. Jeder Schüler bekommt einen einzigen Becher. Danach bildet
ihr Paare, so dass die beiden Partner Becher mit unterschiedlicher Farbe des
0 I AII B III AB IV Wassers haben.
Jede Farbe stellt je eine Blutgruppe dar, so wie auf dem Bild. Schreibt auf jeden Becher die jeweilige
Blutgruppe auf.
Die beiden Partner eines Schülerpaares sollen nun den Inhalt der beiden Becher zusammengießen. Zum
Beispiel: klares Wasser mit rot gefärbtem Wasser, rot gefärbtes und blau gefärbtes Wasser, blau gefärbtes
Wasser mit klarem Wasser usw. Nun müsst ihr sehen, ob sich die Farbe nach dem Zusammengießen
verändert hat. Wenn die Farbe dieselbe geblieben ist, sind die beiden Blutgruppen kompatibel. Das heißt,
dass der eine Schüler dem anderen Blut spenden kann. Wenn sich die Farbe nach dem Zusammengießen
verändert hat, sind die Blutgruppen nicht kompatibel.
Notiert die Ergebnisse ins Heft. Formuliert Schlussfolgerungen, indem ihr die folgenden Aussagen
vervollständigt:
Gruppe 0 I kann Blut spenden an ... Gruppe B III kann Blut spenden an …
Gruppe 0 I kann Blut erhalten von ... Gruppe B III kann Blut erhalten von …
Gruppe AII kann Blut spenden an ... Gruppe AB IVkann Blut spenden an …
Gruppe AII kann Blut erhalten von ... Gruppe AB kann Blut bekommen von …
IV
Überprüft eure Kenntnisse!
Bestimmt, ob folgende Aussagen wahr oder falsch sind. Schreibt im Heft die Nummer der Frage auf und
den Buchstaben W, wenn die Aussage stimmt, oder F, wenn ihr meint, dass sie falsch ist.
1. Die Leukozyten transportieren Sauerstoff und Kohlendioxid.
2. Die Erythrozyten haben eine Rolle beim Sichern der Immunabwehr.
3. Das Hämoglobin befindet sich in den Erythrozyten und bindet Sauerstoff oder Kohlendioxid.
4. Die Erythrozyten sind die zahlreichsten geformten Elemente.
5. Die Leukozyten sind größer als die Erythrozyten.

Nutze, was du gelernt hast! Wusstet ihr, dass...?


Macht eine Recherche um die Blutgruppen • Außer den Antigenen A und B können die
eurer Familienmitglieder zu studieren. Bestimmt Erythrozyten auf ihrer Membran noch ein Antigen
für jedes Familienmitglied, welcher Verwandte tragen, das man Rhesus-Faktor nennt. Personen, die
dieses Antigen haben sind Rh+, solche ohne dieses
ihm Blut spenden kann, falls eine Bluttransfusion Antigen, sind Rh–.
benötigt wird. Präsentiert die Ergebnisse. • Man darf Menschen mit Rh– kein Blut mit Rh+
geben, denn sie sind nicht kompatibel, auch dann
nicht , wenn sie nach dem anderen
Blutgruppensystem kompatibel sind.

62
Das Kreislaufsystem
14 und der Blutkreislauf beim Menschen
Habt ihr euch jemals den Puls gemessen? So wie ihr auf der Abbildung
seht, ist es einfach. Setzt zwei Fingerspitzen am Handgelenk auf bis ihr die
Pulswelle ertastet. Der Puls ist die Druckwelle, die in den Arterien entsteht,
wenn sich das Herz zusammenzieht und Blut in den Kreislauf pumpt. Die
Pulsmessung zeigt, ob das Herz normal funktioniert.
Das Herz und die Blutgefäße sind Organe des Kreislaufsystems.
Das Herz pumpt das Blut. Die Blutgefäße stellen elastische Röhren dar,
die das Blut zu allen Organen befördern und dann wieder zurück zum
Herzen transportieren. Die Blutgefäße sind die Arterien, Venen und
Kapillaren. Bei der korrekten
Pulsmessung ertastet man
Blutgefäße
den Puls eine Minute lang
Das Herz funktioniert wie eine Pumpe und sichert einen
Arterien kontinuierlichen Blutfluss in den Gefäßen.
Das Herz ist ein kräftiger Hohlmuskel mit vier verschiedenen
Venen Innenräumen (Kammern): zwei Vorhöfe und zwei Herzkammern.
Herz Sowohl die beiden Vorhöfe als auch die beiden Herzkammern sind
Kapilla- durch je eine Wand voneinander getrennt. Diese wird
ren Hezscheidewand genannt. Die in der Längsachse verlaufende
Herzscheidewand (Septum) trennt die Herzhälften: die linke
Herzhälfte, mit dem linken Vorhof und der linken Herzkammer,
von der rechten Herzhälfte, die aus dem rechten Vorhof und
der rechten Herzkammer besteht. Seht euch die Form und den
Aufbau des Herzens an!

Obere
Hohlvene
Aorta
Rechter
Vorhof

Linker
Vorhof

Der Blutkreislauf:
das Herz, die Blutgefäße, das Blut Linke
Rechte Herzkammer
Herzkammer
Linke
Lungen-
arterie
Die linke Herzhälfte enthält sauerstoffreiches
Linker
Vorhof
Blut, das von den Lungen kommt, die rechte
Herzhälfte enthält mit Kohlendioxid angereichertes
Rechter Linke Blut, das von den Körperorganen kommt. Das
Vorhof Segelklappe
sauerstoffhaltige Blut vermischt sich nicht mit dem
kohlendioxidhaltigen Blut, da die beiden Herzhälften
Rechte Linke komplett voneinander getrennt sind.
Segelklappe Herzkammer
Beachtet das Dickenverhältnis zwischen der
Herzscheidewand Herzkammerwand und der Vorhofwand. Dank ihrer
Rechte (Septum) dickeren Muskelwand pumpen die Herzkammern das
Herzkammer
Blut mit größerer Kraft als die Vorhöfe.

63
Der Vorhof und die Herzkammer derselben Herzhälfte stehen miteinander über die Segelklappe in
Verbindung. Wenn sie sich schließt, funktioniert sie wie ein Rückschlagventil (so wie beim Aufpumpen des
Schwimmreifens ein ungewolltes Luftablassen verhindert wird). Während der Anspannungsphase der Vorhöfe
öffnen sich die Segelklappen immer nach unten, herzkammerwärts. Auch an der Basis der Arterien befinden
sich Klappen, die man Taschenklappen nennt. Diese öffnen sich nur nach oben, arterienwärts. Der
Blutstrom wird durch die Klappen geregelt: das Blut fließt immer aus den Vorhöfen in die Herzkammern
und von dort in die Arterien.
Das Herz, die Pumpe des Lebens. Das Herz arbeitet, indem sich die Anspannungsphasen
(Kontraktion) mit den Entspannungsphasen (Erschlaffung) abwechseln. Die Kontraktion des Herzmuskels
bezeichnet man als Systole, die Entspannung desselben nennt man Diastole. Jede Systole wird von einer
Diastole gefolgt und so wiederholt sich der Herzzyklus.
Der Herzzyklus beginnt mit der Vorhofsystole, so dass das Blut aus den Vorhöfen in die Herzkammern
gedrückt wird. Danach folgt die Vorhofdiastole. Während der Vorhofdiastole ziehen sich die Herzkammern
zusammen - Herzkammersystole - und das Blut wird in die Arterien gepresst. Dann folgt die
Herzkammerdiastole.
Verfolgt den Blutstrom durch das Herz auf den Abbildungen. Das Blut aus den Vorhöfen strömt in die
Herzkammern. Die Herzkammern pumpen das Blut kraftvoll in die Arterien.
Jede Herzkammersystole verursacht eine Pulswelle, die die Arterien entlangläuft. Durch die Pulsmessung
kann man die Anzahl der pro Minute stattfindenden Herzzyklen ermitteln.

Die Taschen- Die Taschen- Die Taschen-


klappen sind klappen sind klappen sind
geschlossen geöffnet geschlossen

Die Segel- Die Segel-


Die Segel-
klappen klappen
klappen
sind ge- sind geöffnet
sind geöffnet
schlossen
Nach der Kontraktion der
Vorhöfe ziehen sich Herzkammern ziehen sich Herzkammern folgt eine Etappe in
zusammen, Herzkammern zusammen, Vorhöfe der sich sowohl die Vorhöfe als
sind entspannt sind entspannt auch die Herzkammern entspannen

Um zu bestimmen, wie lang ein Herzzyklus dauert, müsst ihr die 60 Sekunden einer Minute durch die von
euch ermittelte Anzahl der Pulsschläge teilen.
Beispiel: wenn die Anzahl der Pulsschläge 75 pro Minute beträgt, dann dauert ein Herzzyklus 60 : 75=
0,8 s. Da nach jeder Kontraktion des Herzmuskels eine Entspannungsphase folgt, ermüdet der Herzmuskel
niemals!
Während eines Herzzyklus hört man zwei Herztöne, die durch das Zuschlagen der Herzklappen entstehen.
Ein erster, kräftigerer Herzton entsteht durch das Schließen der Segelklappen am Anfang der
Herzkammersystole. Der zweite, etwas schwächere Herzton kommt durch das Schließen der Taschenklappen
zustande, am Anfang der Herzkammerdiastole.
Die Herzkammern stoßen das Blut kraftvoll und mit hohem Druck in die Arterien. So kann das Blut mit
hohem Druck und großer Geschwindigkeit durch die Arterien fließen. In den sehr engen Kapillaren sind Druck
und Fließgeschwindigkeit niedrig. In den Venen fällt der Blutdruck noch mehr ab, aber die
Fließgeschwindigkeit ist höher als in den Kapillaren.

64
Das Gefäßsystem besteht aus Arterien,
Kapillaren
Kapillaren und Venen. Die Arterien befördern der Lungen-
das Blut vom Herzen zu den Organen. Sie bläschen
verzweigen sich und bilden Kapillaren. Die Lungen- Lungen-
arterie
Kapillaren haben sehr dünne Wände und sichern venen
den Stoffaustausch zwischen Blut und
umliegendem Gewebe. Die Kapillaren münden Hohlvenen
in die Venen. Diese bringen das Blut zurück zum
Herzen. Aorta
Es gibt zwei Blutkreisläufe: der kleine rechter
Kreislauf und der große Kreislauf. Vorhof linker
Der kleine Kreislauf (Lungenkreislauf): die Vorhof
rechte Herzkammer pumpt das sauerstoffarme rechte
Herz- linke
Blut in die Lungenarterie und das Blut fließt zu den kammer Herz-
Lungen. Hier findet der Gasaustausch in den Venen
kammer
Kapillaren der Lungenbläschen statt. Dann bringen Arterien,
wird das mit Sauerstoff beladene Blut Blut von welche die
den Organen Organe
durch die Lungenvenen zum linken Vorhof KÖRPERKREISLAUF
versorgen
geleitet.
Der große Kreislauf (Körperkreislauf): sauerstoff- sauerstoff-
armes reiches
aus der linken Herzkammer nimmt die Aorta Blut Blut
ihren Ursprung und bringt das Blut zu den
einzelnen Körperorganen. Während es durch die Kapillarnetz,
Kapillaren fließt, gibt das Blut Sauerstoff ab in welchem der
Stoffaustausch
und nimmt Kohlendioxid auf. Das nun zwischen Blut
sauerstoffarme Blut wird über Venen gesammelt und Zellen
und gelangt über die beiden Hohlvenen (die stattfindet
obere und die untere) in den rechten Vorhof. Das Gefäßsystem

Beobachtet, entdeckt, erforscht!

Vene
1. Analysiert die nebenstehende Arterie
Abbildung. dünnere
Arterie
Hier sind die Gefäßtypen des großen Kapillaren
dünnere
Kreislaufs dargestellt. Vene

Die Pfeile zeigen die Richtung des


Blutflusses an. Verfolgt sie!

Vergleicht die Gefäßtypen und


identifiziert die Unterschiede bezüglich
ihres Durchmessers und ihrer
Gefäßwandstärke.

Schreibt die Unterschiede ins Heft.


xid von den
Sauerstoff zu den Kohlendio Zellen
Stellt diese Unterschiede mit der
e Zellen hbare
jeweiligen Rolle der Blutgefäßtypen in N äh rs to ff unbraeuc
S to ff
Zusammenhang.

65
2. Abenteuerliche Fahrt auf zwei Hauptverbindungswegen …

Ein kleines rotes Blutkörperchen soll Lastkahn für die Atemgase spielen und begibt sich in den
Blustrom. Von der START-Linie in der linken Herzkammer, durchwandert es fröhlich die beiden Kreisläufe.

Verfolgt den Weg des kleinen roten Lastkahns.


Welche Ladung nimmt der Lastkahn am Anfang mit auf den Weg?
Was wird am ERSTEN WENDEPUNKT abgeladen, was wird aufgeladen?
Was befördert der Erythrozyten-Lastkahn auf dem Rückweg?
Wohlgelaunt schippert das rote Blutkörperchen zum ZWEITEN WENDEPUNKT.Was wird hier
abgeladen? Womit wird der Lastkahn wieder beladen?
Der kleine rote Erythrozyten-Lastkahn durchläuft zwei Hauptverbindungswege um sein Ziel zu
erreichen. Start (Ablegehafen) und Ziel (Ankunftshafen) sind ganz nah beieinander.

Beschreibt den Weg des roten Blutkörperchens anhand der schematischen Darstellung des Blutkreislaufs!

Zweiter
Wendepunkt

ZIEL

START

Erster
Wendepunkt

Schlüsselbegriffe

Das Herz sichert den kontinuierlichen Blutfluss durch die Blutgefäße.


Die Grundlage der Herztätigkeit ist der Herzzyklus, der aus Systole und Diastole besteht.
Während der Herzkammersystole wird das Blut mit Druck in die Arterien gepumpt. Während der
Diastole füllen sich die Vorhöfe oder die Herzkammern mit Blut.
Das Gefäßsystem besteht aus Arterien, Kapillaren und Venen.
Es gibt zwei Kreisläufe: der kleine Kreislauf und der große Kreislauf.
Im kleinen Kreislauf fließt das Blut zu den Lungen, wo es Sauerstoff aufnimmt und danach zurück zum
Herzen geleitet wird.
Im großen Kreislauf strömt sauerstoffhaltiges Blut zu den Organen und kehrt von dort, mit
Kohlendioxid beladen, zum Herzen zurück.

66
Anwendungen und Aufgaben

1. Ein Säugerherz wird seziert


Aorta Herzscheidewand
Beim Fleischer kann man ein Rinderherz bekommen.
Mit Hilfe des Sezierbestecks, in einer Sezierwanne, rechte Herzkammer
könnt ihr das Herz der Länge nach durchschneiden.
• Beobachtet die Kammern des Herzens: die
Herzkammern und die Vorhöfe.
• Findet heraus mit welchen Blutgefäßen diese
Kammern in Verbindung stehen.
• We l c h e K a m m e r n h a b e n e i n e k r ä f t i g e r e Segel-
Muskulatur? klappe
• Identifiziert die Segelklappen.
• Beobachtet die weißlichen Sehnenfäden, die an den Atriul stâng
Segelklappen ansetzen und diese während dem linke Herzkammer
Herzzyklus öffnen.
2. Sieh dir deinen Pulsschlag an!
Mit etwas Plastilin (Knete) und einem Zahnstocher kannst du
die von der Pulswelle erzeugten Schwingungen beobachten.
Stecke einen Zahnstocher in einen Plastilinklumpen und befestige
diesen auf der Innenseite des Handgelenks. Stütze den Unterarm
an der Arbeitsfläche ab und zähle, wie oft der Zahnstocher in
einer Minute schwingt.
Vergleiche das Ergebnis mit dem deiner Kollegen. Wiederhole
die Pulsmessung nach einem kurzen Lauf.
Erkläre, wieso du diesmal eine andere Anzahl an Pulsschlägen
feststellst.

3. Blutdruckmessung im Ruhezustand und nach körperlicher


Anstrengung.
Ihr benötigt nun ein Tensiometer, welches ihr von einem Erwachsenen,
der seinen Blutdruck regelmäßig überprüft, ausleihen könnt.
Das Tensiometer misst den arteriellen Blutdruck. Der Blutdruck kommt
zustande, wenn das Blut durch die Arterien fließt und von innen Druck auf die
Gefäßwände ausübt.
Unter Aufsicht des Lehrers könnt ihr das Tensiometer in der Klasse
benützen. 1. Wieso variiert der
Beachtet die Gebrauchsanweisung und befestigt die Manschette wie auf Blutdruck und weist einen
der Abbildung. Drückt auf den Startknopf. In ein paar Sekunden erscheinen oberen und einen unteren Wert
auf der Anzeige des Gerätes drei Werte. Von oben nach unten gelesen auf?
bedeuten sie Folgendes: 2 . Erkläre den
1 . s y s t o l i s c h e r We r t o d e r M a x i m a l w e r t , e n t s p r i c h t d e r Unterschied zwischen dem im
Herzkammersystole, Ruhezustand gemessenen
2 . d i a s t o l i s c h e r We r t o d e r M i n i m a l w e r t , e n t s p r i c h t d e r Wert und dem
Herzkammerdiastole, Belastungsblutdruck (nach
3. Pulsfrequenz. dem Laufen).
Notiert die Werte ins Heft und geht dann eine Runde laufen. 3. Ist es gut oder nicht so
Danach sollt ihr den Blutdruck erneut messen und die Werte notieren. gut, dass die Blutsäule von
Vergleicht die Ergebnisse mit den von euren Kollegen gemessenen innen einen Druck auf die
Werten. Arterienwände ausübt?
Beantwortet die folgenden Fragen und diskutiert in der Klasse. Begründe!

67
Überprüft eure Kenntnisse!

Wählt die richtige Antwortvariante aus. Schreibt 3. Welches sind die dünnsten Blutgefäße:
im Heft die jeweilige Nummer der Frage auf und gebt a. Arterien
den Buchstaben an, der der richtigen Antwort b. Kapillaren
entspricht. c. Aorta
Ve r g l e i c h t d i e A n t w o r t e n m i t e u r e n d. Venen
Banknachbarn. 4. In welcher Etappe des Herzzyklus wird das
Falls ihr nicht dieselbe Antwort ausgewählt habt, sauerstoffreiche Blut in die Aorta gepumpt?
sollt ihr gemeinsam die richtige Antwort finden, a. Vorhofsystole
indem ihr besprecht und argumentiert. b. Herzkammerdiastole
1. Durch welches Blutgefäß strömt das Blut vom c. Herzkammersystole
Herzen zu den Lungen? d. Vorhofdiastole
a. durch die Aorta 5. In welchem Blutgefäß ist der Blutdruck am
b. durch die Lungenarterie größten:
c. durch die obere Hohlvene a. Aorta
d. durch die Lungenvenen b. Lungenvene
2. Die zwischen den Herzkammern befindliche c. Kapillare
Scheidewand nennt man: d. Hohlvene
a. Vorhof
b. Herzkammer
c. Septum
d. Klappe

Nutze, was du gelernt hast


Wusstet ihr, dass...?
„Modifizierung der in der Gefäßwand vorkommenden Gewebe in
Anpassung an die unterschiedlichen Aufgaben der verschiedenen • Unsere Blutgefäße vom
Gefäßtypen” Wetter beeinflusst werden.
• Das Blutgefäßsystem ist an
äußere
Schicht
der Konstanthaltung der
Körpertemperatur beteiligt.
Mittel- Bei Hitze erweitern sich die
schicht
Blutgefäße der Haut, um
innere Wärme abzugeben. Wenn es
Arterie Schicht Vene Kapillare draußen kalt ist, verengen sich
So wie ihr erfahren habt, unterscheidet sich die Wand der Arterien die peripheren Blutgefäße, um
von der Wand der Venen und der Kapillaren. Recherchiert in der die Wärme im Körper zu
Schulbibliothek, im Anatomieatlas und sammelt Informationen behalten.
über die Gewebe, die im Aufbau der Gefäßwände vorkommen. Wi e l a n g e d a u e r t e i n
Zeichnet sie! Erklärt den Zusammenhang zwischen der Rolle des kompletter Umlauf des Blutes
jeweiligen Gefäßtyps und dem Aufbau seiner Gefäßwand: durch die beiden Kreisläufe?
– durch die Arterien fließt das vom Herzenn gepumpte Blut mit Das aus der linken
hohem Druck; Herzkammer in den Kreislauf
– die Kapillaren sichern den Gas- und Stoffaustausch mit dem gepumpte Blut kehrt nach 20
umliegenden Gewebe; Minuten zum linken Vorhof
– in den Venen fließt das Blut mit niedrigem Druck zurück zum zurück.
Herzen.
Erstellt ein Plakat mit euren Zeichnungen und mit den von euch
gesammelten Informationen.

68
15 Besonderheiten des Blutkreislaufs bei Tieren
Ähnlich den anderen Ernährungsfunktionen, stellt auch der Blutkreislauf eine Lebenstätigkeit dar. Dank
verschiedener Strukturen und durch vielfältige Mechanismen, die den Transport der Atemgase im Organismus
der Tiere gewährleisten, kann diese Funktion stattfinden.
Das Kreislaufsystem der Wirbeltiere
Herz Herz
und das einiger Wirbellosen besteht aus
Blut-
zylindrischen Blutgefäßen, in welchen das gefäße
mit Blut
vom Herzen gepumpte Blut strömt.
Das Blut zirkuliert im Inneren der Das Blut
vermischt sich
Blutgefäße, es verläßt diese nicht und fließt mit Zwischenzell-
flüssigkeit
nicht direkt in die Zellzwischenräume.
Durch die Blutgefäße wird das Blut vom Körper-
höhle
Herzen zu den Organen geleitet und kehrt
von dort wieder zum Herzen zurück. Ein geschlossener offener
Kreislauf, der auf diese Art abläuft, ist ein Blutkreislauf Blutkreislauf
geschlossener Kreislauf.
Bei Wirbellosen, wie den Insekten, Krebstieren und einigen
Zwischen-
Weichtieren, kommt ein offener Kreislauf vor, sodass das Blut nicht nur
zellflüssig-
im Inneren der Blutgefäße strömt. Das vom Herzen gepumpte Blut fließt in keit
offene Lakunen im Körper. Gewebe und Zellen werden vom Blut, welches Körper-
sich mit der Zwischenzellflüssigkeit vermischt, direkt umspült. Die zelle
Pumpkraft des Herzens und das Zusammenziehen der Muskeln beim Kapillare
Bewegen bewirken die Rückkehr des Blutes zum Herzen.

Im geschlossenen Kreislaufsystem der Wirbeltiere findet ein besserer Transport statt, da das Blut
nur im Inneren der Blutgefäße kreist und sich nicht in den offenen Lakunen ansammelt. Sauerstoff und
Nährstoffe werden schneller zu den Zellen befördert. Von den Zellen werden die unbrauchbaren
Stoffe und das Kohlendioxid rasch abtransportiert.
Obwohl bei allen Wirbeltieren ein geschlossenes Kreislaufsystem vorkommt, gibt es, was den
Aufbau des Kreislaufsystems betrifft, erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen
Wirbeltiergruppen - von den Fischen bis zu den Säugetieren. Schon in den vorigen Schuljahren habt
ihr entdeckt, dass jeder Wirbeltiergruppe eine bestimmte Lebensweise in einer charakteristischen
Umwelt eigen ist. An diese haben sich ihre Organsysteme angepasst und weiterentwickelt.
Ihr habt festgestellt, dass das Blut der Säugetiere zweimal durch das Herz fließt, dank der beiden
Kreisläufe. Das aus einem kleinen Kreislauf (Lungenkreislauf) und einem großen Kreislauf
(Körperkreislauf) gebildete Transportsystem wird als doppelter Kreislauf bezeichnet.
Ihr wisst auch, dass nicht alle Wirbeltiere Lungen haben. Welche Wirbeltiere atmen durch
Kiemen? Da die Lungen fehlen, haben diese Tiere keinen doppelten, sondern nur einen einfachen
Kreislauf, in welchem das Blut nur einmal durch das Herz fließt.
Ferner habt ihr gelernt, dass im Herzen der Säugetiere die beiden Herzhälften vollständig getrennt
sind, wegen dem Septum das sich sowohl zwischen den beiden Vorhöfen als auch zwischen den
beiden Herzkammern befindet. Somit kann sich das sauerstoffreiche Blut der linken Herzhälfte nicht
mit dem kohlendioxidhaltigen Blut der rechten Herzhälfte vermischen. Dies bezeichnet man als
vollständigen Blutkreislauf. Jedoch haben nicht alle Wirbeltiere zwei Herzkammern. Folglich
vermischen sich die beiden Blutsorten, die von dem linken und dem rechten Vorhof kommen, in einer
einzigen Herzkammer. So kommt ein unvollständiger Kreislauf zustande.
69
Beobachtet, entdeckt, erforscht!

1. Beobachtet und entdeckt die Besonderheiten der geschlossenen Blutkreisläufe der Wirbeltiere.

Kreislauf der Fische Kiemenkapillaren Arterie beliefert


die Organe Kapillaren
Arterie Arterie mit
sauerstoff-
Herzkammer reichem
Arterie Blut
Herz Vorhof
Vene
Vene Kiemen Vorhof
sichern Herzkammer
Gasaus- Arterie mit
tausch kohlendioxid-
Körperkapillaren haltigem Blut
Lungenkapillaren
Kreislauf der Amphibien Lungen- In den rechten Vorhof In den linken Vorhof
arterie kommt Blut mit kommt Blut mit Sauer-
Lungen- Kohlendioxid von stoff von den Lungen
vene den Körperorganen
Aus der einzigen
Herz Herzkammer
2 Vorhöfe entspringen:
Aorta - Lungenarterien,
Hohl-
1 Herzkammer zu den Lungen
vene - Aortenbögen, die
1 Herzkammer Lunge
sich vereinen
- Arterien, welche die
oberen Gliedmaßen
Körperkapillaren Niere
beliefern
Lungenkapillaren
Kreislauf der Reptilien Lungen-
Lungen-
arterie Lungen-
arterie Lungenvene
venen
2 Herz-
Herz kammern Lunge Lunge
2 Vorhöfe mit unvoll- 2 vollständig
Aorta ständiger getrennte
Hohl- Vorhöfe
vene unvollständige Scheide-
Scheidewand wand Organe
des Körpers
Aorta
Hohl-
vene
Körperkapillaren
Lungenkapillaren
Kreislauf der Vögel Lungen- Körperkapillaren
arterie
Lungen-
vene Aorta linker
Hohl-
2 Vorhöfe Herz vene Vorhof

Aorta
Hohl-
vene 2 Herzkammern rechter Vorhof

rechte linke
Herzkammer Herzkammer
Körperkapillaren

Bildet in der Klasse vier Gruppen. Jede Gruppe beobachtet den Blutkreislauf einer Wirbeltiergruppe:
Fische, Amphibien, Kriechtiere, Vögel. Studiert die Abbildungen in der obenstehenden Tabelle. Erkennt den
Aufbau des Herzens, das Gefäßsystem, die Richtung des Blutflusses - anhand der Pfeile. Benützt auch die
Informationen aus der nachstehenden Tabelle, auf der nächsten Seite. Nach 15-20 Minuten Gruppenarbeit
präsentiert ein Mitglied eurer Gruppe die Arbeitsergebnisse. Unter Anleitung des Lehrers können sich eure
Kollegen aufschreiben was ihr entdeckt habt.

70
Anzahl der Blutsorte in
Wirbel- Art des Blutsorte in
Kompartimente den Herzkam- Besondeiheiten
tiergruppe Blutkreis- den Vorhöfen
des Herzens mern
laufs
• das sauerstoffreiche Blut
• geschlossen, • 2: ein Vorhof • kohlen- • kohlen- wird nicht vom Herzen
einfach, Blut und eine Herz- dioxid- dioxid- ausgestoßen, sondern es
Fische fließt nur einmal kammer haltig haltig wird von den Kiemen zu
durch das Herz den Körperorganen geleitet
• es gibt auch Gefäße,
• geschlossen, • 3: 2 Vorhöfe • mit Kohlen- • gemischt: die von der Haut
doppelt (Lungen- und dioxid sauerstoff- sauerstoffreiches
Amphibien und Körperkreis- 1 Herzkammer im rechten reiches und
Vorhof, mit Blut bringen, da die
lauf), unvoll- kohlendioxid- Hautatmung die
Sauerstoff im haltiges
ständig Lungenatmung ergänzt.
linken Vorhof
• geschlossen, • 3: 2 Vorhöfe • mit Kohlen- • gemischt: • das Septum zwischen
doppelt, und 1 Herz- dioxid sauerstoff- den Herzkammern ist
unvollständig kammer im rechten reiches und noch unvollständig;
Kriech- Vorhof, mit • Krokodile haben getrennte
kohlendioxid-
tiere Sauerstoff im Herzkammern und einen
linken Vorhof
haltiges
vollständigen Kreislauf
• mit Kohlen-
• geschlossen, • 4: 2 Vorhöfe • mit Kohlen- dioxid • im Verhältnis zu den
doppelt, und 2 Herz- dioxid in der rechten Körperorganen ist das
vollständig kammern im rechten Herzkammer, Herz sehr groß, da es
Vögel Vorhof, mit
• mit Sauer- öfter und mit mehr
Sauerstoff im Kraft pumpen muss,
stoff in der
linken Vorhof
linken Herz- als bei anderen Tieren
kammer
2. Den ganzen Sommer quaken die Fröschlein am Teich, aber wenn es kalt wird, sind sie dort nicht mehr
anzutreffen. Habt ihr euch je gefragt, wieso es im Winter keine Frösche mehr am Teichufer gibt? Wieso die
Schlangen und die Schildkröten nicht mehr zu sehen sind? Nun, Fische, Amphibien und Kriechtiere sind
wechselwarme Tiere. Die Temperatur ihres Blutes entspricht der Umgebungstemperatur. Wechselwarme
Tiere erzeugen selbst nur wenig Wärme und geben diese rasch an die Umwelt ab. Also sind sie von der aus
ihrer Umwelt aufgenommenen Wärme abhängig, um aktiv sein zu können.
Vögel und Säugetiere haben immer eine konstante Körpertemperatur, unabhängig von der Jahreszeit.
Diese Tiere sind gleichwarm, also Warmblüter. Gleichwarme Tiere haben einen hohen Nahrungsbedarf.
Die Nahrung dient der Gewinnung von Energie, die für die Wärmeproduktion nötig ist. Betrachte die
Abbildungen und formuliere ein Argument, welches die Überlegenheit der Warmblüter hervorhebt.
Vergleiche dein Argument mit dem des Banknachbarn.

Diskutiert miteinander und findet einen Nachteil, den die Warmblüter ausgleichen müssen, um zu
überleben.

71
Schlüsselbegriffe
Im Tierreich gibt es zwei Grundformen des Blutkreislaufs: der offene und der geschlossene Kreislauf.
Alle Wirbeltiere aber auch einige Wirbellose haben ein geschlossenes Kreislaufsystem.
Die Fische haben einen einfachen Kreislauf. Ihr Blut fließt nur einmal durch das Herz, wenn es einen
kompletten Umlauf durch den Körper macht. Das Herz der Fische besteht aus nur zwei Kammern: ein
Vorhof und eine Herzkammer.
Der Kreislauf der mit Lungen ausgestatteten Wirbeltiere ist doppelt: hierbei durchläuft das Blut das
Herz zweimal, einmal im Lungenkreislauf und einmal im Körperkreislauf.
Das Herz der Amphibien und der meisten Kriechtiere hat drei Kammern: zwei Vorhöfe und nur eine
Herzkammer. In letzterer vermischt sich sauerstoffreiches und kohlendioxidhaltiges Blut was dazu führt,
dass der Kreislauf unvollständig ist.
Bei Vögeln und Säugetieren ist das Herz vierkammerig: es gibt zwei Vorhöfe und zwei Herzkammern
und die beiden Blutsorten vermischen sich nicht. Bei diesen Wirbeltieren ist der Kreislauf vollständig.

Anwendungen und Aufgaben Die wechselwarmen


Tiere sparen Energie durch
Wärmt sich beim Versteckt sich bei Jagt selten und kommt die Art, wie sie sich verhalten.
Sonnenbad auf großer Hitze im lange ohne Nahrung aus Beobachtet die Abbil-
einem Stein Schatten dungen und beschreibt die
Verhaltensmerkmale der
Eidechsen, die ihr für
Anpassungen haltet.
Schreibt eure Beobach-
tungen in die Hefte und
besprecht sie mit den Kollegen.

Überprüft eure Kenntnisse! Nutze, was du gelernt hast!


A. Wählt die richtigen Antwortvarianten aus.
Schreibt im Heft die Nummer der Übung und den/die Thema für das Schülerportfolio: Schreibe
Buchstaben der richtigen Variante/n auf. Tauscht die einen Aufsatz über die Vor- und Nachteile der
Hefte mit euren Banknachbarn und überprüft. Warmblüter. Sammle Informationen aus den vom
1. Der Blutkreislauf der Vögel hat folgendes Biologielehrer empfohlenen Quellen. Folgendes
Merkmal: kann von Bedeutung sein: der Lebensraum, die Art
a. dreikammeriges Herz und einfach, der Ernährung und das Nahrungsangebot, die
b. vierkammeriges Herz und doppelt, Widerstandsfähigkeit gegenüber Parasiten und
c. dreikammeriges Herz, unvollständig, Krankheiten. Präsentiere den Aufsatz am
d. vierkammeriges Herz, unvollständig. Semesterende, in der Evaluationsphase.
2. Das von der Herzkammer der Fische
ausgestoßene Blut fließt zu:
a. den Kiemen, c. den Organen,
b. den Lungen, d. dem Vorhof.
3. Der Kreislauf der Kriechtiere ist: Wusstet ihr, dass...?
a. einfach, c. unvollständig,
b. doppelt, d. offen. • Die Anzahl der Herzschläge nimmt mit
B. Ergänzt folgende Aussage. Schreibt die zunehmender Größe des Tieres ab. Beim
Antwort ins Heft. Blauwal schlägt das Herz nur fünfmal pro
Warmblütige Tiere überleben bei ……… Minute.
Temperaturen und sind in ........ Jahreszeiten aktiv.

72
16 Die Ausscheidung bei den Pflanzen
Ihr habt erfahren, dass jeder lebende Organismus Ernährungsfunktionen durchführt, zum Beispiel die
Verdauung und die Atmung. Bei den Pflanzen geschieht die Herstellung der Nahrung durch Fotosynthese, so
dass organische Stoffe aufgebaut werden. Außer Stärke entsteht bei der Fotosynthese auch Sauerstoff, der
jedoch keine Pflanzennahrung darstellt. Die Atmung ist der Vorgang, durch welchen die Pflanzen in ihren
Zellen Energie herstellen. Dabei entsteht auch Kohlendioxid und Wasser. Die Pflanze muss diese Stoffe in die
Umwelt abgeben, da sie in großer Menge schädlich sein können.
Der Vorgang, durch welchen die Lebewesen
die unbrauchbaren Stoffe abgeben, wird TAGSÜBER NACHTS
Ausscheidung genannt. Einen Teil der
Nebenprodukte, die aus der Fotosyn-
these und aus der Atmung Wasser Wasser
hervorgehen, können die Pflanzen wieder
verwenden, denn diese sind nicht unbrauch- Kohlen- Sauerstoff
bar und müssen nicht entfernt werden. dioxid Sauerstoff
Tagsüber benützen die Pflanzen das aus der
Atmung resultierte Kohlendioxid bei der Fotosynthese Die Foto-
Fotosynthese und bilden Sauerstoff. Dieser und Atmung synthese
kann für die Atmung benützt werden. laufen Kohlen- findet nicht
Nachts, wenn keine Fotosynthese stattfindet, zeitgleich ab dioxid statt.
nehmen die Pflanzen den Sauerstoff aus Die Pflanze
der Umwelt auf. führt
Das überschüssige Wasser müssen die die Atmung
Pflanzen abgeben. Welche negativen Folgen durch.
können auftreten, wenn zu viel Wasser
vorhanden ist? Können die Wurzeln noch atmen?
Das Wasser, welches als Abfall aus der Zellatmung hervorgeht, wird abgegeben. Dies
geschieht durch Wasserverdunstung oder Transpiration. Alle Pflanzenorgane atmen, also verdunsten sie
auch alle Wasser, aber das eigentliche Transpirationsorgan ist das Blatt.

Betrachte die Abbildungen. Welche Rolle hat das Blatt bei der Atmung
der Pflanze?
Durch welche Struktur des Abschlussgewebes tritt Wasserdampf an der
Blattunterseite aus?
Die Spaltöffnungen sichern nicht nur den Gasaustausch, sondern auch
die Wasserverdunstung. Seht euch auf dem Bild den Aufbau der
Spaltöffnung des Ahornblattes an. Ist der Zentralspalt offen oder
geschlossen? Was meint ihr, finden Aufsaugung und Aufstieg der
Nährsalzlösung statt?

Bei Hitze schließt sich der Zentralspalt (Ostiole)


WASSER der Spaltöffnung, um den Wasserverlust zu verhindern.
Dies geschieht mittags, wenn die Blätter der
Pflanzen vorübergehend welk und erschlafft
sind. Studiert dies Phänomen in der Natur! Man
SAUERSTOFF
bezeichnet es als temporäres Welken der Blätter.
KOHLENDIOXID
Denkt nach: wann schließt sich der Zentralspalt?
Wie beeinflusst das Schließen der Spaltöffnungen
den Aufstieg der Nährsalzlösung?
Die Antwort auf diese Frage macht deutlich, dass
das temporäre Welken nur von kurzer Dauer sein darf.
KOHLENDIOXID

73
Beobachtet, entdeckt, erforscht!

1. Es gibt auch andere Wege, um unbrauchbare Abfallstoffe abzusondern.


Einige Pflanzen scheiden überschüssige Mineralsalze in Form winziger Kristalle aus. Diese erscheinen auf
den Blättern oder im Inneren der Blattzellen.

Mineralsalzkristalle an Mineralsalzkristalle in Beim Abwerfen der Blätter


der Blattoberfläche den Pflanzenzellen im Herbst wird die Pflanze
einige unbrauchbare Stoffe los.

2. Die Pflanzen pressen flüssiges Wasser als


Wassertropfen hervor.
Bei Wärme und hoher Luftfeuchtigkeit können
manche Pflanzen das Wasser nicht durch Verdunstung
abgeben. Stattdessen scheiden sie aktiv Wassertröpfchen
aus.
Dieser Vorgang wird als Guttation bezeichnet. Sie
geschieht nicht mit Hilfe der Spaltöffnungen, sondern
durch andere Strukturen der Pflanzen. Die Große Kapuzinerkresse Durch Guttation
Kapuzinerkresse, eine wohlriechende Zierpflanze, gibt abgeschiedene
auf solche Art Wasser ab. Wassertröpfchen
auf den Blättern
3. Nicht verwechseln sollte man Tautropfen mit den Tropfen, welche der Kapuzinerkresse
die Pflanzen selbst ausscheiden!
An frühen Sommermorgen sind die Temperaturen am tiefsten. Ihr werdet
vom Tau benetzt, wenn ihr auf einer Wiese lauft.
Durch Abkühlung kondensiert der Wasserdampf der Luft an bodennahen
Objekten, auch an den Pflanzen. Tauperlen sind das Ergebnis.
Die Kondensation stellt den Übergang eines Stoffes vom gasförmigen in
den flüssigen Zustand dar.
Trägt auch der von den Pflanzen abgegebene Wasserdampf zur Taubildung
bei?
Schlüsselbegriffe
• Der Vorgang, durch welchen die Lebewesen unbrauchbare Stoffe abgeben, wird Ausscheidung
genannt.
• Das Wasser ist der wichtigste von den Pflanzen abgesonderte „Reststoff“. Durch die Transpiration
verdunsten die Pflanzen stetig Wasser.
• Alle Pflanzenorgane verdunsten Wasser, aber das eigentliche Transpirationsorgan ist das Blatt. Der
Wasserdampf entweicht durch die Spaltöffnungen.
• Wegen der Transpiration entsteht ein Sog, der dafür sorgt, dass das Wasser aus der Wurzel durch die
Holzgefäße nach oben gezogen wird, so dass die Nährsalzlösung aufsteigt.

74
Anwendungen und Aufgaben

1. Nachweis der Transpiration und der Wasserverdunstung


bei Pflanzen
Eine Topfpflanze, eine durchsichtige Plastiktüte und ein
Bindeband ist alles was ihr benötigt. Damit das Experiment gelingt,
braucht die Pflanze 20-25°C, Licht und ausreichend
Bodenfeuchtigkeit. Lasst die Pflanze 4 Stunden abgedeckt stehen. Auf
der Innenseite der Plastiktüte erscheinen kleine Wassertröpfchen. Das
von der Pflanze verdunstete Wasser kondensiert an der Plastikfolie.

2. Auch die Wurzel verdunstet Wasser


So wie auf dem Bild, müsst ihr den Blumentopf in die
Plastiktüte stellen und diese am Stängelgrund zubinden. Nach
einigen Stunden könnt ihr überprüfen, ob sich etwas verändert
hat.
Die nebenstehende Abbildung zeigt das Ergebnis. Daraus
könnt ihr erkennen, das auch die Wurzel der Pflanze Wasser
verdunstet.

3. Messung der durch Transpiration abgegebenen


Wassermenge
Materialien: Stativ, Laborklemme, gelochte Gummistopfen,
graduierte Pipette, Plastikschlauch (soll zum Aufziehen auf die
Pipettenspitze geeignet sein), frisch von der Pflanze abgetrennter
Zweig mit Blättern, Wasser.
4-5 Schüler bilden eine Arbeitsgruppe. frische Pflanze
Alle Gruppen machen das Experiment nach derselben
Anleitung: mit Wasser
gefüllte
Füllt den Plastikschlauch mit Wasser. Ein Schüler hält den Pipette
Schlauch zu, während ein zweiter das andere Ende des
gelochter
Schlauches durch den gelochten Gummistopfen führt und dann
Gummi-
den Pflanzenstängel von oben in das Schlauchende steckt. stopfen
Danach wird der Gummistopfen in der Klemme positioniert und
fixiert. Ein weiterer Schüler füllt die Pipette bis zur Marke des Klemme
maximalen Fassungsvermögens mit Wasser. Nun wird das zweite mit Wasser
Ende des Schlauches durch einen gelochten Gummistopfen gefüllter Stativ
gedreht. Das offene Ende des Schlauches muss auf die Spitze der Plastik-
befüllten Pipette aufgezogen und befestigt werden. Auch der schlauch
zweite Gummistopfen wird mittels Stativ und Klemme fixiert.
Notiert im Heft wie hoch das Wasser in der Pipette steht. Lasst den
ganzen Aufbau 3-4 Stunden bei Licht und Zimmertemperatur
stehen. Danach sollt ihr den Inhalt der Pipette erneut ablesen und
im Heft notieren. Bestimmt die von der Pflanze verdunstete Versuchsaufbau zur
Wassermenge. Untersuchung der Transpiration
bei Pflanzen
4. Einfluss der Umweltfaktoren auf die Transpiration
Benützt die vorherige Versuchsanlage um zu erforschen, welche Umweltfaktoren die Transpiration
fördern, beziehungsweise hemmen. Die Menge des von der Pflanze verdunsteten Wassers verändert sich
dementsprechend.

75
Die wichtigsten abiotischen Umweltfaktoren, mit Einfluss auf die Transpiration, sind:
Umgebungstemperatur, Licht, Feuchtigkeit, Wind. Simuliert diese im Labor, so wie auf untenstehenden
Abbildungen. Organisiert euch so, dass jede Gruppe den Einfluss eines einzigen Umweltfaktors erforscht.
Formuliert eure Schlussfolgerungen, indem ihr die erhaltenen Werte mit denen des vorigen Versuchs
vergleicht. Präsentiert eure Folgerungen in der Klasse.
Schlussfolgerung: Der Faktor ... fördert/hemmt die Transpiration, denn die Pflanze verliert Wasser in ...
Menge.
Schreibt die Wassermenge
Starkes Licht abgeschwächtes Licht Wind am Anfang und am Schluss
(graue Hülle) des Zeitintervalls auf.
Setzt für alle Versuche
denselben Zeitraum fest.

Anzahl der ml

Überprüft eure Kenntnisse!

Um die Bedeutung der Blätter für die Transpiration zu bestimmen, ist eine Schülergruppe wie auf der
folgenden Abbildung vorgegangen:
Analysiert die Versuchsanordnung und beantwortet
ganze Stängel folgende Fragen in Zusammenarbeit mit dem
Pflanze und
Blätter
Banknachbarn.
wurden Schreibt eure Antworten in die Hefte und tauscht
abge- eure Hefte mit anderen Kollegen. Diskutiert in der
schnitten Biologiestunde, falls ihr unterschiedliche Antworten in
euren Heften habt. Findet die richtige Antwort
Plastiktüten gemeinsam.
a. Weswegen wurden Plastiktüten über die Blumentöpfe gestülpt und diese am Stängelgrund
zusammengebunden?
b. Wird die Innenseite beider Glasglocken beschlagen?
c. Welche Ernährungsfunktionen kann die Pflanze, deren Stängel abgeschnitten wurde, nicht
mehr durchführen? Begründet eure Antwort im Heft.

Nutze, was du gelernt hast! Wusstet ihr, dass...?

Welche Pflanzen scheiden Wasser durch Guttation aus? • ein 5 m hoher Baum im Sommer
Die Weinrebe, die Tomatenpflanze, die Erdbeerstaude sind pro Tag 400 Liter Wasser durch
einige Pflanzen, die bei uns angebaut werden und fähig sind, die Transpiration abgibt?
Guttation durchzuführen. Informiert euch über weitere • die Nährsalzlösung mit einer
Pflanzenarten, die Wassertröpfchen durch Guttation ausscheiden. Geschwindigkeit von 76 cm pro
Welche äußeren Bedingungen fördern diesen Vorgang? Minute duch das Xylem
Recherchiert in der Schulbibliothek, benützt Zeitschriften und hochsteigt? Treibkraft ist die von
andere von der Lehrperson empfohlene Informationsquellen. den transpirierenden Blättern
ausgehende Saugwirkung.

76
17 Das Ausscheidungssystem
und die Ausscheidung beim Menschen

Die Zellen des menschlichen Körpers führen vielfältige Lebenstätigkeiten durch, damit der Organismus
normal funktionieren kann. Nicht nur im Körper der Pflanzen, sondern auch beim Menschen, gehen aus der
Tätigkeit der Zellen auch unbrauchbare Stoffe hervor, die in die Umwelt abgegeben werden müssen. Im
Vergleich zu den Pflanzen haben Menschen und andere Säuger einen viel komplexeren Stoffwechsel, mit
intensiv ablaufenden Umwandlungen, aus denen in kurzer Zeit große Mengen unbrauchbarer Abfälle
hervorgehen. Einige der so entstandenen unbrauchbaren Stoffe sind sehr toxisch. Die Endprodukte
des Stoffwechsels der Eiweiße sind die giftigen Ammoniakderivate, die in der Leber zu Harnstoff
umgebildet werden. Harnstoff ist weniger toxisch aber immer noch schädlich und muss schnell aus dem
Körper entfernt werden.

Um die Abfallstoffe aus dem Körper zu


entfernen, besitzt der Mensch das Nierenvene Nierenarterie
Ausscheidungssystem, welches den Urin bildet.
Das Auscheidungssystem besteht aus den
Nieren und den Harnwegen.
rechte linke
Erkennt die Komponenten des Niere Niere
Ausscheidungssystems und ihre Lage auf der
Abbildung. Befinden sich die beiden Nieren auf
derselben Höhe? Die rechte Niere liegt etwas tiefer, Aorta
weil sie der Leber, dem größten Organ des Körpers, Hohlvene
Platz macht und sich nach unten verlagert. Harnleiter
Die Nierenarterien versorgen die Nieren mit
Blut. Die Nierenvenen sichern den Blutabfluss aus den
Nieren.
Studiert den Abgang der beiden Nierenarterien auf Harnblase
der Abbildung und benennt das Blutgefäß aus dem Harnröhre
diese abzweigen. In welches Blutgefäß münden
die Nierenvenen ein? Das Ausscheidungssystem
Die Nieren bilden den Urin und dabei filtern sie die
unbrauchbaren Stoffe aus dem Blut heraus.
Jede der beiden Nieren ist außen von einer Kapsel Nieren-
Spitze
umhüllt. Das Nierengewebe besteht aus zwei Zonen: die kapsel
der Nieren-
Nierenrinde und das Nierenmark. pyramide
Die Nierenrinde liegt außen und weist eine etwas Nierenrinde
hellere Farbe auf. Mit einer Lupe erkennt ihr dort kleine kleine
rote, körnige Gebilde. Nieren-
Das Nierenmark ist nach innen gerichtet und kelche
besteht aus den Nierenpyramiden, die im Längsschnitt Nierenpy-
dreieckig erscheinen. Je eine Nierenpyramide und der ramiden
dazugehörende Abschnitt der Nierenrinde bilden einen große
Nierenlappen. An der Spitze der Nierenpyramiden sind Nieren-
kelche
die Öffnungen, durch welche der Urin abfließt. Dieser Septen
wird von den kleinen Nierenkelchen aufgenommen und Nieren- trennen
becken die Nie-
weitergeleitet. Zwei bis drei kleine Nierenkelche
Harn- renlappen
münden in einen großen Nierenkelch. Durch die großen ab
Nierenkelche fließt der Urin in das trichterförmige leiter
Nierenbecken.
Wie viele große Nierenkelche könnt ihr auf der
Abbildung erkennen? Längsschnitt durch die Niere.
Erkennt die Strukturelemente
der Niere auf der Abbildung.

77
Die Harnleiter, die Harnblase und die Harnröhre bilden die Harnwege.
Von jeder Niere fließt der Urin durch je einen Harnleiter ab. Die Harnleiter bringen den Urin in die
Harnblase. Hier wird der Urin gesammelt. Wenn die Blase voll ist, folgt die Harnentleerung, die man als
Miktion bezeichnet. Durch die Harnröhre fließt der Urin in die Umwelt ab. Identifiziert die Harnwege auf der
Abbildung.
Wie und wo entsteht der Urin? Benützt ein Mikroskop, um das Nierengewebe zu studieren.
Jede Niere besteht aus etwa einer Million winziger Filtereinheiten, die man Nephronen nennt. Sie bilden
den Urin. Das Nephron stellt die Struktur- und Funktionseinheit der Niere dar.
Ein Nephron besteht aus einem filtrierenden Nierenkörperchen und dem daraus abgehenden
Nierenkanälchen. In die becherförmige Bowmansche Kapsel des Nierenkörperchens führt eine kleine
Arterie, die sich zu einem Knäuel von Kapillaren verzweigt, welches man Glomerulus nennt. (Die Glomeruli
habt ihr als kleine, rote Körnchen in der Nierenrinde sehen können).
Die erste Etappe der Harnbildung ist die Filtration. Die Reinigung des Blutes geschieht mithilfe eines
Filters, der aus zwei Schichten besteht: die Wand der Kapillaren und die angrenzende Innenwand der
Bowmanschen Kapsel.
Glomerulus Bowmansche Kapsel
Innenwand Nieren-
Beobachtet die Bestandteile des
der Bowman- kanälchen Nephrons und identifiziert die
Kapsel
Filtermembranen, die vom Blutplasma
passiert werden!
Arteriole
Aus dem Filtrationsvorgang geht eine
gelbliche Flüssigkeit hervor. Wieso ist sie
Arterie nicht rot? Welche Blutbestandteile sind rot?
Sammel-
rohr Diese konnten den Filter nicht
Venă
Bowmansche passieren. Ähnlich ist es, wenn man den Tee
Kapsel nach dem Ziehen durch ein Sieb abgießt.
Glomerulus
Die Pflanzenteile bleiben im Sieb. Wieso
gießt man den Tee ab? Um genießbar zu
Filter- sein, soll der Tee klar sein, ohne
membran zum Teepartikel, auf denen man herumkaut.
Kapillarnetz umgibt
das Nieren- Harn-
Nierenkanälchen kanälchen leiter

Das Nephron
Die Filtermembranen der Nierenkörperchen sind sehr feinporig, so dass die geformten Elemente des
Blutes nicht hindurch können. Das ist sinnvoll, da der Körper diese noch benötigt.
Der Tee fließt durch das Sieb, im Organismus jedoch bewirken bestimmte Kräfte den Filtrationsdruck.
Welche? Erinnert euch an den arteriellen Blutdruck.
Der Verlust wertvoller Stoffe wäre für den Körper schädlich. Nach einer ersten Filtration befinden sich im
Filtrat einige noch brauchbare Stoffe wie Glukose, Mineralsalze und andere, sowie sehr viel Wasser (180 Liter
pro Tag). Die Zurückgewinnung des Wassers, der Glukose und anderer nützlicher Stoffe geschieht entlang des
Nierenkanälchens durch Rückresorption, eine zweite Etappe der Harnbildung. Die zurückgewonnenen Stoffe
gehen ins Blut der Kapillaren, die das Nierenkanälchen umgeben, über. Im weiteren Verlauf werden aus dem
Blut, das durch die Kapillaren fließt, noch mehr unbrauchbare Stoffe abgegeben und im Nierenkanälchen
angereichert. Dieser Vorgang wird als Sekretion bezeichnet und stellt die dritte Etappe der Harnbildung dar.
Am Schluss dieser Abfolge von Prozessen entsteht der fertige Urin, eine klare, gelbe Flüssigkeit. Der Mensch
bildet 1,5-1,8 Liter Urin pro Tag.

78
Das Nierenkanälchen endet in einem Sammelrohr. Nephronen Nierenkörperchen
Die Sammelröhren münden auf der Spitze der
Nierenpyramide in die kleinen Nierenkelche. Von hier
Nieren-
wird der Urin in die großen Nierenkelche geleitet, dann rinde Glome-
fließt er ins Nierenbecken und von dort gelangt der Urin rulus
in die ausführenden Harnwege. Nieren- Nieren-
mark kanälchen
Jedes Nephron filtert eine kleine Menge Blut. In
jeder Niere arbeiten 1 Million Nephronen. Trotzdem Sammel-
können nach einer einzigen Passage des Blutes durch rohr
die Nieren, nicht alle Schadstoffe aus dem Blut entfernt
werden. Nur durch das permanente Filtern und die kleiner
unermüdliche Tätigkeit der Nieren, können die Nierenkelch
unbrauchbaren Stoffe restlos entfernt werden. Ohne die Spitze der Nierenpyramide
Nieren kann man nicht überleben. Zumindest eine
Nierenlappen
Niere muss unbedingt funktionstüchtig sein.
Der von den Nieren produzierte Urin wird durch die Harnleiter abgeleitet und sammelt sich in der
Harnblase an. Der Harndrang (das Bedürfnis zu urinieren) macht sich bemerkbar, wenn die Blase etwa zur
Hälfte gefüllt ist. Die Harnentleerung nennt man Miktion.
Versucht nicht den Urin einzuhalten. Wenn das Unterdrücken des Harndrangs zur Gewohnheit wird,
stellen sich negative Folgen ein: die Blase kann sich beim Urinieren nicht mehr gänzlich leeren und das Risiko
einer Harnwegs- oder Niereninfektion steigt an.

Beobachtet, entdeckt, erforscht!

1 . Ve r f o l g t a u f
nebenstehender Abbildung den Nephron Nierenkanälchen
des Nephrons
Weg des Urins vom Ort seiner Sammelröhre
Entstehung bis zur Harnblase. mündet an der
Zwischen zwei Harnentlee- Spitze der
Nierenpyramide
rungen wird der Urin in der kleiner
Harnblase gesammelt. Niere Nierenkelch
Nierenrinde
großer
z Schreibt den Weg des Nierenarterie Nierenkelch
Urins im Heft auf. Nierenmark
Nierenbecken
Scheidewand Nierenvene
z Identifiziert die (Septum)
Nierenpyramide
Blutgefäße, durch welche Blut
kleiner Nierenkelch
zu den Nieren strömt,
großer Nierenkelch
beziehungsweise wieder
abfließt.
zSchreibt im Heft auf: in Nierenkapsel Harnleiter
welcher Zone des Nieren- Nieren-
lappen
gewebes befindet sich der
Glomerulus des Nierenkör-
perchens und in welcher Nierenbecken
Harnleiter
Zone findet man das
Sammelrohr.

79
2. Mehrere Organe tragen zur Entfernung der unbrauchbaren Stoffe aus dem Körper des Menschen bei: die
Leber (1), die den Körper entgiftet ; die Haut (2) dank der Drüsen, die der Bildung und Absonderung von
Schweiß dienen; der Verdauungskanal (3) in welchem der Kot gebildet und dann in die Umwelt entleert wird.
Erkennt diese Organe auf den nachfolgenden Abbildungen. Schreibt die zur jeweiligen Zahl passenden
Benennungen im Heft auf.
Haare
1

Gallen- Schweiß- Blut-


Vezica
blase biliară drüsen 3
gefäße

Je nach aufgenommener Flüssigkeitsmenge kann der Urin heller oder dunkler gefärbt sein. Wenn man viel
Wasser trinkt, ist der Urin hellgelb. Bei intensiver sportlicher Betätigung sondern die Schweißdrüsen Wasser
und unbrauchbare Stoffe ab, sodass trotz ausreichender Flüssigkeitszufuhr ein dunkler gefärbter,
konzentrierter Urin ausgeschieden wird.

Schlüsselbegriffe

Das Ausscheidungssystem des Menschen umfasst die Nieren und die Harnwege.
Die beiden Nieren werden außen durch eine Kapsel geschützt und weisen innen zwei Zonen auf: die
Nierenrinde und das Nierenmark. Das Nierenmark ist aus Nierenpyramiden aufgebaut. Der Urin fließt aus
den Nierenpyramiden in die kleinen und dann in die großen Nierenkelche und gelangt danach in das
Nierenbecken.
Die Harnleiter, die Harnblase und die Harnröhre stellen die Harnwege dar.
Das Nephron ist die Struktur- und Funktionseinheit der Niere. In den Nephronen findet die Harnbildung
statt. Ein Nephron ist aus dem Nierenkörperchen und dem Nierenkanälchen aufgebaut. Die Etappen der
Harnbildung sind: die Filtration, die Rückresorption und die Sekretion. Die Filtration geschieht im
Nierenkörperchen, die Rückresorption und die Sekretion werden entlang des Nierenkanälchens durchgeführt.

Anwendungen und Aufgaben


1. Seziert eine Rinderniere.
Ihr benötigt: eine frische Niere vom Schlachthof, ein Sezierbesteck, eine Sezierwanne, eine Lupe,
Latexhandschuhe.
a. Beobachtet die Form, die Farbe, den Harnleiter, die Blutgefäße der Niere. Fertigt im Heft eine Skizze an.
b. Macht einen Längsschnitt durch die Niere, um zwei symmetrische Hälften zu erhalten.
c. Seht euch mit der Lupe den inneren Aufbau der Niere an. Identifiziert die Nierenrinde, das Niernemark, die
kleinen und die großen Nierenkelche, das Nierenbecken. Zeichnet sie ins Heft und beschriftet die Zeichnung.

Harnleiter Nierenrinde
Nierenmark

Blutgefäße Nieren-
der Niere Harnleiter gefäße

80
2. Die Harnbildung geschieht in drei Etappen. Auf Glomerulus Nierenkanälchen
nebenstehender Abbildung seht ihr das Nephron. Sammelrohr
Analysiert das Schema und schreibt die
Antworten auf folgende Fragen im Heft auf:
a. Welche Etappen der Harnbildung entsprechen
den Buchstaben A, B und C?
b. Welches größere Blutgefäß versorgt die Niere
1 Bowmansche
mit Blut und verzweigt sich in immer feinere Gefäße, Kapsel
bis zur Arteriole, die mit 1 beschriftet ist?
c. In welche Komponente des A =?
Ausscheidungssystems fließt der mit 2
B =?
gekennzeichnete Inhalt?
C =?
2

Überprüft eure Kenntnisse!

1. Ein Erwachsener gibt pro Tag 1,5 bis 1,8 Liter Urin ab. Eine Person stellt fest, dass sie in manchen
Nächten öfter zur Toilette muss um zu urinieren, als sonst. Daraufhin hat die Person sich entschieden, 10 Tage
lang den pro 24 Stunden produzierten Urin zu sammeln und zu messen. Die Messdaten sind in der Tabelle
verzeichnet:

Tag 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Liter Urin 1,5 2 2,5 1 1,5 1,5 2 2,5 1,5 1
Benützt die Daten aus der Tabelle, um ein Diagramm zu zeichnen. Auf die waagerecht verlaufende Linie
tragt ihr die Zeit ein (der wievielte Tag), auf die senkrechte Linie, die pro Tag gemessene Urinmenge.
a. Formuliert eine Erklärung für die an den Tagen 4 und 10 gemessene Urinmenge.
b. Was meint ihr, wie wird die Farbe des am 9. Tag gesammelten Urins sein (hellgelb oder dunkelgelb)?
c. Gebt eine mögliche Ursache für einen dunkelgelb gefärbten Urin an. Schlagt ein Experiment vor, um zu
überprüfen, ob eure Annahme stimmt.
Tauscht euer Heft gegen das des Banknachbarn. Lest und überprüft die Antworten.
2. Wählt den Buchstaben, der der richtigen Antwort entspricht aus. Schreibt die Nummer der Frage und den
Buchstaben der Antwortvariante ins Heft. Diskutiert mit den Kollegen und korrigiert eure Antworten.
A. Bis zur Harnentleerung wird der Urin gesammelt in: a. dem Nierenbecken; b. den großen Nierenkelchen;
c. der Harnblase.
B. Der Urin wird in die Umwelt entleert durch: a. den Harnleiter; b. die Harnröhre; c. das Sammelrohr.
C.Welcher Stoff darf im Urin gesunder Menschen nicht vorkommen: a. Wasser; b. Glukose;
c. Mineralsalze.
Nutze, was du gelernt hast! Wusstet ihr, dass...?

Thema für das Schülerportfolio: Veränderung der


Nierenfunktion bei Flüssigkeitsmangel • Erst im Jahr 1954 die erste
Die Nieren müssen das ganze Leben zuverlässig arbeiten. Dafür ist erfolgreiche Nierentransplantation
es sehr wichtig, dass ihr ausreichend Wasser trinkt. Recherchiert in der durchgeführt wurde. Seither
Schulbibliothek, in Zeitschriften (vom Lehrer empfohlen) um zu konnten Millionen Menschen
erfahren, welche Folgen der Wassermangel auf die Nierenfunktion hat. durch diese Art von chirurgischem
Eingriff gerettet werden.
Präsentiert die Informationen anhand eines Lernplakats (Poster).

81
18 Besonderheiten der Ausscheidung
unter verschiedenen Umweltbedingungen
Vom Geografiestudium im vergangenen Jahr, kennt ihr die Klimazonen. Ihr habt festgestellt, dass vom
Äquator bis zu den Polen Unterschiede auftreten, bezüglich des Klimas, des Bodens und der variablen
Höhenlage.
Die unterschiedlichen Merkmale der geografischen Zonen bestimmen eine charakteristische Verbreitung
der Pflanzen und Tiere in Angepasstheit an die verschiedenartigen Lebensbedingungen. Die Lebewesen haben
ihre Ausscheidungsvorgänge an die Umwelt und die klimatischen Bedingungen, in welchen sie leben,
angepasst.
Welche besonderen Merkmale haben die mit der Ausscheidung befassten Organe und Vorgänge unter dem
Einfluss der Umweltbedingungen entwickelt? Im Folgenden werdet ihr Beispiele hierfür kennenlernen.
Bei den Pflanzen stellt das Wasser
das wichtigste Nebenprodukt dar, das
aus den Zellreaktionen hervorgeht. In
trockenen Lebensräumen mit sehr
wenig Wasser, haben die Pflanzen
Mechanismen und Vorrichtungen
entwickelt, die den Wasserverlust
minimieren. So können auch in diesen,
Eingesenkte Spaltöffnungen von Dürre geprägten Gebieten, Pflanzen
Pflanzen – wachsen auf liegen in der Tiefe des überleben.
Sanddünen Abschlussgewebes. Sie
sind weniger dicht verteilt. Beobachtet die Anpassungen, die
den Pflanzen helfen, das Wasser im
Körper zu behalten und die Verdunstung
herabzusetzten.
Auf sandigem Boden versickert das
Wasser sehr schnell. Die Pflanzen, die
darauf wachsen, reduzieren die
Wasserverdunstung, indem sie ihre
Spaltöffnungen in die Blattfläche
In Dornen umgewandelte Blätter,
bei Pflanzen deren Stamm Wasser
einsenken, so dass sie am Grunde einer
speichert. Er hat Zellen mit Vertiefung sitzen. Der Wasserdampf
Kakteen – leben in der Wüste Chloroplasten, führt die Fotosyn- bleibt in dieser Vertiefung gefangen und
these durch und hält tagsüber die die Pflanze behält mehr Wasser.
Spaltöffnungen geschlossen.
Wüstenkakteen sind der
Tr o c k e n h e i t u n d d e n g r o ß e n
Temperaturunterschieden zwischen Tag
und Nacht ausgesetzt. Ihre Blätter sind
auf stachelförmige Dornen reduziert
und der sukkulente Stamm dient als
Wasserspeicher.
Koniferen werfen die
nadelförmigen Blätter im Winter nicht
ab, mindern aber durch die reduzierte
Blattfläche und die Wachsschicht, die
diese bedeckt, die Wasserverdunstung.
Koniferen – leben in der Lange, dünne und nadelförmige Auch die eingesenkten Spaltöffnungen,
alpinen Zone Blätter, die mit einer feinen die in der Tiefe des Abschlussgewebes
Wachsschicht bedeckt sind der Nadeln liegen, tragen dazu bei.

82
Auch die Tiere haben die Struktur ihrer Ausscheidungsorgane und die Art ihrer Ausscheidung an die
Umweltbedingungen angepasst.
Beim Studium des menschlichen Ausscheidungssystems habt ihr gelernt, dass das Wasser die
unbrauchbaren Stoffe von den Zellen wegtransportiert und aus dem Körper entfernt.
Tiere der aquatischen Lebensräume sind von Wasser umgeben. Die Kiemen der Fische dienen nicht nur
dem Gasaustausch, sondern geben auch die unbrauchbaren Stoffe direkt in das sie umspülende Wasser ab. Die
Tiere des Festlandes haben vielfältige Mechanismen entwickelt, damit sie ausreichend Wasser im Körper
zurückbehalten und die Schadstoffe trotzdem in die Umwelt abgeben können.
Wüstentiere haben es besonders schwer, denn ihr Körper muss sich
anpassen, um vor Austrocknung geschützt zu sein. Die Bedingungen sind
hart: es regnet selten, es ist extrem trocken, der Boden ist nährstoffarm, die
Temperaturschwankungen sind groß, tagsüber wird es über 50°C heiß,
nachts ist es, bei weniger als 0°C, kalt. Unter solchen Bedingungen leben
nur wenige Pflanzen- und Tierarten. Man findet Wirbellose, wie Insekten
und Spinnen, aber auch einige Säugetiere, Vögel und Kriechtiere, die zu
den Wirbeltieren gehören. Die Wüste Sahara

Tiere Anpassungen
Insekten
• der Verschluss der Spirakel der Tracheen kann helfen Wasser zu sparen. Die
geschlossenen Belüftungsklappen können die Abgabe von Wasserdampf durch
die Atemluft verhindern;
• als Ausscheidungsorgane besitzen sie schlauchförmige Anhänge am Darm,
die die unbrauchbaren Stoffe aus dem Körper sammeln und in den Enddarm
abgeben. Im Enddarm wird das Wasser rückresorbiert;
• der Körper ist durch seine Außenhülle wärmeisoliert. Diese Dämmung
verhindert die Überhitzung und die übermäßige Wasserverdunstung.
Kriechtiere
• können Wasser und einige nützliche Stoffe durch die Schleimhaut der
Harnblase rückresorbieren;
• verlieren kein Wasser durch die dicke Haut ohne Schweißdrüsen;
• Ablagerung unbrauchbarer Stoffe in der Haut, welche durch Häutung
regelmäßig abgeworfen und erneuert wird. Dabei werden toxische Stoffe in die
Umwelt abgegeben.
Vögel
• die Harnleiter öffnen sich in die Kloake, die ein Abschnitt des Enddarmes
ist. Dorthin gelangen auch die Exkremente. Aus der Kloake wird Wasser in den
Körper rückresorbiert;
• die Schweißdrüsen fehlen und durch die Haut wird kein Wasser in die
Umwelt abgegeben;
• wenn sie viel Wasser trinken, verdünnt sich das Blutplasma nicht, denn das
Wasser wird von den Körperzellen gespeichert;
• auf der Nahrungssuche können sie große Entfernungen zurücklegen.
Säugetiere
• der von den Nieren gebildete Urin ist reich an unbrauchbaren Stoffen und
die Säuger produzieren wenig Urin;
• über die Lungen wird bei der Ausatmung nur wenig Wasserdampf
abgegeben;
• das Kamel vermeidet das Schwitzen und die Wasserabgabe durch das
Regulieren der Körpertemperatur: nachts beträgt diese nur 34°C und tagsüber
steigt sie bis auf 41°C.

83
Ihr habt einige Anpassungen kennengelernt, die den Wasserverlust eingrenzen. Alle Wüstentiere können
die Überhitzung vermeiden, dank spezieller Anpassungen: durch die helle Färbung des Körpers wird Wärme
reflektiert, sie sind nachtaktiv und nutzen die kühlere Tageszeit, sie graben unterirdische Gänge in die sie vor
der Hitze flüchten.

Beobachtet, entdeckt, erforscht!

Salz-
1. Die Lebewesen können die Ausscheidung auf verschiedene Art
durchführen.
drüsen
Die Tiere, die sehr aktiv sind und alle Lebensräume erobert haben, können
unbrauchbare Stoffe auf mehreren Wegen abgeben. Auf der Abbildung seht ihr ein
Gebilde, welches den Meeresvögeln eigen ist. Ihr erkennt die Salzdrüsen
(Nasendrüsen). Diese scheiden Tröpfchen mit hoher Salzkonzentration aus, denn
die marinen Vogelarten trinken Salzwasser. Über die Nasenlöcher werden die
Tröpfchen abgegeben.
Ausscheiden der Schreibt die Antwort auf folgende Frage ins Heft : Wieso benötigen die
salzigen Flüssigkeit marinen Vogelarten Salzdrüsen, obwohl sie auch Nieren besitzen?
2. Die auf Salzböden wachsenden Salzkristalle

Pflanzen müssen überschüssiges Salz


loswerden. Sie geben es in Form kleiner salzabsondernde
Kristalle ab. Zellen
Im Schutzgewebe der Blätter dieser
Zellen, die das
Pflanzen befinden sich Salzdrüsen. Auf Salz konzentrieren
der rechten Abbildung könnt ihr die Zellen, die das
Zelltypen, die im Aufbau dieser Drüsen Salz sammeln
vorkommen, erkennen. Merkt euch ihre
Aufgaben.
Schreibt die Zelltypen ins Heft!
Abschlussgewebe (Schutzgewebe)
an der Blattoberfläche
Schlüsselbegriffe

Bei den Pflanzen stellt das Wasser das wichtigste Nebenprodukt dar, das aus den Zellreaktionen hervorgeht.
Dort wo im Boden zu wenig Wasser vorhanden ist, mussten die Pflanzen Anpassungen entwickeln: die Blattfläche
wurde kleiner, damit die Transpiration reduziert wird, die Anzahl der Spaltöffnungen sank, einige Organe erlangten
die Fähigkeit Wasser zu speichern.
Die Tiere limitieren den Wasserverlust durch besondere Anpassungen: Insekten besitzen spezielle Röhrchen, welche
die aus dem Körper gesammelten Schadstoffe in den Darm leiten. Dabei wird kein Wasser in die Umwelt abgegeben. Bei
den Kriechtieren wird Wasser aus der Kloake zurückgewonnen und durch das Abwerfen der alten Haut bei der Häutung
werden die darin gelagerten unbrauchbaren Stoffe in die Umwelt abgegeben. Bei den Vögeln wird Wasser aus der Kloake
rückresorbiert. Die Säugetiere führen die Rückresorption des Wassers mit Hilfe der Nephronen der Nieren durch.

Anwendungen und Aufgaben

Luftsäcke
Tracheen

geschlossene Pflanze offene Spirakel


Spaltöffnung Spaltöffnung Tier

84
Die beiden Abbildungen zeigen, wie Pflanzen und Tiere die Ausscheidung der unbrauchbaren
Stoffe regeln. Sieh sie dir an und beantworte zusammen mit deinem Banknachbarn folgende Fragen:
a. Welche Ähnlichkeiten gibt es zwischen den zwei abgebildeten Ausscheidungsvorgängen?
b. Welche Unterschiede gibt es zwischen den zwei abgebildeten Ausscheidungsvorgängen?
c. Findet weitere Beispiele ähnlicher Ausscheidungsmodalitäten bei Pflanzen und Tieren.

Überprüft eure Kenntnisse!

Wähle den Buchstaben, der der richtigen Antwort c. durch das Ausheben unterirdischer Galerien
entspricht, aus. Schreibe die Nummer der Frage und d. durch einen niedrigen Wasserkonsum.
den Buchstaben der Antwortvariante ins Heft.
4. Welche Tiere können im Gewebe große
Tausche das Heft mit deinem Banknachbarn.
Wassermengen einlagern, ohne dass sich dabei die
Korrigiere die Antworten. Menge des Blutplasmas vergrößert?
1. Bei Vögeln geschieht die Ausscheidung durch a. die Fische
die: b. die Vögel
a. Haut c. die Säugetiere
b. Federn d. die Kriechtiere
c. Nieren 5. Die Kakteen konnten die Transpiration
d. Tracheen erheblich verringern, wegen dem Verschwinden der:
2. Salzdrüsen gibt es bei Pflanzen und: a. Blätter
a. Fischen b. Wurzeln
b. Säugetieren c. Stängel
c. Amphibien d. Blüten
d. Vögeln 6. In der Wüste leben keine:
3. Kleine Säugetiere schützen sich vor a. Kriechtiere
Überhitzung: b. Fische
a. indem sie weglaufen c. Vögel
b. durch das Fliegen d. Säugetiere

Nutze, was du gelernt hast! Wusstet ihr, dass...?

Informiert euch im zoologischen Atlas, benützt Zeitschriften • Die Kamele anspruchslos sind, wenn es
und von der Lehrperson empfohlene Bücher und recherchiert in um die Auswahl der Nahrung geht? Mit
der Schulbibliothek über Pflanzen und Tiere des Donaudeltas. ihren dicken Lippen können sie Nahrung
zu sich nehmen, die für andere Tiere
• Identifiziert ihre Anpassungen an das Wasser und erklärt, ungenießbar ist, zum Beispiel stachelige
wie sie die unbrauchbaren Reste aus dem Körper beseitigen. Pflanzen.
Durstige Kamele 113 Liter Wasser in nur
• Wählt mindestens eine 13 Minuten trinken können, wenn ihnen
Pflanze und ein Tier des ausreichend Wasser zur Verfügung steht?
Donaudeltas aus. • In den Höckern des Kamels kein Wasser,
sondern Fett steckt? Bei Nahrungs- und
• Erstellt ein Lernplakat Wa s s e r m a n g e l w i r d d a s F e t t
mit den gesammelten umgewandelt, damit Wasser entsteht: aus
Informationen und präsentiert es 9,3 Gramm Fett bilden sich 1,13 Gramm
in der Klasse. Wasser. Kamele können bis zu sechs
Monate ohne Nahrung und Wasser
überleben.

85
19 Die einzelnen Ernährungsfunktionen
stehen miteinander in Wechselwirkung

Bei der Ausführung komplexer Aufgaben


arbeiten die Organsysteme oft zusammen.
Um zu überleben, brauchen die Menschen
Sauerstoff. Die Lungen führen dem Körper
Sauerstoff zu und geben das schädliche
Kohlendioxid ab. Jede einzelne Zelle des Lungen
Körpers benötigt den lebenswichtigen
Sauerstoff um Energie zu erzeugen, welche die
vielfältigen Lebenstätigkeiten in Gang hält.
Aus welchem unentbehrlichen zellulären
Prozess geht die Energie hervor?
Bei diesem Vorgang wird Sauerstoff Inimă
verbraucht, um die organischen Nährstoffe
abzubauen und Energie freizusetzen.
Ist euch bekannt, welche Organsysteme
zusammenarbeiten um die Aufnahme und den Haut
Transport des Sauerstoffs zu sichern?
Wenn wir einatmen, greifen die Funktionen
des Atmungs- und des Kreislaufsystems
Herz
ineinander. Das Kreislaufsystem befördert den
Sauerstoff von den Lungen zu allen
Körperzellen.
Erinnert euch daran, dass das
Leber
Ve r d a u u n g s s y s t e m d i e H i l f e d e s
Kreislaufsystems in Anspruch nimmt, damit die
einfachen Grundnährstoffe im ganzen Körper
verteilt werden können. Das Kreislauf- und das
Ausscheidungssystem arbeiten ebenfalls Hand
in Hand damit die toxischen Stoffe aus dem Blut Verdauungs-
kanal
herausgefiltert werden können. Über den Urin
werden die unbrauchbaren Stoffe in die Umwelt
ausgeschieden.
In allen Körperzellen entstehen auch
Abfallstoffe, die mit Hilfe des Blutes, das in den
Blutgefäßen kreist, zu den Nieren transportiert Nieren
werden.
Wenn ihr die Abbildung aufmerksam
betrachtet könnt ihr erkennen, dass die
Blutgefäße des Kreislaufsystems die
Organsysteme des Körpers miteinander
verbinden, so dass Organe und Gewebe bei
Gewebe
vielen Aufgaben eng kooperieren.

86
Auch die Organe des Kreislaufsystems sind von den anderen Organsystemen abhängig. Wie alle
anderen Organe des Körpers, beinhalten Herz, Blutgefäße und Blut Zellen. Diese verbrauchen
Nährstoffe und Sauerstoff, müssen aber Kohlendioxid und unbrauchbare Stoffe abgeben. Die
Nährstoffe werden vom Verdauungssystem geliefert, der Sauerstoff kommt vom Atmungssystem, die
Abfallstoffe werden vom Ausscheidungssystem entfernt.
1 2 3 4

Der Organismus arbeitet als einheitliches Ganzes


Die vier Organsysteme müssen einwandfrei funktionieren, damit der Organismus als Ganzes
richtig arbeiten kann. Die Organsysteme stehen miteinander in Wechselwirkung.

Beobachtet, entdeckt, erforscht!

1. Stehen die Organe der Pflanze miteinander in


Wechselwirkung? Gasaustausch durch
Erinnert euch an die gelernten Ernährungsfunktionen. die Spaltöffnungen
Diese sind allen Organismen eigen. Kohlen-
Die Pflanzen ernähren sich, erzeugen Energie, Licht dioxid
transportieren Stoffe im Körper und scheiden die Sauerstoff
unbrauchbaren Reste aus.
A. Gebt Antworten auf die beiden folgenden Fragen. Durch
Dafür müsst ihr die Rolle der Pflanzenorgane kennen und Wasser
wissen welche Vorgänge stattfinden, wenn die Glukose Fotosynthese
stellt das
Ernährungsfunktionen durchgeführt werden. Die Mineralsalz- Blatt Gluzide
Analysiert die Abbildung, um euch an die Aufgaben der lösung steigt (Zucker) her
Pflanzenorgane zu erinnern. nach oben, wegen
1. Ist die Tätigkeit der Blätter von den Funktionen des der Transpiration
Der Stängel Die organi-
Stängels abhängig?
leitet die sche Nähr-
2. Könnte die Wurzel arbeiten, wenn die Blätter nicht lösung wird
vorhanden wären? Mineralsalz-
lösung vom Stängel
3. Stellt der pflanzliche Organismus ein einheitliches geleitet
Ganzes dar? Die Wurzel
B. Erklärt die Folgen, die sich aus den unten genannten Die Wurzel
saugt Wasser
Wasser nimmt
Sachverhalten ergeben: und Mineral- Sauerstoff
a. Das Wasser verdrängt die Luft, die sich zwischen den salze auf Mineral- auf und gibt
Bodenpartikeln befindet; salze Kohlen-
b. Am Stängelgrund wird ein Schnitt durchgeführt, und dioxid ab
der obere Pflanzenteil wird entfernt; Kohlen-
Sauerstoff
c. Die Blätter fallen einer Raupeninvasion zum Opfer. dioxid

87
Erklärt die Auswirkungen zusammen mit euren Banknachbarn folgerichtig.
Schreibt die Antworten in die Hefte und tauscht diese mit den anderen Kollegen. Diskutiert und
argumentiert gemeinsam, falls eure Antworten nicht übereinstimmen. Besprecht mit dem Lehrer und
formuliert die richtige Antwort im Heft.
Welche Antwort gebt ihr auf die Eingangsfrage, die ihr euch zu Beginn dieser Lernaktivität gestellt habt?
Schreibt eure Antwort im Heft auf.
2. Die Wechselwirkungen zwischen den Organen des Körpers
Jedes Körperorgan ist von anderen Organsystemen abhängig.
So muss zum Beispiel das Verdauungssystem mit den anderen Systemen zusammenarbeiten, um die
eigenen Lebenstätigkeiten durchzuführen.

Verdauungssystem Kreislaufsystem Atmungssystem Ausscheidungssystem

Benötigt, um seine die Abgabe der


Nährstoffe Sauerstoff
Funktion durchzuführen... unbrauchbaren Stoffe

Erweitert die Tabelle und ergänzt die Abhängigkeitsverhältnisse der anderen Organsysteme
zueinander: betrachtet das Kreislaufsystem, das Ausscheidungssystem, das Atmungssystem.
Schreibt ins Heft.
■■■
Schlüsselbegriffe ■■

Der Organismus kann nicht funktionieren, ohne das Zusammenwirken seiner Organsysteme, er stellt ein
einheitliches Ganzes dar.
• Ein Organ besteht aus Geweben und diese sind aus Zellen aufgebaut, die sich ernähren, atmen, und auch
Abfallstoffe generieren. Jedes Organ ist auf das Durchführen einer bestimmten Funktion spezialisiert. Um
arbeiten zu können, müssen alle Organe mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden. In gleichem Maße
müssen sie Kohlendioxid und Abfallprodukte abgeben können.
• Das einwandfreie Funktionieren der Organe und Organsysteme stellt die Voraussetzung für das
Überleben dar. Die Organsysteme eines Organismus stehen miteinander in Wechselwirkung.

■■■
Anwendungen und Aufgaben ■■

1. Arbeiten die Organsysteme eures Körpers zusammen? Verhalten sie sich untereinander wie
Teammitglieder, denen bekannt ist, wie die eigene Arbeit mit der der anderen ineinandergreift?
Stellt eine eigene Arbeitshypothese als Antwort auf diese Frage auf. Um eure Vermutung zu überprüfen,
könnt ihr ein Experiment machen.
Je 4-5 Schüler bilden eine Gruppe. Ihr werdet ein Körperthermometer und eine Uhr brauchen, um die
Versuche durchzuführen. Eine freiwillige Testperson aus jeder Gruppe macht 3 Minuten lang Turnübungen, so
wie auf den Abbildungen: Kniebeugen, Storchengang (staksen und dabei ein Bein immer ganz hoch ziehen),
Entengang, Zehenspitzengang. Diese habt ihr im Sportunterricht geübt.
)
>

-
>

.. ....
Bevor die Testperson körperlich aktiv wird, sollt ihr folgende Parameter bestimmen: die
Körpertemperatur, die Anzahl der Pulsschläge und die Anzahl der Atemzüge pro Minute. Schreibt die
Messdaten in die Tabelle (im Heft).

Im Ruhezustand Nach der


Messwerte lcnrp.-,, ,:, Anstrenauna
Körpertemperatur der Testperson

Anzahl der Pulsschläge pro MinutE

Anzahl der Atemzüge pro Minute

a. Analysiert die Ergebnisse. Wie reagiert der Organismus auf körperliche Anstrengung?
b. Findet Erklärungen für die erhaltenen Messwerte.
c. Stellt eure Arbeit vor. Jedes Teammitglied soll, seiner Teamrolle und zugeteilten Arbeitsaufgabe
entsprechend, das Ergebnis der durchgeführten Messung präsentieren und eine mögliche Erklärung dafür
geben.
d. Danach könnt ihr in der Klasse diskutieren und folgende Frage beantworten:
• War eure Arbeitshypothese richtig? Schreibt die Antwort ins Heft.
e. Besprecht in der Gruppe und erklärt, worauf die unterschiedliche Körpertemperatur, die ihr bei der
Testperson vor und nach der Anstrengung festgestellt habt, zurückzuführen ist.
f. Veranstaltet eine Diskussions- und Argumentationsrunde in eurer Klasse. Klärt mit eurem Lehrer,
welche Argumente tatsächlich der Realität entsprechen und übernehmt diese ins Heft.
2. Macht ihr gerne Gruppenarbeit? Um normal zu funktionieren, müssen die Organsysteme unseres
Körpers miteinander zusammenarbeiten.
Wie müssen die Mitglieder eines Teams zusammenarbeiten, um eine Arbeitsaufgabe erfolgreich zu
bewältigen?
Wenn ihr es schafft, folgende Aufgabe im Team zu vollenden, werdet ihr verstehen, wie wichtig
kooperative Interaktionen und gegenseitige Unterstützung bei der Zusammenarbeit sind.
Bildet Vierergruppen. Ihr benötigt je ein Stück Kordel für jedes Gruppenmitglied, drei Plastikbecher und
einen elastischen Gummiring. Ihr dürft nur die genannten Gegenstände benützen und sollt die Becher als
Pyramide stapeln. Dabei dürft ihr die Becher mit keinem Körperteil berühren. Die vorherigen Bilder zeigen
euch, wie ihr vorgehen sollt. War es schwierig? Wie habt ihr es geschafft? Wie war die Zusammenarbeit in eurer
Gruppe beim Aufbau der Pyramide? Stellt eine Parallele her zwischen der Zusammenarbeit der
Teammitglieder und dem Zusammenwirken der Organsysteme im Körper. Schreibt eure komparative
Betrachtung ins Heft.

Überprüft eure Kenntnisse


Füllt im Kreuzworträtsel die waagerechten
Begriffe aus. Beachtet die Fragen dazu. Ihr findet sie
der Reihe nach in der folgenden Liste. Die Buchstaben
der senkrechten Spalte A-B ergeben ein Lösungswort,
welches zur Wechselwirkung zwischen den Organen
des Körpers passt. Der erste Buchstabe jedes A
waagerechten Wortes ist angegeben.
1. Organ, welches das Blut pumpt;
2. erster Abschnitt des Verdauungskanals;
3. in diesem Organ wird der Urin zwischen zwei
Entleerungen gesammelt;
4. Die feinsten Blutgefäße. Sie sichern den
Gasaustausch zwischen Blut und umliegendem
Gewebe;
5. Kompartiment des Herzens;
6. Abschnitt des Verdauungskanals, in welchem
die Nährstoffe in einfachste Grundnährstoffe
aufgespalten werden;
7. Blutgefäß, welches das Blut vom Herzen weg
transportiert;
8. Leitet den Urin aus dem Nierenbecken zur
Blase;
9. Struktur- und Funktionseinheit der Niere;
B
10. Organ des Verdauungskanals, in dem die
Nahrung vorübergehend gespeichert wird;
11. Gehört zu den Harnwegen. Der Urin fließt
hindurch und gelangt in die Umwelt;
12. Befindet sich im Brustkorb und sichert den
Gasaustausch mit der Umwelt.

Nutze, was du gelernt hast! Wusstet ihr, dass...?

Schreibe einen kurzen Aufsatz (5-6 Aussagen) aus • Das Wort Organ der altgriechischen
dem hervorgeht, wie die Organe miteinander in Sprache entstammt: organon, bedeutet
Wechselwirkung treten, um die Körperfunktionen Werkzeug oder Gerät.
durchzuführen. • Die Menschen etwa 5 Jahre ihres Lebens
Schreibe mindestens eine Aussage um zu mit dem Essen verbringen?
verdeutlichen, auf welche Art alle gelernten Organsysteme • Ein Erwachsener etwa 33% seines Lebens
zusammenarbeiten, damit eine Funktion des Organismus
erfüllt werden kann. verschläft?

90
20 Hygienisches Verhalten, Verhütung
und Bekämpfung von Krankheiten
Im Geschichtsunterricht habt ihr erfahren, dass die große Mehrheit der Bevölkerung früher auf dem Land
lebte. Im Mittelalter lebten viele der damals sehr kinderreichen Familien in Armut. Die Menschen wurden von
vielen Seuchen befallen. Viele Kinder wurden von Krankheiten dahingerafft.

Weil man zur damaligen Zeit glaubte, dass das


Waschen schädlich für das Herz sei, dass sich die
Menschen vom Baden unwohl fühlen und sogar in
Ohnmacht fallen können, wuschen sich manche Leute
gar nicht. Wenn überhaupt, badete man nur einmal in
der Woche und alle Familienmitglieder benützten
dasselbe Badewasser. Zuerst badeten die Männer,
danach die Frauen und dann die Kinder. Das
Zähneputzen kannte man nicht, und so kam es, dass nur
sehr wenige Erwachsene gesunde Zähne und ein
vollständiges Gebiss hatten.
Nur die Reichen nahmen einmal in der Woche ein
Bad. Als Folge der falschen Auffassung über die
Körperhygiene, konnten sich Krankheiten rasant
ausbreiten. Durch Ansteckung wurde eine große Zahl
von Menschen fast gleichzeitig von
Mittelalterliches Buch mit einem Bild Infektionskrankheiten befallen und es kam in
das zeigt, wie man damals ein Bad nahm bestimmten Gebieten zu Epidemien.
Die rasche Ausbreitung einer Krankheit in einem begrenzten Verbreitungsgebiet, bezeichnet man
als Epidemie. Im Mittelalter kam es öfter zu Epidemien. Die Ruhr, der Typhus, die Schwarzen Pocken,
die Masern führten zu Massenerkrankungen. Im XIV-ten Jahrhundert tötete die Pest fast 40% der
europäischen Bevölkerung.
Heutzutage sind den Menschen die positiven Auswirkungen der Sauberkeit und der
gesundheitsfördernden Maßnahmen bekannt. Gesundheit bezieht sich nicht nur auf optimal
funktionierende Organsysteme. Ein gesunder Mensch ist aktiv, er lebt länger, kann viel leisten, fühlt
sich wohl, ist gut gelaunt und wird von seinen Mitmenschen gemocht.
Ihr seid nun in einem Alter, in dem ihr es euch bewusst zur Gewohnheit machen könnt
gesundheitsfördernde Maßnahmen im täglichen Leben anzuwenden, damit die Körperorgane richtig
funktionieren und gesund bleiben.
Durch stete Wiederholung werden diese Handlungen selbstverständlich und wenn ihr sie das
ganze Leben über anwendet, bleibt ihr gesund.
Wenn ihr die folgenden sieben Grundregeln beachtet, werdet ihr gesund bleiben. Sicher kennt ihr
einige dieser Regeln schon und wendet sie auch an.
1. Gebt auf euren Körper acht und haltet ihn sauber!
2. Ernährt euch gesund!
3. Seid aktiv und bewegt euch viel!
4. Sorgt dafür, dass ihr genügend schlaft!
5. Trinkt genug Wasser!
6. Findet Zeit um die Dinge zu tun, die euch Freude bereiten!
7. Lernt die Signale, die euer Körper euch sendet, richtig zu interpretieren! Hört auf
eurenKörper!
91
Beobachtet, entdeckt, erforscht!

Warum es gut ist, diese Regeln zu beachten und welche negativen Folgen auftreten, wenn man sie
mißachtet, werdet ihr erfahren, wenn ihr jede Regel einzeln betrachtet.
1. Regel: Gebt auf euren Körper acht und haltet ihn sauber!

Wie und weshalb wenden wir diese Regel an? Die Folgen des Nichtbeachtens
Das Sauberhalten des Körpers fördert nicht nur die Gesundheit, Der Gestank vertreibt eure
sondern auch das Selbstbewusstsein. Keiner mag es, wenn ihm Kollegen und manche von ihnen
signalisiert wird, dass er einen üblen Geruch verbreitet. Schweißgeruch werden euch sogar verhöhnen...
ist unangenehm. Tragt saubere Kleidung und reinigt eure Schuhe.
Außerdem könnt ihr
Duscht täglich und benützt dabei Seife. Putzt eure Zähne mindestens Krankheiten bekommen:
zweimal täglich: morgens und abends. Wascht euer Gesicht jeden
Morgen. Wascht eure Hände gründlich mit Wasser und Seife: vor jedem Darmwürmer, Infektionen des
Essen, nach jedem Toilettengang und wenn ihr nach Hause kommt. Ve r d a u u n g s t r a k t e s ,
Damit verringert sich das Risiko, dass Krankheitserreger von euren Erkrankungen der Leber.
Händen in den Mund (und in den Verdauungskanal) gelangen.

2. Regel: Ernährt euch gesund!


Wie und weshalb wenden wir diese Regel an? Die Folgen des Nichtbeachtens
Die Lebensmittel liefern uns Eine ungesunde Ernährung
Nährstoffe, Vitamine, Mineralsalze und kann das Wachstum hemmen und
Pflanzenfasern. Die Zellen benützen die zu schwacher Entwicklung der
Nährstoffe um zu wachsen und sich zu Knochen führen. Lernschwie-
erneuern, aber auch um Energie zu
erzeugen. Die in den pflanzlichen rigkeiten und Essstörungen,
Lebensmitteln befindlichen Fasern wie Fettsucht, können auftreten.
Brot und helfen beim regelmäßigen Entleeren des
Milch- Teig- Darmes, so dass die Abfälle entfernt
produkte waren werden.
25% Wie stellen wir einen gesunden
Fleisch 25%
Gemüse und Obst
Ernährungsplan auf? Was wisst ihr über
50% unser Verdauungssystem? Erinnert euch
daran.
Esst zu bestimmten Tageszeiten,
trinkt und kaut nicht zu viel auf einmal,
Was und wie viel wir esst nicht im Übermaß, nehmt wenig
essen, ist sehr wichtig. Süßigkeiten und Fette zu euch.
92
3. Regel: Bewegt euch, macht Sport!

Wie und weshalb wenden wir diese Regel an Die Folgen des Nichtbeachtens
Beim Erforschen der Systeme des menschlichen Wer keinen Sport treibt, kann mit der Zeit
Körpers, habt ihr erfahen, dass durch den Sport sowohl Krankheiten des Blutkreislaufs, Lungenprobleme,
der Blutkreislauf als auch die Atmung angekurbelt ein schwaches Knochengerüst und eine schlaffe
werden. Bewegung stärkt die Knochen und die Muskulatur bekommen. Der sedentäre Mensch
Muskeln, fördert das Wohlbefinden, hält schlank und leidet unter Energiemangel, entwickelt
erhöht die Lebenserwartung. Haltungsschäden und hat einen Hang zur
Fettleibigkeit.

4. Regel: Achtet darauf, dass ihr genügend schlaft!


Wie und weshalb wenden wir diese Regel an? Die Folgen des Nichtbeachtens

Kinder in eurem Alter brauchen 10-12 Alle Körperorgane erholen


Stunden Schlaf am Tag. Während dem sich während des Schlafs. Bei
Schlaf erholt sich der Körper. Schlaf ist Schlafmangel leidet das Gehirn
wichtig, damit ihr lernen könnt und damit ihr am meisten. Die Folgen sind
gesund bleibt. Menschen, die genügend Unruhe, Lernstörungen,
schlafen sind weniger anfällig gegenüber
Krankheiten, können sich besser Konzentrationsmangel und
konzentrieren und lernen leichter. schwächere Gedächtnisleistun-
Geht immer zur selben Uhrzeit schlafen gen.
und sorgt dafür, dass ihr genügend Schlaf
bekommt.

5. Regel: Ihr müsst genug Wasser trinken!


Wie und weshalb wenden wir diese Regel an? Die Folgen des Nichtbeachtens

Für ihre Lebenstätigkeiten benötigen Wassermangel führt zu


alle Zellen Wasser. Wasser beteiligt sich an K o p f s c h m e r z e n ,
der Regelung der Körpertemperatur und des Konzentrationsschwierigkeiten,
arteriellen Blutdrucks, es transportiert die Nervosität. Außerdem spürt man
Nährstoffe und die unbrauchbaren ständig Hunger, auch wenn man
Abfallstoffe. eigentlich satt sein müsste.
Die ausgeschiedene Flüssigkeitsmenge Was meinst du, wer möchte
muss ersetzt werden. Darum ist es in eurem dann noch mit so einem
Alter gut, wenn ihr etwa 6 Gläser Wasser pro gereizten und wenig
Tag trinkt. umgänglichen Kind befreundet
sein?

93
6. Regel: Nehmt euch Zeit für die Dinge, die euch Freude bereiten!
Wie und weshalb wenden wir diese Regel an? Die Folgen des Nichtbeachtens
Wenn ihr etwas tut, was euch Spaß Wenn ihr betrübt seid oder
macht, fühlt ihr euch wohl. Findet heraus, Kummer habt, schlaft ihr nicht
was euch gefällt: malen, Musik hören, Sport gut, könnt euch nicht
machen, lesen. konzentrieren und habt
Nehmt euch Zeit für die Tätigkeiten, die Schwierigkeiten beim Lernen.
euch entspannen, insbesondere nach einem
anstrengenden Schultag. Ihr werdet euch
dabei wohl fühlen!
Ein zufriedener Mensch überwindet die
Schwierigkeiten des Alltags leichter, schläft
besser, ist fröhlicher. All dies fördert die
Gesundheit.

7. Regel: Hört auf euren Körper!


Wie und weshalb wenden wir diese Regel an? Die Folgen des Nichtbeachtens
Beachtet die Warnsignale des Körpers: Wenn sich Krankheits-
Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Husten,
brennendes Gefühl, Entzündungen. Der zeichen einstellen, muss ei n e
Körper zeigt durch solche Signale, dass B e h a n d l u n g eingeleitet
etwas nicht stimmt. werden. Der Arzt verschreibt
Wenn ihr diese Anzeichen beachtet, diese. Wenn ihr die Krankheit
merkt ihr, dass es euch nicht gut geht und ignoriert, begebt ihr euch in
könnt die nötigen Schritte unternehmen, um Gefahr. Bei einer
wieder gesund zu werden. ansteckenden Krankheit sind
Oft machen sich Krankheiten durch auch andere gefährdet. Eine
S c h m e r z e n b e m e r k b a r. We n n i h r korrekte Behandlung
Beschwerden habt, sprecht offen mit euren
Eltern oder eurem Klassenlehrer. Geht beschleunigt die Heilung.
unbedingt zum Arzt.

Anwendungen und Aufgaben

1. Fallstudie:
Am 18. März 2016 erschien in der Tageszeitung „Gândul” der
Artikel „Die stille Krankheit an der 3 von 10 Kindern und
Jugendlichen aus Rumänien leiden. Erklärung eines
PHÄNOMENS, dass uns auf PLATZ 3 in Europa brachte”. Darin Um Fettleibigkeit zu vermeiden,
erklärt uns der Endokrinologe Constantin Dumitrache: esst weniger Fast Food dafür
aber mehr Obst und Gemüse.
“In allen entwickelten Staaten hat die kohlenhydrathaltige, zuckerreiche Nahrung eine Zunahme der
übergewichtigen Bevölkerung bewirkt, ein globales Problem. Die krankhafte Fettleibigkeit ist eine weltweite
Plage, die Zahl der Dicken nimmt erschreckend zu. Der Anteil der übergewichtigen Kinder und Jugendlichen
an der Gesamtbevölkerung steigt stetig. Bei jungen Menschen sind die Folgen schlimmer als bei
Erwachsenen.” (http://m.gandul.info)

94
Zusatzinformation Arbeitsauftrag
Übergewicht ist eine Krankheit, deren Merkmal ein über dem • Bildet Gruppen (je vier Schüler)
Normalwert liegendes Körpergewicht ist. Bei 12-jährigen Jungen • Lest gemeinsam den ganzen
beträgt das Normalgewicht zwischen 30,4 und 45 kg und die Zeitungsartikel (die Internetadresse ist
Durchschnittsgröße variiert zwischen 1,40 m und 1,54 m. Bei angegeben).
Mädchen liegt das durchschnittliche Normalgewicht zwischen 32 und •Wiederholt die Lektion „Das
47,8 kg, die Durchschnittsgröße zwischen 1,42 und 1,57 m. Die Daten Verdauungssystem” und erinnert
sind so zu verstehen: ein Mädchen, das nur 32 kg wiegt, ist auch euch, wie man einen korrekten
weniger hoch gewachsen, nämlich 1,42 m. Wenn das Körpergewicht Ernährungsplan aufstellt.
20% höher liegt als der normale Durchschnittswert, spricht man von • Informiert euch über die in
Fettleibigkeit. Lebensmitteln gespeicherte Energie,
Ursachen der Fettleibigkeit: übermäßiger Konsum von zucker- die in Kalorien/ Kilokalorien
und fetthaltigen Lebensmitteln, fehlende körperliche Betätigung, angegeben wird
vorwiegend sitzende Lebensweise, mit Fernsehen, Computerspielen, • Anhand der Ernährungsregeln soll
Bildschirmaktivitäten, zu viel Schlaf. jeder von euch einen gesunden
Die Lebensmittel liefern Energie. Die Einheit, in der die in Speiseplan (Menü) für einen Tag
Lebensmitteln gespeicherte Energie angegeben wird, nennt man aufschreiben.
Kalorie. Bei mäßiger Bewegung im Alltag, sollt ihr zwischen 1855 • Macht mindestens vier Vorschläge,
Kilokalorien (Mädchen) und 2200 Kilokalorien (Jungen) am Tag die helfen können die Fettleibigkeit zu
aufnehmen. vermeiden. Wiederholt die 7 Regeln
Folgen der Fettleibigkeit: vielfältige Krankheiten des Herz- für ein gesundes Leben.
Kreislaufsystems, der Lungen, erhöhtes Risiko im Schlaf zu • Erstellt ein Plakat mit den
ersticken, Erkrankungen der Leber, der Knochen und Gelenke. Das entworfenen Speiseplänen und mit
Verhalten verändert sich, es kommt zur Isolation, zum Verlust der den von euch aufgestellten Regeln zur
Selbstachtung. Fettleibige sind niedergeschlagen und mit ihrem Vermeidung der Fettleibigkeit.
Leben unzufrieden. Meistens entwickelt sich ein fettleibiges Kind zu • Präsentiert euer Plakat in der
einem fettleibigen Erwachsenen. Biologiestunde.

2. Pflanzenpflege und Tierhaltung


Schöne Zierpflanzen im Garten oder in der Wohnung, euer Haustier mit dem ihr spielt, alle sind
Lebewesen, die gepflegt werden müssen, um gesund zu bleiben. Ihr habt über die Bedeutung der
Ernährungsfunktionen gelernt und über den Einfluss verschiedener Umweltfaktoren. Nun könnt ihr
Pflanzen und Tiere pflegen. Im Folgenden findet ihr einige wichtige Regeln damit ihr wisst, worauf ihr
achten sollt, wenn ihr zum Beispiel Kakteen oder Hauskatzen habt.

Zierpflanze Haustier

95
Kugelkaktus Hauskatze

Vermischt die Blumenerde mit Sand; Reichhaltige Nahrung mit Hühnerfleisch und
Begießt den Topfballen (Stängel), nicht die Erde Fisch, jedoch keine großen Mengen;
im Blumentopf; Frisches Wasser: Eine 5 kg schwere Katze trinkt
Nicht täglich gießen, in der kalten Jahreszeit nur täglich etwa ein Viertel Liter Wasser;
einmal pro Woche; Katze täglich bürsten;
Bestimmt von Anfang an einen geeigneten Katzenspielzeug kaufen und mit der Katze
Standort und lasst die Pflanze immer am selben Platz; spielen, damit sie sich bewegt;
Benützt Mineraldünger für Kakteen; Falls du eine Wohnungskatze hast, sollst du ihr
Lasst die Blüten an der Pflanze auch nach dem ab und zu die Krallen schneiden. Benütze eine
Verblühen; Krallenschere (Knipser) aus dem Laden für
Stellt den Kaktus nicht ins direkte Sonnenlicht; Tierbedarf;
Vermeidet Standorte mit Luftzug. Lass die Katze regelmäßig vom Tierarzt
untersuchen.

Damit ihr eure Pflanzen richtig pflegt und dem Haustier gute Bedingungen bietet, denkt an folgende
Aspekte:
Pflanzen: wie viel Licht die Pflanze braucht, wie oft sie gegossen werden soll, welche Art von Blumenerde
geeignet ist, ob in der kalten Jahreszeit mit Mineraldünger gedüngt werden soll.
Tiere: Besuch beim Tierarzt, Art der Nahrung, wie viel Wasser das Tier braucht, wie sich das Tier verhält.
Pflanzen und Tiere brauchen artgerechte Pflege, damit sie gesund bleiben. Informiert euch im
Blumenladen oder beim Tierarzt über die richtigen Pflegemaßnahmen.

3. Erste-Hilfe Maßnahmen
Es kann passieren, dass ihr ganz alleine einer Person helfen müsst, die einen Unfall erlitten hat oder das
Bewusstsein verloren hat. Wisst ihr, wie ihr Erste-Hilfe leisten sollt? Für jede Situation gibt es
spezifische Maßnahmen. Informiert euch online im Erste-Hilfe Ratgeber auf http://www.112.ro/
upload/ghid_ed_med_copiii_isteti.pdf oder auf http://www.crucea-rosie.ro/wp-content/uploads/
2012/08/01-curs-prim-ajutor-de-baza-principii-generale.pdf oder auf http://lectiadeprimajutor.ro/solutii-de-
prim-ajutor/
Das Leben der verunfallten Person hängt von der schnellen und
kundigen Hilfeleistung ab, welche man auf gar keinen Fall unterlassen darf.
Man muss helfen.
Wenn ihr mehr über Erste-Hilfe-Maßnahmen erfahren wollt, könnt ihr
im Unterricht, unter Anleitung des Lehrers, Lehrfilme ansehen, die den
Einsatz der Rettungssanitäter (SMURD) zeigen. Auf
https://www.youtube.com/ watch?=SvmMkIB0cHM seht ihr, wie man in
verschiedenen Situationen vorgehen muss.
Erstellt Plakate zu dem Thema. Präsentiert die Erste-Hilfe-Maßnahmen
bei: Blutungen, Herz- und Atemstillstand, Knochenbrüchen, Verrenkungen,
Verstauchungen, Verbrennungen, Vergiftungen.

96
90
Überprüft eure Kenntnisse!

A. Ergänzt die Sätze mit den passenden Worten. Folgende Begriffe stehen zur Auswahl: Seife, Wasser,
Gemüse, Obst, zweimal, Tag, sechs
a. Es ist gut, wenn man jeden ... duscht oder badet.
b. Beim Duschen soll man Wasser und ... verwenden, um sicher zu gehen, dass der Schmutz entfernt wird.
c. Die Zähne soll man ... pro Tag putzen.
d. Ein Mensch, der sich gesund ernährt, muss viel ... und ... essen.
e. Ein 12-jähriges Kind muss ... Gläser ... pro Tag trinken.

B. Lest die Fragen und wählt den Buchstaben, der zur richtigen Antwortvariante passt, aus. Schreibt im
Heft die Nummer der Frage und den Buchstaben, den ihr ausgewählt habt, auf.

1. Man spürt ständig Hunger, wenn man: 3. Eine Ursache der Fettleibigkeit kann sein:
a. nicht genug geschlafen hat a. übermäßiges Wassertrinken
b. zu wenig Wasser getrunken hat b. zu viel Sport
c. keine Zeit für angenehme Tätigkeiten hat c. zu langer Schlaf
d. zu viel gegessen hat d. Nervosität

2. Ein verlangsamtes Wachstum kann verursacht 4. Lernschwierigkeiten können auftreten wenn


werden durch: ihr:
a. Wassermangel a. 6 Gläser Wasser am Tag trinkt
b. Schlafmangel b. 10 Stunden pro Nacht schlaft
c. übermäßige Ernährung c. keine angenehmen Freizeitaktivitäten
d. Bewegungsmangel unternehmt
d. keinen Sport treibt

Nutze, was du gelernt hast! Wusstet ihr, dass...?

• Die Pest im XIV. Jahrhundert den Tod von


Im Mittelalter hat es zahlreiche Epidemien gegeben, vielen Millionen Menschen verursacht hat?
die den Tod vieler Menschen verursacht haben. • Die Seuche raffte nicht die Dorfbewohner
-Informiert euch über die Seuchen, die die Epidemien dahin und auch nicht die Reichen. Auf dem
verursacht haben: Bakterienruhr, Pest, Typhusfieber, Lande lebten die Menschen isoliert und die
Schwarze Pocken, Masern. Reichen konnten es sich leisten, zu flüchten.
- Je vier Schüler bilden eine Arbeitsgruppe. Jede Die meisten Todesfälle wurden in den
Gruppe informiert sich über eine der genannten Städten verzeichnet, wo viele Menschen im
Krankheiten. selben Haus wohnten. Die Einzigen, die
- Recherchiert in der Schulbibliothek, im Internet - auf sich ihrer annahmen und sie pflegten, waren
den vom Lehrer empfohlenen Seiten, in Büchern. Priester und Mönche.
- Gliedert die Informationen und macht Angaben über: die
• Eine mit dem Krankheitserreger des
Typhusfiebers infizierte Person ist auch 5
Ursache der Krankheit, die charakteristischen Monate nach ihrer Erkrankung noch immer
Krankheitszeichen, für andere ansteckend.
den Krankheitsverlauf, • Die Bakterienruhr wird als “Krankheit der
die B e h a n d l u n g schmutzigen Hände” bezeichnet, da sie
d e r Krankheit. durch ungewaschene Hände von den
- Erstellt ein Plakat mit Erkrankten auf gesunde Personen
diesen Inhalten und übertragen werden kann. Das Bakterium
präsentiert eure Arbeit. kann 5 Tage lang auf den Händen
überleben.

97
91
Die Blätter sind für die Ernährung der Pflanze unentbehrlich
a. Erkennt die Blattbestandteile.
b. Benennt die mit 1,2,3 und 4 bezifferten Elemente des Blattes.
c. Schreibt für jedes Element je eine durchgeführte Aufgabe auf.

Element des Blattes Rolle des jeweiligen Elementes

98
Wiederholungsdiagramme

Das Verdauungssystem des Menschen

3
1

7
9

Jeder Ziffer entspricht ein Bestandteil des Verdauungssystems. Beschriftet die Ziffern 1 bis 9
mit dem korrekten Fachbegriff :

1-………, 2-……, 3- ……, 4- ….., 5-…., 6-…..,


7-…., 8-….. …, 9-….. …….
99
Die autotrophe Ernährung

Das Blatt stellt die Pflanzennahrung her


- Analysiert die Schemazeichnungen. Sie stellen den Ernährungsvorgang der Pflanzen dar.

- Seht euch die bunt eingezeichneten Pfeile an und stellt fest, was mit jeder Farbe gekennzeichnet wurde.

-Beantwortet die beiden Fragen, nachdem ihr euch das Schema angesehen habt. In jeder Rubrik sollt
ihr die passenden farbigen Pfeile mit dem richtigen Begriff beschriften! Beachtet dabei, dass es um die
Ernährung der Pflanze geht.

Welche Zutaten gibt Was hat das Blatt


das Blatt „zubereitet”?
in den „Kochtopf”?
…………………….
1 ...?
1 ...?

2 ...?
2 ...?

3 ...?
3 ...?

4 ...?
4 ...?

5 ...?
5 ...?

Ergänzt die Aussage:

Den Vorgang, durch welchen sich die Pflanzen ernähren, nennt man ...

100
98
Die Atmung

1
3

4
5

7 6

9 8
10
Das Diagramm stellt den Aufbau des Atmungssystems des Menschen dar.
Nennt die Strukturen, die mit Zahlen - von 1 bis 10 - gekennzeichnet sind.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10
Schreibt die von euch erkannten Strukturen ins Heft, in der Reihenfolge der Nummerierung.
Notiert im Heft:
a. Den Namen des Organs, das die Lautbildung sichert.
b. Den Namen des Atemmuskels, der sich bei der Einatmung kontrahiert.
Er ist auf der Abbildung zu sehen.

101
99
Der Austausch der Atemgase

A B

a. Analysiert die Abbildung und benennt die Strukturen,


die mit folgenden Zahlen gekennzeichnet sind:
4.
1.
5.
6.
b. Schreibt die Zahl und die Benennung der identifizierten Strukturen ins Heft.
c. Bestimmt was A und B darstellt, indem ihr dem blauen und dem rote Pfeil folgt.
Die Pfeile zeigen die Richtung in der A und B transportiert werden. Schreibt ins Heft was A und B darstellt.
A
B
Bestimmt wodurch sich das Blutgefäß 2 vom Blutgefäß 3 unterscheidet.

Argumentiert, wieso der Inhalt der beiden Gefäße unterschiedlich ist. Erklärt, weshalb sich der Inhalt
verändert, wenn das Blut diese Gefäße entlang fließt. Notiert die Antwort ins Heft.
2
3

102
Die Ernährungsfunktionen der Pflanzen
Untersucht das Diagramm und sagt, was jedes Symbol -
G, A, DC, S und O - darstellt.
Begründet jede Zuordnung und Antwort mithilfe eurer
Kenntnisse über die Ernährungsfunktionen der Pflanzen.
Erklärt, was die beiden mit gelber und roter Farbe
gezeichneten Pfeile darstellen. Argumentiert, indem ihr eure
Kenntnisse über die Ernährungsfunktionen benützt.

103
Der Blutkreislauf beim Menschen

Kreislauf
A

Kreislauf
B

Untersucht das Diagramm. Benützt die beim Studium der Lektion 14 „Das Kreislaufsystem und der
Blutkreislauf beim Menschen” angeeigneten Begriffe und schreibt die Antwort auf folgende Fragen in die
Hefte:

Bezeichnung des Kreislaufs A


Bezeichnung des Kreislaufs B
Aufgabe des Kreislaufs A
Aufgabe des Kreislaufs B
Kompartimente des Herzens, von 1 bis 4 1……..; 2……., 3……..; 4……..
Blutgefäße, von 5 bis 8 5……..; 6……..; 7…….; 8…….
Bedeutung der Farbe Rot
Bedeutung der Farbe Blau
Gebt den Weg des Blutes an. Beginnt bei 1
und kehrt zu 1 zurück.

104
Das Ausscheidungssystem des Menschen

a
b

Die Abbildung zeigt die Komponenten des menschlichen Ausscheidungssystems.


Analysiert das Schema und beantwortet folgende Fragen:
Was stellen 1, 2, 3 und 4 dar? 1…………; 2………..; 3………; 4………..
Welche Zahlen entsprechen den Harnwegen?

Welche Elemente des a……………; b…………..; c………………


wichtigsten Ausscheidungsorgans
wurden durch a, b und c dargestellt?
Sagt, welche Zahl dem
bedeutsamsten Ausscheidungsorgan
entspricht.

105
Die Pflanzenorgane und ihr Aufbau

Verband mehrerer
Blattgewebe

Das Blatt

Assimilations-
Der Stängel gewebe
(sichert die
Die Wurzel Fotosynthese)

Die Pflanzenzelle

106
Organe des menschlichen Körpers
und ihr Aufbau

Magen

Dünndarm

Epithelgewebe

Zellen

107
Pflanzliche und tierische Gewebe

Pflanzliche Gewebe Tierische Gewebe

Abschlussgewebe (Schutzgewebe) Epithelgewebe

Assimilationsgewebe (sichert die Fotosynthese) Nervengewebe

Speichergewebe Muskelgewebe

Leitgewebe Bindegewebe

108
KENNTNISÜBERPRÜFUNG
Ernährungsfunktionen
– Wiederholungs-
aufgaben

1. Die Fotosynthese wird von Umweltfaktoren


beeinflusst.

freigesetzte Sauerstoffmenge
Untersucht das nebenstehende Diagramm, in dem
die Auswirkungen der Temperatur auf die
Fotosynthese dargestellt werden.

Durch Fotosynthese
Bestimmt in den Heften folgendes:
a. Bei welcher Temperatur ist die Fotosynthese am
intensivsten?
b. Warum findet bei null Grad Celsius keine
Fotosynthese statt?
c. Welche Auswirkungen haben Temperaturen
über 45 Grad Celsius auf die Fotosynthese? Temperatur, gemessen in Grad Celsius

2. Es gibt Menschen, die glauben, dass die Fotosynthese stattfindet, damit Sauerstoff erzeugt wird. Ist das
wahr? Begründet eure Antwort. Schreibt die Argumente in die Hefte.

3. Im folgenden Bild werden durch Pfeile die


wichtigsten Austauschvorgänge zwischen Pflanze und
Umwelt dargestellt.

Jeder Pfeil symbolisiert einen bestimmten Stoff,


der aus der Umwelt aufgenommen oder in die Umwelt
abgegeben wird. Die Pfeile zeigen die Richtung, in der
der Austausch von jedem Pflanzenorgan durchgeführt
wird, an.

Untersucht aufmerksam das Schema und


bestimmt was die blauen, roten, braunen und violetten
Pfeile darstellen.

Schreibt eure Antworten in die Hefte.

4. Wenn ihr im Hof eures Hauses ein Buch im Gras vergessen habt und es nach einigen Tagen wieder
findet, könnt ihr sehen und notieren, was in der Zwischenzeit mit dem Gras unter dem Buch geschehen ist.
Warum geschieht dies? Begründet eure Antwort. Schreibt die Antworten in die Hefte.

5. Welches Organ des Verdauungssystems dient nicht dem Vorwärtsschieben der Nahrung:
a. Speiseröhre
b. Leber
c. Dünndarm
d. Magen.

109
6. Manchmal kommen Kinder mit Herzfehlern zur Welt.
Solch ein Fehler erscheint, wenn die Aorta der rechten Herzkammer entspringt, während die Lungenarterie
ihren Uhrsprung aus der linken Herzkammer nimmt.
Diesen Fehler nennt man Transposition.
Geht davon aus, dass die beiden Arterien den gleichen Verlauf haben und dieselben Organe mit Blut
versorgen, wie bei normalen Organismen und erklärt, welche Auswirkungen der beschriebene Herzfehler auf
die Körperorgane haben wird. Bildet Gruppen aus 3-4 Schülern, um die Aufgabe zu lösen. Berücksichtigt alle
geäußerten Meinungen.
Präsentiert die Erklärung eurer Gruppe, begründet sie.

Aorta

Lungenarterie

7. Wann beginnt die Verdauung?


a. Wenn die Nahrung in den Magen gelangt.
b. Wenn die Nahrung in den Mund eingeführt wird.
c. Wenn die Nährstoffe resorbiert (aufgesaugt) wurden.
d. Nachdem die Nahrung geschluckt wird.

8. Während eines Fußballspiels sitzen auf der Reservebank sowohl der Trainer, der das Spiel verfolgt als
auch der Reservespieler, der bereit ist, einen Kollegen zu ersetzen.
a. Wer von den beiden hat einen schnelleren Puls?
b. Diskutiert in der Klasse mit den Kollegen und formuliert eine Antwort, die sich auf Argumente stützt.
Präsentiert die Argumente und gebt die Antwort.

9. Was führt das Blut außer Sauerstoff zu den Zellen:


a. Abfallstoffe
b. Energie
c. Kohlenstoffdioxid
d. Nährstoffe

10. Wenn man in Betracht zieht, woher das Blut kommt, dass aus der rechten Herzkammer in den Kreislauf
strömt, kann man erkennen, welches vom Blut transportierte Element in der Lungenarterie in geringster Menge
vorkommt?
a. Sauerstoff
b. Abfallstoffe
c. Kohlendioxid
d. Nährstoffe

110
11. Arbeitet zu dritt in Gruppen. Löst folgende Aufgaben:
a. Beschreibt wie ihr euren Pulsschlag messen könnt;
b. Erklärt wie die Pulswelle entsteht.
c. Untersucht folgende Tabelle.

In die Tabelle wurden die Anzahl der Pulsschläge


und das bei jeder Einatmung eingeatmete Luftvolumen
eingetragen, während die Person in die Pedale des
Fahrrades tritt. In den ersten 3 Minuten tritt man
langsam in die Pedale, die nächsten 3 Minuten tritt man
schnell in die Pedale und am Schluss des Experiments
wieder 3 Minuten langsam.

Zeit in Pulsschläge Atemzüge Pro Einatmung aufge-


Minuten pro Minute pro Minute nommenes Luftvolumen (ml)
1 65 12 500 ml
2 67 12 550 ml
3 80 20 1500 ml
4 115 25 1750 ml
5 120 35 2000 ml
6 100 15 1500 ml
7 90 14 800 ml
8 84 12 750 ml
9 84 12 750 ml

12. Auf der Abbildung seht ihr ein Stück Gewebe von der
Unterseite eines Blattes, das viele Spaltöffnungen hat. Sie
sind geöffnet, der Zentralspalt ist erweitert.
a. Zählt die Spaltöffnungen auf dem Bild.
b. Sagt, welche Funktion die Spaltöffnungen haben.
c. Berechnet, wie viel Wasser das Blatt abgibt, wenn es
500 mal mehr Spaltöffnungen hat, als die Anzahl, die man
im Blattfragment auf der Abbildung sehen kann und wenn
durch jede Spaltöffnung während eines Tages 1 ml Wasser
in Form von Wasserdampf entweicht. Notiert die Antworten
ins Heft.
111
Antworten auf die Fragen
Seite 10. 3A = c; 3B = b; 3C = c.
la evaluări
Seite 13. 2 = b;
Seite 17. 3A = b; 3B = c.
Seite 24. 2A = c; 2B = b.
Seite 33. 1 = d; 2 = b; 4 = d.
Seite 37. 1 = c; 2 = d; 3 = b; 4 = b.
Seite 40: a = Die Zellen atmen ihr ganzes Leben lang, damit sie ihre Energie zum Überleben
erhalten.
b = Beide Zellatmungsarten verbrauchen organische Substanzen und liefern Energie.
Seite 44. B1 = b; B2 = b; B3 = a; B4 = c.
Seite 49. 3 = b, c, e;
Seite 54. a = Tracheen – Heuschrecke; b = leiten Luft; c = Tracheen-, Lungenatmung; d = Haut –
und Kiemenatmung; e = Lungenatmung; f = A – Haut, B – Kiemen, C – Tracheen, D –
Lungenbläschen.
Seite 58. 1 = c; 2 = d; 3 = c; 4 = d.
Seite 62. 1 = F; 2 = F; 3 = A; 4 = A; 5 = A.
Seite 68. 1 = b; 2 = c; 3 = b; 4 = c; 5 = a.
Seite 72. 1 = b; 2 = a; 3 = b.
Seite 76. a = Um das Ausscheiden des durch die Wurzelatmung gebildeten Wasserdampfes zu
verhindern.
b = Nein, sie werden sich nur in der Schüssel bilden, in der die Pflanze Stängel und
Blätter hat; c. Fotosynthese, Atmung, Verdunstung. Diese Vorgänge finden an den Spaltöffnungen,
die sich in den Blättern befinden, statt.
Seite 81. 1a = hat nicht genügend Wasser getrunken; 1b = hellgelb; 1c = Wassermangel. Man prüft
durch Messen des in 24 Stunden gebildeten Urins, wenn er nur 1 Liter Wasser trinkt; 2 A = c, 2B = b;
2C = b.
Seite 85. 1 = c; 2 = d; 3 = c; 4 = b; 5 = a; 6 = b.
Seite 90. A – B ist der ZUSAMMENHANG.
Seite 97. B: 1 = b; 2 = d; 3 = c; 4 = c.
Seite 99. Antworten: 1 = Mundhöhle; 2 = Mundspeicheldrüse; 3 = Rachen; 4 = Speiseröhre; 5 =
Leber; 6 = Magen; 7 = Bauchspeicheldrüse; 8 = Dünndarm; 9 = Dickdarm.
Seite 109. 1: a = 20-25°C; b = das Wasser ist gefroren; c = die Photosynthese hört auf.
2: Nein, die Photosynthese hat den Zweck Nährstoffe zu bilden.

112

S-ar putea să vă placă și