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ACADEMIA ROMÂNĂ
Comisia de Istorie a Oraşelor din România
Fascicula 2
SIRET
Editura Enciclopedică
Bucureşti, 2010
1
RUMÄNISCHE AKADEMIE
Städtegeschichtekommission Rumäniens
STÄDTEGESCHICHTEATLAS
RUMÄNIENS
Reihe A
Moldau
2. Lieferung
SERETH
Enzyklopädischer Verlag
Bukarest, 2010
II
CRONICA ORAŞULUI
REPERE FIZICO-GEOGRAFICE 1370. Prima menţiune documentară certă a oraşului Siret, într-o scrisoare aparţinând papei
Urban al V-lea.
Oraşul Siret este situat în nord-estul României, în preajma frontierei actuale de stat cu 1371. Înfiinţarea Episcopiei catolice de Siret, al cărei prim titular a fost călugărul franciscan
Ucraina. Localitatea se află la 47º57’ lat.nord. şi 26º19’ long.est., pe malul drept al râului de origine polonă Andrei Jastrzebiec.
Siret, la 330 m alt., la 41 km de reşedinţa judeţului, municipiul Suceava, şi 22 km de Ante 1378. Doamna Muşata/Margareta ctitoreşte mănăstirea dominicană cu hramul Sfântul
municipiul Rădăuţi. Din punct de vedere administrativ, oraşul actual include şi localităţile Ioan Botezătorul.
componente Mănăstioara şi Pădureni, aflate la vest şi respectiv la sud. 1384. Domnul Petru I dăruieşte mănăstirii dominicane venitul cântarului (libra) din Siret.
Oraşul, aflat la jumătatea distanţei dintre Cernăuţi şi Suceava, în dreptul unui vad al 1388. Este menţionată o comunitate armeană în Siret.
Siretului, se înscrie pe vechiul drum comercial transcontinental care unea ţinuturile baltice cu 1399. Prima menţiune documentară a vornicului de Siret, în persoana lui Vlad de la Siret.
cele danubiano-pontice, recunoscut astăzi drept drum european (E 85). În cadrul judeţului, 1408. Siretul este menţionat ca punct vamal în privilegiul acordat negustorilor lioveni de
este un centru de polarizare locală, cu funcţii comerciale, marcat de răscrucea unor drumuri Alexandru cel Bun.
naţionale – de la Suceava (DN 2/E 85) şi de la Botoşani prin Mihăileni (DN 29C) – şi a unora 1421. Alexandru cel Bun dă în folosinţă viageră fostei sale soţii Rimgaila (Ryngałła) târgul
judeţene: de la Dorohoi (DJ 291B), Dărmăneşti (DJ 209D), Frătăuţii Noi şi Zvoriştea Siret.
(DJ 291A). Distanţa rutieră faţă de Bucureşti este de 478 km, iar faţă de frontiera cu Ucraina 1455. Sunt menţionate mori la Siret.
de numai 4 km, oraşul Siret fiind un principal punct vamal rutier. Până de curând, oraşul era 1456. Este menţionată o suburbie la Siret.
accesibil şi feroviar prin gara Dorneşti, pe o cale ferată secundară, astăzi abandonată, aseme- 1551–1552. Persecuţiile împotriva catolicilor şi armenilor din timpul domniei lui Ştefan Rareş.
nea şi celorlalte conectări feroviare anterioare vremelnice: Mihăileni – Siret şi Petriceni – Siret. 1646. Sunt menţionate în Siret două biserici armeneşti şi trei ortodoxe.
Teritoriul oraşului este străjuit de Dealul La Cruce (397 m), la sud, şi Dealul 1673. Domnul Ştefan Petriceicu dăruieşte Mănăstirii Sfântul Onofrei o bucată din hotarul
Horodiştea (437 m), la vest. Din punct de vedere geomorfologic, el se încadrează în Podişul târgului Siret.
2
heute Teil der Europastraße (E 85) ist. Innerhalb des Verwaltungskreises Suczawa/Suceava
INHALT ist Sereth ein wegen seiner Handelstätigkeit bedeutendes Zentrum, das an der Kreuzung meh-
rerer Nationalstraßen liegt – an jenen die aus Suczawa (DN 2/E 85) und Botoşani über
Mihăileni (DN 29C) verlaufen; zudem wird die Verbindung zu anderen Verwaltungskreisen
durch folgende Straßen hergestellt: aus Dorohoi (DJ 291B), Dărmăneşti (DJ 209D), Frătăuţii
TEXT Noi und Zvoriştea (DJ 291A). Die Distanz bis Bukarest beträgt 478 km. Bis zur Grenze mit
der Republik Ukraine sind es nur 4 km, so dass Sereth eine bedeutende Zoll- und
Einleitung (Dan Dumitru Iacob) .................................................................................2 Grenzübergangsstation für den Straßenverkehr ist. Bis vor kurzem war die Stadt auch auf der
Geographische Daten (Şerban Dragomirescu) ............................................................2 Schiene durch den Bahnhof von Dorneşti mittels einer Sekundär-Eisenbahnlinie erreichbar, die
Chronik der Stadt (Franz Pieszczoch, Victoria Paraschiva Batariuc) ...........................3 heute, gleich den anderen einst im Betrieb befindlichen Strecken von Mihăileni – Sereth und
Zur Geschichte der Stadt (Victoria Paraschiva Batariuc) ............................................3 Petriceni – Sereth, aufgelassen ist.
Demographische Entwicklung (Dan Dumitru Iacob) ...................................................6 Das Stadtgebiet wird im Süden von dem „La Cruce“ (397 m; dt.: Zum Kreuz) benannten
Morphologische Gliederung (Dan Dumitru Iacob) ......................................................7 Hügel, im Westen von dem Horodiştea-Hügel (437 m) beherrscht. Vom geomorphologischen
Erweiterungsetappen der Stadt (Dan Dumitru Iacob) ..................................................8 Standpunkt gehört dieses Gebiet zum Dragomirna-Hochland, eine für die Suczawaer Hochflä-
Historische Baudenkmäler (Victoria Paraschiva Batariuc) ..........................................9 che kennzeichnende, sich im Nordwesten der Moldauer Hochebene erstreckende Landschaft.
Historische Beschreibungen der Stadt (Auswahl Dan Dumitru Iacob) ....................... 10 Das geologische Fundament setzt sich aus einem kristallinen präkambrischen Sockel podoli-
Archäologische Funde (Victoria Paraschiva Batariuc) .............................................. 10 scher Art zusammen, auf dem sich mehrere Sedimentärzyklen abgelagert haben. Der letzte von
Straßennamen (Dan Dumitru Iacob) ......................................................................... 11 diesen tritt im Norden des Suczawaer Hochlandes in einer leicht monoklinalen Schicht (NW-
Bibliographie (Victoria Paraschiva Batariuc, Dan Dumitru Iacob) ............................ 12 SO) der sarmatischen Stufe (Buglova und Volhinia) in Erscheinung, das sich aus übereinander
Abbildungs- und Kartennachweis (Dan Dumitru Iacob) ............................................ 12 geschichteten Lagern weichen Gesteins (Lehm, Mergel und Sand) und härteren Gesteins
(Sand-, Kalkstein, Kies) zusammensetzt, die als ortsspezifisches Baumaterial genutzt werden.
KARTEN Es überwiegt ein strukturelles Relief mit differentieller Erosion, die sich in der Oberflächen-
gestalt der Ortschaft durch Schichtstufen, Steilseiten von Schichtstufen und strukturellen
Umlandkarte (1784), 1:89 000 ....................................................................................I
Oberflächen (die Hügel Ruina, Sasca und Horaiţa) kennzeichnen. Durch das Fortschreiten der
Umlandkarte (1790), 1:28 800 .................................................................................. II
Bodenstufen sind kleine aufeinanderfolgende Senken entstanden. Der Kern der Stadt liegt
Stadtplan (2005), 1:10 000 ...................................................................................... III
übrigens an der Basis einer solchen Stirnstufe, in einer kleinen Erosionssenke, die durch eine
Alte und neue Straßennamen im Stadtplan von 1855, 1:2 500 ...................................IV
betonte Verbreiterung mehrerer aufeinanderfolgender, durch den Mănăstioara-Bach entwäs-
Erweiterungsetappen der Stadt, 1:5 000 .................................................................... V
serter Talabschnitte entstanden ist. Wegen der Häufigkeit der ton- und mergelhaltigen
Parzellierung der Stadt (1855), 1:5 000 ....................................................................VI
Horizonte, bei denen sich wasserdurchlässige mit -undurchlässigen Schichten abwechseln, ist
Parzellierung der Stadt (ca. 1900), 1:5 000 .............................................................VII
das Gelände hier äußerst unstabil (es weist Rutschungen, Schlammrinnen, Sackungen, die von
den Ortsbewohnern als „hârtoape“/dt.: Erdlöcher bezeichnet werden, auf). Durch diesen
„Unterspülungsprozess“ sind Lößbrunnen geringer Dimension entstanden, die wohl auf das
Vorhandensein der lößhaltigen Lehmschichten zurück zu führen sind. An dem zum Sereth-Tal
zugewandten Hang im Stadtinneren sind vier Terrassenniveaus zu erkennen (mit Höhen von
EINLEITUNG 10-12 m und 60-70 m), die von den aufeinanderfolgenden Tälern durchschnitten werden und
durch häufige an den Steilhängen erfolgte Erdrutschungen ständig neuen Zerstörungen
Dass der vorliegende Faszikel zur Stadt Sereth/Siret den Städtegeschichteatlas ausgesetzt sind. Auf den mittleren und unteren Terrassenabschnitten sind Teile der Serether
Rumäniens (Reihe A, Moldau) ergänzt, ist keineswegs einem Zufall zu verdanken, gehört Stadtviertel entstanden. Die relativ breite Sereth-Aue (von etwa 2 km) bildet in diesem
doch Sereth zu den ältesten rumänischen Städten. Im Mittelalter war sie für kurze Zeit die Abschnitt eine Furt, die leicht überquert werden kann und bereits seit der Frühzeit als Über-
Hauptresidenz der Moldau-Fürsten und erfüllte als solche in diesem Fürstentum bedeutende gangsstelle intensiv genutzt wurde. Flussabwärts der jetzigen Brücke wurde in der Flussaue
politische, administrative, religiöse und wirtschaftliche Aufgaben. Desgleichen für eine knappe der Rogojeşti-Stausee angelegt, der die vom Sereth-Fluss verursachten Überflutungen
Zeitspanne war die Stadt ein bedeutender Umschlagplatz für den Handel und eine wichtige verhindern sollte, zudem den Ortsbewohnern als Erholungsgebiet dient und auch für den
Zolleinnahmestelle auf dem Weg, der Polen mit den am Schwarzen Meer und den im unteren Fischfang geeignet ist.
Donau-Raum gelegenen Häfen verband. In der Anfangszeit nach ihrer Gründung unterschied Das im Gebiet der Stadt Sereth herrschende, gemäßigt kontinentale Klima ist das für
sich die historische und städtische Entwicklung Sereths kaum von jener anderer städtischer den gesamten Osten des Landes spezifische Klima; es weist auch betonte baltische Einflüsse
Zentren gleichen Status’ aus dem Raum jenseits der Karpaten, wobei die Ähnlichkeiten auf und entspricht dem Klima des tieferen Hügellandes und der Hochebene. Die mittlere Son-
zwischen diesen Ortschaften im Zuge der Stadtentwicklung oder durch die Aufgaben der Stadt neneinstrahlung beträgt 1 850 Stunden/Jahr, davon 1 350 Stunden während der warmen
und ihr demographisches, multiethnisches und multikonfessionelles Profil ersichtlich sind. Jahreszeit; die mittlere Nebelbildung beträgt 6,1 Zehntel. Die Jahrestemperatur ist im Mittel
Leider waren die historischen Entwicklungen in der Moldau des 16. bis 18. Jhs. mit den 7,9°C, jene des Monats Januar -4,3°C und des Monats Juli 18,5°C, so dass die mittlere
daraus erfolgten politischen, wirtschaftlichen und religiösen Veränderungen sowie das Ein- Jahresamplitude der Temperatur 22,8°C beträgt. Die maximale Temperatur erreicht 37°C, die
büßen ihres Status’, als Fürstensresidenz zu dienen, für Sereths Entwicklung nicht förderlich. minimale -31°C. Der erste Frost fällt im Mittel in der letzten Dekade des Monats Oktober und
Die Stadt geriet in eine lang anhaltende Stagnations-, oder gar Verfallsperiode, die sich gerade der letzte in der zweiten Dekade des Monats April, 160-170 Tage/Jahr. Die erste Schnee-
auf ihren städtischen Charakter in großem Maße negativ auswirkte. schicht bildet sich im Mittel in der Zeitspanne vom 10.- 20. November und die letzte zwischen
Die Fachliteratur, die sich mit der Geschichte dieser Stadt befasst, ist weder sehr dem 31. März-10. April. Die mittleren jährlichen Niederschläge erreichen 600 mm und sind
umfangreich noch neueren Datums, ein Sachverhalt, der auch aus dem Inhalt des vorliegenden hinreichend, um ein gutes Gedeihen der wichtigsten in dieser Region gezüchteten Kultur-
Atlasfaszikels ersichtlich ist. Obwohl im Verlauf der letzten Jahrzehnte eine Reihe neuer, pflanzen, insbesondere Getreide, Zuckerrübe und Kartoffel, zu gewährleisten. Die mittlere
insbesondere archäologischer Angaben zusammengetragen werden konnte, ist Sereths Ge- Anzahl von Regentagen pro Jahr beträgt 140-150, wobei das Minimum dieser Tage im
schichte, sowohl jene des Mittelalters als auch die neuere Geschichte, nur ungenügend Februar, das Maximum im Mai-Juli erreicht wird. Wegen des baltischen Wettereinflusses auf
erforscht worden. Aus diesem Grund war die Aufstellung einiger Hypothesen in Bezug auf die das Ortsklima herrschen die Nord- und Nordwest-Winde vor. Die in der Region herrschende
Entstehung und die städtische Entwicklung der Ortschaft unumgänglich, wobei es den Windstärke ist bedeutend, wird aber zur Zeit noch nicht genutzt.
Forschern nur aufgrund künftiger Untersuchungen möglich sein wird, die Richtigkeit dieser Der Sereth-Fluss, an dessen Oberlauf sich die Stadt befindet, führt eine durchschnitt-
Hypothesen zu bestätigen oder zu verwerfen. liche Wassermenge von 12,7 m3/Sek. Die Durchlaufsmenge ist je nach Jahreszeit unter-
Format, Gliederung und Inhalt des Atlasses wurden gemäß den Empfehlungen der schiedlich, wobei der Fluss die größten Wassermengen im Frühling und zum Sommerbeginn
Internationalen Kommission für Städtegeschichte erarbeitet. Dabei diente bei der Erstellung bzw. die geringsten im Winter führt. Die Qualität der Oberflächengewässer und auch jene der
der meisten in diesem Atlas enthaltenen Tafeln die historische Stadtkarte von 1855 als unterirdischen Gewässer ist gut, da sie wenig Salze enthalten und als Trinkwasser geeignet
Arbeitsgrundlage. Aus objektiven Gründen, die auch mit der gegenwärtigen wirtschaftlichen sind. Hier gibt es eine Reihe von Quellen, wie beispielsweise der Mănăstioara-Bach, die in
Lage zusammenhängen, haben wir auf jene Karten verzichtet, welche die gesamten, im kleine Bäche und schließlich in den Sereth-Fluss münden.
Stadtplan von 1855 verzeichneten Veränderungen wiedergeben. Stattdessen jedoch wurde eine Das Stadtgebiet reiht sich in die Gruppe der für diese Zone spezifischen Böden ein,
zusätzliche Karte zur Lage der Parzellierung vom Ende des 19. Jhs. hinzugefügt, anhand derer Lehmböden verschiedenen genetischen Typs (von mittlerer bis geringerer Fruchtbarkeit);
die wesentlichen Veränderungen der morphologischen Gliederungen der Stadt, die vor allem letzteres ist vor allem in Gebieten mit Staunässe der Fall. Auf kleineren Flächen sind die
aus der Dynamik der Parzellenaufteilung und der Zusammensetzung einiger Grundstücke grauen Böden der Klasse der Tschernosiomsböden – d. h. Böden mit höherer Fruchtbarkeit –,
(durch Unterteilung oder Zusammenlegung von Parzellen), nachvollzogen werden können. anzutreffen. Von den Böden, die sich in einem anfänglichen Entwicklungsstadium befinden,
Die Redigierung des vorliegenden Faszikels war nur mittels der fachkundigen Hilfe seien hier die auf den Terrassen der Sereth-Aue anzutreffenden Alluvionsböden zu nennen.
einiger Mitarbeiter möglich – Akademiemitglieder, Hochschulprofessoren, Forscher und Diese sind von mäßiger Fruchtbarkeit und für den Anbau einer Vielfalt von Kulturpflanzen
Museologen –, denen wir hiermit unseren aufrichtigen Dank aussprechen: Vasile Ciobanu, sowie als Weideland und Heuwiesen geeignet. Desgleichen gibt es hier Regosole mit äußerst
Florin Creţu, Teodor Octavian Gheorghiu, Florin Hău, Ioan Iosep, Gudrun-Liane Ittu, Paul geringer Fruchtbarkeit, die sich auf den lehm- und mergelhaltigen Schichten gebildet haben
Niedermaier, Marcel Popa, Laurenţiu Rădvan, Victor Spinei, Ioan Stan. Desgleichen danken und Hangrisse aufweisen. Die Feuchtböden sind in der Sereth-Aue und in den Tälern der
wir den Mitarbeitern folgender Einrichtungen, die sich für die Durchführung dieses Projektes Zuflüsse desselben anzutreffen; die Fruchtbarkeit in diesem Areal ist wegen der zu hohen
eingesetzt haben: das Rathaus der Stadt Sereth (mit dem Bürgermeister Adrian Popoiu, Feuchtigkeit gering. Das Bodenpotential ist als Ganzes betrachtet für den Ackerbau geeignet,
Cristian Ciobanu, Viorel Haiura und Alina Hofman), der Nationale Museumskomplex es könnte allerdings mittels der Durchführung von Bodenverbesserungsmaßnahmen noch
Bukowina, Suczawa, sowie den Mitarbeitern/Innen des Serether Stadtmuseums. gesteigert werden, ohne dass die Landschaft dabei zu Schaden käme.
Was die natürliche Vegetation anbelangt, gliedert sich das Stadtgebiet in die Etage der
Eichenwälder, u.zw. der Steineiche und der Stieleiche ein, die mit Hainbuchen und Ulmen
einst einen Mischwald bildeten, von dem heute jedoch nur noch kleine Baumgruppen anzutref-
fen sind. An manchen Stellen sind im Laufe der Zeit großflächige Waldrodungen durchgeführt
worden, um Platz für die Siedlungen, für Weideland, Heuwiesen und nicht zuletzt für
GEOGRAPHISCHE DATEN landwirtschaftlichen Flächen zu schaffen. Das durchschnittliche jährliche Wachstum des
Forstbestandes wird auf ca. 6-7 m3/ha/Jahr geschätzt. Auf dem Weideland und den Heuwiesen
Die Stadt Sereth befindet sich im Nordosten Rumäniens, in der Nähe der jetzigen wachsen verschiedene Grasarten, vor allem mesophile und mesohygrophile Gräser, mit
Staatsgrenze zur Ukraine. Die Ortschaft liegt auf 47°57’ nördlicher Breite und 26°19’ sekundären Versteppungstendenzen. In den feuchteren Gebieten wachsen Wasserpflanzen.
östlicher Länge, am rechten Ufer des Sereth-Flusses, auf einer Höhe von 330 m, 41 km von In dem Gebiet unweit der Stadt leben folgende Säugetiere: Wildschwein, Wolf, Hirsch,
der Kreishauptstadt Suczawa/Suceava, bzw. 22 km von dem Munizipium Radautz/Rădăuţi Fuchs, Hase, Iltis, Dachs, Eichhörnchen u.a.m. Einige Tierarten mit besonderem Jagswert wie
entfernt. Vom administrativen Standpunkt gehören zur heutigen Stadt Sereth auch die beiden der Auerochse oder die Saiga-Antilope, die in den Schriften der vergangenen Jahrhunderte in
im Westen bzw. Süden gelegenen Ortschaften Mănăstioara und Pădureni. dieser Region verzeichnet wurden, sind im Laufe der Zeit verschwunden. Im Sereth-Fluss, aber
Auf halber Strecke zwischen Czernowitz und Suczawa, unweit einer Furt des Flusses vor allem im Rogojeşti-Stausee, leben verschiedene Fischarten, z.B. Barbe, Näsling und Hasel.
Sereth gelegen, gehörte die Stadt zum alten transkontinentalen Handelsweg, der die Verbin- Schlussfolgernd kann festgestellt werden, dass die günstige natürliche Lage, in der die
dung zwischen dem baltischen und dem donau-pontischen Raum herstellte, eine Strecke, die Stadt Sereth entstanden ist und sich entwickelt hat eine mäßige Anthropisierung erfahren hat.